Uffz Albert Hoffmann *19.12.1921

  • Hallo Kollegen/innen im Forum,

    wie ich bereits erwähnt habe, suche ich Fotos und Berichte aus der Zeit von meinem Vater. Er ist leider 2007 verstorben. Ich habe den Werdegang von ihm mal aufgelistet. Vielleicht habe ich Glück und es gibt noch jemand, der Fotos von IR 80/Koblenz aus der besagten Zeit hat.

    2.9.39.-19.2.40 Arbeitsdienst/Ooerationsgebiet Ausbau/West.
    22.6. - 24.6.40 Wehrkreis Ers.Depot I/XII 1. Durchgangsstelle
    25.6. - 05.09.40 (Hohensalza) 2. / Inf.Ers.Btl.80 (evtl. Grundausbildung ??)
    06.9 - 15.11.40 1./ I.R. 80
    16.11.-12.8.41 3./Inf.Rgt. 80
    13.8.- 10.11.41 5. (unleserlich; evtl. Gen. Kfr Ifr. I. ? B. 80)
    11.11.-09.12.41 1./Inf.Ers.Btl. 80 (Schussverletzung dann Erfrierungen)
    10.12.-26.12.41 (unleserlich; evtl. Krank ?. Btl. XII/23 (Kr Ma??)
    27.12.-30.12.41 1./I.R. 80
    31.12.-28.4.44 1. Gen.Kp.Gr.Ers.Batl. 80
    29.4.-4.5.44 2.(av-Sammel)Kp. Standort-Batl.Dannstadt
    05.05.-16.06.44 Heeresentlassungsstelle 2/XII
    Für meinen Vater Kriegsende.

    Folgende Gefechts, Schlachten stehen im Wehrpass:

    6.9.40 - 24.05.41 Küstenschutz an der franz. Kanalküste
    Boulogne sur Mare
    25.05.41-21.06.41
    Bei der Besatzungstruppe im Ostraum 3./80
    Doppelschlacht von Bialysok und Minsk
    22.6.41
    Durchbruch durch Festungskampffeld südl. Brest-Litowsk
    23.6. - 27.6.41
    Vorstoß gegen Szczara
    29.6.-1.7.41
    Abwehrkämpfe an der Zelwianka
    2.7.-16.7.41
    Abwehrkämpfe bei Mogileff
    Abwehrschlacht bei Jelnja und Smolensk
    22.7.-24.7.41
    Waldgefecht bei Gishenka
    25.7.-9.8.41
    Abwehrkämpfe am Ssosh
    Schlacht bei Kritschew und Gomel
    10.8.-25.8.41 Angriff über den Ssosh.
    Ende der Einträge

    Ich habe hier die Einträge aus dem Wehrpass meines Vaters aufgelistet.
    Vielleicht habt Ihr noch Infos über die Einheit und die Kämpfe. Mein
    Vater bekam eine Schussverletzung und ist dann im Schnee liegen geblieben.
    Er hatte starke Erfrierungen. Beide Vorderfüße mussten amputiert werden.
    2007 ist er verstorben.

    Danke !

    Gruß aus Koblenz
    Albert

  • Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo aus Koblenz,

    vielen Dank für die Infos. War ein Übertragungsfehler. Manche Stellen im
    Wehrpass sind leider schlecht zu entziffern.
    Werde mir auch die Hinweise im LdW ansehen.

    Danke.
    Albert

  • Moin Albert,

    bei Bedarf könnte ich Dir das "Heft" von Schulz über die 34. ID zur Verfügung stellen.

    Wenn Du tiefer einsteigen willst: mir liegen auch die NARA-Rollen der 34. ID vor. Hierüber kannst Du den Weg der 34. ID bis Sommer 1943 detailliert nachvollziehen.

    Grüße
    Sören

  • Hallo Sören,

    das wäre klasse, wenn Du mir die Unterlagen zur Verfügung stellen könntest.
    Ich möchte tiefer in die Sache einsteigen. Ich würde auch das Geschriebene
    von meinem Vater zur Verfügung stellen; wenn Interesse besteht.

    ...."ich selbst war mit sieben Mann in einem Sturmboot. Die russische Seite
    wurde inszwischen auch munter. Wir hatten die ersten Ausfälle. Wir stießen
    südlich in den Festungsgürtel Brest-Litowsk..." usw. usw.

    Ich würde Dir den "Kriegsbericht" von meinem Vater kopieren.
    Als mein Sohn älter wurde, hat er meinem Vater "Löcher in den Bauch" gefragt.
    Er sah im Fernsehen einen Bericht über das "Unternehmen Barbarossa"
    und wusste seit diesem Zeitpunkt, warum mein Vater Prothesenschuhe trug.

    Würde mich für einen Austausch sehr freuen.

