• Meine Grüße----,
    dieser Tage wurde bei ebä ein Fotoalbum aus der Zeit 1940-1942 angeboten, das Fotos eines Angehörigen der Res.Flak.Abt 33 und des FlakRgt 144 enthielt. Zu diesem Verband, offensichtlich als Fernemlder beim Stab, kam der junge Mann lt. Bildunterschriften im Juni 1940.
    Und die Bildunterschriften weisen aus, dass bis Juni 1941 das Regiment zu Flakgruppe Bonn gehört, die es lt. Michael Holm nicht gegeben hat.
    Im Juni/Juli 41 heißt die Gruppe (= Regiment) auf einmal "Flakgruppe Köln-West", aber Juli 41 "Flakgruppe Brühl" - die hat Holm.

    Weiß jemand näheres?

    Besten Dank im Voraus
    Euer
    Gebhard Aders

  • Hallo,
    in den LS-Akten der Stadt Bonn wird 1940 mehrfach die Flakgruppe Bonn erwähnt, über die ich leider bisher nicht gefunden habe. Kann mir vielleicht jemand mit Informationen weiterhelfen?
    Danke.
    Gruß
    Hartmut Küper

  • An der Klärung bin ich auch interessiert!

    Hat jemand von Euch den "Tessin"? Wird die da erwähnt? Auch bitte mal unter FlakRegiment 144 nachsehen!

    Vermutlich wurde diese FlakGruppe 1941 erst in FlakGrupppe Köln West, nachher in FlakGruppe Brühl umbenannt.

    Beste Grüße und Dank
    Gebhard Aders

  • Hallo,

    Der Regimentsstab Flakregiment 144 wurde nach seiner Aufstellung mit der Führung
    der Flakgrupp BRÜHL beauftragt, die er bis zuletzt innehatte. Später scheint diese
    dann in Flakgruppe BONN umbenannt worden zu sein. Vorgesetzter Stab war die 7.
    Flakdivision.

    Die Flakgruppe gliederte sich zu dieser Zeit in:
    Flakuntergruppe BRÜHL
    Flakuntergruppe BONN
    Flakuntergruppe WESSELING-OST

    Nähere Einzelheiten über die Gliederung finden sich erst zum Stichtag 1. November
    1943. Damals waren zugeteilt die:
    schwere Flakabteilung 135
    schwere Flakabteilung 245
    schwere Flakabteilung 331
    schwere Flakabteilung 666
    schwere Eisenbahnflakabteilung 423
    leichte Flakabteilung 784
    leichte Flakabteilung 785

    Zusätzlich war im Flakgruppenbereich noch eine Luftsperrbatterie eingesetzt. Diese
    Gliederung änderte sich bis zum Winter des folgenden Jahres, so dass am 1. November
    1944 die:
    schwere Flakabteilung 135
    schwere Flakabteilung 222
    schwere Flakabteilung 246
    schwere Flakabteilung 512
    schwere Flakabteilung 707
    leichte Flakabteilung 784
    leichte Flakabteilung 889
    leichte Flakabteilung 915
    unterstanden, die zusammen über 27 schwere Batterien, 19 mittlere/leichte Batterien
    nebst fünf z.b.V.-Batterien, die nicht zu identifizieren sind, verfügten.

    Aus: Karl-Heinz Hummel, "Die deutsche Flakartillerie 1935-1945 - Ihre Großverbände
    und Regimenter", VDM-Verlag, Seite 359/360

    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

  • Hallo Hartmut,

    nee, Gebhard hat zuerst, null Problem.

    Ich füge die beiden Dinger zusammen. =)

    Grüße Thomas

  • So, ich habe mal meine Materialsammlung aus den frühen 90er Jahren durchsucht, auch meine Korrespondenz mit K.H. Hummel.
    Demnach fanden weder er noch ich Belege für einen Flakschutz der Räume Bonn/Troisdorf/Wesseling, Aachen, Leverkusen.

    Das hat sich offenbar erst nach Mai 1940 geändert zu haben
    mit Verlegung des Stabs FlakRegt 144 in den Raum Bonn (lag vermutlich im Schloss Hemmerich).
    Im Bundesarchiv findet sich dazu nichts - erst die Beschriftungen in einem kürzlich bei ebay angebotenen Fotoalbum eines Flaksoldaten beim Stab FlakRgt 144 finden sich genaue Angaben mit den Umbenennungen in Flakgruppe Köln-West und im Herbst 1941 in Flakgruppe Brühl mit den Untergruppen Bonn, Brühl und Wesseling-Ost (vorher Troisdorf).

