Frage zu einigen Art. und Inf.Einheiten

  • Hallo
    Hab mal ein paar Fragen.
    Welche Hausnummer hatte das Fahnenjunker Regiment Döberitz und wo wurde es eingesetzt?

    Welche Hausnummer hatte die Eisenbahn-Art.Abt. unter Maj.Römer?
    Welche Hausnummer hatte die Mörser-Abt. unter Maj.von Gaza?

    Im Bereich der 7.Armee war im März 1945 ein 60cm Art.Geschütz eingesetzt. Zu welcher Bttr. gehörte es?

    mfg Jan

  • Hallo Jan,

    Nachstehend ein paar Infos zu dem bei der Heeresgruppe G eingesetzten Karl-Geräts 60 cm :
    Es war der Heeres-Artillerie-Batterie 428 unterstellt, die wiederum der 1. Armee unterstellt war.
    Bis März 1945 war das Karl-Gerät VI "Ziu" bei der Heeres-Artillerie-Batterie 428 im Einsatz; im März 1945 wurde das Karl-Gerät VI wegen eines Maschinenschadens nach Jüterbog geschickt und gegen das Karl-Gerät II "Eva" ausgetauscht. Das Karl-Gerät II wurde am 11.03.1945 von Jüterbog abgeschickt und wurde nach dem 21.03.1945 während eines Bahntransports beschädigt und von den Amerikanern erbeutet.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Jan,

    Wenn ich das Buch von Dieter Robert Bettinger über die Geschichte der Heeresgruppe G lese, müsste es sich bei der Eisenbahn-Artillerie-Abteilung von Major Römer um die Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 725 handeln, die am 22.03.1945 bei Speyer über den Rhein gebracht wurde.
    (Seite 525 und 526).
    Das Fahnenjunker-Regiment "Döberitz" war der Division 413 unter der Führung von Generalleutnant Siegmund Freiherr von Schacky auf Schönfeld unterstellt. Diese Division wurde der Heeresgruppe G am 26.03.1945 unterstellt und war beiderseits von Aschaffenburg im Einsatz Das Fahnenjunker-Regiment "Döberitz" wurde bei Kämpfen in dem Waldgelände südlich von Frankfurt fast vollständig aufgerieben.(Seite 552).
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Jan,

    Was nun die Nummer des Fahnenjunker-Regiments Döberitz betrifft, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ebenso kann ich auch dir keine Angaben zu der Mörser-Abteilung von Major von Gaza machen. Es wäre nur reine Spekulation.
    Gruss

    Wolfgang

  • Quote

    Original von Wolfgang Grote
    Hallo Jan,

    Wenn ich das Buch von Dieter Robert Bettinger über die Geschichte der Heeresgruppe G lese, müsste es sich bei der Eisenbahn-Artillerie-Abteilung von Major Römer um die Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 725 handeln, die am 22.03.1945 bei Speyer über den Rhein gebracht wurde.
    (Seite 525 und 526)
    Wolfgang


    Hallo Wolfgang,

    seit 1.4.1944 war Major d.R. Kurt Fischer Abteilungs-Kommandeur des Stabes Eisenbahn-Artillerie-Abteilung (mot.) 725 (bis mindestens mit Stand 15.3.1945 - gab es danach einen Kommandeurswechsel?)

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    In Bezug auf einen Kommandowechsel bei der Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 725 kann ich dir keine Angaben machen.
    Die in meinem Beitrag gemachten Angaben stammen aus dem Buch von Dieter Robert Bettinger über die Geschichte Heeresgruppe G, bei denen ich keinen Grund sehe diese anzuzweifeln, denn das Buch basiert auf diverse Kriegstagebücher.
    Die Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 725 war im März 1945 (bis zum 22.03.1945) der 1. Armee unterstellt und hatte u.a. 3 Geschütze 28 cm "Bruno Lang".
    Am 22.03.1945 wurde die Abteilung bei Speyer über den Rhein gebracht.
    Was nun Major Römer in diesem Zusammenhang betrifft, findet sich in dem Buch über die Geschichte der Heeresgruppe G bei der 1. Armee für den 25.03.1945 folgender Abschnitt :
    "Die Eisenbahn-Artillerie-Abteilung des Majors Römer mit 9 Geschützen war um den 20.03.1945 über den Rhein gebracht worden. Die Geschütze rollten zu Nachbararmeen oder an die Ostfront."
    Es liegen mir keine Informationen vor, dass der 1. Armee zu diesem Zeitpunkt zwei Eisenbahn-Artillerie-Abteilungen unterstanden.
    Solltest du aber über Zusatzinformationen verfügen, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du diese mitteilen würdest, denn ich beschäftige mich u.a. mit dem Verbleib der in Belgien und Frankreich eingesetzten Eisenbahn-Artillerie-Batterien.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    725 war nur auf dem Papier eine Eisb.Art.Abt. - die Batterien wurden wohl nie zusammen mit dem Stab eingesetzt, zumindestens 1 Batterie war immer "auswärts" eingesetzt...