    Gruß
    Albert

  • Hallo an alle,
    hallo Albert,

    mein Vater kam nach der Grundausbildung bei 1./IEB105 in Heidelberg am 22.11.1940 zur 1./IR 80 in Koblenz und von dort nach Nordfrankreich, genauer nach Ruisseauville bei Fruges, wo die 1.Kompanie stationiert war. Im Frühjahr 1941 wurde die Division ja für „Barbarossa“ nach Osten verlegt in den Raum Brest Litowsk. Mein Vater hat den ganzen Vormarsch Richtung Moskau mitgemacht, wobei ihm insbesondere auch die endlosen Tagesmärsche so sehr an die Substanz gegangen sind, dass er Jahre später angesichts der Entfernungen noch fassungslos war, wenn er auf dem Atlas nach Minsk, Smolensk oder Mogilew suchte. „Des ham' mir alles laufa müssa!“
    Vom Kampfgeschehen her muß Mogilew sehr schlimm gewesen sein. Er hat zwar nie Genaueres erzählt, aber Mogilew hat ihn immer sehr beschäftigt.
    Wegen Erkrankung kam er Ende Dezember 1941 über das Lazarett Siedlice bei Warschau und anderen Stationen zurück nach Koblenz. Ab 1.04.1942 war er bei der 3.Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 80. Ich nehme an, dass er dort bei der Rekrutenausbildung eingesetzt war, ehe er Anfang November zur neuaufgestellten 326. ID versetzt wurde und im Zuge der Besetzung von Vichy-Frankreich nach Südfrankreich kam.
    Anbei Fotos vom Kompaniegebäude 3./IEB 80 sowie ein Foto von meinem Vater mit Kameraden 1942 in Koblenz.
    Gruß Feldkoch

  • Hallo Sören, hallo Feldkoch,

    das wird ja immer interessanter. Danke für die Karten, danke für die Bilder.

    Mein Vater hat in Bezug auf Mogilew und Umgebung über seine Einsätze und
    seine persönlichen Erlebnisse geschrieben. Er hat es sehr anschaulich gemacht; einfach nur schlimm. Sein Freund aus Koblenz, auch in der gleichen Gruppe beim I.R. 80, ist bei einem Stoßtrupp gefallen. Das hat ihn bis zu seinem Tod 2007 belastet. Ich konnte aufgrund der genauen Angaben noch Familienmitglieder des Gefallenen in KO ausfindig machen. Von diesen bekam ich auch Fotos sowie die Todesnachricht/Brief von Oblt. Reinhold an die Eltern des Gefallenen.

    Ich würde aber den Bericht kopieren und Euch zuschicken. Der Bericht ist
    recht drastisch und ich möchte ihn nicht so gerne ins Forum stellen.

    Danke !

    Albert

  • Hallo Albert,
    sehr gern würde ich den Bericht deines Vaters lesen und würde mich freuen, wenn du ihn mir zuschicken könntest. Unsere Väter waren ja von diesen Erlebnisse sozusagen ihr Leben lang gezeichnet, und je mehr man weiß von dem, was sie durchgemacht haben, desto besser kann man sie vielleicht, wenn auch im Nachhinein, verstehen.
    In diesem Zusammenhang ist übrigens auch das Buch von "Theodor Plievier: Moskau" ganz interessant zu lesen, da es zum Teil aus der Perspektive der 34.ID geschrieben ist.
    Da wir alle auch gerne Bilder ansehen, habe ich noch ein paar angehängt. Zwei sind aus der Augusta-Kaserne in Koblenz, dazu das Besitzzeugnis für das Infanteriesturmabzeichen meines Vaters, unterschrieben von Oblt. Hedderich. Regimentskommandeur war noch Oberst Hoernlein. Anschließend wurde vermutlich noch gefeiert :--)
    Gruß Feldkoch

  • Hallo Feldkoch,

    hieß Olt Hedderich "Werner" mit Vornamne ? Er war auch Kp.Chef von meinem
    Vater. Er kannte Ihn; harter Knochen. Mein Vater war ja auch bei der 1./I R 80.

    Den Bericht schicke ich Dir.

    Gruß
    Albert

  • Hallo Feldkoch,

    Auszug aus dem Bericht von meinem Vater:

    "...am 6.9.1940 ging es mit einem Transport nach Nordfrankreich. Dort
    wurden wir auf die Einheiten verteilt. Wir kamen nach St. Omer, östlich
    von Boulonge-sur-Mer. Selbst wurde zur 1. Kompanie 3. Zug zugeteilt.
    Zugführer war Feldwebel Schneider aus der Andernacher Gegend.
    ....... Kurze Zeit waren wir in Funges, östlich von Le Touquet.

    Ich glaube unsere Väter waren in der gleichen Kompanie !

