• Hall9o Ralf,

    vielen Dank für die Antwort.
    Ab wann wurden die Sporthemden getragen?

    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Quote

    Original von Rainer
    nach meinem Kenntnisstand gab es keine offizielle Hüftschiessübung.


    Hallo Rainer,

    doch, die gab es. Das anhängende Bild ist aus der ZDv 3/12 von 10-2002, die die Ausgabe von 01-1986 ersetzt hat.
    ZDv 3/12 Ausgabe 10-2002

    Auch beim G3 gibt es eine Schulschiessübung im Hüftanschlag (G-S-6).

    Ob diese MP-Übung noch die Übung ist, die wir geschossen haben, weiß ich nicht. Kann mich aber daran erinnern, dass wir uns zunächst exakt an die ZDv 3/12 gehalten haben.

    Nachtrag: Es war wenn wohl eher die MP-S-7 (WÜ)


    Ob es an der mangelnden Übung oder der generellen Schwierigkeit dieses Anschlags gelegen hat, dass ALLE sehr schlecht trafen, kann ich nicht beurteilen.
    Ein schlechter Schütze war ich allerdings nicht (goldene Schützenschnur).

    Gruß Peter

    Edit: Ergänzung

  • Hallo an das Forum,

    ich hatte weiter oben nach einem Spruch gefragt, der auf einem Foto zu lesen ist.

    Dieser Spruch lautet vollständig:

    "Wir sind zur Freude geboren und nicht zum Trauern hier,
    in Traurigkeit gehn wir verloren, in Freude siegen wir."

    Das ist die 5. Strophe eines sogenannten bündischen Liedes,
    "Wir sind durch Deutschland gefahren."

    Waren solche Sinnsprüche üblich in den Wehrmachtskasernen?

    Wann das Foto aufgenommen wurde ist unklar.

    1. Möglichlkeit ist der Grundwehrdienst 1934/35 in der Jägerkaserne Löbau. Diese wurde schon 1914/15 gebaut.

    2. Möglichkeit ist der Wehrdienst ab 1939 im I.E.B. 338 bzw. IR 50 in Küstrin.

    Um den Zeitpunkt genauer bestimmen zu können, nochmals meine Frage, ab wann auf den Sporthemden der Reichsadler getragen wurde.

    Gruß Roland

  • Hallo Roland

    Nach dem ich mir noch einmal Die deutsche Wehrmacht, Uniformierung und Ausrüstung 33-45, das Heer von Adolf Schlicht und John Angolia zu Gemüte geführt habe, bin ich auf folgendes gestoßen (S285)
    „Das Wehrmachtsportabzeichen (Heer) wurde mit Verfügung vom 14.5.35 (HM 35, Nr. 222) an Stelle der bisherigen Truppensportabzeichen eingeführt. Es zeigt ein schwarzes Hoheitsabzeichen wie an der Feldbluse von 24 cm Breite und 11,7 cm Höhe, gewebt mit weißer Innenzeichnung auf einem weißen, halbovalen Spiegel (25,5x 12,7 cm) mit waagrechtem Oberrad. Das Abzeichen wurde auf die Brustmitte des Sporthemdes aufgenäht.
    Auf manchen Fotographien um 1935/36 ist eine Abart des Abzeichens (Versuchsausführung?) zu sehen, bei welcher der Adler in gleicher Ausführung auf einem Schild liegt, wobei das äußere Drittel der Flügel über den Schild hinausragt“

    Das abgedruckte Foto hat denselben Adler wie deine Fotos.
    Grüße Ralf

  • Hallo Ralf,

    vielen Dank für, deine Antwort.
    Dann gehe ich davon aus, dass die Fotos im Sommer 35 gemacht wurden.

    Auf den Fotos sind fast immer 6 Kameraden zu sehen. Das entspricht der Stubenbelegung in der Jägerkaserne.

    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Hallo Forum,

    Quote

    Dann gehe ich davon aus, dass die Fotos im Sommer 35 gemacht wurden. Auf den Fotos sind fast immer 6 Kameraden zu sehen. Das entspricht der Stubenbelegung in der Jägerkaserne.


    So ändern sich die Zeiten: Fast 50 Jahre später, 1983, waren wir zu 8 auf Stube.
    Auch in der Jägerkaserne, in Marburg. Längst umgewidmet zum Wohnheim.

    ... in diesem Sinne
    Grüße, Michael

  • Hallo zusammen!
    Sehr interessantes Thema, vielen vielen Dank dafür!!!
    Liebe Grüße und einen schönen 2. Adventsabend!
    Hannchen

    Ich bin dankbar für jede Information über das Artillerie-Regiment 240 und die 170. Infanterie-Division.