    in diesem Falle unterstanden mit Stand 15.3.1945 dem (Führungs-) Stab Eisb.Art.Abt. (mot.) zbV. 725 die
    Eisb.Bttr. 674 (Th.Br.K. - 2 Gesch. und 1 Reserve) , 688 (2x K5) und 749 (2x K5 gl.)
    9 Geschütze würden also auch nicht hinkommen....

    Meine Quelle sind durch den Stab selbst erstellte Daten bezüglich der Offiziersstellenbesetzung und diese wurden an das Heeres-Personalamt geschickt - also Infos aus erster Hand.... diese möchte ich auch nicht anzweifeln, das Bettinger Buch kann und möchte ich nicht einschätzen.

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    Danke für die Info; diese Aufstellung der EAA 725 stimmt mit der Aufstellung der Abteilung zu Beginn der Ardenenoffensive überein.
    Interessant wäre daher zu wissen, welcher Eisenbahn-Artillerie-Abteilung die E-Batterie 1/725 unterstand, deren 3 Geschütze 28 cm "Bruno" bis zum 19.03.1945 in den Eisenbahntunnels von Bildstock,
    Wiebelskirchen und Heimbach (alle Orte im Saarland) untergestellt waren. Diese Batterie gehörte zu den 9 Geschützen, die am 22.03.1945 bei Speyer über den Rhein gebracht wurden.
    In dem Buch von Bettinger untersteht diese Batterie angeblich der EAA 725. Sicher ist hier durch die Nummerierung der Batterie ein Missverständnis entstanden.
    Vielleicht hast du bezüglich der E-Batterie 1/725 für März 1945 Infos bezüglich deren Unterstellung.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Jan,

    Wie bereits festgestellt, war die in dem Buch von Dieter Robert Bettinger angegebene Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 725 verkehrt.
    In Wirklichkeit war bei der 1. Armee im März 1945 der Stab der Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 640 eingesetzt, dem zu diesem Zeitpunkt die E-Batterie 765, die E-Batterie 686 und die E-Batterie 1/725 unterstellt waren.
    Sorry für den Irrtum.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo,

    habe einen Major d.R. Heinrich Römer als Kdr. Eisb.Art.Abt.640 in meinen Unterlagen. Der könnte doch passen. Muß nur noch nach den Zeiten sehen.

    gruß
    direktor

  • Hallo Jan,

    In Bezug auf die Zusammensetzung der Division 413 findet sich die "Infanterie-Schule Döberitz (Fahnenjunker)", also kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Fahnenjunker-Regiment Döberitz um die Infanterie-schule Döberitz handelt, die der Division 413 unterstellt war.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Direktor,

    Vielen Dank für die Info.
    Die EAA 640 soll am 22. März 1945 bei Speyer mit 9 Geschützen über den Rhein gebracht worden sein.
    Da ich nur für die E-Batterie 1/725 die Bewaffnung für diesen Zeitraum kenne (3 x 28 cm Bruno) wollte ich dich fragen, ob du eventuell die Bewaffnung der beiden anderen Batterien kennst, denn ich weiss nur, dass die E-Batterie 686 im November 1944 über 2 Geschütze 38 cm "Siegfried" verfügte und die E-Batterie 765 mit 2 Geschützen 28 cm K5 im Atlantikwall stand.
    Besten Dank im Voraus.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    hier noch der Bericht von Major Römer was er mit seiner Abteilung erlebte. (Zeitraum 15.8.1944-10.9.1944).
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    Eisb.Art.Abt.640 O.U., den 11. September 1944.

