Hallo wiedereinmal,
mich interessiert die Frage, was mit den Pferden der 1. Kav.div. nach der Umstellung von "Hot auf Mot.." (so nannte Opa die Umstellung von Pferd auf Panzer usw.)nach der Parade vor General Feldt in Gomel (Homel) passierte. Opa hat darüber nichts erzählt und in der Literatur fand ich nur einen Hinweis, dass sie evtl. nach Insterburg gekommen sind, was mich aber bei dieser riesigen Menge verwundert.
Danke an Alle!!!
1. Kavalleriedivision/ 24. Panzerdivision
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Hallo Bernd,
Pferde wurden (genauso wie die Soldaten) verwundet und getötet. Dafür wurde Ersatz benötigt
(der spätestens in der zweiten Hälfte) des Krieges kaum noch gedeckt werden konnte.
Auch für die Aufstellung neuer Divisionen wurden immer wieder Pferde benötigt. (Eine
Infanterie-Division benötigte annähernd 5.000 Pferde).
Die Pferde der umgegliederten Kavallerie-Division kamen daher mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit in einen Pferdepark (Heimat-Pferdepark, Heeres-Pferdepark) und wurden von
dort wieder der Truppe zugeführt.Örtlich oder gliederungsmäßig kann ich Dir leider keine Angaben machen !
Gruß
Rudolf (KINZINGER) -
Hallo,
die 1. Kavalleriedivision verfügte zum Zeitpunkt, zu dem sie aus der Front gezogen
wurde, nicht mehr über die volle Stärke. Bereits Ende Juli meldete die Division ein Fehl
von 1.435 Pferden. Der Gewaltmarsch ab dem 25.10.41 kostete nochmals viele
Pferde. Einzelne Schwadronen hatten nur noch 1/3 ihres ursprünglichen
Pferdebestandes.Im Zuge der Umgliederung wurden die meisten Pferde der Division in den Tagen nach
dem Schlussappel in Gomel abgegeben. Siehe dazu:"In den auf den Schlussappell folgenden Tagen begann die Abgabe der Pferde. Dabei
kam es teilweise zu herzzerreißenden Szenen. Mit Bitten und Betteln und Tränen in
den Augen versuchten viele Reiter, die in den letzten Monaten dem Tod so manches
Mal ins Antlitz geblickt hatten und denen Elend und Not des Krieges tägliche
Gewohnheit geworden war, ihr Pferd, das sie tausende von Kilometern unter der
glühenden Sonne Südfrankreichs, im stömenden Regen oder bei klirrendem Frost in
Rußland durch unsägliche Gefahren getragen hatte, mit dem sie oftmals ihr letztes
Stück Brot geteilt, oder selbst ganz darauf verzichtet hatten, nach Hause in die
Heimat zu bekommen, wo es vielleicht auf dem väterlichen Hof den Rest seiner Tage
beschließen konnte. Aber alles Bitten und Betteln half nichts. Sie mussten sich von
ihren treuen vierbeinigen Kameraden trennen. Selbst in diesem einmaligen Fall wurde
auf Gefühle keine Rücksicht genommen. Es herrschte Krieg, für Sentimentalitäten
blieb kein Freiraum. Lediglich die zur Zucht tauglichen Stuten wurden
ausgemustert, um nach Deutschland in die Landwirtschaft abgegeben zu werden.
Hiervon konnten einige von Bauern oder Bauersöhnen erworben werden. Außerdem
wurden die zumeist wertvollen Offizierspferde nach Deutschland verladen, wo sie der
Ausbildung dienen sollten, ebenso die nicht mehr dienstfähigen Pferde, die in
Pferdelazaretten oder Depots erst einmal wieder zu Kräften kommen mussten. Der
weitaus größte Teil jedoch wurde von sogenannten Schleppkommandos anderer
Truppenteile übernommen. So kamen qualifizierte Reitpferde, für die in jahrelanger
Ausbildung so unendlich viel Mühe, Geduld, Sorgfalt und Können aufgewendet
worden war, Pferde, wie sie keine andere Armee der Welt aufzuweisen hatte, zu den
bespannten Einheiten der Infanterie, Artillerie oder zu den Versorgungstruppen, wo
sie nun vor deren Gefechts- und Troßfahrzeugen landeten. Teilweise sollten sie
auch den neu zu formierenden Kosakeneinheiten überstellt werden, die auf deutscher
Seite mitkämpfen wollten."Die letzten, restlichen Pferde wurden dann nach Verlegung der Division auf dem
Truppenübungsplatz Stalblack abgegeben.Aus: Klaus Christian Richter, "Die Geschichte der deutschen Kavallerie 1919-1945",
Seite 186/187, seinerseits zitiert aus der Chronik RR1Gruß
Tobias