Bergung u. Entsorgung von Munition aus dem Weltkrieg

  • Hi Uli,

    danke für Info; Zitat aus dem Artikel ist angehängt.
    Frage ich mich doch: wie ist nach 1945 sichergestellt worden,
    daß Häuser auf "sauberem" Grund gebaut wurden?

    Vor einiger Zeit gab es in Potsdam (?) einen Bombenfund
    unter der Zugangstreppe eines Hauses - ein bißchen gruselig,
    wenn man da schon länger wohnt.

    Grüße, Kordula


    Quote

    Neutraubling voll von Blindgängern
    In dem Neubaugebiet waren in den vergangenen Wochen bereits mehrmals kleinere Splitterbomben gefunden worden, die teilweise gesprengt werden mussten. Die Stadt Neutraubling ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes entstanden. Dieser war gleich mehrfach das Ziel von Bombenangriffen. Bei Neubauprojekten werden Grundstücke immer gezielt nach Sprengkörpern abgesucht. Regelmäßig werden Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst fündig. Nächstes Jahr beginnt der Ausbau der A3, die auf sechs Spuren verbreitert werden soll. Die Autobahn führt genau durch dieses Bombenabwurf-Gebiet.

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo,
    es geht noch gruseliger. Den einen oder anderen Blindgänger hat man seinerzeit nicht geborgen bzw. entschärft, sondern mit Beton vergossen. Vor ein paar Jahren hat ein Baggerfahrer so einen Brocken zertrümmern wollen. Der Mann hatte keine Chance.
    Grüße
    Uli

    *** Suche alles zum 22. SS-Panzergrenadier-Regiment (10. SS-Panzerdivision "Frundsberg") und R.A.D. 2/214 Oedt. Danke! ***

  • Hallo alle miteinander
    nun doch wieder Oranienburg . In 4 m Tiefe ist erneut eine Bombe unter dem Louise-Henriette- Steg gefunden worden( nach Ultra-Tem Verfahren?). Noch vor Weihnachten soll sie entschärft werden.
    MfG
    Dietrich

    Hi !

    Zum Thema Ultra-Tem.

    Es ist eine "neue" Methode aus Kanada/Australien . Durch das neue Verfahren kann über Magnetfelder die Größe und Form des Objektes besser identifiziert werden und damit natürlich , ob es sich um eine Bombe handelt, oder nicht. Hintergrund ist das bei gerade tief liegenden Bomben Spundwände gebaut werden müssen, der Grundwasserspiegel gesenkt etc. und das ganze sehr teuer wird. Mit dem Ultra-Tem Verfahren kann man also Kosten sparen.

    Hier noch ein Link ( auf Englisch ) der das ganze sehr gut erklärt:

    http://www.gapgeo.com/divisions/gap-…ology/ultratem/

    Gruß Chris

  • Hallo,
    in der aktuellen französischen Dreimonatszeitschrift Batailles Nr. 80 ist ein kleiner Beitrag zu dem belgischen Kampfmittelräumdienst vorhanden. Er sammelt pro Jahr etwa 250 Tonnen nichtexplodierte Munition. Die Masse stammt aus dem ersten Weltkrieg und davon ein Grossteil von den Schlachten im Grossraum Ypern 1917, wo etwa 50 Millionen Granaten von beiden Seiten verschossen wurden. Es wird geschätzt, dass etwa ein Drittel nicht explodiert ist.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo,
    insbesondere Dietrich (Babsie), mich würde interessieren woher die Info stammt das die Bombe nach dem Ultra Tem Verfahren geortet worden ist. Fakt ist das der Luise Henrietten Steg nach einen Raster von Bohrlöchern durchsiebt ist. Die Bombenentscherfung ist auf dem 20.4.2017 festgelegt worden.
    Die letzte Bombe war auf einen Grundstück beim ausheben der Fundamente gefunden worden. Dieses Grundstück wurde aber schon einmal abgesucht und hatte eine Bombenfreigabe.Heraus geredet hat man sich, das sich dort ein altes Fundament eines Bungalow befand und die Betonmonierung(Stahl) die magnetischen Wellen abgelenkt haben. Ich bin der Meinung das niemand in der DDR für die Errichtung einer Laube beim Fundamentsbau
    Bewehrungsstahl verwendet hat. Es wäre aber ein leichtes gewesen dieses im Nachgang zu untersuchen. Mit dem Finden der Bombe waren wieder die Bombensucher mit im Spiel und so kommt es dann zu solchen Aussagen.
    Gruß aus Oranienburg Uwe

  • Hi Uli,

    hier gibt's eine Karte für das zu räumende Gebiet: klick.
    Die Sprengung wird noch heute abend stattfinden;
    dazu untenstehendes Zitat siehe hier: klack.

    Grüße, Kordula


    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo alle miteinander
    die 203. Bombe seit 1990, im Stadtzentrum Oranienburg in 4 m Tiefe entschärft. Dazu mußten ca. 12000 Menschen den Sperrkreis bis 8.00 verlassen um die 250 Kg schwere Bombe, am Mittwoch (20.12.2017) zu entschärfen. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden noch mehr als 250 Blindgänger in/um Oranienburg vermutet. Der Zustand der in Oranienburg gefundenen Bomben und ihrer Zünder werde immer labiler und stelle den KMBD stets vor neuen Herausforderungen.
    MfG
    Dietrich

  • Hi Dietrich,

    danke für Info - die Vermutung war also berechtigt.
    Vor längerer Zeit hatte ich mal gelesen, daß ein bestimmter Teil
    der Oranienburger Innenstadt nicht mehr von Lkw, Bussen usw.
    befahren werden darf; die Gefahr der Erschütterung der nach
    wie vor dort vermuteten Bomben sei zu groß.