    B e r i ch t
    über
    den Einsatz der Eisb.Art.Abt.640
    in der Zeit vom 15.8. bis 10.9.44

    Auf Grund der Feindlage am 15.8.1944 erhält die Abteilung am Vormittag den Befehl, mit sämtlichen Batterien auf der Strecke Gardanne – Brignoles – Carnoules in Stellung zu gehen. Die Erkundung der Eisenbahnstrecke Gardannes – Brigoles durch einen Offz. Der Abt. ergibt, dass die Strecke an mehreren Stellen durch Brücken- und Gleissprengungen unterbrochen und daher z.Zt. ein Anmarsch der Gefechtszüge in den Einsatzraum nicht möglich ist. Durch einen Zug der 6./Eisb.Pi.Bau-Rgt.6 wird die Ausbesserung der Strecke sofort in Angriff genommen.
    Am Abend des gleichen Tages wird der Einsatz zweier Geschütze der Batterie (E) 692 im Raum Aubagne – La Ciosat, der Battr. (E) 698 im Raum Valdonne-Peypin, La Boulladisse und eines Geschützes der Battr. (E) 749 bei Cadolive befohlen.

    Am 16.8. führt der Geschützzug „Bruno“ der Battr. 692 den befohlenen Stellungswechsel in den Raum Aubagne durch. Die Gefechtszüge „Anton“ und „Cäsar“, für die <unredable... Dampfloks ... unreadable> sind, werden im Laufe des Nachmittags in den Tunnel Pas des Lanciers vorgezogen.
    Der Gefechtszug „Anni“ der Battr. 749 wird über die Strecke Gardanne – La Barque zum Einsatz nach Cadolive in Marsch gesetzt. Da die Strecke hinter der Gardanne duch Jabo-Angriffe und Gleissprengungen beschädigt ist, wird versucht, das Geschütz über Marseille, Aubagne in den befohlene Feuerstellung zu bringen. Die Strecke Aubagne – Cadolive ist infolge Brückenschadens ebenfalls nicht befahrbar, der Gefechtszug „Anni“ verbleibt daher im Raum Aubagne und wird der Battr. 692 – diese dem A.R. 244 unterstellt – zugeteilt.
    Nachdem in der Nacht vom 15. zum 16.8. und am darauffolgendem Tage die beschädigten Brücken an der Strecke Gardanne – Brignoles ausgebessert worden sind und die Strecke nunmehr wahrscheinlich wieder fahrbereit ist, wird der Einsatz eines Siegfried-Geschützes und einer K 5 auf der Strecke Pouroieux – Brignoles befohlen. Da die Strecke durch Brückensprengung vor Bhf. Aix und durch einen brennenden Personenzug zwischen Aix und Luynes erneut gesperrt ist, kann der befohlene Stellungswechsel nicht durchgeführt werden.

    Am 17.8. erhält das Geschütz „Anni“ der Battr, 749 am Nachmittag den Auftrag, auf der Kurve Aubagne in Stellung zu gehen, um Ziele im Raum von Canoules zu bekämpfen. 16.10 Uhr Geschütz ladebereit. Zur gleichen Zeit Jabo-Angriffe von 8 Maschinen aud den Gefechtszug, Treffer im Kartusch- und Muni-Wagen sowie im Aggregat und am Verschluss. Der Brand der Kartuschen verursacht Explosion der Geschosse und Ausbrennen des Gefechtszuges. Das Geschütz „Anni“ fällt damit aus, Diesellock und Flakgeschütz können nach Bhf. Aubagne zurückgezogen werden.

    - 2 -

    Am Nachmittag des gleichen Tages bekämpft das Geschütz „Ilse“ der Battr. 749 aus der Schwankbahnstellung auf Bhf. Luynes im Störungsfeuer mit 16 Schuss folgende Ziele: Cuers, Strasse Cuers – Pierrefeu, Puget-Ville, St. Anastasie.
    Battr. 692 erhält Befehl, mit sämtlichen Geschützen Stellungswechsel in den Raum nördl. Aix (Meyrargues) durchzuführen. Die Geschützbedienungen der Gefechtszüge „Anton“ und „Cäsar“ werden zu Ausbesserungsarbeiten an der Strecke Rognac – Aix und zur Streckensicherung eingesetzt.

