Eisenbahn Unterwasser-Schneidetrupps
Einführung, Begriff und Aufgaben
Unterwasser-Schneideeinheiten gab es auch schon im Ersten Weltkrieg, hier waren 7 Unterwasser-Schneideabteilungen aufgestellt.
Unterwasser-Schneidetrupps gehörten zu den Eisenbahn-Pionieren, ihre Aufgabe war das Trennen von Brückentrümmern zerstörter Brücken unter Wasser, die wegen Hochwasserstauungen und Eisgang fortgeräumt werden mussten, um nicht die neuerbauten Brücken in die Gefahr zu bringen.
Das autogene Schneiden, ein Verfahren zum Zertrennen von Metall, besonders Eisen, und Wegbrennen mittels Sauerstsoff, kann als bekannt vorausgesetzt werden.
Beim Schneiden unter Wasser wird durch eine besondere Sauerstoffleitung der Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme die Möglichkeit gegeben, unter Wasser in starker Flamme zu brennen, indem eine zweite Leitung mit Pressluft einen Hohlraum schafft und das Wasser von der Flamme fernhält. Die Zündung unter Wasser geschieht auf magnetischem Wege.
Die Arbeit konnte selbstverständlich nur von Tauchern ausgeführt werden, die im Wasser in der oft eiskalten und reißenden Strömung standen, wobei sie Gefahr liefen, mitgerissen zu werden oder ihren Luftzuführungsschlauch zu verlieren. Die Taucher waren auch dauernd, insbesondere bei großen Fachwerkbrücken, durch das Zusammenstürzen der zerschnittenen Brückentrümmer bedroht.
Die Personalstärke eines Unterwasser-Schneidetrupps bestand vermutlich aus einem Unteroffizier als Truppführer und 8 Mannschaften, davon 4 Taucher und 4 Hilfsmannschaften.
Alle Unterwasser-Schneidetrupps wurden mit Befehl (II/18296g.v.9.7.43) in die Eisenbahn-Pionier-Kompanien (Stahlbau) 102 bis 107 eingegliedert.
Es gab insgesamt 16 Unterwasser-Schneidetrupps.
Die Waffenfarbe der Dienstgradabzeichen war schwarz.
Die Truppenkennzeichnung auf den Schulterklappen/Schulterstücken war mit einem gotischen E mit der darunter angebrachten Einheitennummer versehen, Bei den Unteroffizieren und Mannschaften silberfarben. (Offiziere gab es bei den Unterwasser-Schneidetrupps nicht.)
Der Nachweis von taktischen Zeichen konnte bisher nur in den Kriegsgliederungen erbracht werden.
Bild 1 KStN 759 (nicht vorhanden)
Bild 2 Taktische Zeichen
Quellen:
BN45-SCHA, BV45-DEdF, BN45-FRE, DU-NA-T78-R405, DU-NA-T311-R51-4, DU-NA-T311-R51-5