Personenverzeichnis

  • Lorenz, Werner


    1.) Lebensdaten :
    *2. 10.1891 Grünhof bei Stolp (Pommern)
    †13. 3.1974 Hamburg


    2.) Ausbildung :


    Kadettenschule
    Landwirt [ohne Ausbildung ?]
    Hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    1911–1. 10.1912 Kadettenschule,
    1. 10.1912 Eintritt in die 2. Reitende Batterie des Feldartillerie-Regiments »Prinz August von Preußen« Nr. 1 als Einjährig-Freiwilliger,
    April 1913 Fahnenjunker im Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4,
    1914 Leutnant,
    Aug. 1914–1917 Kriegseinsatz als Offizier im Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4 und Ordonnanzoffizier beim Stab der 87. Infanteriedivision und der 83. Infanteriedivision,
    1917/18 Pilot in einem Fliegerkorps,
    26. 11.1918–Juni 1919 Führer einer Eskadron im Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4 (Grenzschutz),
    1919 Oberleutnant,
    1920 aus dem Militärdienst entlassen, danach Landwirt mit Industrie- und Grundbesitz im Freistaat Danzig,
    1. 12.1930 NSDAP (Nr. 397.994),
    31. 1.1931 Eintritt in die SS (Nr. 6.636) als SS-Mann,
    31. 3.1931 SS-Sturmbannführer,
    31. 3.–9. 11.1931 beauftragt mit der Verwaltung des SS-Abschnitts Ostland,
    17. 7.1931 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 7.7. 1931),
    9. 11.1931 SS-Oberführer,
    9. 11.1931–12. 2.1934 Führer des SS-Abschnitts VII (Danzig-Mariensee, ab 1. 7.1933 Königsberg).
    10. 7.1933 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 3.7. 1933),
    1. 11.1933 SS-Gruppenführer,
    15. 12.1933–12. 2.1934 Führer des SS-Oberabschnitts Nordost (Königsberg),
    12. 2.1934–1.3.1937 Führer des SS-Oberabschnitts Nord (1. 4.1936 umbenannt in Oberabschnitt Nordwest, Hamburg), Hamburgischer Staatsrat,
    9. 11.1936 SS-Obergruppenführer,
    1. 4.1937–15. 6.1941 Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle (Vomi) beim Reichsführer SS,
    6.7.1938–1941 Bevollmächtigter Leiter der Dienststelle des Beauftragten für außenpolitische Fragen der NSDAP im Stab des Stellvertreters des Führers,
    19. 7.1938–1945 Präsident der Vereinigung zwischenstaatlicher Verbände und Einrichtungen,
    7. 10.1939–1945 Leiter der Umsiedlungs- und Eindeutschungsabteilung im Amt des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums und Bevollmächtigter für internationale Beziehungen im SS-Hauptamt,
    Nov. 1939–1945 Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Umsiedlungs-Treuhandgesellschaft mbH, Berlin,
    Febr.1940–1945 Mitglied des Präsidiums der SOEG,
    15. 6.1941–Febr. 1945 Chef des Hauptamts Volksdeutsche Mittelstelle der SS,
    1941–1945 Präsident des VDA,
    13. 10.1941–1945 Präsident der Stiftung Deutsches Auslandswerk, Präsident des Verbands internationaler Organisationen und Gesellschaften,
    15. 8.1942 SS-Obergruppenführer und General der Polizei, mit der Berechtigung zum Tragen der Rangabzeichen eines Generals der Polizei,
    9. 11.1944 SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und der Polizei,
    1945 bei der Heeresgruppe Weichsel.
    10. 5.1945 in Flensburg verhaftet,
    1. 7.1947 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Mitgliedschaft in verbrecherischen
    Organisationen im Nürnberger RuSHA-Prozeß (Fall VIII) angeklagt,
    10. 3.1948 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt,
    Jan.1951 durch US-Hochkommissar John McCloy in 15 Jahre Haft umgewandelt,
    Frühjahr 1955 Entlassung aus der Haft, lebte danach in Berlin (West), »enge Beziehungen zum Chef des Springer-Presse-Konzerns, Hamburg« (Schwiegervater von Axel Springer).