  • Hallo Hannchen,

    dann will ich mal noch eine Seite über die Ausbildung im Rahmen des Kasernenlebens anhängen.
    Ich hoffe es ist von Interesse.

    [Blocked Image: http://<woltlab-metacode-marker%20data-name=%22url%22%20data-uuid=%22a69408a5-bbdc-47ad-ba8f-e320135df613%22%20data-source=%22W3VybD1odHRwOi8vd3d3LmZvdG9zLWhvY2hsYWRlbi5uZXQvdmlldy9hdXNiaWxkdW5nMTE0cnd1enN2N28uanBnXQ==%22%20data-attributes=%22WyJodHRwOlwvXC93d3cuZm90b3MtaG9jaGxhZGVuLm5ldFwvdmlld1wvYXVzYmlsZHVuZzExNHJ3dXpzdjdvLmpwZyJd%22%20/>%5Bimg%5Dhttp://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/ausbildung114rwuzsv7o_thumb.jpg<woltlab-metacode-marker%20data-uuid=%22a69408a5-bbdc-47ad-ba8f-e320135df613%22%20data-source=%22Wy91cmxd%22%20/>]http://www.fotos-hochladen.net/view/ausbildung114rwuzsv7o.jpg[/IMG]

    Hierzu ein paar Anmerkungen.
    Bild: Volle Deckung:
    Dieses Kommando wurde sehr gerne von den Ausbildern gegeben, insbesondere, wenn sich Pfützen oder sogar öfter frischer Mist auf den Feldern befand.
    Da gab es dann auch noch den Befehl: " Tiefflieger von rechts/links" usw. was zur vollen Deckung führte.
    Dabei war darauf zu achten, dass die Hacken unten blieben, damit man im Kriegsfall keinen sog. "Heimatschuss" erhielt und dann zunächst (?) nicht gehfähig war, also für die Front ausfiel.
    Außerdem musste man auch auf das Kommando "Hinliegen" in den Dreck, dann aber so, dass man dabei nach vorn, in Richtung Gegner Boden gewann, also darf man sich nicht einfach hinschmeißen.

    Bild: Hindernislauf:
    Da gab es allerhand Schikanen, z.B. unter Stacheldrahthindernis durchgleiten. Gleiten ist die niedrigste Gangart nach kriechen und robben.
    Bei der Wand war es so, dass diese manchmal so hoch war, dass man nicht hochgreifen konnte, also sprang man mit dem Fuß dagegen, so dass der Körper nach oben gedrückt wurde. Wenn man mit den Stiefeln ausrutschte haute es einen gegen die Wand und dann knallte der auf dem Rücken getragene Karabiner gegen den Stahlhelm und den Hals.

    So war immer etwas los..........!?
    Schlechte Schützen, schlechte Exerzierer, Soldaten die aufgefallen waren usw., waren bevorzugte Opfer der Ausbilder.

    Gruß Karl

  • Hallo AugustDieter,

    deine Frage ist interessant.

    Quote

    sehe ich das richtig dass zu der Übung zivile Fahrzeuge und zivile Fahrer


    Da die Grundausbildung schon 1934 begann, gehörte mein Vater wohl zum 100.000 Mann Herr oder sehe ich das falsch?
    Wenn das stimmt, dann könnten die "Zivilisten" verkleidete Soldaten oder tatsächlich angeworbene Zivildienstler gewesen sein.

    Gruß Roland

  • Hallo,

    ich habe mich seither zurückgehalten, weil ich keinen Quellennachweis anführen kann.
    Ein Veteran hat mir mal gesagt, dass bei großen Manövern des 100.000 Mann Heeres die Zivilbevölkerung sehr begrenzt mit einbezogen wurde, folglich Pferde und Fahrzeuge mit den dazugehörigen Personen, weil man nicht genügend Fortbewegungsmittel hatte und den Kriegsfall (hier gemeint Verteidigungsfall, da das Heer für eine Angriffsoperation viel zu schwach war) vorbereiten wollte.
    Es war sogar so, dass Soldaten unter den Panzerattrappen schoben, weil man nicht genügende Pkw hatte.
    Eine Probe der Generalmobilmachung.
    Das muss in der Zeit gewesen sein, als man die Nackar-Enz-Stellung gebaut hatte und die demilitarisierte Zone von (60 km?) zu Frankreich noch galt.

