Bergung u. Entsorgung von Munition aus dem Weltkrieg

  • Moin,

    Anderswo hätte man die Archäologie eingeschaltet, den Krempel konserviert und eine zeitgemäße Sonderausstellung zum Thema 'Archäologie des Zweiten Weltkrieges' draus gemacht...

    Mit desullusioniertem Gruß, Thomas

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo,

    seit einiger Zeit kommt es an der Nordseeküste vor Schillig wiederholt zu Munitionsfunden durch Urlauber. Ende Juni fand ein Schüler einen Zünder, am vergangenen Donnerstag wurde dann eine Granate gefunden - beide Funde glücklicherweise ohne Personenschäden: https://www.oz-online.de/-news/artikel/…Granate-im-Watt

    Bei der Insel Wangerooge ist ein ebenfalls bereits Ende Juni dort gefundener Torpedo vor Ort gesprengt worden: https://www.ndr.de/nachrichten/ni…enburg5120.html

    Gruß, J.H.

  • N'Abend zusammmen,

    am Samstag hat ein Schrotthändler bei der Polizei im saarländischen Wadgassen den Fund eines größeren, ihm unbekannten Metallteils mitgeteilt. Eine Untersuchung ergab, dass es sich um eine amerikanische 155-mm-Granate handelt! Das Fundstück wurde von Fachleuten dann entsorgt. -> KLICK + KLACK

    Gruß, Stefan,

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Mahlzeit, Zusammen,

    bei Bauarbeiten am Rande der JVA Hövelhof-Staumühle stieß ein Bagger auf einen Gegenstand aus Metall.

    Beim Stoß mit dem Bagger wurde Gas freigesetzt; einige Zeugen meinten Phosphorgeruch wahrgenommen zu haben.

    Der Kampfmittelräumtrupp wurde angefordert.

    Bereits im Juni wurde in der Nähe der JVA eine Werfergranate gefunden.

    Quelle: Neue Westfälische; radiohochstift

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Neues aus Staumühle:

    Guten Abend,

    es wurden zwei Tongefässe gefunden.

    Der Inhalt wird zur Zeit in einem Labor untersucht.

    Vermutlich handelt es sich um Kampfstoffe aus dem 1.Weltkrieg.

    Die heutige JVA Staumühle war während des 1.Weltkriegs Kriegsgefangenenlager und im 2.Weltkrieg "Seuchen" Lazarett für Gefangene des "STALAG 326" Stukenbrock.

    Quelle: radiohochstift

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Neues aus Staumühle:

    Guten Abend,

    bei dem Fund handelt es sich um Bromaceton. Dieser Stoff wird heute noch, u.a. in Tränengas verwendet.

    Im 1.Weltkrieg war Bromaceton als "Weißkreuz" im Einsatz beim deutschen Heer.

    Quelle: radiohochstift; wikipedia

    PS: war es damals üblich, Kampfstoffe in Tongefäßen aufzubewahren?

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Hallo Johann-Heinrich,

    wir haben als Kinder in Ruinen und Bunker gespielt, da lagen jede Menge Kampfmittel, auch Handgranaten, aber unser Vater sagte ausdrücklich wir sollen die Dinger nicht anfassen, weil sie sehr leicht hoch gehen können. Er zeigte uns mit einer Stielgranate, aber nicht, wie man sie scharfstellt. Noch böser sind Bügelgranaten, da zog er den Sicherungsstift und ich habe gestaunt, wie weit mein Vater werfen konnte, das hätte ich nicht gekonnt.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo,

    auf dem Gelände des ehemaligen Luftwaffen-Einsatzhafen und späteren Standortübungsplatz der Bundeswehr in Varel-Friedrichsfeld ist gestern Abend eine 500kg-Fliegerbombe kontrolliert gesprengt worden: https://www.varel.de/portal/meldung…ubrik=900000017

    2019 wurde dort schon einmal ein Blindgänger gefunden, der damals durch die KMB entschärft werden konnte.

    Gruß, J.H.

  • Hallo,

    die Tage wurden zwei Luftminen in der Seinebucht unschädlich(gesprengt) gemacht.

    Die Tage lief ein belgischer Minensucher zu einem dreimonatigen Einsatz in die Ostsee aus, um gefährliche Überreste aus WK I und II zu entsorgen.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Hans,

    aufschlußreicher Ergänzungs-Beitrag, ich danke Dir für das Setzen des Links.