    4.) SS-Dienstgrade :
    31.3.1931 : Stubaf.
    7.7.1931 : Staf.
    9.11.1931 : Oberf.
    3.7.1933 : Brif.
    1.11.1933 : Gruf.
    9.11.1936 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38
    Bild : Aufnahme-Datum: 1934; Signatur: BArch 183-2007-1010-500

  • Schmauser, Ernst-Heinrich


    1.) Lebensdaten :
    * 18. 1.1890 Hof/Saale
    †31. 12.1945 Altenrode


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Bankkassierer
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    Volksschule und Realschule in Hof,
    Oberrealschule in Bayreuth, Abitur,
    1. 10.1911 Eintritt in das 11. Bayerische Infanterie-Regiment »von der Tann« (Regensburg) als Einjährig-Freiwilliger,
    März 1912 als aktiver Fahnenjunker ins 9. Kgl. Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 133 (Zwickau) übergetreten, Leutnant, kommandiert zur Kriegsschule Hannover,
    Aug.1914–Mai 1915 Kompanieführer im Infanterie-Regiment 133 (2., 9. und 10. Kompanie),
    Mai 1915–Jan. 1919 Kompanieführer der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 183, dort auch mehrmals als stellvertretender Bataillonskommandeur eingesetzt,
    Febr. 1919 auf eigenen Wunsch mit der Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform des Infanterie-Regiments 133 aus dem Heer ausgeschieden,
    1919–Juli 1933 Bankkassierer in Zwickau,
    7. 10.1921 Charakter als Hauptmann,
    1924 VSB, Ortsgruppe Zwickau (Nr. 83),
    1. 3.1930 NSDAP (Nr. 215.704) und SA,
    1. 3.–14. 9.1930 Sturmführer des SA-Sturms 10 (Zwickau),
    14. 9.1930 aus der SA ausgeschieden,
    14. 10.1930 SS (Nr. 3.359),
    14. 10.1930 SS-Anwärter,
    14. 10.1930 SS-Mann,
    15. 10.1930 SS-Sturmbannführer,
    15. 10.–15. 12.1930 Führer der SS-Standarte XXXIX,
    15. 12.1930–27. 8.1932 Führer der SS-Brigade 7 »Sachsen« (Plauen),
    15. 12.1930 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 15. 10. 1930),
    27. 8.1932–15. 7.1933 Führer (bis 6. 10.1932 m.d.F.b.) des SS-Abschnitts XVI (Zwickau),
    6. 10.1932 SS-Oberführer.
    3. 7.1933 SS-Brigadeführer,
    15. 7.–16. 11.1933 Führer (m.d.F.b.) der SS-Gruppe Süd (München),
    1. 8.1933 Übernahme in den hauptamtlichen SS-Dienst,
    Aug. 1933–Aug.1939 verantwortlicher Beauftragter für den Ordnungs- und Sicherungsdienst bei den Reichsparteitagen in Nürnberg,
    15. 8.1933 zugleich (vorläufiger) Führer des SS-Abschnitts IX (Nürnberg),
    16. 11.1933–1.4.1936 Führer (bis 15. 9.1935 m.d.F.b.) des SS-Oberabschnitts Süd (München),
    5. 4.–5. 5.1934 zugleich Führer des SS-Abschnitts I (München),
    Juni 1934 Verbindungsmann des RFSS zur Reichswehr,
    30. 6./1. 7.1934 aktive Teilnahme an der »Niederschlagung« des sog. »Röhm-Putsches«,
    15. 9.1935 SS-Gruppenführer,
    1. 4.1936–6.5.1941 Führer des SS-Oberabschnitts Main (Nürnberg),
    20. 4.1937 SS-Obergruppenführer,
    10. 4.1941 General der Polizei,
    1. 5.–20. 5.1941 Ständiger Vertreter des Führers des SS-Oberabschnitts Südost (Breslau),
    8. 5.–20. 5.1941 zum Hauptamt Ordnungspolizei zur informatorischen Dienstleistung kommandiert,
    20. 5.–25. 5.1941 kommandiert zur Einweisung in die Geschäfte des Höheren SS- und Polizeiführers Südost,
    26. 5.1941–18. 1.1945 Führer des SS-Oberabschnitts Südost (Breslau),
    26. 5.1941–20. 2.1944 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Oberpräsidenten in Nieder-und Oberschlesien und beim Reichsstatthalter im Sudetengau im Wehrkreis VIII (Breslau), zugleich Mitglied des Verteidigungsausschusses
    des Wehrkreises VIII,
    26. 5.1941–10. 2.1945 Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts XV (Breslau),
    6. 6.1941 stellvertretender Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums und ständiger
    Vertreter des Beauftragten für den gesamten Sudetengau,
    21. 2.1942–1945 Preußischer Provinzialrat,
    18. 5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1. 1942),
    20. 2.1944–18. 1.1945 Höherer SS- und Polizeiführer Südost in den Gauen Niederschlesien, Oberschlesien und im Wehrkreis VIII (Breslau)
    1.7.1944 General der Waffen-SS und Polizei,
    1. 10.1944–10. 2.1945 Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis VIII,
    18. 1.1945 »für die Dauer des Einsatzes des SS-Obergruppenführers Jeckeln als Höherer SS- und Polizeiführer im Gau Oberschlesien von seinen bisherigen Aufgaben entbunden, um sich auf den Gau Niederschlesien zu konzentrieren«,
    18. 1.1945 Höherer SS-und Polizeiführer Niederschlesien.
    10. 2.1945 in russische Gefangenschaft geraten,
    15. 2.1945 als vermißt gemeldet, soll in russischer Gefangenschaft gestorben sein.


