Hinkel, Hans
1.) Lebensdaten :
* 22. 6.1900 Worms
†8.2.1960 Göttingen
2.) Ausbildung :
Oberrealschule
Studium der Staatswissenschaft und Philosophie (ohne Abschluß)
hauptamtlicher Parteifunktionär
3.) Biographie :
1919 Abitur an der Oberrealschule inWorms,
1919/20 Studium der Staatswissenschaft und Philosophie an der Universität Bonn,
1919 Burschenschaft Sugambria,
1920–1923 Fortsetzung des Studiums an der Universität München (ohne Abschluß), zudem tätig als Werkstudent
und Wechselbeamter in einem Bankkiosk des Münchener Hauptbahnhofs,
1920–1923 Freikorps Oberland,
4. 10.1921 NSDAP (Nr. 287),
1923 Teilnahme am Widerstand im Rhein- und Ruhrgebiet, 12. 3.
1923 Ausweisung aus dem Rheinland durch die französischen Besatzungsbehörden, in Abwesenheit zu 8 Jahren Haft verurteilt,
1923 Teilnahme am Hitler-Putsch,
1924/25 Völkisch-Sozialer Block,
1924/25 Hauptschriftleiter der »Oberbayerischen Tageszeitung«, Verleger und Schriftleiter der »Vilsbiburger Nachrichten, Zeitung für nationale und soziale Politik«,
1925/26 Hauptschriftleiter der »Völkischen Innwacht«,
1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 4.686),
1927/28 Gaugeschäftsführer der Gauleitung Hessen-Nassau-Nord der NSDAP (Kassel),
1928 Reichsredner der NSDAP,
1928–1930 Miteigentümer des Kampf-Verlags, Berlin, und Schriftleiter der im Kampf-Verlag erscheinenden NS-Zeitungen,
1930 (kurzzeitig) Leiter des Angriff-Verlags,
1930–1933 Gauführer der Gruppe Berlin des KfdK und Landesleiter des KfdK in Preußen sowie Mitglied der Reichsleitung des KfdK,
1930 Propagandaobmann (Presseobmann) der NSDAP-Reichstagsfraktion,
1. 10.1930–Ende 1932 Schriftleiter der Berliner Ausgabe des »Völkischen Beobachters«,
1931SS (Nr. 9.148),
Herbst 1931–März 1933 Gaupressewart und Leiter des Gaupresseamtes des Gaus Groß-Berlin der NSDAP, zugleich
Geschäftsführer der NS-Zeitung »Der Angriff«, Herausgeber der Zeitschrift »Deutsche Kulturwacht«.
30. 1.1933–1935 Staatskommissar z.b.V. im Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, April 1933–1945 Präsident der Gesellschaft für Deutsche Kultur e.V.,
22. 4.1933 Vorsitzender des Bühnenvolksbundes,
25. 4.1933 Mitglied des Vorstands des deutschen PEN-Clubs,
Mai 1933–Febr. 1934 Reichsorganisationsleiter des KfdK,
Sommer 1933 Vorsitzender des Amtlichen Preußischen Theaterausschusses und Beauftragter des Preußischen Ministerpräsidenten für die Preußischen Theater,
1933–31. 12.1936 Mitglied des Altherrenbundes der Berliner Burschenschaft Semmonia e.V.,
Febr. 1934–Juni 1937 Mitglied der NS-Kulturgemeinde, Mitglied der Gesellschaft Deutsche Literatur,
Mai 1935–April 1938 Reichskulturwalter und Geschäftsführer der Reichskulturkammer,
26. 7.1935–1.4.1938 Sonderbeauftragter für die Überwachung der geistig und kulturell tätigen Juden und Nichtarier
im deutschen Reichsgebiet (Sonderreferat »Reichskulturwalter Hinkel«),
15. 9.1935 SS-Sturmbannführer,
15. 11.1935 Mitglied des Reichskultursenats (unter offizieller Verleihung der Bezeichnung »Reichskulturwalter«),
30. 12.1935 SS-Obersturmbannführer,
20. 4.1936 SS-Standartenführer,
30. 1.1937 SS-Oberführer,
1. 4.1938–Mai 1941 Leiter der Abteilung II A (Kulturelle Betätigung von Nichtariern, sog. »Judenreferat«,
ab 1940 Abteilung BeKa: Besondere Kulturangelegenheiten) im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda,
Febr. 1939 zeitweilig kommissarischer Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichsministerium für Volksaufklärung
und Propaganda,
1939–1945 Stellvertretender Präsident der Kameradschaft der deutschen Künstler e.V.,
Okt. 1940 Ministerialdirigent,
9. 11.1940 SS-Brigadeführer,
30. 4.1941–1.5.1944 Generalsekretär der Reichskulturkammer,
28. 5.1941 zugleich Generalreferent für Reichskulturkammersachen,
Juni 1941 Ministerialdirektor,
Sept. 1941 Sondertreuhänder der Arbeit für die kulturschaffenden Berufe,
Dez. 1942 Chef des Unterhaltungsprogramms im Rundfunk,
20. 4.1943 SS-Gruppenführer i. St. d. RFSS,
30. 6.1944–1945 Reichsfilmintendant und Leiter der Abteilung V (Film) im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, zugleich Vizepräsident der Reichskulturkammer.
1945–1947 in amerikanischer Haft in Dachau,
1947 wegen Konfiszierung und Verschleppung polnischer Kulturgüter an Polen ausgeliefert,
1949 von der Münchener Hauptkammer in Abwesenheit in die Gruppe der »Hauptschuldigen« eingestuft,
3.4.1952 aus dem Gefängnis Warschau-Mokotov entlassen und in die BRD abgeschoben.
4.) SS-Dienstgrade :
15.9.1935 : Stubaf.
30.12.1935 : Ostubaf.
20.4.1936 : Staf.
30.1.1937 : Oberf.
9.11.1940 : Brif.
20.4.1943 : Gruf.
5.) Quellen:
BN45-LIL
Bild : Aufnahme-Datum: 1939; Signatur: BArch 183-S70002