Lazarett-Aufzeichnungen Schwedt/Oder 1945

  • Hallo Horst,

    zu dieser Zeit soll es ein Lazerett in einem Wäldchen nordwestlich von Schwedt gegeben haben. Wird als Monplaisier bezeichnet.
    Steht bei G. Ballenthin "Die Zerstörung der Stadt Schwedt 1945".
    Weitere Auskünfte könntest du vielleicht noch im Stadtmuseum bzw. Stadtarchiv erfragen.
    Sollte dort was zu finden sein würde ich mich kümmern.
    Ist ja praktisch vor der Haustür.

    GRuß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo Horst,

    ich war gerade im Stadtarchiv und habe dort mit einer Dame sprechen könne, die im Frühjahr 45 in Schwedt als DRK Schwester eingesetzt war.
    Sie hat im Keller des Schwedter Schlosses Flüchtlinge betreut.
    Stationäre Lazarette scheint es in Schwedt zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben zu haben.
    Ein Verbandsplatz war im Monplaisier eingeriichtet.
    Nach Aussage eines Veteranen, der am 19.04. an der Schwedter Schleuse verwundet wurde, gab es aber auch einen Verbandsplatz an einem Bahnhof in einer Nachbargemeinde, westlich von Schwedt. Leider ist der Ortsname nicht bekannt.
    Vielleicht hat unser Spezi Jürgen Fritsche noch weitere Details in seiner Schatzkiste.

    Unterlagen oder Dokumente wurden im Stadtarchiv bzw. Museum bisher nicht gefunden.

    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Quote

    Original von rolli.m

    Nach Aussage eines Veteranen, der am 19.04. an der Schwedter Schleuse verwundet wurde, gab es aber auch einen Verbandsplatz an einem Bahnhof in einer Nachbargemeinde, westlich von Schwedt. Leider ist der Ortsname nicht bekannt.


    Gruß Roland

    Hallo,

    ich denke dass es sich dabei nur um Heinersdorf handeln kann. Hier lag ja dann auch die Befehls/Kommandostelle von Kempin und Nachfolger.

    Da es es Horst aber sicher um seinen Vater geht, ist das zeitlich aus dem Rahmen. Aber vielleicht gibt es ja Informationen, wie es sich mit dem Soldatenfriedhof im Park Heinrichslust verhält. Ich meine gelesen zu haben, dass dieser erst Mitte März (13.03.45?) angelegt wurde. Viele sind jedoch bereits bei den Kämpfen im Brückenkopf gefallen, also bis zum 01/02. März 1945. Wurden sie gleich dort bestattet oder dann wenig später, also nach dem Anlegen des Friedhofes umgebettet?


    Gruß

    Ulf

  • Hallo zusammen,

    in den Tagebuchaufzeichnungen eines Schwedter Bürgers ist bereits am 08.02.45 vermerkt.

    " Die Schaffung eines Friedhofes in Heinrichslust beginnt, wo bereits einige für "Führer und Volks Gefallenen" bestattet sind."

    Für den 07.04. vermerkt er "Der Heldenfriedhof in Heinrichslust fertiggestellt. Den ANfang machen 28 Tote, teils Zivilisten, teils Soldaten, die bereits dort schon betsattet sind. Täglich kommen neue hinzu.
    Am 08.04. wird notiert:
    " Dazu ist dort ständig eine Kolonne tätig, um die bei Kränig Gefallenen und hierher transportierten Soldaten zu bestatten"

    Quelle: Stadtmuseum Schwedt

    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Der Friedhof ist sicher bereits im Febr. angelegt worden. Skorzeny war nur bis Ende Febr. da und schreibt folgendes:
    Die Stadt Schwedt hatte in ihren Parkanlagen einen Heldenfriedhof angelegt. Die Reihen der Gräber wuchsen und wuchsen. Gewiß, wir hatten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten wenig Verluste, trotzdem bedrückte mich ihre wachsende Zahl. – Wie stark der Zusammenhalt unter den Landsern geworden war, mag folgendes Beispiel zeigen: Nicht einmal die Gefallenen blieben im Brückenkopf in Feindes- oder Niemandsland liegen; nächtliche Stoßtrupps holten die toten Kameraden heim. – Heute sollen die Gräberreihen in den Parkanlagen von Schwedt eingeebnet sein. ...“ (Skorzeny, 1975, S.191)
    Mein Vater ist am 1.3. bestattet worden und hat das Grab Reihe E Nr. 38, also die meisten sind schon vor ihm gefallen.
    Gruß Horst

  • Hallo Horst,

    du könntest noch beim Krankenbuchlager Berlin anfragen, ob es dort Lazarettbücher usw. über Schwedt/Oder gibt. Auskunft bekommst du daraus derzeit aber nicht.