    4.) SS-Dienstgrade :
    15.10.1930 : Staf.
    6.10.1932 : Oberf.
    3.7.1933 : Brif.
    15.9.1935 : Gruf.
    20.4.1937 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38
    Bild : Aufnahme-Datum: 21.06.1939; Signatur: BArch 146-1993-086-09

  • Dietrich, Otto, Dr. rer. pol.


    1.) Lebensdaten :
    * 31. 8.1897 Essen
    †22. 11.1952 Düsseldorf


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Studium Staatswissenschaften und Philosophie
    Promotion
    hauptamtlicher Parteifunktionär


    3.) Biographie :
    Realgymnasium (bis Obersekunda) in Essen,
    10. 8.1914 Kriegsfreiwilliger,
    10. 3.–5. 5.1915 beim Feldartillerie-Regiment 43,
    6. 5.1915–12. 12.1918 beim 1. Westfälischen Feldartillerie-Regiment Nr. 7 (Westfront),
    12. 11.1917 Leutnant d.R.,
    1918 Abitur in Gent während eines Fronturlaubs,
    1918 aus dem Heeresdienst entlassen,
    1918–1921 Studium der Staatswissenschaften und Philosophie in München, Frankfurt a.M. und Freiburg/Br.,
    1921 Promotion,
    1922 wissenschaftlicher Assistent der Essener Handelskammer, Syndikus des Rheinischen Stahlwarensyndikats, Leiter
    der wirtschaftlichen Abteilung des staatlichen Schleppmonopols für die westdeutschen Kanäle Duisburg-Ruhrort,
    1926–1928 Handelsredakteur der »Essener Allgemeinen Zeitung«,
    1928 Chefredakteur der Handelsredaktion der »Münchner-Augsburger Abendzeitung«, danach als Münchener Korrespondent der »Rheinisch-Westfälischen Zeitung«, des »HannoverschenKurier« und der »Leipziger Neuesten
    Nachrichten« tätig,
    1.4.1929 NSDAP (Nr. 126.727),
    Sept. 1930–1931 stellvertretender Chefredakteur der »Essener National-Zeitung«,
    1. 8.1931–1945 Reichspressechef der NSDAP,
    1.8. 1931–24. 9.1932 Unterabteilungsleiter in der Reichsorganisationsabteilung der NSDAP und Leiter der Pressestelle
    der Reichsleitung der NSDAP,
    24. 9.1932–1945 Leiter der Reichspressestelle der NSDAP,
    1932/33 Herausgeber der »Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz« (NSPK),
    Mai 1932 Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Journalisten,
    Dez. 1932–1933 Vorsitzender der Kommission zur Überwachung der nationalsozialistischen Presse in der Politischen Zentralkommission der NSDAP.
    Mai 1933 Vorsitzender des Reichsverbandes der Deutschen Presse (RDP),
    Juni 1933–1945 Reichsleiter der NSDAP,
    31. 7.1933 SS (Nr. 101.349),
    31. 7.1933 SS-Oberführer mit der Erlaubnis zum Tragen der SS-Uniform (Verleihungstag: 24. 12. 1932),
    Okt. 1933–1944 Ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (München),
    15. 11.1933–1945 Mitglied des Präsidialrates der Reichspressekammer in der Reichskulturkammer,
    1. 1.1934 SS-Brigadeführer,
    Jan. 1934–1945 Vizepräsident der Reichspressekammer,
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer,
    15. 11.1935 Reichskultursenator,
    26. 11.1937–1945 Staatssekretär und Leiter der Abteilung IV (Presse) des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda,
    7.2.1938–1945 Pressechef der Reichsregierung,
    20. 4.1941SS-Obergruppenführer i. St. d. RFSS.
    1945 verhaftet und anschließend interniert,
    15. 11.1947–11. 4.1949 Angeklagter im Nürnberger »Wilhelmstraßen-Prozeß« (Fall XI),
    11. 4.1949 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 7 Jahren Haft verurteilt,
    16. 8.1950 (a.A.: 24. 8. 1950) wegen guter Führung aus dem Gefängnis Landsberg/L. entlassen, danach als Reklamefachmann und Leiter der Zweigstelle Düsseldorf der Deutschen Kraftverkehrsgesellschaft mbH tätig,
    1951–22. 11.1952 Mitglied des Naumann-Kreises (»Gauleiterkreis«).


