Reserve-Polizeibataillon 133 (mot.), 1.Kp.

  • Hallo,

    I have put online the photograph album of a man who began his Polizei days in the Gendarmerie (Regensburg), working in isolated Customs & Police border controls (Zollgrenze & Polizeigrenze). Locations include Regensburg Cathedral as well as pictures on border & customs patrol and the small Gendarmerie station/house.

    [Blocked Image: http://www.militaria-archive.com/AlbumsIII/Poli…_133_00025a.jpg]

    The known locations throughout the album are captioned, (those with vague or blank captions are unknown).

    The pictures are available in their entirety here :

    http://www.militaria-archive.com/AlbumsIII/Poli…-133/index.html

    This man is later assigned to Reserve-polizeibataillon 133 (mot.), 1.kp.

    Res.Pol.Btl. 133 was formed in Nürnberg in autumn 1939.

    In late 1941 Res.Pol.Btl. 133 was moved from Germany to the Western Ukraine, bordering eastern Poland (located at Delatyn, Kolomea/KoBomyja, Stanislavov & Lviv /Lwów/Lemberg).

    Res.Pol.Btl. 133 was also located at Drohobycz at which the 1.KP was directly involved in mass executions.

    It was also involved in the depopulation of the Zamosc area and deportations to Belzec concentration camp. In July 1942 Res.Pol.Btl. 133 became II./ Polizei Regiment 24.

    The majority of pictures are Gendarmerie related, however several later ones relate to Polizei Bataillon/Res.Pol.Btl.133.

    Notable photographs include the men pictured beside a Zamosc & Belzec roadsign (possibly taken at Lubycza Królewska):

    [Blocked Image: http://www.militaria-archive.com/AlbumsIII/Poli…n_133_00101.jpg]

    Another notable photograph is taken of Res.Pol.Btl. 133 men at the Drohobycz Town Hall which seems to have served as an Ordnungspolizei facility.

    'Reserve-polizeibataillon 133 (mot.), 1.kp at the Drohobycz Town Hall (Ordnungspolizei HQ / Facility). '
    [Blocked Image: http://www.militaria-archive.com/AlbumsIII/Poli…n_133_00088.jpg]

    Detail:
    http://www.militaria-archive.com/AlbumsIII/Poli…_133_00089a.jpg

    Comparison photograph (from another website) here :
    http://img.audiovis.nac.gov.pl/PIC/PIC_1-A-3164.jpg

    Pages 31-36 of Christopher Brownings ‘Ordinary Men’ reproduce a document by a captain Westermann of Res.Pol.Btl. 133.

    So far the best sources I have found are :

    Wolfgang Curilla’s ‘Die Judenmord in Polen and die Deutsche Ordnungspolizei 1939 – 1945’

    Also Wolfgang Curilla's 'Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weissrussland 1941 - 1944'

    (p.606, 660, 702,740,742,772-776,782,783,784,785,826,832,926,957)

    http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052088-4

    [Blocked Image: http://www.militaria-archive.com/AlbumsIII/Poli…n_133_00109.jpg]


    If anyone can add information on unit/personnel or locations then I would be interested to hear & will update the captions to reflect this.


    Mit freundliche Grüße,
    Gerard

  • Hallo Gerard,

    many thanks for the pictures and the short summary of the unit;

    hier ein paar Auszüge aus meinen „gesammelten“ Unterlagen...

    Aufstellung des Res.Pol.Btl. 133 erst am 30.6.1941, nicht in Nürnberg, sondern in Würzburg...

    Schnellbrief Chef Orpo, i.A. von Bomhard, 30.6.1941. Nach Antrag des Insp. der Orpo in Würzburg befiehlt CdO die Aufstellung eines Res. Pol. Batl. (mot.) aus dem Bestand der Pol. Ers. Abt. Würzburg: Bezeichnung: Res. Pol. Batl. (mot.) 133,
    Aufstellungs- und Heimatstandort Würzburg.

    Das aus dem Bestande der Pol.Res.Ers.Abteilung im Wehrkreis XIII aufgestellte Res.Pol.Batl.(mot) 133 in Würzburg in Stärke von 8 Offizieren, 5 Verw.Beamten, 50 Wachtm. (SB) und 426 Polizeireservisten wurde gem. Erl. d. RFSS am 25.7.41 dem BdO in Krakau zur Verfügung gestellt und am 30.7.41, 14.20 Uhr mit der Eisenbahn dorthin in Marsch gesetzt.