    Beste Grüße
    G. Aders

  • Nach den mir vorliegenden Unterlagen zum Thema Flakgruppe Bonn ergibt sich folgendes Bild:
    Flakgruppe Bonn:
    1937: Aufstellung des II./Flak-Rgts. 14 (mot.) als lei. Abt. am 01. Okt. in Bonn (Kommandeur: Maj. Jürgens; Chef der 8. Batterie: Hptm. Bachmann.); bezog Ende Okt./Anfang Nov. 1937 die neue Flakkaserne (Hermann-Göring-Kaserne) auf dem Bonner Venusberg; Am 15. November 1938 erfolgte die Umwandlung in lei. Flak-Abt. 84.: einer der Batteriechefs war 1939 Oblt. Horn.
    Im April 1940 verlegten Batterien der Flakgruppe Bonn nach Köln.
    Am 21.04.1940 meldete die Flakgruppe Bonn den Abschuß einer Hampden I, die zur No 106 Sqn. gehörte. Absturz bei Hürth-Berrenrath.
    Der Stab des im August 1940 in Essen aufgestellten Flakregiments 144 übernahm die Flakgruppe Bonn.
    Am 29. August 1940 wurden zwei Züge der 5./Res. 446 in Troisdorf und 2 Züge der 2./lei. Res. 843 in Bonn eingesetzt.
    Laut KTB der Führungsgruppe Ib des LGK VI erfolgte die Verlegung der Flakgruppe Bonn am 25.05.1941 nach Brühl-Vochem.
    1940 in Bonn nachgewiesen: Flak Res. 446; 10./Res. XI; lei. Flak 59; Stab Fest. Flak-Rgt. 34.
    Am 26. August 1940 kam der Stab der lei. Res. - Flak- Abteilung 843 nach Bonn. 1. und 3./lei. Res. 843. schützten die Leichtmetallwerke Bonn, 2 Züge der 2./lei. Res. 843 die Bonner Rheinbrücke und 2 Züge der lei. Res. 843 die Klöcknerwerke.
    Am 29. August 1940 wurden zwei Züge der 5./Res. 446 in Troisdorf und 2 Züge der 2./lei. Res. 843 in Bonn eingesetzt.
    Aufgrund der Eintragungen in den LS-Akten lagen 1940 außerdem an unbekannten Batterien im Raum Bonn: Siegmündung (schwere?), Ückesdorf (schwere?), Bonn-Brüser Berg (schwere), Bonn-Duisdorf (schwere), Plittersdorfer Aue (schwere), Bad Godesberg (schwere), Beuel(?). Die Auflistung ist mit Sicherheit unvollständig.
    Gruß
    Hartmut Küper

  • Hallo zusammen,

    hier eine Trophäe aus dem angesprochenen Album. Nach der Beschriftung
    erfolgte der Abschuss am 30.06.1940 durch die "Flakgruppe Bonn"
    Vielleicht lässt sich im Umkehrschluss feststellen wem der der Abschuss
    zugesprochen worden ist. Dann hätten man den"Dienstlichen Beweis"
    das der Begriff "Flakgruppe Bonn" verwendet wurde.

  • Hallo Augustdieter,

    hier die Antwort: „Flugzeug über Lengsdorf abgeschossen. Batterie Ückesdorf, nach dem 4. Schuß...“ Die Flugzeugteile waren am Dorfrand von Lengsdorf aufgeschlagen. Das Flugzeug mit der s/n P4948 und dem Kz. KN- gehörte zur No 77 Sqn.
    Gruß
    Hartmut Küper

  • Prima, Herr Küper, die ganzen leichten Batterien fehlten mir in meiner Liste der 7. Flakdivision. Die konnte ich jetzt ergänzen.

    Beiden Stellungen der schweren Flak dürften Ückesdorf, Brüser Berg und Duisdorf identisch sein, Ückesdorf habe ich auch als Stellung Lengsdorf. Da schwere Batterien i.d. R. in einer Luftlinie von 5 km entfernt lagen, dürftes kaum im Raum Duisdorf ein solches "Geknubbele" gegeben haben.
    Übrigens scheint die Ausrüstung der Bonner flak wenigstens teulweise mit Skoda-Kanonen gewesen zu sein, wie man aus dem erwähnten Fotoalbum sehen kann.