    Wie lebt man wohl mit dem Wissen, auf einem Pulverfaß zu hocken.
    Dazu kommt die finanzielle Belastung für die Stadt = Ländersache.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo,

    am vergangenen Freitag kam es in Bremen bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zu massiven Behinderungen durch Sperrungen der Verkehrswege, weil bei Bauarbeiten im Stadtgebiet erneut eine 500 kg-Fliegerbombe gefunden wurde. Neben der Vollsperrung der Bundesstraße 75 war auch diesmal wieder der Bahn- und Schifffahrtsverkehr betroffen - mit erheblichen Folgen für den Berufsverkehr:
    http://www.polizei.bremen.de/sixcms/detail.…32967.de#006618

    Gruß, J.H.

  • ...am vergangenen Freitag kam es in Bremen bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen...

    Hallo,

    heute Mittag folgte dann der Tragödie vierter Akt: http://www.polizei.bremen.de/sixcms/detail.…32967.de#008818

    Diesmal musste auch zeitweise der Flugverkehr eingestellt werden, die Polizei kann laut Pressemeldung nicht abschätzen, wie viele Blindgänger sich in diesem Gebiet noch im Boden befinden.

    Gruß, J.H.

  • Hallo alle miteinander
    Brandenburg kommt 73 Jahre nach Kriegsende nicht zur Ruhe. In 2017 seien 280 t Kampfmittel entdeckt worden, davon seien 235 t fachgerecht vernichtet worden und vom Land seien dazu 12,6 Millionen Euro aufgebracht worden, laut einem Sprecher des Potsdamer Innenministeriums. Es stehen immer noch 350000 Hektar zivil genutzter Flächen unter Kampfmittel Verdacht. in Oranienburg betragen die gesamt Kosten pro Entschärfungsmaßnahme um die 200000 bis 250000 Euro.Schwerpunkte sind Oranienburg, Potsdam, Oder-Neiße-Linie und Bereiche südlich Berlins.
    MfG
    Dietrich

  • N'Abend zusammen,

    im Saarland kommt es am 18.02.2018 aufgrund eines Blindgängerfundes aus dem Zweiten Weltkrieg zur bislang größten Evakuierungsmaßnahme in einem derartigen Fall. Die mutmaßliche 50-kg-Bombe amerikanischer Herkunft wurde am 06.02.2018 bei Bauarbeiten im Stadtgebiet von Neunkirchen/Saar freigelegt. Für die Entschärfung müssen 2.000 Menschen kurzfristig evakuiert werden -> Klick und -> Klack

    Gruß, Stefan

    <edit> Kann bitte ein Moderator den Sch***-Link ganz zu Beginn des Postings entfernen? Das Ding lässt sich von meinem Ende aus partout nicht löschen :cursing: - Danke <edit>

    Über den Quellcode geht das...Huba

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

    Edited 3 times, last by stefan_reuter (February 9, 2018 at 9:26 PM).

  • Hi Stefan,

    hab's dringelassen, damit Du selbst gucken kannst.
    Reingehen, Quellcode anklicken, anschauen und
    dann das Gemurkse löschen.
    Wird schon klappen =) .

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Guten Abend,

    Kordula, der Tipp kam "etwas" spät, hab`s schon gelöscht, Hinweis hinterlassen.

    Grüße Thomas

  • N'Abend Kordula und Thomas,

    besten Dank Euch beiden für die prompte Hilfestellung - ich werd's mir merken für den nächsten "Link-GAU" ;)

    Dann können die Off-Topic-Postings aus dem Thema wieder entfernt werden - auch dafür vorab schon mal vielen Dank ...

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo liebe Gemeinde,

    es ist schon wahnsinnig, was alles noch so in unserer Erde rumliegt. Wenn man sich dann noch vor Augen hält, dass für die Kosten der Beseitigung der Eigentümer des Grundstücks aufkommen muss, das kann einen Eigentümer schnell ruinieren.
    Der Staat kommt nur für die Kosten auf, wenn eindeutig nachgewiesen wird, dass es sich um eine deutsche Bombe oder Granate handelt.
    Da aber die deutsche Luftwaffe in der Regel keine eigenen Wohngebiete usw. bombardiert hatte, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering.
    In Oranienburg kam es vor Jahren duch eine vor Ortspregung einer amerikanischen Fliegerbombe zur völligen Zerstörung eines Wohnhauses und der Eigentümer erhielt
    keinen Schadensersatz weder von einer Versicherung noch vom Staat. Er musste für einen großen Teil der Kosten aufkommen und war danach ruiniert.
    Ich war sehr erstaunt, als ich die Sendung im TV. zu diesem Thema vor einigen Monaten gesehn hatte.

    LG. Peter


  • heute Mittag folgte dann der Tragödie vierter Akt

    Hallo,

    in diesem Moment soll durch einen Sprengmeister der Bremer Polizei eine fünfte Fliegerbombe entschärft werden, die bereits gestern wieder in dem bisher schon viermal betroffenen Baugebiet in der Bremer Überseestadt gefunden wurde:
    http://www.polizei.bremen.de/sixcms/detail.…32967.de#010018

    Die Polizei hat inzwischen aufgrund der bei jeder Entschärfung erforderlichen, weiträumigen Absperr- und Evakuierungsmaßnahmen eine Pressemitteilung zu ihrer Vorgehensweise herausgegeben und bei der Bevölkerung und den betroffenen Anwohnern und Anliegern um Verständnis gebeten: http://www.polizei.bremen.de/sixcms/detail.…32967.de#010218

    Gruß, J.H.