    1.8.41 – 4.10.42 Zur Sicherung d. GG (Südgalizien) eingesetzt

    Ein ehemaliger Angehöriger des Bataillons, Thoma, berichtete: „ …. Nach Kriegsbeginn wurde ich nach Regensburg zur Schutzpolizei der Reserve eingezogen und kam dann einige Tage später zur Ausbildung nach Hof/Saale. Bereits vor Beendigung der Ausbildung wurde ich aus dem Polizeidienst entlassen, mit der Begründung, dass bei dieser Einheit kein Musiker benötigt würde… Im Juni 1941 wurde ich erneut eingezogen und zwar nach Zirndorf, wo ich etwa 8 – 10 Tage verblieb. Anschließend wurde ich nach Würzburg versetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Anordnung getroffen, dass bei jedem Bataillon „Singeleiter“ eingeteilt wurden. Diese hatten die Aufgabe, bei den einzelnen Kompanien die Lieder einzustudieren und auch die Kameradschaftsabende zu gestalten.

    Im Sommer 1941 kam ich dann mit dem von Major Englisch geführten Reserve-Polizei-Bataillon (motorisiert) von Würzburg nach Galizien. Die Einheit wurde in Stanislau stationiert. Ich selbst gehörte der Kompanie an, bei der ein gewisser Stumm Spieß war und bei der ein Offizier namens Schlüter Dienst verrichtete. In Stanislau war ich dann etwa 4 – 5 Monate. In dieser Zeit meldete ich mich unter Umgehung des Dienstweges an die Truppenbetreuung in Berlin-Mariendorf. Kurze Zeit darauf wurde ich von dieser angefordert und kam nach Berlin zur Truppenbetreuung. ….
    Ich gehörte während des ganzen Krieges der Schutzpolizei der Reserve an. Mein letzter Dienstgrad war Oberwachtmeister der Schutzpolizei der Reserve…

    Nach meiner Meinung war die Aufgabe unserer Einheit Exerzieren. Es ist richtig, dass die Angehörigen unserer Einheit zu sogenannten Judenaktionen herangezogen wurden. Ich war jedoch an keiner dieser Aktionen beteiligt. Wenn eine Aktion stattfand, wurde ich von Schlüter, mit dem ich einen sehr guten Kontakt hatte, zur Wache eingeteilt. Massenerschießungen selbst habe ich in Stanislau und in anderen Ortschaften nicht mitgemacht oder mit angesehen. Mir sind jedoch einzelne Erschießungen in Erinnerung, die beim Verladen der zusammengetriebenen Juden in bereitgestellte Waggons vorgekommen sind. Dabei sah ich, dass die Begleitmannschaften – es handelte sich um SS-Angehörige und um Ukrainer – vereinzelt Juden erschossen. Von Angehörigen unseres Bataillons habe ich gehört, dass Meister Zimmermann wiederholt Freiwillige für ein sogenanntes Sonderkommando suchte. Diese Sonderkommandos hatten die Aufgabe, Erschießungen durchzuführen. Die übrigen Bataillons-Angehörigen wurden zum Teil zu Absperrungen und zu Transportbegleitungen eingeteilt, was ich selbst gesehen habe. Ob auch welche zum Zusammentreiben der jüdischen Bevölkerung eingeteilt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis ….“ (Ernst Klee, Willi Dreßen, Volker Rieß, „Schöne Zeiten“ – Judenmord aus der Sich der Täter und Gaffer, S. Fischer Verlag, Frankfurt Main, 1988, S. 121 – 122 oben, s.a. S. 253 Quellen für Kapitel VI Hinrichtung als Volksbelustigung: „Zwölf Zylinder und ein Hütchen“, Aussage des ehem. Truppenbetreuers Thoma v. 1.6.1962, keine weiteren Angaben)

    Das Pol.Btl 133 (laut Klemp aus Nürnberg) kam (laut Klemp) im Oktober 1941 nach Galizien. Der Stab und die Masse des Bataillons lag in Stanislau, nur die 1.Kompanie war in Drohobycz stationiert. Hier soll das Bataillon an mehreren Massenexekutionen teilgenommen haben.
    Kommandeur war Oberstleutnant Gustav Englisch. (Stefan Klemp, Nicht ermittelt, S.227)