    4.) SS-Dienstgrade :
    24.12.1932 : Oberf.
    1.1.1933 : Brif.
    27.1.1935 : Gruf.
    20.4.1941 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1936 bzw. früher; Signatur: Public Domain

  • Forster, Albert


    1.) Lebensdaten :
    * 26. 7.1902 Fürth/Bayern
    †28. 2.1954 Warschau (hingerichtet)


    2.) Ausbildung :
    mittlere Reife
    kaufm. Lehre
    Bankkaufmann
    Beamter


    3.) Biographie :
    1908–1920 Volksschule und Humanistisches Gymnasium in Fürth,
    1920 Mittlere Reife (Einjährigen-Zeugnis),
    1920–1922 kaufmännische Lehre,
    1922–30. 6.1924 Bankkaufmann im Bankhaus Brückner in Fürth,
    7. 11.1923 NSDAP (Ortsgruppe Fürth) und SA,
    30. 6.1924 »wegen politischer Betätigung « aus dem Bankhaus Brückner entlassen, danach als Zeitschriftenwerber für das antisemitische Wochenblatt »Der Stürmer« tätig,
    1. 8.1924 Großdeutsche Volksgemeinschaft (GVG),
    1. 8.1924–16. 2.1925 Ortsgruppenleiter der GVG in Fürth,
    16. 2.1925 Mitbegründer der (neuen) Ortsgruppe Fürth der NSDAP,
    16. 2.1925–Dez. 1929 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Fürth der NSDAP,
    5. 4.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 1.924),
    1925 hauptamtlicher Redner der NSDAP,
    1. 1.1926 (vorübergehend) Herausgeber der Zeitung »Wau-Wau«,
    12. 5.1926 SS (Nr. 158),
    14. 7.1926 Gründer der SS-Gruppe Nürnberg-Fürth,
    14. 7.1926–1927 Führer der SS-Gruppe Nürnberg-Fürth,
    22. 2.1928 Anstellung bei der Zahlstelle des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes (DHV) in Nürnberg, Mai 1928 erfolglose Kandidatur zum Reichstag,
    1928–Dez.1929 Bezirksleiter des Bezirks Mittelfranken der NSDAP,
    Dez. 1929 von der Geschäftsführung des DHV nach Hamburg versetzt,
    April–Sept. 1930 Kreisgeschäftsführer des Bezirks Unterelbe des DHV (Hamburg-Harburg),
    Sept. 1930 wegen der Wahl in den Reichstag auf eigenen Antrag vom DHV beurlaubt,
    1930–1933 Referent für Arbeitsdienst- und Angestelltenfragen der NSDAP-Reichstagsfraktion, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages,
    15. 10.1930 »als kommissarischer Führer für das Gebiet des Freistaates Danzig bestimmt« (24. 10.1930 Dienstantritt),
    15. 10.1930–Okt. 1939 Gauleiter des Gaus Danzig der NSDAP (mit Wirkung vom 1. 10. 1930),
    1. 11.1930 Gründer und Herausgeber des NS-Blatts »Danziger Beobachter« (später umbenannt in »Der Vorposten«, ab
    1. 6.1933 »Der Danziger Vorposten«),