    Stellung Godesberg und Plitttersdorfer Aue identisch? Habe ich nicht, könnte mit einer der vielen ungeklärten Sperrfeuerbatterien bei der südlichen Falkgruppe belegt gewesen sein.
    Dann habe ich noch eine Stellung in Friesdorf.

    Stellung Siegmündung = Mondorf? Habe ich 1944 als Großbatterie aus 12,8 und 10,5-Geschützen.

    Gibt es im Stadtar5chiv Bonn und Kreisarchiv Siegburg alte Luftbilder?

    In dem Fotoalbum wird eine "Flakgruppe Sülztal" erwähnt - dürfte aber eine Untergruppe gewesen sein. Einsatzraum könnte identisch sein mit der Untergruppe Troisdorf? 1940 gab es noch Flakstellungen bei Lohmar und Rösrath und Altenrath, die bis 1943 bis auf die Stellung Altenrath verschwanden.

    Mein alter Tipp: in den zuständigen Archiven mal die Chroniken der Volksschulen einsehen - das sind echte Kriegschroniken, und für den Raum Köln fand ich jede Menge Eintragungen über "Flabatterie mit der Feldpostnummer ...."
    Beste Grüße und weiter viel Erfolg
    Ihr
    Gebhard Aders

  • Noch eine Nachfrage, Herr Küper,

    wie lange lagen die Batterien der leichten 843 im Raum Bonn? Von einem "Verein" mit dieser Nummer habe ich 1942 Abschussmeldungen in Russland.
    Wurden die Züge der 843 durch Heimat- oder Alarmflak ersetzt?

    Beste Grüße
    Ihr
    Aders

  • Quote

    Original von Küper, Hartmut
    Hallo Augustdieter,

    hier die Antwort: „Flugzeug über Lengsdorf abgeschossen. Batterie Ückesdorf, nach dem 4. Schuß...“ Die Flugzeugteile waren am Dorfrand von Lengsdorf aufgeschlagen. Das Flugzeug mit der s/n P4948 und dem Kz. KN- gehörte zur No 77 Sqn.
    Gruß
    Hartmut Küper

    Hallo Hartmut,

    dann dürfte die Armstrong Whitworth Whitley MK V auf dem Weg nach
    Frankfurt gewesen sein. Welcher Bttr. (Nr.?)wurde der Abschuss zuerkannt.
    Wurde das über den "Stab Flak Rgt.144" oder über die "Flakgruppe Bonn"
    gemeldet? Das war zwar, nach heutige Lesart, die gleiche Dienststelle
    wäre aber interessant um aufzuklären wann welche Begrifflichkeit
    verwendet wurde.

    29-30/06/1940: Frankfurt, D

    Type: Whitley Mk.V
    Serial number: P4948, KN-?
    Operation: Frankfurt
    Lost: 29/06/1940
    Squadron Leader (Pilot) Mark Hastings, RAF 33028, 77 Sqdn., age 27, 29/06/1940, Rheinberg War Cemetery, D
    Pilot Officer (Pilot) Peter J. Gard, RAF 41840, 77 Sqdn., age 19, 29/06/1940, Rheinberg War Cemetery, D
    Sergeant (Obs.) Alan J. Davidson, RAFVR 751113, 77 Sqdn., age 22, 29/06/1940, Rheinberg War Cemetery, D
    Sergeant (W. Op. [Air]) Harold A. Storey, RAF 538833, 77 Sqdn., age 23, 29/06/1940, Rheinberg War Cemetery, D
    Pilot Officer (Air Gnr.) Raymond F. Lumb, RAFVR 75169, 77 Sqdn., age 24, 29/06/1940, Rheinberg War Cemetery, D
    Airborne 21.06 hrs 29/06/1940 from Driffield with orders to bomb the Höchst Explosive Factory at Frankfurt.
    Cause of loss and crash-site not established.*There is a report that this loss occurred, on this date and with this crew, against Essen. S/L Hastings survived a crash 14Apr40.

    *Nach der Meldung die Hartmut hier eingestellt hat dürfte das jetzt gekärt sein.
    Abschuss durch Flak(Volltreffer?);Aufschlag von Teilen am Ortsrand von Lengsdorf
    (heute Bonn-Lengsdorf) Erstgrablage: ?

    Gruss Dieter

  • Lieber Herr Aders,
    danke für Ihre ausführliche Darstellung. Zu Ihren Fragen:

    Stellung Godesberg und Plitttersdorfer Aue identisch? Nein. Ich vermute, daß die Godesberger Batterie die Ringsdorff-Werke schützen sollte (ist aber Spekulation).
    Plittersdorf und Friesdorf könnten aber zusammenpassen. Ich habe eine Luftaufnahme aus 1944(?) gesehen, auf der die Großbatterie (> als 4 Geschütze) Plittersdorfer Aue gut zu erkennen war.

