Bergung u. Entsorgung von Munition aus dem Weltkrieg

  • Hallo zusammen, ähnlich unverständlich war 2018 der 250-kg-Bombenfund in Dresden-Löbtau. Der Fundkörper lag dicht an einer Gasleitung. Normalerweise würde man annehmen, dass seinerzeit die Bombe beim Herstellen des Grabens freigelegt worden sein muss. Was aber offensichtlich nicht der Fall war. Und absichtlich übersehen hat man so einen Kaventsmann bestimmt nicht. Aber wer kennt schon die Umstände vor Jahren.

    Grüße

    Silvio

  • Ahoi!


    Unter diesen gegenständen sammelt sich Feuchtigkeit. Bei Bodenfrost drückt das entstehende Eis den Gegenstand etwas nach oben, später rieselt Sand in die Lücke wenn das Eis wieder taut. So wandernd Findlinge etc. Zentimeter für Zentimeter an die Oberfläche.

    Sanfte Grüße

    Sven

  • Liebes Forum,

    mir ist im Nachgang noch eine Geschichte aus Berlin eingefallen, habe leider nichts darüber im Netz gefunden, daher aus dem Gedächnis wiedergegeben: Kurze Zeit nach der Wende, also frühe 1990er Jahre, hat sich ein Jogger in der Wuhlheide, einer waldähnlichen innerstädtischen (und viel frequentierten) Parkanlage im ehemaligen Ost-Berlin, über eine Metallkante im Weg geärgert, über die er auf seinen regelmässigen Läufen schon mehrfach gestolpert war. Er wollte das vermeindliche Schrottstück aus dem Boden holen, musste aber nach kurzer Zeit aufgeben. Denn - das war eine britische Luftmine, 1800 kg, die da schräg im Boden steckte. Als sie dann geborgen wurde, stellte sich heraus, dass sie keine Zünder mehr hatte, sich also schon mal Feuerwerker damit beschäftigt hatten - wahrscheinlich noch im Krieg. Nur mit dem Abtransport hat es dann nicht mehr geklappt - also blieb das Ding an Ort und Stelle liegen - und hat über 40 Jahre keinen mehr interessiert.

    Gruss aus Berlin

    Henry

  • Hallo Eumex,

    hier würde ich angesichts des MG 08/15 zu allererst an die Revolutionstage 1918/19 in München denken...

    Wer saß damals in dem Haus? Und hat die Waffen dort versteckt, als die Sache verloren ging? Und hatte aufgrund der einsetzenden Repressalien und Hinrichtungen keine Gelegenheit, da später nochmal nachzufassen? Das wäre mein Forschungsansatz...

    Gruss aus Berlin

    Henry

  • Hallo zusammen,

    Dresden meldet aktuell auch wieder einen Bombenfund in der Friedrichstr. in geringer Nähe zum Städtischen Klinikum.

    Da kann man schon von größeren Sperrungen und Evakuierungen ausgehen.

    Grüße

    Silvio

  • Hallo

    Eine fast eine Tonne schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am 27. September 2022 auf einer Baustelle in Ouistreham (Calvados) entdeckt. Die "Entschärfung" begann am Montag, den 7. November 2022, und war gegen 12 Uhr abgeschlossen. Das Gebiet wurde für die Dauer der Entschärfung evakuiert.

    Rund 900 kg (bei einer Zusammensetzung von fast 500 kg Sprengstoff) bei einer Länge von 1,79 m und einem Durchmesser von 59 cm - die amerikanische Fliegerbombe verblüfft durch ihre beispiellose Größe.

    Schöne Grüßen

  • Hallo zusammen,

    Weder entsorgt noch geborgen liegt dieser Blindgänger an einem Atlantikwall Bunker am Cap Gris-Nez. Scheint etwa vom Kaliber 3,7 oder 4 cm zu sein und einen Kopfzünder zu haben. Manchmal wird es einem schon etwas mulmig, wenn man den Umgang mancher Zeitgenossen mit sowas sieht - die Granate scheint vom örtlichen Bauern aus dem Feld gerupft und am Bunker abgelegt worden zu sein.

