Uniformenvielfalt, Transportstandarte Speer

  • schöne Ostergrüße an alle,

    hoffe, daß ich hier im Forum richtig bin. Mich verwirrt die Uniformenvielfalt der Fahrlehrerkompanie (Kopfbedeckung, Koppel, Kragenspiegel, Schlipse?). Wem war diese Einheit eigentlich zugeordnet bzw. unterstellt? Hier in der Suchfunktion finde ich nichts, etwas beim "googeln".
    Mein Vater (Flak) notierte dazu:
    " Am 25.8.(42) kam ein (Fernspruch?)
    vom Luftgau, dass ich mit sofortiger Wir-
    kung nach Müggelheim-Berlin komman-
    diert sei und zwar als Fahrlehrer. Der
    27te war Reisetag. Ich kam zur Transport-
    standarte Speer. Unsere Aufgabe sollte
    es sein, Männern aus allen Ländern
    Europas in das Geheimnis des Auto-
    mobils einzuweisen. Also an die (Arbeit)."
    unleserlich in Klammern, Jahresangabe ergänzt,

    vielleicht entdeckt jemand noch interessantes. Zu Namen liegen mir keine Angaben vor. Ein paar Bilder vom "Fahrschulalltag" habe ich auch noch.
    viele Grüße

    Peter

  • Moien,
    gehörte zum Transportkorps Speer, es gab auch eine Transportflotte Speer. Die Uniformenvielfalt war normal, NSKK-Angehörige in dem Korps trugen oft Luftwaffenuniform.
    Es gab z. B. auch belgische NSKK-Einheiten beim Korps.
    h.

  • nen schönen guten Abend,

    hier nur schnell die Ärmelrauten für Nicki. Ich hoffe, es ist genug zu erkennen; da merkt man erstmal, wie begrenzt die Auflösung vieler Aufnahmen wirklich ist. Sag mal, wer ist Nicki Ferch? Muß ich den kennen oder war das ein Witz? wobei mir auffällt, daß ich diesen Herren nur einmal auf dem Bild habe, alle anderen sind öfter da. Beim schnellen googeln fand ich jedenfalls nichts verwertbares. Die restlichen Fotos stelle ich auch hier ein. Bis gleich

    Peter

  • Hallo

    da will ich nur schnell noch ein paar Bilder einstellen. Für mich ist die Bezeichnung 1. bzw. 2. Kompanie nicht schlüssig, da teilweise die selben Personen zu sehen sind, ich hielt mich aber an die Orginalbezeichnungen im Album. Interessant ist auch die "praktische" Fahrausbildung mit Liegestützen (Bild im nächsten Beitrag) und Schaltübungen am Knüppel.

    Gruß Peter

  • Hallo,

    ich möchte nur schnell ein paar weitere Bilder zur Fahrschultätigkeit einstellen. Die Truppe war offensichtlich sehr "bunt" und es scheint auch Verständigungsschwierigkieten gegeben zu haben.
    Tagebuchtext:
    "Die Verständigung zwischen Lehrern und
    Schülern war ja sehr schlecht, aber mit der
    Zeit hat man sich auch an andere Sprachen
    gewöhnt."
    Vielleicht ist das Bild des Dolmetschers eine Information.

    beste Grüße
    Peter

  • Hallo Petro
    bin auch neu hier (aus Frankreich) und finde ich deine Fotos sehr interessant.
    Auf Thema Transportstandarte Speer, hatte ich damals ein alte franzose gekennt, der war auch in Müggelheim.
    Er gehörte dem Legion Speer, eine Branche der Transportbrigade Speer für fremde Freiwilligen; und war mit beute schwarz gefärbt Uniform gekleidet.
    So meine ich daß die Männer mit dunkel Uniformen sind Legionnäre.
    Weitere Bilder hätte ich gern zu sehen...
    Gruß

  • Hallo Vanille,

    entschuldige bitte, daß ich so spät reagiere, bin leider nicht ständig on-line. Hier sind noch drei Bilder, die vielleicht noch jemanden interessieren. Übrigens war der Name des Dolmetschers Karnowitsch.
    einen schönen Abend wünscht allen