    Am 18.8. gegen 16.00 Uhr Befehl des Stoart an die Abt. : Stellungswechsel der Abt. in den Raum nördl. Der Duranoe. Zusammenstellung der Transportzüge der Battrn. Besondere Schwierigkeiten treten auf bei der Beschaffung der erforderlichen Dampfloks für die Züge und bei dem Eintreffen der Loks auf den Abgangsbahnhöfen. Dadurch und durch noch erforderliche Streckenausbesserungen verzögert sich der endgültige Abtransport der Gefechts- und Trosszüge auf die Nacht vom 19. zum 20.8..
    Die Abt. befiehlt, dass die Eisenbahnstrecke Aix – Rognac – Miramas – Salon – Orgon – Cavaillon durch sämtliche verfügbaren Kräfte des Stabes und der Batterien bewacht wird, um den Rücktransport der Geschütze sicherzustellen. Am Abend vorher hat der Kommandeur beim Stoart beantragt, dass Flakgeschütze der Küstenartillerie im Raum von Marseille der Eisb.Art.Abt.640 zur Verfügung gestellt werden. Am nächsten Morgen treffen bereits diese Geschütze in Aix ein und werden den Battrn. 698 und 749 als Schutz gegen Jabos zugeteilt. Gleichzeitig sorgt der Kommandeur dafür, dass die Eisenbahnstrecke bei Cavaillon, die an mehreren Stellen durch Bombentrichter unterbrochen ist, durch Eisenbahnpioniere und einem Bautrupp der Reichsbahn wieder hergestellt wird.
    Während der Nacht vom 19. zum 20.8. hat jedoch keiner der Gefechtszüge die Eisenbahnbrücke über die Duranoe bei Orgon erreicht. Im Laufe des 20.8. haben dann die Gefechtszüge der Battr. 692 und ein Gefechtszug der Battr. 749 die Brücke bei Orgon passiert und noch am gleichen Tage trotz verschiedener Jabo-Angriffe, die dank der verstärkten Flak leicht abgewehrt werden konnten, den Tunnel bei Mourières erreicht. In der Nacht vom 20. zum 21. konnten dann die restlichen Gefechtszüge Orgon passieren. Der Abtransport der Geschütze trotz grösster Schwierigkeiten durch Angriffe von Seiten der Terroristen und er Jabos ist gelungen weil der Flakschutz bedeutend verstärkt war und die ganze Strecke systematisch von den Angehörigen der Abt. Bewacht wurde. Auch an der Brücke bei Orgon wurde während des 20. und 21.8. der Flakschutz verstärkt durch Geschütze, die an sich bereits zur Sprengung vorgesehen waren.
    Es gelang nicht, die beiden Schwenkbahnen der Battr. 698, das Wetterpeilzug-Gerät des W.P. 535 und den bei Valdonne-Peypin abgestellten Muni-Zug aus dem Raum von Marseille herauszuziehen. Der Abtransport des Muni-Zuges wurde durch den in Marseille ausgebrochenen Aufruhr und durch mehrere Gleissprengungen vereitelt. Eine Schwenkbahn der Battr. 698 blieb in Aix liegen, da die von Marseille abgesandte Lok den Bhf. Aix wegen Störung der Bahnanlagen nicht mehr erreichte. Die zweite Schwenkbahn der Battr. 698 blieb auf der Strecke vor Salon liegen, da die Lok durch Jabos bewegungsunfähig gschossen wurde.

    - 3 -

    Die Mot.-Staffel der Abt. rücken gleichfalls am 20.8. in den Raum L'Isle-sur-Sorgue.

    Am 21.8. Weiterleitung der Gefechtszüge über Gleisdreieck Aignon – Orange – Pierrelatte bis vor Montélimar. Die Mot.-Staffeln werden in den Raum Orange – Pierrelatte vorgezogen.

    Am 22.8. führt der Eisb.Bauzug Ausbesserungsarbeiten an der Brücke Loriol durch. Dabei übernimmt der Gefechtszug Brune der Battr. 692 den Feuerschutz; der Zug erhält durch Artilleriebeschuss einen Treffer in den Kartuschwagen. Infolge des entstehenden Brandes explodieren die Geschosse, der Gefechtszug brennt aus, das Geschütz selbst wird abgezogen und bleibt daher unbeschädigt, ebeso die Flakgeschütze und Trossfahrzeuge.
    Am Nachmittag erteilt der Stoart Befehl für den Eisnatz der I.K.H. zur Unterstützung des Angriffs der 11. Pz.D. im Raum nördl- Montélimar. Die Gefechtszüge verbleiben im Raum Bollème – Montélimar.