    ( "Ananas" als Spitzname war mir bisher auch noch nicht bekannt.. )

    Selber hatte ich 2008 bei einem Bauvorhaben in Koblenz "das Vergnügen".. Beim Roden, Baufeld-freimachen und Abriß der Ruinen früherer Bebauung auf dem Areal des Bahnbetriebswerkes Koblenz-Moßelweiss hatten sich an zwei Tagen nicht abgefeuerte Granaten durch die Aufbereitungsanlagen "durchgemogelt" und wurden erst am nächsten Morgen erkannt, als sie -oberflächlich abgetrocknet- auf dem Schüttkegel liegend vor Arbeitsbeginn erkannt wurden. An einem Tag eine, an einem anderen Tag sogar zwei.. Daraufhin wurde der Bereich, von dem der Aushub stammte, gesperrt und später dort nur noch unter nun ständiger Anwesenheit eines Kampfmittelbeauftragten weiter gegraben..

    Obwohl im Vorfeld viel Aufwand im Bezug auf Kanpfmittel-Recherche und Sondierung unternommen wurde ( Bahnbetriebswerk und der anschließende Rangierbahnhof Moßelweiss waren wie üblich bevorzugte Angriffsziele.. ) , waren immer wieder solche Überraschungen dabei. Glücklicherweise sind die Granaten beim Durchlaufen der Siebstraße nicht hochgegangen.

    Später wurde eine weitere "Überraschung" entdeckt: zwischen den früheren Gebäuden "Waschkaue", "Rundlokschuppen", "Lokleitung" und "Rechteckschuppen" befand sich ein kleiner Innenhof. Unter diesem wurde im Krieg ein unterirdischer Luftschutzraum angelegt, von dem weder in den Plänen noch in den Erzählungen alter Eisenbahner etwas zu erkennen war. Die sehr massiven und aus "steinhartem" Beton errichteten Mauern des (unversehrt !) erhalten gebliebenen LSR hatten dem Bagger dann noch mehrere Tage Arbeit beschert.. :)

    Zum Glück konnte dennoch der sehr knappe Fertigstellungs- und Inbetriebnahme-Termin des dort neu gebauten Bahnbetriebswerkes der Mittelrheinbahn verwirklicht werden. Solche Baustellen vergißt man nie.

    Herzliche Grüße

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • Hallo,

    also „Pineapple“ ist wegen der Optik dieser Splitterhandgranate ein im englischen Sprachraum ein weit verbreiteter Begriff. Ist mir schon sehr oft begegnet. Ananas habe ich als Bezeichnung dafür in D noch nicht gehört, bzw. Ist mir nicht erinnerlich.

    Beste Grüße

    Andreas

    Beste Grüße, Andreas

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar". (Art.1GG)

  • Moin zusammen,

    wie Andreas geschrieben hat, ist/war die Bezeichnung "Pineapple" aufgrund des Aussehens der am. Mark-II-Hangrananate im anglo-amerikanischen Sprachraum geläufig. Und natürlich wurde dieser Handgranatentyp im deutschen Sprachraum NICHT in wörtlicher Übersetzung als "Ananas" bezeichnet!

    Wie so oft, sollte man der Berichterstattung über diese Dinge in den Medien keine größere Bedeutung zumessen, schon gar nicht am Wort kleben!

    Dass sich die berichtenden Journalisten hier nur in sehr seltenen Fällen auskennen, ist ja nicht verwerflich, aber mit dem Zuhören (und Verstehen), wenn Fachleute sie in diesen Angelegenheiten informieren, hapert es i. d. R. ganz gewaltig. Und dann wird im Büro ein Zeug in die Tasten getippt, dass es Informierten die Haare zu Berge stehen und die Leserschaft mit u. U. gefährlichem Halbwissen zurück lässt.

    Gruß, Stefan

    <edit> Ich häng' mal ein Bild an, auf dem Sprengstücke einer nicht wie geplant detonierten Mk II zu sehen sind. Sehr gut erkennbar sind die Sollbruchstellen im Handgranatenkörper für die Splitterbildung (daher auch das Aussehen, das an eine Ananas erinnert). Ein nicht ganz optimaler K-Splitter (Konstruktionssplitter) ist rechts zu sehen: das hätten idealerweise zwei Einzelsplitter werden sollen <edit>

  • Hallo Stefan,

    die Riffelung hat praktisch keinen Einfluß auf die Splitterwirkung. Würde die Hgr. so große Splittern erzeugen, wäre ihre Flächenwirkung zu gering und die Gefährdung der eigenen Truppe durch weit fliegende Splitter zu groß.

    Ziel ist ein Splittergries, der durch das mürbe Gussmaterial und einen brisanten Sprengstoff erreicht wird,

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941