    5. 3.1932 aufgrund eines Artikels im »Vorposten« vom DHV »wegen ungeheuerlicher nationaler Würdelosigkeit« fristlos entlassen,
    1. 10.1932 SS-Standartenführer.
    10. 5.1933–Jan. 1934 Leiter der Fachschaft der Handlungsgehilfen und Führer des Gesamtverbandes der Deutschen Angestellten in der DAF (»Führer aller Angestelltenverbände des Reiches«), als solcher Führer der Deutschen
    Angestelltenfront, Mitglied des Großen und Kleinen Konvents der DAF,
    15. 8.1933 SS-Oberführer,
    11. 7.1933 Preußischer Staatsrat,
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer (»mit der Ehrendienststellung in der Danziger SS-Standarte 36«), Leiter des Amtes für Arbeitsführung und Berufserziehung der NS-Gemeinschaft »Kraft durch Freude«,
    1. 9.1935 Mitglied der Reichsarbeitskammer,
    23. 8.–1. 9.1939 Staatsführer der Freien Stadt Danzig,
    1. 9.–8. 9.1939 Chef der Zivilverwaltung für das Gebiet Danzig,
    8. 9.–26. 10.1939 Chef der Zivilverwaltung des Militärbezirks Danzig-Westpreußen,
    26. 10.1939–1945 Gauleiter und Reichsstatthalter des Reichsgaus Danzig-Westpreußen,
    26. 10.1939–16. 11.1942 Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis XX (Danzig),
    15. 11.1940–1945 Gauwohnungskommissar des Reichsgaus Danzig-Westpreußen,
    16. 5.1941 beauftragt mit den städtebaulichen Maßnahmen in der Stadt Danzig,
    31. 12.1941 SS-Obergruppenführer i. St.d. RFSS,
    6.4.1942–1945 Beauftragter des GBA für den Reichsgau Danzig-Westpreußen,
    16. 11.1942–1945 Reichsverteidigungskommissar für den Gau Danzig-Westpreußen,
    25. 9.1944–1945 Führer des Deutschen Volkssturms im Reichsgau Danzig-Westpreußen,
    27. 3.1945 Flucht mit dem Dampfer »Zoppot« aus Danzig über die Halbinsel Hela nach Grömitz (Lübecker Bucht).
    27. 5.1945 in Hamburg von den Briten verhaftet, anschließend im Lager Fallingbostel,
    Juli 1946 in einem englischen Kriegsgefangenlager entdeckt und in Neuengamme interniert,
    10. 8.1946 von der britischen Militärregierung an Polen ausgeliefert und in die StrafanstaltWarschau I überführt,
    25. 8.1946 Ausstellung eines Haftbefehls durch den Ersten Staatsanwalt des polnischen Nationalgerichts wegen Massenmordes,
    14. 9.1946 in das Gefängnis Danzig überführt,
    4. 4.–29. 4.1948 Prozeß in Danzig,
    29. 4.1948 durch den Obersten Nationalen Gerichtshof Polens zum Tode durch den Strang verurteilt, nach zeitweiser
    Überstellung an den polnischen Sicherheitsdienst und Ablehnung der Begnadigung durch den polnischen Staatspräsidenten im Gefängnis Warschau I – Mokotow hingerichtet.


