Deutscher Offizierssäbel

  • Hallo zusammen,

    welchen Wert hatte eine Offizierssäbel im 2. Weltkrieg? Kann es sein, dass ein Deutscher Offizier seinen Säbel im Mai 1945 freiwillig und indirekt einem Britischen Offizier überläßt, bevor er sich absetzt?

    Stefan.

  • Hallo Stefan,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Zu Deiner ersten Frage: Wertangaben werden in diesem Forum nicht gemacht, da müßtest Du in einem Militaria-Forum nachfragen.

    ich kann mir nicht vorstellen das man Deine zweite Frage, mit so wenig gelieferten Hintergrundinformation, beantworten kann. Vielleicht hast Du ja noch mehr Details?

    Mit freundlichen Grüßen

    Achim

  • Hallo Achim,

    da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht den monetären Wert des Säbels, sondern welche Bedeutung hatte er für den Deutschen Offizier? Klingt die Geschichte plausibel?

    Zusammen mit anderen Kriegsgefangenen Britischen Offizieren war man auf der Flucht vor den US Truppen bis schließlich die Deutschen Wachmannschaften und der besagte Deutsche Offizier die Gefangenen verließen und sich absetzen.

    Die Familie in England ist immer noch im Besitz des Säbels und nun überlegt man "what are we going to do with it"? Der Britische Offizier ist längst verstorben und die Familie ist unschlüssig und uneinig. Rückgabe an die Familie in Deutschland, an das ehemalige Regiment oder seine Nachfolger (Traditionsverband?), Museum, behalten, oder, oder?
    Bis bald,

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    ich kann dir zwar nicht sagen welchen Wert der Säbel für einen Offizier hatte, aber ich würde den Säbel an die Familie des Offiziers geben. Möglicherweise hat man dort nicht viele Erinnerungsstücke und würde sich darüber freuen. Und im Museum gibt es solche Stücke bestimmt schon zuhauf. Nehme ich jetzt mal an. Wenn die Familie des deutschen Offiziers bekannt ist, würde ich dieser den Säbel überreichen.
    Die anderen Forenmitglieder haben bestimmt auch gute Ratschläge!

    MfG Philipp

  • Hallo Stefan,

    die Übergabe des Säbels war in früheren Zeiten ein Zeichen der Kapitulation. Im WK II sind die Offiziere aber wohl kaum mit dem Säbel über das Gefechtsfeld gelaufen oder geritten. Bei der Gefangennahme wurde daher üblicherweise die Pistole übergeben - teilweise aber auch den gefangengenommenen Offizieren zumindest zeitweise noch überlassen, um die "Ehrenhaftigkeit" der Kapitulation zu betonen. Dass man auf der Flucht vor dem anrückenden Gegner von seinen Ausrüstungsgegenständen gerade den Säbel - als Teil der "Paradeuniform" - mitnimmt, klingt für mich wenig plausibel. Völlig ausgeschlossen ist das aber natürlich nicht.

    Je nachdem aus welchem Truppenteil der gefangengenommene Offizier bzw. der Säbel stammt, käme auch eine Herausgabe des Säbels an den Traditionstruppenteil der Bundeswehr in Betracht. So unterhalten zum Beispiel einige der deutschen Aufklärungsbataillone Traditionsräume, in denen solche Erinnerungsstücke in Ehren gehalten und verwahrt werden. Eine Rückgabe an die Familie des Offiziers wäre aber sicherlich persönlicher - wenn man sich dafür interessiert und das Teil nicht dem nächsten Militaria-Händler überantwortet. Ich denke, dass in der bundesdeutschen Gesellschaft heute nur noch wenige Leute nachvollziehen können, was einem Offizier früher der Säbel oder die eigene Fahne bedeutet hat. In England ist das heute noch anders, wo zum Beispiel die Fähnriche der Garderegimenter die Truppenfahne mit ins Bett nehmen, um sie sicher zu behüten.

    Horrido,
    Marcus

    Inter arma enim silent leges (Unter den Waffen schweigen nämlich die Gesetze) Cicero
    - suche alles zur 353. I.D., insb. zum PiBtl 353 und zur KG 353 I.D. "Böhm" -

    Edited 3 times, last by MHR (May 28, 2013 at 10:23 AM).

  • Hallo Marcus, Philipp und Achim,

    danke für die guten Ratschläge. Die Familie in England tendiert im Moment auch in Richtung Familie in Deutschland (die mir bekannt ist). Falls die Tendenz wechselt oder die Familie in D. kein Interesse zeigt , wollte ich mich nach Alternativen umsehen. Wie komme ich an Informationen über entsprechende Traditionsverbände bei der Bundeswehr? Das Regiment des Offiziers war das Inf. Regiment 510 (später Regimentsgruppe 510).

    Bis bald,

    Stefan.

  • Hallo zusammen,
    leider hat die Familie in Deutschland kein Interesse an dem Säbel. Mit den Traditionsverbänden der Bundeswehr bin ich leider auch noch keinen Schritt weitergekommen. Haben die anderen Mitglieder im Forum Ideen in Richtung Traditionsverbände?

    Bis bald, Stefan.

  • Hallo Stefan,

    ich würde mich vielleicht einmal an die Infanterieschule der Bundeswehr in Hammelburg oder eine Bundeswehrhochschule oder das Militärgeschichtliche Museum Dresden wenden. Entweder können die Dir bei der Suche nach dem Traditionstruppenteil helfen oder sie haben vielleicht selbst Interesse daran, das Teil in einen Hörsaal oder einen Traditions-/Ausstellungsraum zu hängen.

    Horrido,
    Marcus

    Inter arma enim silent leges (Unter den Waffen schweigen nämlich die Gesetze) Cicero
    - suche alles zur 353. I.D., insb. zum PiBtl 353 und zur KG 353 I.D. "Böhm" -

    Edited once, last by MHR (July 1, 2013 at 3:38 PM).