Unsere Mütter, unsere Väter

  • Hallo zusammen,

    mir hat gestern besonders die Dokumentation nach dem Film gefallen, in der mehrere Zeitzeugen zu Wort kamen. Aber auch der zweite Teil des Films war aus meiner Sicht ganz gut gemacht - wenn hier natürlich auch anhand von fünf Charakteren verschiedenste Kriegserlebnisse dargestellt werden, die so höchst wahrscheinlich niemand in einer Person erlebt hat (das ist aber wohl auch nicht der Anspruch des Films).

    Der Olt ist im Film auch kein normaler Deserteur. Er wird beinahe getötet und liegt dann neben einem sterbenden Russen, bis er sich wieder aufrappelt. Dass jemand nach einem solchen Erlebnis "neben der Spur" ist, kann ich mir durchaus vorstellen. Man kann sich aber auch fragen, wieso er keine Angst hat, von den Russen in seiner Hütte gefunden zu werden - immerhin befindet sich die Wehrmacht ja auf dem Rückzug. Aber man muss vielelicht auch nicht jeden Filmcharakter durchleuten und analysieren - es ist ja zumindest nicht ausgeschlossen, dass jeamnd so reagiert.

    Übrigens stand gestern in der FAZ ein ganzseitiger Beitrag, in dem der Regisseur Nico Hofmann mit einigen jungen Journalisten über den Film diskutiert. Man merkt dabei, wie weit weg das Thema für die jüngere Generation ist. Schon deshalb ist es wahrscheinlich sehr wertvoll, dass es Filme wie diesen gibt - wenn man auch an eine "echte Dokumentation" strengere Massstäbe anlegen würde.

    Horrido,
    Marcus

    Inter arma enim silent leges (Unter den Waffen schweigen nämlich die Gesetze) Cicero
    - suche alles zur 353. I.D., insb. zum PiBtl 353 und zur KG 353 I.D. "Böhm" -

    Edited once, last by MHR (March 19, 2013 at 9:58 AM).

  • Hallo Micha,

    Das mit dem Truppenteil der 292 I.D. hab ich auch gelesen.
    Aber was mich irritiert hat war wo der Wilhelm festgenommen wurde hat er doch seinen Truppenteil genannt und zwar das 60. Infanterie Regiment und im 1. Teil haben die Soldaten auf dem LKW gesagt wir sind die Windhunde passen die Einheiten so zusammen da doch das 60. Infanterie-Regiment doch zur 16, I.D. gehörte oder sehe ich das falsch.


    Mfg Marco

    Suche alles über das 1/ 3 Batterie Flakregiment 25 und die 75 Infanterie Division.

  • Hallo Marco,

    stimmt,der Wilhelm hat ja noch das Regiment angegeben.
    Wie die "Macher" des Films nun auf das IR 60 kommen ist mir auch Schleierhaft.
    Wäre wohl besser gewesen,sie hätten erst gar kein Truppenteil angegeben.

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Hallo zusammen,

    Oder bessere Berater gehabt,...

    Gruss Micha  8)

    Suche Informationen zum Ritterkreuzträger Oberst Helmut v. Lilienhoff - Zwowitzki Kdr. II./ IR 439 - Kdr. GR 439

    Edited 2 times, last by parulis (March 19, 2013 at 11:09 AM).

  • Zitat:

    Der deutsche Soldat
    (Eine Bewertung von Marschall Schukow in seinen "Erinnerungen und Gedanken" - S. 385)

    ...Die Kampftüchtigkeit der deutschen Soldaten und Offiziere, ihre fachliche Ausbildung und Gefechtserziehung erreichten in allen Waffengattungen, besonders in den Panzertruppen und bei der Luftwaffe, ein hohes Niveau. Der deutsche Soldat kannte seine Pflicht im Gefecht und im Felddienst und war ausdauernd, selbstsicher und diszipliniert...

    Gruß
    Bert

  • Hallo noch einmal,

    drei Sachen möchte ich noch los werden. Zu einem ist für mich der gezeigte Pathos - "... und DU führst uns morgen in den Kampf!!!", sprach der Uffz als jüngere der Brüder dem verzweifelten Olt, irgendwie zu theatralisch. Ich glaube nicht, dass angesichts des Todes man noch sowas von sich gegeben hat.
    Zum anderen ist die Darstellung der Uniformen tatsächlich lächerlich. Wie bereits hier angesprochen, das Weglassen der Ruhnen auf den SS-Uniformen nicht vertretbar, da muss man ebenso die Hakenkreuze weg lassen und die Darsteller in irgendwelche Fantasieuniformen stecken.
    Und schließlich ist es tatsächlich so, dass bei jeder Straßenszene nur die von links nach rechts und umgekehrt fahrende Fahrzeuge und Pferdegespanne auffallen - einfach furchtbar! Da hört man förmlich den Regie-Assistenten ...