    Gruß Karl

  • Ja, natürlich musste die Ausbildung nach dem "Versailler Vertrag" weiter gehen. Das ist doch schon nachgewiesen, dass es sogenannte "Schwarze Truppen, Konten" und auch Zivilpersonen (kann es für welche aus dem Osten des Deutschen Reiches an der dortigen Grenze sagen) gegeben hat, welche, sei es, weil der Anzug einfach fehlte, aus Mangel oder finanziellen Mitteln, aktiv am Ausbildungsleben zusammengestaffelteter Einheiten teilnahmen. Es reichte in den meisten Fällen die Zugehörigkeit zum regionalen Umfeld bzw. vom Anziehen her eine Armbinde...

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Quote

    Original von Boy
    . . . Es gab tatsächliche einige Rekruten, die mit dem Bewegungsablauf des Grüßens ihe Schwierigkeiten hatten . . .


    . . . nicht nur mit dem "Grüßen" !
    Schon das Marschieren (mit gegengleichem Bewegen der Arme) war für manche nicht
    machbar - das waren dann die sogenannten "Pass-Gänger" !

    Gruß
    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo Boy,

    das glaube ich Dir aufs Wort. Allerdings, wenn man keine Vorstellung (z.B. als "Nichtgedienter") hat, kann man sich das nicht vorstellen.

    Im Reibert " Der Dienstunterricht im Heere" nimmt der Abschnitt "Ehrenbezeigungen" und "Grußpflicht" 3 1/2 Seiten ein und dann nochmals unter der Rubrik" Exerzier- und Waffenausbildung", hier unter "Ehrenbezeigungen des einzelnen Soldaten (also auch mit Waffe usw.) rd. 2 Seiten.
    Wie Du sicher weißt, wurde der Gruß dann von einem Vorgesetzten "abgenommen" (geprüft) und nur dann und nur nach der Vereidigung durfte der Soldat üblicherweise die Kaserne verlassen.
    Es gab sogar Grußvorschriften für das Betreten der Zimmer/ Büros von Vorgesetzten (In welcher Hand Türklinke, in welcher Hand Mütze/Helm usw.).
    Kennst Du sicher alles, aber wer es nicht kennt, es nicht weiß.

    Gruß Karl

  • Hallo

    wenn ich mir so unseren jungen Rekruten ansehe wiederholt sich so manches (z.B. Ehrenbezeugung, Wendungen) aber etwas war früher besser:
    es gab Marschstiefel! und die waren nicht zum Schnüren. :D
    Heute spielen sich Dramen ab beim Binden der Schnürsenkel, Klettverschluss sei Dank.  8)

    Grüße Ralf

  • Einen schönen Guten Morgen allerseits,

    @ Karl
    nicht nur, dass man bis zum 1. Ausgang vier Wochen warten musste, in denen man die vielen "nützlichen Sachen des Soldaten Einmaleins" gelehrt bekam bzw. beigebracht wurde - das vorschriftsmäßige Grüßen war die unbedingte Grundlage - sonst passierte gar nichts - außer weiter üben.
    So war doch der erste Ausgang ein Gruppenausgang.
    Also Uffz. vorne weg, die sieben frischen Rekruten in Gänsereihe hinterher. Kurze historische Führung durch Eilenburg, ein Bier, und zurück.

    ein schönes WE wünscht Allen

    Günther in Gostynin

    Suche zu Kriegslazarett 2/609 und 4/609 ab Juli 44 bis Januar 45.

  • Hallo zusammen,

    zum Glück hatte die Wehrmacht (bis auf die "Schlips-Soldaten" der Luftwaffe) keine Krawatten !
    Das ist bei den Rekruten der Bundeswehr ein "Kapitel für sich" !

    Beim Stubendurchgang hängt ein Schlips fertig geknotet im Krawattenhalter der Spindtür.
    Der Unterofizier läßt den Schlips entknoten, weil er sonst nie wieder glatt wird. Der Rekrut
    gehorcht mit Tränen in den Augen, denn er kann keinen Knoten binden, den hatte ihm
    sein Vater am Wochenende gebunden, und er sollte ihn in Ehren halten.
    Na ja, dann haben sich aber doch Kameraden gefunden . . .

    Gruß
    Rudolf (KINZINGER)

  • Guten Morgen,

    stimmt "Dr. Rudolph"
    Einer davon war ich.
    Ich hatte das Schlipsbinden von meiner Freundin beigebracht bekommen (und so manches andere auch )
    So band ich denn 3 Monate lang Schlipse im Akkord, für je 20 Pfennig pro Knoten, denn wir mussten im Unterricht und auch zum Ausgang aus der Kaserne Ausgehanzug tragen.

    ... in diesem Sinne
    Grüße, Michael