    12.10.1941
    Für die Ermordung der Juden in Stanislau hatte der SSPF im Distrikt Galizien, SS-Oberführer Friedrich Katzmann, über den Kommandeur der Ordnungspolizei das Schutzpolizei-Kommando unter Hauptmann Streege, die ukrainische Stadtpolizei und das Res.Pol.Btl 133 unter Oberstleutnant Gustav Englisch angefordert.
    Am 11.Oktober 1941 wurde eine Einsatzbesprechung abgehalten, an der neben dem HSSPF in Krakau, SS-Ogruf. Friedrich-Wilhelm Krüger, auch die Polizeispitzen und der Stadtkommissar Beau teilnahmen. Als Erschießungsort hatte Katzmann den neuen jüdischen Friedhof im Westen von Stanislau ausgewählt.
    Die der Räumung des Ghettos folgenden Erschießungen wurden durch den Einbruch der Dunkelheit gestört. “Krüger ließ den Fuhrpark des Polizeibataillons heranschaffen, doch gelang es nicht, die ... Szenerie auszuleuchten, und die betrunkenen Schützen gefährdeten sich in ihrem Blutrausch gegenseitig. Daraufhin brach Krüger die Erschießung ab. Den paralysierten Überlebenden verkündete er, der “Führer” habe ihnen das Leben geschenkt”.
    Es sollen 12 000 Juden erschossen worden sein. (Stefan Klemp, Nicht ermittelt, S.228, s.a. Geldmacher, „Wir als Wiener …“, S.85)

    16.10.1941
    Einsatz des Pol.Btl 133 an Erschießungen in Nadwornaja am 16.Oktober 1941 mit 2 000 Toten sowie im Herbst 1941 in Deljatin mit 2 000 weiteren Opfern. (Stefan Klemp, Nicht ermittelt, S.228)

    00.07.1942
    Pol.Btl. 133 im Juli 1942 in Lemberg (Tessin, Kannapin, Fronteinsatz, S. 634)

    09.07.1942
    Im Rahmen der Bildung der Polizei-Regimenter kam das Pol.Btl 133 als II. Bataillon zum Pol.Rgt 24 (s.d.) (Stefan Klemp, Nicht ermittelt, S.227)

    Die Umbenennung des Pol.Btl. 133 in II./Pol. 24 erfolgte anscheinend zum 4.8.1942

    01.08.1942
    Berichte des Sicherungsbezirks Nord, Einsatzkommando, 5.Kp./Pol.Rgt 24 (bzw. 1./Res.Pol.Btl. (mot) 133 Rawa Ruska) (Hptm. d.Sch. Lederer) für 25.7. – 1.8.42
    u.a .2 Geisteskranke, 24 Zigeuner, 64 Juden „befehlsgemäß behandelt“

    14.08.1942
    Befehl des Pol.Rgt. Galizien (Oberst d.Sch. Worm) v. 14.8.1942 an Pol.Batl. 315, 133, 254, Kommandos der Schutzpolizei Lemberg, Tarnopol, Stanislau betr.
    „jüdische Zwangsarbeiterlager“ (Erkundung geeigneter Objekte“

    20.08.1942
    Befehl des KdO Galizien, Maj. d.Sch. Heitzinger, v. 20.8.1942 betr. organisatorische Maßnahmen im Sicherungsbezirk Nord