    Am 23.8. Eissatzbefehl für Geschütz „Scharnhorst“ der Battr.698 und Geschütz „Anton“ der Battr. 692 zur Untersützung des Angriffs der 11.Pz.D. . Beide Geschütze beziehen Feuerstellung auf Nord- und Südkurve von Chateauneuf – Geschütz „Anton“ muss auf Bhf. Pierrelatte gedreht werden – und sind am 24. morgens feuerbereit. Ziele sind die Orte: Puy. St. Martin, Marsanne, <unreadable Sauzet?>

    Am 24.8. abends Befehl an die Abt., sämtliche noch verfügbaren Geschütze zur Unterstützung des Angriffs der 11. Pz. D. Am 25. feuerbereit zu machen. Unterstellung der Abt. unmittelbar unter Arko 2. Ziele: Saucet, La Laupie, Marsanne, Puy St.Martin, Soyans. Die Abt. Bezieht ihren Gefechtsstand etwa 2km ostw. Montélimar. In der Nacht vom 24. zum 25. wird eine durch den V.u.E.-Zug der Battr. 692 aufgeklärte schw. Feindbatterie auf etwa 2 km nördl. Saucet zum Schweigen gebracht durch Einsatz eines Geschützes der Battr. 692. In der gleichen Nacht wird auf Bhf. Pierrelatte eine K 5 -Schwenkbahn ausgelegt.

    Am 25.8. vormittags Feuereröffnung mit Geschütz „Ilse“ der Battr.749 von Schwenkbahnstellung Pierrelatte auf die befohlenen Ziele. Fortsetzung der Feuertätigkeit bon „Scharmhorst“ und „Anton“, Munitionsverbrauch während des Einsatzes am 24./25.8.:
    Scharmhorst 28 Schuss, Anton 67 Schuss, Ilse 23 Schuss. Mit Hilfe der verstärkten Flak – etwa 10 Solo- und 2cm Waffen befanden sich in den beiden etwa 500 m voneinander enfernt leigenden Feuerstellungen – gelang es, alle wiederholten Angriffe fdl. Jabos abzuschlagen.1
    Nach Durchführung des Feuerauftrages gegen 14 Uhr scheidet die Abt. aus dem Unterstellungsverhältnis Arko 2 aus.
    Der Kommanduer A.R. 119 spricht der Abt. Dank und Anerkennung aus für das gut liegende Feuer ihrer E.-Geschütze. Er hat den Komandeur der 11. Pz.D. gebeten, der Abt. seinen förmlichen Dank auszusprechen.
    Am Nachmittag Befehl vom Stoart: Stellungswechsel der Abt. nach Valence durchführen. Darauf Zusammenstellung der Gefechtszüge im Raum Bollène – Montélimar.
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    Inzwischen hat die I.K.H.-Battr. unter Lt. Müller wirkungsvoll die Angriffe der 11. Pz.D. unterstützt und kehrt am 27.8. nach Verschuss ihrer gesammten Munition zur Abteilung zurück.

    Am 26.8. Abmarsch der Mot.-Staffeln in den Raum Montélimar. Abends Abmarsch der Gefechtszüge in Richtung Loriol.

    Am 27.8. gegen Mitternacht entgleist das Geschütz „Gneisenau“ etwa 10 km nördl. Montélimar. Der nachfolgende Gefechtszug „Scharnhorst“ setzt auf das andere Gleis und passiert so die Unfallstelle. Mehrere Sprechstellen und eine Wieche auf deiser Strecke müssen ausgebessert werden. Dadurch tritt eine Verzögerung beim Wietermarsch sämtl. Gefechtszüge ein.
    In der Morgendämmerung erreuhct der Abt.-Stab Loriol, der Kommanduer begibt sich sofort zur Eisenbahnstrecke südl. Loriol, findet den Gefechtszug „Scharnhorst“ und beobachtet mehrere Kilometer südlich davon starke Explosionen. Er eilt in dieser Richtung vor und erhält durch Versprengte der Gefechtszüge die Nachricht, dass die Gefechtszüge durch Artilerie in Brand geschossen worden sind. Ein Betreten der Unfallstelle war zu diesem Zeitpunk wegen dauernder Explosionen der eigenen Munition nicht möglich.
    Der Kommandeur begibt sich darauf gegen Abend noch einmal zur Unfallstelle und stellt fest, dass ein Abtransport der Geschütze unmöglich ist. Er erteilt den Befehl zur Sprengung der Geschütze.
    Der Battr.-Offz. Der Battr. 749 Lt. Fertig, fällt bei dem Versuch die noch unbeschädigten Zugteile seines Gefechtszuges auszu<unreadable>.
    Am Abend des gleichen Tages versucht der Gefechtszug „Scharnhorst“ über Loriol nach Valences vorzufahren. Durch das tagsüber herrschende starke Artilleriefeuer ist die Strecke an mehreren Stellen vor dem Bhg. Loriol und dieser selbst zerstört. Es ist nicht möglich, die Strecke mit eigenen Mitteln bis zum Morgenbrauen des nächsten Tages wieder instandzustellen.