    4.) SS-Dienstgrade :
    1.10.1930 : Staf.
    15.8.1933 : Oberf.
    27.1.1934 : Gruf.
    31.12.1941 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: etwa 1938; Signatur: Public Domain

  • Fiehler, Karl


    1.) Lebensdaten :
    * 31. 8.1895 Braunschweig
    †8. 12.1969 Diessen (Ammersee)


    2.) Ausbildung :
    Realschule
    kaufm. Lehre
    höherer Beamter


    3.) Biographie :
    1902–1912 Volks- und Realschule in München,
    1.8.1912–31. 7.1914 kaufmännische Lehre in München,
    Aug. 1914 Kriegsfreiwilliger bei der Marine in Kiel, jedoch wegen gesundheitlicher Mängel zurückgestellt,
    Aug.1914–Mai 1915 Handlungsgehilfe in Schleswig-Holstein,
    15. 5.1915 Eintritt in das Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 84,
    Sept. 1915–Juni 1918 Fronteinsatz im Reserve-Infanterie-Regiment 215 (Westfront),
    3. 5.1917 Leutnant d.R.,
    Juni 1918 schwer verwundet,
    Dez. 1918 aus dem Heer entlassen,
    18. 3.1919 Eintritt in die Laufbahn eines Beamten des gehobenen Verwaltungsdienstes der Stadt München,
    1919 Thule-Gesellschaft,
    1922 Prüfung für den mittleren Staats- und Verwaltungsdienst,
    5. 11.1923 NSDAP und Stoßtrupp Hitler,
    1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München,
    28. 4.1924 zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt,
    bis Nov. 1924 Haft in der Festung Landsberg (gemeinsam mit Adolf Hitler),
    Nov. 1924–April 1933wieder als städtischer Verwaltungsbeamter in München tätig,
    Nov. 1924 NSFP,
    8. 12.1924–20. 3.1933 (ehrenamtlicher) Stadtrat in München,
    Febr. 1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 37),
    1925–1929 Vorsitzender der NSDAP-Stadtratsfraktion in München,
    Juli 1926–Juni 1930 Ortsgruppenleiter der NSDAP in München-Schwabing,
    Febr.1927–1933 Schriftleiter für Gemeindepolitik in Bayern beim »Mitteilungsblatt für die Nationalsozialisten
    in den Parlamenten und gemeindlichen Vertretungskörpern«,
    Sept.1927–1. 12. 1933 Vorstandsmitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitervereins e.V. (NSDAV),
    Sept. 1927 zugleich Mitglied der obersten Reichsleitung der NSDAP,
    31. 8. 1928–1.8.1935 Schriftführer des/der NSDAV/NSDAP,
    1929–20. 3.1933 stellvertretender Vorsitzender der NSDAP-Stadtratsfraktion in München,
    Jan. 1930–14. 12.1934 Sachbearbeiter für Kommunalfragen und (bis Juni 1932 gemeinsam mit Rudolf Buttmann)
    Leiter der Kommunalpolitischen Abteilung in der Reichsleitung der NSDAP,
    Juni 1930 Mitglied des Hauptausschusses des Bayerischen Städtebundes,
    Dez. 1932–1933 Vorsitzender der Unterkommission B (Kommunalpolitik) in der Politischen Zentralkommission der
    NSDAP.
    29. 3.1933 kommissarischer Erster Bürgermeister der Stadt München,
    11. 4.1933 Mitglied des Reichswirtschaftsrates,
    April 1933von Hitler mit der Zusammenfassung der fünf bestehenden kommunalen Spitzenverbände zum Deutschen Gemeindetag beauftragt,
    26. 4.1933 Wahl zum Ersten Bürgermeister der Stadt München,
    23. 5.1933 Verleihung des Oberbürgermeister-Titels,
    Juni 1933 Reichsleiter der NSDAP,
    31. 7.1933 SS (Nr. 91.724),
    31. 7.1933 SS-Standartenführer,
    3. 10.1933–29. 4.1945 hauptamtlicher Oberbürgermeister der Stadt München,
    3. 10.1933–1944 Ordentliches Mitglied und Ehrensenator der Akademie für Deutsches Recht (München), zugleich Mitglied des Ausschusses für Finanz- und Steuerrecht und des Ausschusses für Kommunalrecht und Kommunalverfassung der Akademie für Deutsches Recht,
    15. 12.1933–1945 Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik der NSDAP,
    20. 12.1933–1945 Vorsitzender des Deutschen Gemeindetages, zugleich Herausgeber der Zeitschrift »Nationalsozialistische Gemeinde«,
    24. 12.1933 SS-Oberführer,
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer,
    1934–1936 Mitglied des Präsidiums des Organisationskomitees der IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen,
    1934–1945 Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft,
    1936–1945 Mitglied des Ehrenbeirates des Arbeitsausschusses für HJ-Heimbeschaffung, Mitglied der Reichswirtschaftskammer (Berlin), Präsident des Internationalen Gemeindeverbandes, während des Krieges Vorsitzender einer Kommission, die in den besetzten Gebieten Denkmäler für die Einschmelzung aussonderte,
    30. 1.1942 SS-Obergruppenführer im Stab des RFSS.
    30. 4.1945 Übergabe der Stadt München an die Amerikaner,
    1945–16. 1.1949 in amerikanischer Haft,
    Jan. 1949 in einem Spruchkammerverfahren zu 2 Jahren Arbeitslager und 12 Jahren Berufsverbot verurteilt, jedoch
    schon im Frühjahr 1949 aus der Haft entlassen, später Geschäftsführer eines Bauunternehmens.