    14.09.1942
    Bericht von Lt.d.SchuPo.d.Res Westermann, Fhr. der 7./PolRgt 24 vom 14.9.1942:
    Nach Durchführung der Aktionen zur Judenumsiedelung am 3.u.5.9.42 in SKOLE, STRYJ und CHODOROW, bei der als Führer der eingesetzten OrPo-Kräfte Hptm.d.Sch. Kröpelin bestellt worden war ... traf die 7./Pol 24 befehlsgemäß am 6.9.42 abends in KOLOMEA ein.....
    Die für dem 7.9.42 angesetzte Aktion in KOLOMEA war für alle beteiligten Kräfte entgegen den Erfahrungen in STRYJ erleichtert und gut vorbereitet.....
    Die Verladung des Transportzuges war um 19 Uhr abgeschlossen. Es sind 4769 Juden umgesiedelt worden, nachdem von den insgesamt aufgetriebenen Juden etwa 1000 von der Sich.-Pol freigegeben wurden.....gegen 21 Uhr mit einem Begleitkommando von 1/9 nach BELZEC (Vernichtungslager, Anm.d.Verf.)
    Am 7.9. sind circa 300 altersschwache, verseuchte, gebrechliche und nicht mehr transportfähige Juden exekutiert worden...
    Am 8., 9. und 10.9.42 sind Aktionen in KUTY, KOSOW, HORODENKA, ZAPLATOW und SNIATYN durchgeführt worden. .. Die Gesamtzahl der mit dem Umsiedlungszug am 10.9.42 nach BELZEC beförderten Juden hat 8205 betragen. .(Dabei) 400 Juden .. mit der Schußwaffe beseitigt... nach Stanislau zurückgekehrten Transport der 6./Pol 24 erst am 11.9.42
    (also hat auch die 6./PolRgt 24 an mindestens einem dieser Umsiedlungstransporte teilgenommen (der Verfasser, Christopher R.Browning Ganz normale Männer, S. 52-56)

    Im Februar 1943 wurde das II./SS-Pol 24 (Pol.Btl 133) nach Mittelrußland verlegt

    Soweit zur Übersicht...

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    Das ist ausgezeichnet !

    I will be offline until much later this evening but look forward to reviewing that information in detail.

    Vielen danke,
    Gerard

  • Hallo Gerard,

    vielen Dank, aber es gibt leider noch viele Lücken in den Aufzeichnungen... u.a. zur Stellenbesetzung.  :(

    Für einige sehr interessante Hinweise möchte ich Rudi noch einmal auf diesem Wege danken ;)

    sollten Ergänzungen usw. möglich sein, bitte melden..

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo,

    hier noch ein paar Fotos aus meinem Archiv.
    Die Aufnahmen zeigen eine Beisetzungsfeier des Bataillons in Stanislau (poln. StanisBawów, ukrainisch Stanislawiw, heute Iwano-Frankiwsk).

    Grüsse Daniel

  • Hallo,

    hier ein Zufallsfund der letzten Tage. :thumbup:

    Res.Pol.Btl.133.jpg
    Rückseitige handschriftl. Orig. Beschriftung:
    "Würzburg, 30.7.41
    Oberst Will u. Major Englisch, Verabschiedung"

    Somit zeigt das Foto die Verabschiedung des Res.Pol.Btl. 133 in Würzburg zum auswärtigen Einsatz. Siehe dazu hier ...


    ...
    Das aus dem Bestande der Pol.Res.Ers.Abteilung im Wehrkreis XIII aufgestellte Res.Pol.Batl.(mot) 133 in Würzburg in Stärke von 8 Offizieren, 5 Verw.Beamten, 50 Wachtm. (SB) und 426 Polizeireservisten wurde gem. Erl. d. RFSS am 25.7.41 dem BdO in Krakau zur Verfügung gestellt und am 30.7.41, 14.20 Uhr mit der Eisenbahn dorthin in Marsch gesetzt.
    ...

    Bei den genannten Personen handelt es sich um

    Oberst d.SchP. Paul Will (Rückenansicht), Inspekteur der Ordnungspolizei (IdO) Bayern-Nord im Wehrkreis XIII (Nürnberg), geboren am 16. 08. 1888 in Neuhaus an der Pegnitz/BA Eschenbach (Mittelfranken)

    und den Bataillonskommandeur

    Gustav Englisch (PV Nürnberg)
    SS-Nr. 468237
    17.07.1898 geboren in Breslau
    Abitur
    verheiratet, 1 Kind (Stand 01.09.1941)
    01.04.1927 Polizei-Leutnant
    01.04.1929 Polizei-Oberleutnant
    01.05.1933 Eintritt in d. NSDAP, Mitgliedsnr. 2633376
    01.10.1934 Hauptmann der Schutzpolizei
    01.01.1940 Major der Schutzpolizei (RDA 01.10.1938)
    00.00.1940-00.00.1942 Kommandeur des Res.Pol.Btl. 133
    26.11.1943 SS-Sturmbannführer
    01.11.1944 Oberstleutnant der Schutzpolizei (RDA 09.11.1944)
    09.11.1944 1. Taktiklehrgang für Chefs der Stäbe
    07.04.45-00.05.45 i.V. Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) Kopenhagen

    Grüsse Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (May 9, 2015 at 10:40 AM).

