Bergung u. Entsorgung von Munition aus dem Weltkrieg

  • N'Abend Thomas,

    auch ich halte die Aussage in dieser Allgemeinheit für fragwürdig, wobei man allerdings hinzufügen muss, dass die in die 1,7 kg-Stabbrandbombe (INC 4 LB) vom Typ "X" einlaborierte Zerlegerladung beim Abbrand des Bombenkörpers nach zwei bis fünf Minuten ausgelöst wird - der Abbrand der Bombe wird durch einen simplen Aufschlagzündmechanismus eingeleitet.

    Damit kann man Blingänger zumindest als halbwegs transportsicher ansehen. Dies zur Ehrenrettung des Verfassers der etwas salopp formulierten Aussage im o. g. Katalog ;)

    Im zeitgenössischen Munitionsmerkblatt (1942?) heißt es im Übrigen dazu:

    Quote

    "Blindgegangene engl. Stabbrandbomben nicht werfen, unnötiges Hantieren vermeiden, in waagerechter Lage befördern."

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo Thomas und Stefan,

    danke für Eure wichtigen Hinweise und Ergänzungen. Den Grundsatz: "Hände weg von Munition" sollte daher jeder Laie beherzigen.

    Stefan Dein schönes Motto:

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

    läßt sich noch ergänzen durch die Aussage von Kurt von Hammerstein-Equord zur Unterscheidung und Eignung von Offizieren:


    „Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90 % aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der gleichzeitig dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten.“

    Grüße

    Wolfgang

    Edited once, last by Nagelschmied (January 31, 2019 at 10:12 PM).

  • Hallo,

    in Lingen ist gestern in einem Baugebiet eine Fliegerbombe gefunden worden, der KMRD hat sich kurzfristig für eine umgehende Evakuierung von ca. 8.800 Anwohnern des Sperrbereichs und die Sprengung der Bombe vor Ort entschieden, nachdem sie nicht wie geplant entschärft werden konnte. In der Umgebung des Sprengortes kam es durch die Sprengung zu Sachschäden.

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…aeumung276.html

    Am 21.01. war es schon in Oldenburg eine Fliegerbombe gefunden und erfolgreich entschärft worden, rund 7.300 Anwohner mußten dabei evakuiert werden.

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…gaenger306.html

    Gruß, J.H.

  • Hi Stefan,

    Du beziehst Dich vermutlich auf Lu. 69a. Ich habe eine Ausgabe von 1944, die zu Stabbrandbomben-Blindgängern aussagt:

    "Obwohl die Bombe beim Angriff 1000 bis 4000 m hoch heruntergefallen ist, ohne zu zünden, genügt ein nochmaliger Fall von 30 cm Höhe oder ein starker Stoß, um sie zur Entzündung zu bringen. Blindgänger der Polizei melden! Liegen lassen. Finger weg! Kinder fernhalten!"

    Gerade diese letzten Anweisungen finde ich im Hinblick auf den o.g. Katalog bemerkenswert.

    Gruß, Thomas

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für die aktualisierte Ergänzung - da hatte man später anscheinend entsprechend negative Erfahrungen mit Blindgängern gemacht.

    Auf meiner Kopie des Munitionsmerkblatts befindet sich leider keine Jahresangabe - nur auf anderen Merkblättern zu den Brandbomben wird 1942 angegeben.

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Stefan Dein schönes Motto:

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

    läßt sich noch ergänzen durch die Aussage von Kurt von Hammerstein-Equord zur Unterscheidung und Eignung von Offizieren:


    „Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90 % aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der gleichzeitig dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten.

    Hi Wolfgang,

    ist zwar ein bißchen OT =) , würde trotzdem gern nähere Angaben

    zu Hammerstein-Equords Charakterisierung wissen - meine nämlich,

    ein Buch von oder über ihn (vor längerer Zeit) gelesen zu haben.

    Mit Dank + Gruß,

    Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Grüß Dich Kordula,

    über den "roten General" wird ausführlich in Wikipedia berichtet. Den Spruch habe ich von dort. Bei Wikipedia wird als Quelle "Horst Poller: Bewältigte Vergangenheit. Das 20. Jahrhundert, erlebt, erlitten, gestaltet. Verlag Olzog, 2010" angegeben. Magnus Enzensberger hat ebenfalls über ihn umfassend recherchiert und das Buch "Hammerstein oder Der Eigensinn" geschrieben.