    Gruß Viktor

  • Hallo,

    wenn ich das hier lese

    Quote

    Original von Jahrgang39
    Zitat:
    ... Der deutsche Soldat kannte seine Pflicht im Gefecht und im Felddienst und war ausdauernd, selbstsicher und diszipliniert...

    fragt mich meine Erinnerung, ob da nicht auch noch was mit Leder, Kruppstahl und Windhunden war?

    Über DAS Niveau sollten wir doch hier im Forum eigentlich hinaus sein, oder irre ich mich? Lasst uns beim Thema und den Tatsachen bleiben ... Pathos und Bashing sind hier m. E. völlig fehl am Platz!

    Gruß, Stefan

    <edit> Fehlerteufel <edit>

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

    Edited once, last by stefan_reuter (March 19, 2013 at 1:19 PM).

  • Hallo Viktor

    Quote

    Original von Viktor7

    Zum anderen ist die Darstellung der Uniformen tatsächlich lächerlich. Wie bereits hier angesprochen, das Weglassen der Ruhnen auf den SS-Uniformen nicht vertretbar, da muss man ebenso die Hakenkreuze weg lassen und die Darsteller in irgendwelche Fantasieuniformen stecken.

    Angehörige des Sicherheitsdienstes (SD) oder der Sicherheitspolizei (SiPo) hatten keine SS-Runen auf ihren Kragenspiegeln. Somit wurde es im Film ausnahmsweise richtig gezeigt. ;)

    Grüsse Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (March 19, 2013 at 1:50 PM).

  • Hallo zusammen -

    ich persönlich finde den Film insges. ganz ordentlich gemacht - vielleicht auch, weil ich von Anfang an keinen Dokumentarfilm erwartet habe. Ich finde auch das der Film - bis auf wenige Ausnahmen - mit sehr wenig "Pathos" daherkommt. Wenn ich da an einige amerik. Filme zum Thema denke, habe ich da schon deutlich mehr Pathos erlebt ... aber sei´s drum.

    Natürlich kann man konstatieren, dass man sich bei der einen oder anderen Sache (Uniformen, Panzer o. ä.) doch mehr Realitätsnähe gewünscht hätte - okay, vielleicht. Aber ob das der Anspruch des Films und des Regisseus war weiß ich nicht ... Im Übrigen kann man sicher die Härte dieses Krieges im Osten nicht in einem Spielfilm auch nur halbwegs "nachstellen" ... wobei ich die Einstellungsveränderungen der Charaktere über den zurückgelegten zeitlichen Weg gut nachvollziehen konnte ...

    Hinsichtlich der Truppenzugehörigkeit scheint man hier tatsächlich einerseits mit der 292 . ID handiert zu haben (da passen die Einsatzräume sehr gut (Smolensk, Moskau, Orel-Kursk) und dann andererseits aber mit der 16. ID mot. und dem 60. IR - dann passen die Aussagen von Wilhelm und das "Windhund" - Zitat (siehe Truppenkennzeichen) der Soldaten. Aber da passen die Einsatzräume natürlich überhaupt nicht ... Naja, wie gesagt. Wenn man das unter dokumentarischen Gesichtspunkten betrachtet, muss man den Film sicher anders bewerten.

    Folgt man der Sueddt. Zeitung mit ihrer Aussage, dass den Film 2 Militärhistoriker und 3 Historikerständig auf Stimmigkeit geprüft haben - dann sollen die Herren insbes. bzgl. der o. g. Truppenzugehörigkeiten und Einsatzräume einfach ihre Gage einem Projekt spenden (mein Vorschlag wäre die Initiative gegen Landminen in Afirika :rolleyes:

    Mit harzl. Gruß
    Denys

    Suche Infos zum 744.PiBat. (41/42) der 25. PzDiv. (87. PzPiBat) (43/44) und 21. PzDiv (45), 62. ID bzw. 57.ID 41/42 (164 IR) sowie zur 168. (43) und 376. ID (44)

    Edited 2 times, last by Denys (March 19, 2013 at 2:19 PM).