    Peter

  • Hallo,

    vielleicht ein paar Erläuterungen:

    Liegestützen ( auf einem Foto vor dem LKW) waren "fällig", wenn man einen Fahrfehler gemacht hatte.
    Außerdem war auf der Beifahrerseite bei dem Fahrlehrer oft eine Winkerkelle
    ( Ähnlich Anhaltestab) innerhalb der Tür befestigt. Damit gab es auf die "Birne" ( Kopf), wenn ein großer Fahrfehler gemacht worden war und dann anschließend auch noch ein paar Liegestützen "zum Muntermachen".

    Wenn man die Vorfahrt nicht beachtet hat, wurde man an die Kreuzung "herausgeschmissen" ( Blamage vor der Bevölkerung/Fußgängern) und nach einer anderen Fahrt mit einem anderen Fahrschüler wieder abgeholt.

    Die Fahrschüler auf Hocker sitzend im Wald mit Stock mussten den Schaltvorgang ( auffällig) demonstrieren.
    Hier muss man auch noch bedenken, dass mit diesen Fahrzeugen damals und auch noch nach dem Krieg " zwischengekuppelt " werden musste um schalten zu können. Auch das musste mit einer Fußbewegung demonstriert werden.
    Außerdem wurde in der Fahrschule die Zeichengebung mit der Winkerkelle, Abschleppen, kleinere Reparaturen durchführen, Reifenwechsel sowieso ( damals eine schwere Arbeit mit hoher Gefahr für die Fingerspitzen) wie gewaschen wird, Geländefahren, Gelände - bzw. Schneeketten auflegen, Fahrten im Einsatzgebiet, bei Nacht mit Tarnscheinwerfer, Geländebeurteilung zum beurteilen und möglichst Abstellen der Fahrzeuge außerhalb der Waffenwirkung, eingraben und Bau von Unterstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge, Transport von Munition und Sprengmitteln/Trennung Zünder/Sprengstoff/Treibstoff ( Heute Gefahrgut VO), Reinigung der Ladefläche bei Brottransport usw. üblicherweise geübt.
    Natürlich war die eine oder andere Einweisung oberflächlich, denn es gab auch noch Speziallehrgänge.
    Fahrzeuge waren damals noch eine Seltenheit, auch wenn man es heute nach Ansicht der NS - Wochenschau nicht glauben will.
    Gute und zuverlässige Kraftfahrer mit zuverlässigen und gepflegten Kfz. waren bei der Truppe geachtet ( Besser schlecht gefahren als gut gelaufen/ Versorgung etc.).
    So ist es mir auf jeden Fall bekannt geworden, ein wenig eigene Erfahrungen dabei.

    Gruß Karl

  • Hallo Karl,

    vielen Dank für Deine eindrucksvolle Beschreibung des Fahrschulalltags. Man sollte meinen, Du seiest dabei gewesen, besonders, was die schlagenden Hinweise mit der Winkerkelle betrifft.
    Na ja, das Fahren mit zwischenkuppeln.., schwieriger war eigentlich das Erlernen des Zwischengas gebens, wurde selbst mir noch beigebracht und das verlernt man nicht.
    Wenn es auch nicht ganz hierher gehört, ist die Erzählung eines Kollegen interessant, der als Kraftfahrer in den Kriegsjahren im Pendel die Route Magdeburg Königsberg befuhr. Transportmittel waren ehemalige Reichsbahnlastzüge (LKW mit Anhänger). Die Strecke führte bevorzugt durch bewaldete Gebiete. Gespeist wurden die Motoren durch Holzvergaser, weshalb etwa alle 100 km eine Unterbrechung zum "auftanken" erforderlich war. Die dort befindlichen "Tankstellen" bestanden aus einigen Sägemaschinen und Leuten, die den angrenzenden Wald in Klötzchen der erforderlichen Größe für die Holzvergaser verarbeiteten. Soviel zur Kraftfahrerpraxis.

    Beste Grüße

    Peter