    Es erschien bei Suhrkamp:

    "Kurt von Hammerstein war ein Charismatiker, ein konservativer Rebell, ein hochintelligenter Mann voller Widersprüche. 1933, kurz nach Hitlers Machtergreifung, trat er als Chef der deutschen Armee zurück. Dieses Buch erzählt sein Leben und das seiner nicht weniger eigenwilligen Kinder, die sich als kommunistische Spione betätigten und zu Stauffenbergs Verschwörern gehörten – Grenzgänger, Abenteurer, Revoltierende allesamt."

    Grüße

    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    heute mal was aus China

    In einer Kartoffelchipsfabrik in Hongkong hat die Polizei eine deutsche Handgranate aus dem Ersten Weltkrieg entschärft. Sie sei am Samstag durch eine Maschine in einer Ladung frischer Kartoffeln aus Frankreich entdeckt worden, berichtete die „South China Morning Post“ in ihrer Online-Ausgabe. Die Granate sei vermutlich in einem Schützengraben gelandet, der einst an der Stelle des heutigen Ackers verlief, und mit der Kartoffelernte unbemerkt ausgebuddelt worden.

    „Wir haben sie als eine Waffe deutscher Produktion identifiziert, die vermutlich im Ersten Weltkrieg benutzt wurde“, sagte der stellvertretende Polizeichef der Industriezone, Wong Ho-hon. Sie sei etwa acht Zentimer dick und ein Kilo schwer gewesen. Weil sie nicht explodiert sei, habe man sie entschärfen müssen.

    Quelle: https://m.faz.net/aktuell/gesell…n-16022144.html

  • Hallo Dirkk,

    Wir haben sie als eine Waffe deutscher Produktion identifiziert, die vermutlich im Ersten Weltkrieg benutzt wurde“

    ich nehme an, dass die Kartoffeln mit einem vollautomatischen, selbstfahrenden Kartoffelroder geerntet wurden, sonst hätte die Handgranate auffallen müssen. ( Z. B. einem Ropa Tiger 5 - Roder ).

    Gruß Karl

  • ... und noch ein wenig OT ...

    ... "Horst Poller: Bewältigte Vergangenheit. Das 20. Jahrhundert, erlebt, erlitten, gestaltet. Verlag Olzog, 2010" angegeben. Magnus Enzensberger hat ebenfalls über ihn umfassend recherchiert und das Buch "Hammerstein oder Der Eigensinn" geschrieben. ...

    Hi Wolfgang,

    Hammerstein oder der Eigensinn - das war's, was ich gelesen hatte.

    Mal sehen, ob ich Pollers Buch in einer Bibliothek finde.

    Vielen Dank + Abendgruß,

    Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Guten Tag. Gefunden Amulett (Amulett) vom Hals des bergjägers , 54-th Eger REGIMENT, Stalingrad, Höhe 102,0. Die Frage ist Real oder nicht?In den Foren der Russischen Föderation wissen Sie nicht. Wenn nicht in diesem Thema gefragt, wenden Sie sich bitte an das entsprechende Thema zu übertragen.

  • Guten Tag, aleks-glad,

    Echtheits- und Wertbestimmungen nehmen wir in unserem Forum grundsätzlich nicht vor (siehe unsere Regeln).

    Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Guten Tag zusammen!

    Im saarländischen Eppelborn konnte heute Vormittag eine bereits am 29.01.2019 bei Gleisbauarbeiten gefundene 250-kg-Fligerbombe erfolgreich entschärft werden -> Bericht SR

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo zusammen,

    neues aus Hamburg:

    Ein Junge und ein Mädchen haben eine Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg aus der Alster gefischt. Die Elfjährigen waren der Polizei zufolge auf "Schatzsuche".

    Im Hamburger Stadtteil Eppendorf hätten sie am Samstag einen Magneten an einer Angelschnur ins Wasser gelassen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. So hätten sie die Granate aus dem Wasser gezogen.

    Weil an dem stark verrosten Sprengkörper ein Sicherheitsstift fehlte, wurde er noch am Samstagabend vor Ort vom Kampfmittelräumdienst in einem Behälter gesprengt. Verletzt wurde bei dem Vorfall im Hayns Park niemand.

    Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/hambu…-a-1253652.html