  • Hallo Bert,

    was Du in Deinem letzten Beitrag schreibst, ist - glaube ich zumindest - weithin unstreitig. Entsprechende Aussagen gibt es bspw. auch von US-amerikanischer Seite. Die Frage ist nur: was willst Du uns in diesem Kontext damit sagen?

    Ich setze einfach mal ein anderes Zitat von Schukow daneben, weil es zur Handlung des Filmes halbwegs paßt (zitiert nach Piekalkiewitz, Die Schlacht um Moskau, 1981, S. 277):

    "Das deutsche Oberkommando hatte bei seiner Planung einer derart schwierigen strategischen Operation großen Ausmaßes, wie es das Unternehmen Taifun war, die Stärke, den Kampfgeist und die Möglichkeiten der Sowjetarmee im Kampf um Moskau stark unterschätzt; es hatte dagegen die Möglichkeiten der eigenen Truppen, die unsere Verteidigungsfront durchbrachen und die Hauptstadt der Sowjetunion einnehmen soollten, grob überschätzt."

    Horrido,
    Marcus

    Inter arma enim silent leges (Unter den Waffen schweigen nämlich die Gesetze) Cicero
    - suche alles zur 353. I.D., insb. zum PiBtl 353 und zur KG 353 I.D. "Böhm" -

    Edited once, last by MHR (March 19, 2013 at 2:04 PM).

  • Hallo,

    wenn die "Bild" im Leitartikel auf Seite 1 der heutigen Printausgabe schreibt "Waren deutsche Soldaten wirklich so grausam?" dann sind Zweck und "Bildungsauftrag" dieser Filmchen doch erfüllt.

    Ob nun 60.IR oder 292.ID, die Runen vorhanden oder nicht, Fuhrwerke hin-oder herfuhrwerken, spielt da keine Rolle. Das was hängenbleiben soll, bleibt auch hängen. Vor allem für die vielen jungen Leute, die sich mit dem Thema noch gar nicht weiter beschäftigt haben.

    Praktisch eine allg. pauschalisierende und natürlich verurteilende neue "WH-Ausstellung", nur diesmal im TV mit allem Drum und Dran und damit medial weit wirksamer.

    Auch wenn der IfZ-Mann in der Doku dann selbst einschränkt, daß von 10 Mill. Soldaten nur einige Tausende an KV direkt oder indirekt beteiligt waren, der Gesamteindruck ist nicht anders gewollt und natürlich bleibt vor allem das Eine an unseren Vätern und Müttern hängen.

    Das ist natürlich nicht, daß diese Generation ohne jede Schuld in diese unselige Zeit der dramatischen politischen Umwälzungen bis hin zum Weltkrieg hineingeboren und von Politik, Propaganda und auch dem Militär belogen und mißbraucht wurden. Das deutsche Soldaten und Zivilisten selbst zu Hunderttausenden Opfer von Unmenschlichkeit und Verbrechen wurden.

    Diese Filme sind geschickt gemacht und bieten für alle etwas. Für den Militaryfreak, der sich freut, wenn ein paar originale Fahrzeuge und Panzer zu sehen sind, für die Leute die sich darüber streiten wollen, ob denn nun der Graben im Winter wirklich so tief und die Granateinschläge so hoch waren und vor allem für die Vielen die dann sagen können, "siehst Du, hat der Lehrer doch recht gehabt, die haben alle nur Zivilisten erschossen, diese Verbrecher, dann sind sie auch alle an allem Anderen selbst Schuld"!

    Edited 7 times, last by Hoth (March 19, 2013 at 3:36 PM).

  • Hallo Hoth,

    ich will hier nicht schon wieder mit Dir über Kriegsverbrechen diskutieren (würde der Diskussion nicht grundsätzlich aus dem Weg gehen, aber das würde mal wieder den Threat hier sprengen), aber die Behauptung, dass "nur einige tausend Wehrmachtssoldaten direkt oder indirekt mit Kriegsverbrechen in Berührung gekommen wären", halte ich für eine gewagte Behauptung.

    Allein für die Bewachung der vielen russischen Krigesgefangenen, von denen Millionen in deutscher Gefangenschaft umgekommen sind, waren sicherlich schon "einige tausend" Wehrmachtsangehörige erforderlich, die dann auch zumindest indirekt mit Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Verbindung standen.