    Am 28.8. gegen 18:00 Uhr wird Geschütz „Scharnhorst“ gesprengt, da eine Ausbesserung der Gleise infolge des dauernden Beschusses aussichtslos ist. Die Strecke liegt zu dieser Zeit bereits under feindlichen M.G.-Feuer. Ein von der Abt. eingesetztes Baukommando des Eisenbahnpioniere musste ohne Erfolg zurückkehren.
    Am gleichen Tage rücken die Mot.-Staffeln der Batterien in den Raum Loriol vor. In den Abendstunden und ind er darauffolgenden Nacht gehen die noch fahrbereiten Kfz. Über die Behelfsbrücken bei Loriol pber die Drome und sammeln in Valauce. Nur durch den reslosen Einsatz aller Offz. u. Mansch. Der Abt. gelang es, etwa 60 % des Kfz.-Bestandes der Abt. über die Drome zu retten.

    Am 29.8. rücken die Mot.-Staffeln in Richtung St.Vallier – Lyon vor.

    Am 30./31.8. sammelt die Abteillung in Lyon. Am 31.8. abends Abmarsch nach Tournus. Die Abt. erhält Befehl, bie Villefranche auf dem ost. Ufer der Saone zusammen mit der B.Abt.72 und einer Flak-Battr. als Flankensicherung zu marschieren. Lt. Müller, der den Befehl erhält, die Saone-Brücke bei Villefranche zu erkunden, fällt durch M.G.-Feuer der eigenen Brückensicherung.
    - 5 -

    Da anfangs angenommen wird, dass Lt. Müller durch Terroristen gefallen sei, wird ein Stosstruppenunternehmen gegen die Brücke und den Ort Baucaire durchgeführt. Dabei wird jedoch festgestellt, dass der Raum von Terroristen frei ist. Eine stärkere Kampftruppe der Abt. marschiert auf dem ostwärtigen Ufer, während der Rest der Abt. auf dem westl. Ufer vorrückt.

    Am 1.9.44 tritt die Abteilung in den Abendstunden die Weiterfahrt nach Dijon an.

    Dort meldet sich der Kommandeur am 2.9. bei der Armeegruppe G. E.Art.Abt.640 wird ab sofort dem LIVI. Korps unterstellt mit dem Auftrag, den Raum Epinal zu erreichen und zu sichern zum Instellunggehen der E.Art.Abt.780. Nach Eintreffen der E.Art.Abt.780 bilden E.Art.Abt.640 und E.Art.Abt.780 eine Kampftruppe unter Führung von Major Römer.
    In den Abendstunden Abmarsch der Abt. nach Veseul.

    In den Abendstunden des 3.9. marschiert die Abt. nach Remiremont.

    Am 4.9. Eintreffen der Kampftruppe Römer in Epinal.

    5./10.9.44 Sicherung der Stadt Epinal und <unreadable? Terroristen>bekämpfung im Raum nördl. und westl. Epinal.
    10.9. Abmarschbefehl an die E.Art.Abt.640 Stab setzt sich in Marsch nach St. Wendel, die Personaleinheiten der Battrn. werden nach Rügenwalde abtransportiert.

    Verluste der Abteilung:

    Offiziere Unteroffiziere Mannsch.
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Gefallene: 2 1 10
    Verwundete: - 8 32
    Vermisste: - 10 72
    Unfallverletze: - 2 9

    Römer


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    PS: ich habe das in einem Nachlass gefunden und abgeschrieben. Vielleicht interessiert es hier. - oder gibt es schon ein Archiv in dem all diese Berichte zu finden wären?

    Grüsse,
    David