  • Hallo Daniel/Roland,

    Many thanks for the information. Would it be possible to provide sources for this ? I recognise some sources (such as Curilla and Browning's Westermann statement from 'Ordinary Men').

    The information I originally provided about 1939 formation was based on Michaelis 'Combat operations of the Ordnungspolizei 1939 - 1945' (p45), the location of Nuremberg was based on Arico 'Ordnungspolizei Vol 1. Encyclopedia of the German Police Battalions September 1939 - July 1942' (p338).

    Grüsse,
    Gerard

  • Hallo zusammen,

    wer hat weitergehende Informationen zu Leutnant d.Sch. Westermann, Kompaniechef der 3. Komp., Pol.-Reserve-Batl. (mot) 133, später 7. / Pol.Rgt. 24.

    Im Voraus herzlichen Dank.

    Dieter

  • Hallo Freunde,

    laut Verteiler eines Schreibens des KdO Lublin vom 04.05.1942 lag die 1./Res.-Pol.-Batl. 133 zumindest kurzzeitig in Chelm (ukrainisch Cholm).

    Beste Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Weiß jemand etwas über Österreicher im Polizeibataillon 133, die in Drohobycz, Boryslaw und Stryj von 1941 bis 1943 im Einsatz waren? Danke für Hinweise

    Thommy47

  • Hallo Thommy47,

    ob im Res.-Pol.-Batl. 133 Österreicher gedient haben, kann ich nicht sagen. Aber ich habe irgendwie im Gefühl, dass du die zahlreichen Österreicher in den Schutzpolizei-Dienstabteilungen in Drohobycz, Boryslaw und Stryj meinst. Liege ich damit richtig?

    Dazu gibt es zwei interessante Bücher, wobei der Titel vom zweiten Buch eher irreführend ist.

    Thomas Geldmacher, Wir als Wiener waren ja bei der Bevölkerung beliebt - Österreichische Schutzpolizisten und die Judenvernichtung in Ostgalizien 1941-1944

    Ulrich Schmidt, Ich gebe zu gehört zu haben - Die Auslöschung der jüdischenGemeinde Stryj und das Schutzpolizeiregiment 24

    Suchst du jemand bestimmten?

    Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (February 28, 2020 at 6:12 PM).

  • Danke Daniel für Deine Informationen.

    Du hast recht, ich suche nach Österreichern, die in Polizei-Bataillonen im GG und Galizien (Drohobycz, Boryslaw, Kolmea, Stryj) im Einsatz waren. Ich weiß aus Literaturhinweisen, dass es relativ viele gewesen waren. Einzelne Personen mit biographischen Angaben wären natürlich ein Optimum.

    freundliche Grüße

    Thommy47

  • Hallo,

    verschiedene Dokumente, hauptsächlich von August bis November 1942, beinhalten für mich größtenteils neue Namen von Offizieren des Reserve-Polizei-Bataillons 133.

    Bataillons-Kommandeur:

    Major d.SchP. Erwin Hentschel (Nachfolger von Gustav Englisch), Standort: Kamionka

    Bataillons-Adjutant:

    Leutnant d.SchP.d.Res. Ungnade (vorher auch Komp.-Führer), Standort: Kamionka

    5./Pol.-Regt. 24 (ehemals 1./Res.-Pol.-Batl. 133)

    Kompanie-Chef:

    Hauptmann d.SchP. Ernst Lederer, Standort: Rawa Ruska

    7./Pol.-Regt. 24 (ehemals 3./Res.-Pol.-Batl. 133)

    Komp.-Führer:

    Leutnant d.SchP.d.Res. Westermann

    Unbekannte Dienststellung:

    Hauptmann Vollmann (mit Vornamen vermutlich Bruno, möglicherweise Gend.-Hauptmannschaftsführer im Distrikt Galizien)

    Oberleutnant Pasig, Standort: Stanislau

    Leutnant von Schalburg, Standort: Stanislau

    Leutnant Mustroph

    Rev.-Leutnant d.SchP. Schmalz

    Bataillons-Arzt:

    Stabsarzt Dr. Maurer, Standort: Kamionka

    Verwaltungsbeamte:

    Polizei-Inspektor Meier (PV Regensburg), Standort: Stanislau

    Obersekretär Dietz, Standort: Kamionka

    Sekretär Jahn (PV Dresden), Standort: Stanislau

    Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (December 13, 2020 at 5:47 PM).