    Ich werde nie verstehen, weshalb die Etablierung eines halbwegs normalen Verhältnisses zur Wehrmacht - und auch zur Waffen-SS - bei einigen nur unter Verharmlosung oder gar Leugnung ihrer Verantwortlichkeit möglich zu sein scheint.

    Unabhängig davon ist sicherlich nicht zu erwarten, dass die Berichterstattung der Bildzeitung dem Thema gerecht werden könnte. Deshalb ignoriere ich dieses Blatt auch soweit irgend möglich. Die Antwort auf die gestellte Frage lautet aber sicher: "Der Krieg an sich und auch viele deutsche Soldaten sowie Soldaten anderer Staaten waren so grausam." Wer will das leugnen?

    Horrido,
    Marcus

    Inter arma enim silent leges (Unter den Waffen schweigen nämlich die Gesetze) Cicero
    - suche alles zur 353. I.D., insb. zum PiBtl 353 und zur KG 353 I.D. "Böhm" -

    Edited 2 times, last by MHR (March 19, 2013 at 3:44 PM).

  • Hallo MHR,

    mal davon abgesehen, daß ich nicht weiß, wie das Stärkeverhältnis der KG-Lager-Bewachungsmannschaften insg. war und in welchem Verhältnis auch zu nationalen Hilfskräften in dt. Diensten stand, ist es absurd, diese in die KV-Schiene miteinbringen zu wollen. Diese Leute hatten auch keinen Einfluß darauf, wie Verpflegung in den KGF-Lagern ankam usw.

    Letztlich brauchst Du Dich über meine Aussage nicht bei mir beschweren, wenn sie Dir nicht gefällt, sondern beim IfZ-Historiker, der sich in dem Zusammenhang auf Vorkommnisse wie Babi Jar, Geiselerschießungen usw. bezog. Man kann sicher die Doku nach Teil 1 des Films noch auf irgendeinem ZDF-Medienkanal etc. sehen, dann kannst Du meine Angabe gern prüfen.

  • Moin, Hoth!

    Bitte richtig lesen! Es geht nicht um die aktive Teilnahme an Kriegsverbrechen, sondern um das Wahrnehmen von Kriegsverbrechen. Und ganz sicher hat ein großer Teil der an den Kriegsverbrechen völlig unbeteligten Soldaten der Wehrmacht diese sehr wohl wahrgenommen!

    Viele Grüße

    Frank

  • Quote

    Original von Policeman
    Angehörige des Sicherheitsdienstes (SD) oder der Sicherheitspolizei (SiPo) hatten keine SS-Runen auf ihren Kragenspiegeln. Somit wurde es im Film ausnahmsweise richtig gezeigt. ;)

    Hallo Daniel,

    danke Dir, hab wieder was dazu gelernt!

    Wenn wir bei den Uniformen sind, bei dem Wilhelm leuchten in allen Lebenslagen die Olt-Schuterstücke. Gab es keine Feldausführung? So ist doch jeder Offzier die beste Empfehlung für den Scharfschützen!

    Gruß Viktor

  • Quote

    Original von Hoth
    Hallo,

    wenn die "Bild" im Leitartikel auf Seite 1 der heutigen Printausgabe schreibt "Waren deutsche Soldaten wirklich so grausam?" dann sind Zweck und "Bildungsauftrag" dieser Filmchen doch erfüllt.


    Hallo!

    Und es geht los, würden Leonard, Raj und Howard sagen :D

    Es ist so ermüdend..... Einige Äußerungen hier im Thread.
    Zuviele Juden.....Umerziehungsauftrag......a la Knopp.....Die Soldaten waren doch tapfer.....

    Schade!
    Aber gut, dass es in anderen Kreisen über den Film und Inhalt diskutiert wird. Und dabei nicht ob ein Winkel oder eine Waffe "stimmig" ist ;)


    Die Umerziehung geht sogar noch weiter! Sogar die Schulklassen sollen indoktriniert werden!
    Mit diesem teuflischen Pamhlet!
    http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/27024354/1/data.pdf
    Bitte nicht an junge, unschuldige, und unverdorbene Deutsche weitergeben!
    :D


    Eine ernstgemeinte Frage habe ich aber doch.
    Wer waren die Historiker die beraten haben?

    Glück Auf!
    "Basil"

    "Ich bin ein Egoist und kümmere mich nicht um andere?. Sogar behinderte Delphine kommen zu mir, um mit mir zu schwimmen" (Stromberg)

    Edited 3 times, last by basil (March 19, 2013 at 5:01 PM).