    Gruß
    Albert

  • Hallo Albert,
    wie heißt es immer? "Die Welt ist klein!" Und vermutlich können wir hier im Forum nur schreiben, weil unsere Väter wegen Verwundung und Erkrankung Ende 1941 noch rechtzeitig aus Rußland raus kamen. Glück im Unglück sozusagen.
    Der Oberleutnant Hedderich hieß Werner mit Vornamen, und wenn du mal googelst mit "Hedderich+1940" oder so, wirst du einiges dazu finden, warum er auf dem von mir eingestellten Bild vom Frühjahr 1941 (vermutetes Aufnahmedatum) schon so mit Orden behängt war: EK I + II sowie dem Infanterie-Sturmabzeichen. Er hat nämlich zu Beginn des Frankreichfeldzuges eine Kommandoaktion geleitet, die wohl einen "harten Hund" erfordert hat.
    Beim Googeln bin ich gestern auch noch auf eine Seite gestoßen, die den Weg eines Soldaten der 34.ID nachzeichnet und mit viel Aufwand recherchiert ist:
    http://www.sven-mueller.info/Text_Oskar_Stahl_Internet.pdf
    Interessant und informativ zu lesen.
    Ebenso interessant ist auch folgende Seite, auf der die Stellenbesetzung des IR 80 von 1939 aufgelistet ist:
    http://gliederungundstellenbesetzung.blogspot.de/2008/03/infant…-80-ir80-d.html
    Internet ist einfach toll.

    Hallo Markus,
    danke für das schöne Foto. Besonders interessant finde ich die Stahlhelme.

    Gruß Feldkoch

  • Hallo Markus,

    das Bild wurde in Koblenz auf dem Clemensplatz gemacht. Im Hintergrund
    sieht man die Säule, die heute vor unserem Theater steht. Es war einer der
    Paradeplätze von Koblenz. Kurze Frage: Kann man aufgrund der Uniform
    feststellen aus welchem Jahr das Foto stammt ? Die Epauletten kenne ich
    nicht.

    Habe 15 Fotos von den 80ern bekommen. Alles Mannschaftsfotos. Die
    Bilder sind in einem sehr guten Zustand und die Soldaten gut zu erkennen.
    Es sind die typischen Kameradenfotos. "Alle vor die Kamera, Helm auf,
    lächeln und knips". Der Film wurde in Koblenz entwickelt. Der Fotograf
    war bis in die 70er Jahre in Koblenz tätig.

    Feldkoch,
    Olt Werner Hedderich, ich glaube es nicht ! Das passt genau. Von dem
    hat mein Vater oft gesprochen. Der hat bleibende Spuren bei meinem alten
    Herrn hinterlassen. Er hat immer mit einer gewissen Begeisterung von ihm
    gesproche. Hart aber fair.

    Ich versuche mal einige Fotos ins Forum zu stellen. Ich weiß noch nicht
    wie es geht; setze mich am Wochenende mal dran.

    Gruß
    Albert

  • Hallo Koblenz1,
    Oberleutnant Werner Hedderich bekam für das Kommandounternehmen "Hedderich"
    am 13.05.40 das EKI (andere bekamen für solche Sachen das Ritterkreuz).
    Am 09.11.41 als Kompaniechef 1./IR 80 wurde Hedderich bei Tarutino schwer verwundet.
    Ihm mußte das linke Bein amputiert werden.
    Hedderich bekam kurz vor Ende des Krieges noch das Deutsche Kreuz in Silber.
    Er war zu diesem Zeitpunkt Korps Adjutant General Kommando LXIV. AK
    Er ist am 12.09.89 verstorben.
    Gruß archiv34

    34.ID

  • Hallo archiv34,

    von Olt Reinhold habe ich einen Brief an die Eltern des gefallenen Freundes
    von meinem Vater. Die Kopie des Briefes habe ich von einer noch lebenden
    Nichte des Gefallenden bekommen.

    Fw Schneider war Zugführer von meinem Vater in Frankreich und nachher
    in Russland (nachher OFw).

    ".....der gefährlichste Auftrag für mich war folgender: Unser Auftrag
    hieß: Verbindung aufnehmen mit einer Vorpostenstellung in der
    Hauptkampflinie. Es ist spät und sehr kalt. Alles Eiswüste. Wir sind
    zu sechs Kameraden. Dieser Trupp leitet OFw Schneider.........
    Wir wurden beobachtet und bekommen Feuer von den Russen.
    Wir tasten uns weiter in Richtung unserer Linie vor. Leider wird
    OFw Schneider verwundet. Ich habe die Gruppe übernommen.....
    ...... Es hat hingehauen. Wir melden uns im Gefechtsstand; l
    eider ein Verwundeter."

    Wenn mein Vater das hier noch miterleben und die Bilder sehen könnte.
    Er war bis zu seinem Tod im Kopf noch toppfitt und hatte ein Gedächtnis
    wie ein Computer.

    Bis später
    Albert

  • Hallo Albert,

    leider kann ich das nicht genau sagen. Die Bilder waren zum Teil nicht beschriftet. Einige aus dem Jahr 1940 und später ein Paar von Felix auf der
    Krim haben etwas Text.
    Ich habe ein Bild von Ihm als Trommler einer Musikkapelle der Landespolizei
    und auf einem Ausweis des Freiwilligen Arbeitsdienst, der im März 1935 ausgestellt wurde. Wenn man auf allen 3 Bildern das Gesicht vergleicht, wedren sie wohl nicht weit auseinander liegen. Meine Vermutung war das das Bild womöglich rech Zeitnah mit der Ausfstellung 1936 aufgenommen wurde.

    Ob die Epauletten bei Felix auch auf eine " Musikalische Verwendung " beim
    IR 80 hinweisen, ich kann es nicht sagen.

    Grüsse vom Rhein
    Markus