  • Hallo Thommy47,

    Daniel hat von den Österreichern in den Schutzpolizei-Dienstabteilungen in Galizien gesprochen und Du vom Pol.-Batl. 133. Was stimmt denn nun?

    Aus der von Daniel erwähnten Literatur habe ich mir einige Personalangaben notiert. Ist das für Dich von Interesse?

    Beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    lange her.

    Hallo zusammen,

    wer hat weitergehende Informationen zu Leutnant d.Sch. Westermann, Kompaniechef der 3. Komp., Pol.-Reserve-Batl. (mot) 133, später 7. / Pol.Rgt. 24.

    ...

    Hierbei handelt es sich um Leutnant d.SchP.d.Res. Albrecht Westermann (1901 - 1948). Er soll nach 1945 in München gelebt haben.

    (Quelle: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Band 9, Polen: Generalgouvernement, August 1941-1945, Oldenbourg Verlag, München 2014, S.430)

    Liebe Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Hallo zusammen,


    aus der Führerliste von John P. Moore geht hervor, dass der SS-Hauptsturmführer Dr. Erich Boose, * 11.2.1893 Lüttringhausen, SS-Nr. 55 389, „5.42 Hstuf. u. IVb Pol.Btl 306“ am 13. 5.42 in Stanislau gefallen sei.


    Gerade habe ich das mal bei Ancestry gegengeprüft, dort ist aber in den beiden Gräberkarten verzeichnet:

    GC348/0001-0399 Dr. Erich Boose, geb. 11.2.1893 Lüttringhausen, Kreis Lennep, Batl.-Arzt, Truppenteil Res.Pol.Batl. 133, keine EKM angegeben, 13.5.42 Stanislaus/Galizien, dort auch bestattet, Ehefrau Martha Boose-Hardt, Remscheidt, Lüttringhausen Gartenbach-Straße 34,

    GA172/7076-7720 Dr. Erich Boose, geb. 11.2.1893 Lüttringhausen, Kreis Lennep, Batl.-Arzt, Truppenteil Res.Pol.Batl. 133, keine EKM angegeben, 13.5.42 Stanislaus/Galizien, dort auch bestattet, Ehefrau Martha Boose-Hardt, Remscheidt, Lüttringhausen Gartenbach-Straße 34,


    Anscheinend war Boose also zu diesem Zeitpunkt beim Res.Pol.Btl. 133, woher die Angabe „Pol.Btl. 306“ stammt, kann ich leider zur Zeit nicht sagen.


    Ergänzende Angaben sind natürlich gerne gesehen!


    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo zusammen,

    aus einem vertraulichen Schreiben des KdO im Distrikt Galizien vom 4.09.1942 (- Ia-Ib - 15 28 - 42 -)

    =========================================================================================

    Betr: Judenumsiedlungen; hier Munitionsverbrauch

    Verschiedene eingegangene Berichte über die Durchführung der Judenumsiedlungen zeigen, daß bei einzelnen Aktionen von Deutscher Schutzpolizei und ukrainischer Hilfspolizei auffallend viel Pistolenmunition verbraucht wurde.

    Die schwierige Ersatzlage für die Munition macht es unmöglich, in absehbarer Zeit Ersatzmunition auszugeben.

    Falls bei derartigen Aktionen die Anwendung der Schußwaffe zur Verhinderung von Fluchtversuchen oder Brechung von Widerstand notwendig erscheint, ist, wenn die Lage es gestattet, vom Karabiner, bzw. dem Gewehr Gebrauch zu machen.


    Im Auftrage:

    gez. Heitzinger (Major d.Schutzpolizei)


    Verteiler:

    Wach-Batl.Breslau

    II/Pol.24

    Pol.Reiterschwadron

    Kdr.d.Gendarmerie

    Kdo.d.Sch.Lemberg

    Kdo.d.Sch.Stanislau

    Sch.P.D.A.Tarnopol,Stryj, Kolomea, Drohobycz, Boryslaw

    Abt.Ib, IIIb

    =========================================================================================


    Grüße Frank

  • Augustdieter August 21, 2022 at 8:03 PM

    Changed the title of the thread from “Reserve-polizeibataillon 133 (mot.), 1.kp” to “Reserve-Polizeibataillon 133 (mot.), 1.Kp.”.