Schienen-Schlepp-Züge -- Schienen-LKW's
Einführung, Begriff und Aufgaben
Die Schienenschlepper gehörten zu den Fahrbetriebsmitteln der Eisenbahnpioniere und der Nachschubdienste.
Es waren umgebaute schienengebundene Lastkraftwagen mit Stoß- und Zugvorrichtung zum Bewegen von Eisenbahnwagen.
Diese Fahrzeuge dienten der Personen- oder Lastenbeförderung, für die Lastbeförderung konnten sie auch zum Ziehen von 3 Vollbahnwagen benutzt werden.
Die Verwendung erfolgte dann, wenn Lokbetrieb nicht wirtschaftlich, nicht zweckmäßig, z.B. in Nähe des Feindes oder bei unterbrochenen Strecken nicht möglich war, ferner bei Baubetrieb.
Zum Führen eines Schienenkraftwagens war nur der dienstlich beauftragte Kraftwagenführer auf Grund eines Kraftwagenscheines und eines besonderen Ausweises über Kenntnisse der Signalordnung berechtigt.
Bei der Fahrt musste der Wagen mit Führer und Begleiter besetzt sein, von denen mindestens einer streckenkundig sein musste. Der Begleiter musste ebenfalls die Signalordnung kennen und mit der Führung des Wagens soweit vertraut sein, das er den Wagen zum Stehen bringen konnte.
Sämtliche Fahrten wurden als Sonderfahrten oder Rangierfahrten nach Fahrdienstvorschriften behandelt.
Zur Mitfahrt waren berechtigt: Vorgesetzte des Kraftwagen-Führers, Bahnmeister und ihre Vertreter, sonstige Personen nur auf Grund ihrer Ausweise oder besonderer Aufträge.
Kriegsgliederungsmäßig gehörten die Schienenschlepper-Züge zu den Nachschubdiensten.
Nach Keilig gehörten der Schienenschleppzug 2 und die Schienen-Schlepp-Kolonne 7 zu den Eisenbahntruppen. Weitere Belege hierfür konnten bisher nicht erbracht werden.
Eisenbahn-Pionier-Einheiten waren nach KStN planmäßig mit Schienen-Schlepp Fahrzeugen ausgerüstet.
Es gab 11 Schienen-Schlepp-Züge.
Die Waffenfarbe der Dienstgradabzeichen war die Zuordnung zur Truppe. Bei den Eisenbahneinheiten schwarz.
Die Truppenkennzeichnung auf den Schulterklappen/Schulterstücken war mit einem lateinischen NS mit der darunter angebrachten Einheitennummer versehen, bei den Offizieren goldfarben, bei den Unteroffizieren und Mannschaften silberfarben.
Der Nachweis von taktischen Zeichen konnte bisher nur in den Kriegsgliederungen erbracht werden.
Hinweise:
Schienen-Schlepper-Kolonne 7
In der Feldpostübersicht III wird mit der Feldpostnummer 29456 eine Schienen-Schlepper-Kolonne 7 genannt. (10.2.1943-23.8.1943) Schienen-Schlepper-Kolonne 7, wird am 20.12.1944 Schienen-Schlepper-Zug 2.
In den Frontnachweisern Ausgabe 9 und 10 ist diese Kolonne nicht gelistet, auch in den Kriegsgliederungen konnte bisher kein Nachweis erbracht werden.
Es gab verschieden Bezeichnungen und Schreibweisen:
Schienen-Schlepp-Zug
Schienenschlepperzug
Schienenräderschleppzug
Die hier verwendete Bezeichnung Schienen-Schlepp-Zug wurde aus den verschiedenen Kriegsgliederungen übernommen.
Hartmann erwähnt in seinem Buch Wehrmacht im Ostkrieg, das dem Korück 580 im Jahr 1942 ein Schienenschlepperzug unterstellt war.
Fehlende Feldpostnummer lassen sich dadurch erklären das die betreffenden Einheiten feldpostmäßig anderen Einheiten durch Kennbuchstaben zugeordnet waren.
Die Personalstärke der Schienen-Schlepp-Züge, bestanden aus 1 Offizier, 4 Unteroffizieren und 10 Mannschaften.
Bild 1 KStN
Bild 2 Taktische Zeichen/Schulterklappen
Quellen:
BV45-TTE, BN45-JEGG, BN45-SCHA, DU-NA-T78-R405, DU-NA-T78-R404, DU-NA-T78-R403, DU-NA-T78-R402-84, DU-NA-T78-R402, DU-NA-T78-R129, DU-NA-T78-R130, DU-NA-T78-R131, DU-NA-T78-R133
Stand: 11.08.2013