  • Hallo Viktor,

    da muss ich leider passen. Mein Spezialgebiet ist mehr die Polizei.

    Grüsse Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Quote

    Original von Frank Viktor
    Moin, Hoth!

    Bitte richtig lesen! Es geht nicht um die aktive Teilnahme an Kriegsverbrechen, sondern um das Wahrnehmen von Kriegsverbrechen. Und ganz sicher hat ein großer Teil der an den Kriegsverbrechen völlig unbeteligten Soldaten der Wehrmacht diese sehr wohl wahrgenommen!

    Viele Grüße

    Frank

    Hallo Frank,

    wie man an der "Bild" und auch an dem Film sehen kann, wird da für den Zuschauer keine Unterscheidung gemacht. Letztlich ist doch aber nur wichtig was beim "Normalzuschauer "hängenbleibt", und das ist eben nicht die Unterscheidung zwischen aktiv oder inaktiv, wissend oder unwissen, sondern eine Pauschalisierung. Anhand von 2 Schauspielern unterstellt man kompakt und inhaltlich klar und eindeutig, letztlich waren sie alle beides, aktiv und wenn nicht aktiv, dann zumindest wissend und damit sind schließlich alle "schuld".

    So einfach macht man sich da das Ganze und darauf läuft es hinaus. Und wenn man sich nicht nur an der Front schuldig gemacht hat, dann auch im Hinterland, als Krankenschwester und gleichzeitig Denunziant oder als Kriegsverlängerer und Propagandatussi in der Fronttheatertruppe.

    Es kommt also nicht darauf an was man gewesen ist, letztlich sind alle schuld, an was auch immer. Das ist Ziel und Zweck und das war es auch schon bei der WH-Ausstellung, als man schon damals krampfhaft versuchte, auch unter Täuschung, diese pauschale Verunglimpfung der WH aufzubauen. Heute tut man dasselbe, nur cleverer verpackt.

    Das da eine ganze Generation in etwas hingestoßen und befohlen wurde was sie selbst nicht wollte und deren Ideale mißbraucht wurden wird nicht gezeigt, denn das ist nicht das Thema. Das ist klar ein anderes.

    Man vermischt natürlich auch die Zeiten. Die einen, 1941 in der Masse nach Osten stürmend, natürlich nicht wissend, was die Verbrecherbanden hunderte km hinter ihnen zur gleichen Zeit anrichten. Wenn sie Glück hatten, dann haben sie bis Moskau überlebt und dann auch noch den Weg zurück. Wenn sie noch mehr Glück hatten, dann war auch in der Zeit zwischendurch mal ein wenig Ausruhen ein paar km unmittelbar hinter der Front drin, bis man wieder im Schlamassel, Dreck und Tod steckte.

    Die paar Sicherungsdivisionen im Hinterland die überhaupt den SD unterstützen hätten können waren nur ein Bruchteil der Fronttruppe.

    Schon 1942 war das grausame Werk des SD weitgehend erfüllt. Was ist mit den vielen jungen Soldaten die danach zur Truppe kamen? Ja auch kurz im Film eindrucksvoll dargestellt. Im Glücksfall die ersten 4 Wochen überlebt? Was sollen die denn erlebt, gesehen haben oder woran beteiligt gewesen sein? Jedenfalls nicht an den Aktionen des SD. Wenn sie Pech und die ersten Wochen überlebt hatten an der Banden/Partisanenbekämpfung, und auch das war bekanntlich nur ein "Bruchteil" der Fronttruppe.

    Man wirft alles durcheinander um auch weiterhin die Generation unserer Großväter und Väter zu verunglimpfen.

    Edited 3 times, last by Hoth (March 19, 2013 at 5:39 PM).

  • Halllo!
    Gut, dass wir User wie Hoth haben, die uns die Augen öffnen!
    :D


    Schade, dass es wieder hier im Thread soweit kommen muss...

    Habe bisher gerne die Beiträge gelesen.
    Was mich zudem interessieren würde. Hier wurde die Meinung "unserer Veteranen" eingefordert.
    Mich würde einmal die Meinung von Zeitzeugen zu diesem Film interessieren. Einige User wollten doch den Film generationenübergreifend betrachten!?
    Würde mich mal wirklich interessieren!

    Glück Auf!
    "Basil"

    "Ich bin ein Egoist und kümmere mich nicht um andere?. Sogar behinderte Delphine kommen zu mir, um mit mir zu schwimmen" (Stromberg)