    Gibt es im Stadtarchiv Bonn und Kreisarchiv Siegburg alte Luftbilder? Nein.

    wie lange lagen die Batterien der leichten 843 im Raum Bonn? Kann ich leider nicht sagen, da mir keine Unterlagen vorliegen.

    Wurden die Züge der 843 durch Heimat- oder Alarmflak ersetzt? Auch in diesem Fall muß ich passen.

    Geht aus dem Fotoalbum nicht hervor, wo sich der Befehlsstand der Flakgruppe Bonn befand?
    Die großen Trümmerteile der am 30.06 abgeschossenen Maschine wurden nach Bonn ins Obernier-Museum auf der Koblenzer Str. gebracht. Auf dem Foto von Augustdieter ist li. neben der Luftschraube ein Gebäude zu sehen, das aber nicht wie ein Museum aussieht sondern eher wie eine Schule, Verwaltungsgebäude o. ä. Gibt es eine Bildbeschriftung, die einen Hinweis auf das Gebäude gibt?
    Beste Grüße
    Ihr
    Hartmut Küper

  • Die Bonner Zeitungen berichteten über diese Abschuss, selbstverständlich ohne Nennung der Batterie. Im Bonner Stadtarchiv gibt es ein paar von den Trümmern und drei Leichen am Wrack, daneben ein fett grinsender "politischer Leiter".
    Die Abschussanerkennungen für Batterien im LG VI auf Mikrofilmen im BA-MA Freiburg reichen nicht bis in diese Zeit zurück.

    Beste Grüße
    Gebhard Aders

  • Hallo Tobias,

    Du hattest im Thread "Flak-Transportbatterie 756" (mein Thread)zum Thema Rheinwiesenlager/Literatur geantwortet .Danke noch mal!

    Jetzt sehe ich, dass Du beim Thema "Flakgruppe Bonn" die leichte Flakabteilung 785 erwähnst:

    Gibt es sowohl zu 785 (Einsatz Knapsack/Berrenrath?) als auch zur Transportabteilung weiteres Material?Im Tessin konnte die Transport-Abteilung nicht gefunden werden;ist u.U. die Schreibweise falsch?

    Im Internet habe ich für andere Flak- Transport-Batterien z.B. die Bezeichnung 22/IV.gefunden.

    Grüße von

    Monika


    _______________________________________________________

    Suche zur leichten Flakabteilung 785 und Flak-Transportbatterie 756,Einsatz Nähe Köln/Ruhrkessel

  • Hallo Monika,

    Karl-Heinz Hummel geht bei seiner Darstellung von Flakeinheiten leider nur runter bis auf
    die Regimentsebene. Abteilungen werden, wenn überhaupt, nur im Rahmen der
    Behandlung der Regimenter erwähnt (so auch im hier vorliegenden Fall).

    Auch im Buch von Horst-Adalbert Koch (Flak - Die Geschichte der deutschen Flakartillerie)
    taucht diese Transportbatterie nicht auf. Allerdings gibt der Autor ebenfalls den Hinweis,
    den du ja bereits von mehreren Mitgliedern des Forums erhalten hast, dass die Heimat-
    Luftgaue bei der Nummerierung mit einbezogen wurden (röm. Nummer).

    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

  • Hallo Tobias,

    danke für Deine schnelle Antwort!

    Dann würde eventuell VII./56 stimmen?Die VII für die 7.Flakdivision ?Doch hier ist die römische Ziffer richtig!?

    Ich habe gestern noch mal zur Abklärung der Unstimmigkeiten den Suchdienst der DRK angeschrieben...

    Grüße von

    Monika

    _______________________________________________________________________
    Suche alles zur Leichten Flakabt.785,Flak-Transportbatterie 756,Rheinwiesenlager Sinzig

  • Hallo Monika,

    die römischen Ziffern beziehen sich, wie gesagt, auf den Luftgau in dem die Einheit
    aufgestellt bzw. eingesetzt war.

    Anbei ein Link aus dem Lexikon:

    Luftgaue

    Gruß
    Tobias

    "Die Furcht trennt die, die folgen, von denen, welche selber führen."
    Kristian Eivind Espedal

    Edited once, last by Tobias Giebel (October 25, 2013 at 9:25 AM).