    Gruß, Thomas

  • Hallo,

    Weder entsorgt noch geborgen liegt dieser Blindgänger an einem Atlantikwall Bunker am Cap Gris-Nez.

    als ich im September 1972 zum ersten Mal ans Cap Gris Nez kam, lagen 15 cm Granaten frei zugänglich in zwei Bunkern dierekt neben der Kanalüberwachungsstelle der Marine.

    Ein paar Jahre später lag am Strand beim Cap Blanc Nez eine Panzermine und bei den dortigen Renaturierungsarbeiten lag 20 mm Munition frei zugänglich in der Nähe des Denkmals.

    Hruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Moin zusammen,

    Nächste Bombe wird entschärft – dieses Mal wohl ohne Knall

    Nach der spektakulären Bombenentschärfung in Lärz steht gleich die nächste Fundmunition auf dem Dienstplan des Sprengmeisters in der Müritzregion.
    Miriam Brümmer

    Die amerikanische Fliegerbombe auf dem Bundeswehrdepot-Gelände in Rechlin Nord ist mit 250 Kilogramm nur halb so schwer, wie das Exemplar, das am Montag auf dem Flugplatz in Lärz auf dem Airpark-Areal gefunden wurde. Damit ist das Ende September gefundene Exemplar dennoch gefährlich.

    Von einer Sprengung geht Gerd Tiedt in diesem Falle aber nicht aus, obwohl das Gewinde etwas verzogen sein könnte. Das würde die Angelegenheit erschweren. Wenn dem so sei, könne das Gewinde nicht rausgeschraubt werden. Eindeutig werde das aber erst am Donnerstag vor Ort bei der Entschärfung geklärt, sagte der erfahrene Sprengmeister von der Mirower Außenstelle des Munitionsbergungsdienstes MV dem Nordkurier. „Wir versuchen kurz, den Zünder rauszuschrauben und wenn das nicht klappt, wird der mit dem Wasserschneidgerät rausgeschnitten“, erläuterte der Fachmann den Vorgang.

    Damit soll der Zünder problemlos von der Bombe entfernt werden. Da dieser Bombentyp mit Aufschlagzünder versehen sind, die weniger problematisch seien, wäre die sogenannte Handentschärfung das Mittel der Wahl, weil das am schnellsten ginge. „Eine Sprengung ist überhaupt nicht vorgesehen“, versicherte Gerd Tiedt. Im Unterschied dazu war die 500-Kilogramm-Bombe in Lärz mit einem chemisch-mechanischem Langzeitzünder versehen. „Dieser Zünder hat einen vorgespannten Schlagbolzen, der jederzeit unberechenbar zuschlagen kann“, betonte der Fachmann. Deshalb musste die Bombe auf dem Flugplatz so schnell wie möglich außer Gefecht gesetzt werden.

    Polizei kontrolliert, ob alle das Gebiet verlassen haben


    In Rechlin müssen morgen bis 9 Uhr alle Personen den Evakuierungsradius von 800 Metern verlassen haben. Dann kontrolliert die Polizei alle Bereiche, bevor die Entschärfung beginnt. Für Monika und Carina Sustorff von Monis Friseursalon ist dies eine Gelegenheit, sich schon mal mit Weihnachtsgeschenken für die Familie einzudecken. „Ich mach daraus einen Shoppingtag“, freut sich Monika Sustorff über den unverhofft freien Tag. Die Kaninchen bleiben jedoch zu Hause im Stall, denn der sei genau hinter dem Radius, erzählte sie.

    Tochter Carina erinnert sich noch an eine Sprengung im Schilfbereich der Müritz: „Damals mussten wir auch das Haus verlassen. Das war in den 90er Jahren, wissen auch noch andere Einwohner. Der Blindgänger damals soll von einem Spaziergänger in etwa 100 Metern Entfernung von der Siedlung Rechlin Nord entdeckt worden sein, als er über die Eisdecke der zugefrorenen Müritz gegangen war.

    Morgen wird auch ein Abschnitt nahegelegenen Kreisstraße MSE 18 für die Dauer der Entschärfung gesperrt, der im Evakuierungsradius liegt. Wer zum Verlassen seiner Wohnung Hilfe benötigt, kann sich telefonisch im Ordnungsamt des Amtes Röbel-Müritz unter der 039931 80254 melden und einen Termin zum Transport abstimmen.

    https://www.nordkurier.de/mueritz/naechs…1650364811.html