    Gruß Alex

  • Hallo,

    ich habe noch einmal die Zeitzeugenberichte in der bekannten Literatur für den Zeitraum Februar/März durchgelesen, danach war im Rehgarten (Baracken des Arbeitsdienstlager der Maiden) am Park Monplaisir der Hauptverbandsplatz eingerichtet. Als solcher wird er jedenfalls von den meisten bezeichnet. Hier soll auch operiert worden sein.

    In Niederlandin hat sich demnach ein Wehrmachtshilfslazarett befunden (ebenfalls in einer Baracke) lt. einem Zeitzeugen, der in Grabow verwundet wurde.

    Zum Friedhof kann ich bestätigen, dass der Redakteur Fritz Schultz, der am 03.03. nach einer Verwundung durch einen Granatsplitter auch im o. g. HVP im Rehgarten behandelt wurde (hier allerdings wieder als Hilfslazarett bezeichnet) für den 08.02.45 (Donnerstag) notiert:

    Die Schaffung eines Friedhofes in Heinrichslust beginnt. Einige Gefallene werden dort bereits bestattet...


    Gruß

    Ulf

  • Hallo Rene

    Quote

    Ein Feldlazarett war bei Herrenhof eingerichtet

    kannst du mir bitte die Quelle dazu nennen?

    Hallo Ulf

    Quote

    In Niederlandin hat sich demnach ein Wehrmachtshilfslazarett befunden

    wo finde ich diese Aussage?

    Der Friedhof in Herrenhof spricht dafür, dass dort ein Lazarett eingerichtet war. Allerdings ist in Landin bislang keine Grablage bekannt oder liege ich da falsch?

    Danke und Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo Roland,

    der Zeitzeuge in Bezug auf Niederlandin ist der Schwedter Walter Gelhaar. Sein Bericht befindet sich bei Ballentin auf Seite 97.


    Gruß

    Ulf

  • Hallo Rolland!

    Eine exakte Quelle kann ich leider nicht benennen, nur "hören, sagen". Bei Nachforschungen zum Absturz eines deutschen Kampfflugzeugs, bei Stendell , bin ich auf das Lazarett Herrenhof aufmerksam gemacht worden. Auf dem Friedhof liegt ja auch ein Flieger der 9./K.G.55. Wie der dahinkommt entzieht sich meiner Kenntnis.

    Rene

  • Hallo zusammen,

    ich möchte auch hier die Frage stellen, wo sich der HVP am 23.IV. befunden hat.

    Ich habe von Steffen angehängte Skizze bekommen, die ich leider nur schwer deuten kann.

    Es sind Schwedt und Bellinchen bezeichnet. Deshalb glaube ich, das die Karte genordet ist.
    Damit wäre der HVP nordwestlich von Schwedt zu suchen. Allerdings fällt Monplaisier aus,
    da es zu dicht an der Stadt liegt.

    Die eingezeichneten Linien kann ich nicht deuten. Fluchtwege der Einheiten?

    Kann jemand helfen?

    Gruß Roland

  • Hallo Roland

    Der Soldatenfriedhof in Schwedt wird (wurde ) von einem 95 jährigen Mann gepflegt, der sich sehr gut auskennt. Er war wohl auch in Schwedt eingesetzt. Ich komme aber nicht auf seinen Namen.

    Im Schwedter Museum müssten sie ihn kennen, vielleicht kannst Du mal nachfragen.

    Gruss Sven

    Freiheit ist das Recht anderen zu sagen was sie nicht hören wollen.
    George Orwell

  • Hallo Erich,

    das ist Kurt Scheffler.

    Ich hoffe, ich kann Ihn in den nächsten Tagen mal befragen.

    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo Roland

    für mich sieht es aus, wie Truppenbewegungen des Regiment Kratzert in den letzten Apriltagen, einschliesslich des Rückzugs. Ganz links auf der Karte ist z. B. Neuhaus an der A11 bei Steinhofel zu finden. Helmut Hilz beschreibt ja in "Wegmarken" diese Tage. Er liegt auch für einige Tage (bis zum 26.04.) in Stolpe am Grutzpott mit Sicht auf Bellinchen.

    Gruß

    Ulf

    Edited once, last by Ulf71 (April 5, 2013 at 1:49 PM).

  • Hallo Roland,

    als Bestätigung zu meiner o. g. Vermutung über ein Lazarett in Heinersdorf verweise ich auf die Aussage von Margot Krause ("Wir wollten eigentlich nicht fliehen... Seite 59).

    Ausserdem wird immer wieder die Ausflugsgasstätte "Waldfrieden" als "Ersatzkrankenhaus" genannt, wobei ich leider nicht weiß, wo diese Gaststätte genau gelegen war.

    Gruß

    Ulf