    4.) SS-Dienstgrade :
    31.7.1933 : Staf.
    24.12.1933 : Oberf.
    27.1.1934 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: unbekannt; Signatur: Hoff-11, Quelle: Bayrische Staatsbibliothek

  • Eicke, Theodor


    1.) Lebensdaten :
    * 17. 10.1892 Hudingen (Elsaß-Lothringen)
    †26. 2.1943 Orelka/UdSSR (gefallen)


    2.) Ausbildung :
    Volksschule
    Polizeiausbildung
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    1899–1909 Volksschule und Realschule (ohne Abschluß),
    1909 Eintritt in das 23. Bayerische Infanterie-Regiment »König Ferdinand der Bulgaren« (Landau/Pfalz),
    1. 10.1913–1. 8.1914 Zahlmeisteraspirant beim 3. Cheveaulegers-Regiment »Herzog Karl Theodor« (Dieuze),
    2. 8.1914–1916 Zahlmeister beim Bayerischen Infanterie-Regiment »Fürst Wilhelm von Hohenzollern« Nr. 22,
    1916/17 (Unter-)Zahlmeister im 2. Bayerischen Fußartillerie-Regiment,
    1917–Jan. 1919 Zahlmeister in der 6. Ersatz-MG-Kompanie des II. Armeekorps,
    1.3.1919 aus dem Heeresdienst ausgeschieden,
    1919 Studium am Technikum in Ilmenau (aus finanziellen Gründen abgebrochen),
    Dez. 1919–Juni 1920 Polizeipraktikant und »Informant« bei der Polizeiverwaltung Ilmenau,
    Juli 1920–Juli 1921 Ausbildung an der Polizeischule Cottbus,
    Juli 1921 Kommissar-Prüfung,
    1921 zeitweise Offiziersanwärter bei der Schutzpolizei in Weimar,
    Herbst 1921 Kriminalhilfsbeamter bei der Polizeiverwaltung Sorau (Anstellung verweigert),
    1921–1.2.1923 Polizeihilfsmeister bei der Polizeiverwaltung Ludwigshafen,
    1.2.1923–1925 kaufmännischer Angestellter in verschiedenen Verwaltungsabteilungen der IG Farben (BASF) in
    Ludwigshafen,
    1925–6.3.1932 stellvertretender Leiter des Sicherheitsdienstes (»Sicherheitskommissar«) bei der BASF in Ludwigshafen,
    28. 8.1928 SA,
    28. 8.1928 SA-Truppführer,
    Aug. 1928–1929 im SA-Sturm Frankenthal,
    1. 12.1928 NSDAP (Nr. 114.901), Mitbegründer der Ortsgruppe Eppstein (Gau Saarpfalz) der NSDAP,
    1929–29. 7.1930 im SA-Sturm Ludwigshafen,
    29. 7.1930 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 2.921),
    29. 7.1930 SS-Mann,
    20. 8.1930 SS-Truppführer,
    30. 8.1930–15. 2.1931 im SS-Sturm 147 (Ludwigshafen),
    27. 11.1930 SS-Sturmführer und Führer des SS-Sturms 147 (Ludwigshafen),
    15. 2.1931 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 30. 1. 1931),
    15. 2.–7. 11.1931 Führer des SS-Sturmbanns II der 10. SS-Brigade (Ludwigshafen),
    7. 11.–21. 12.1931 Verwalter der 10. SS-Standarte »Pfalz«,
    15. 11.1931 SS-Standartenführer,
    21. 12.1931–3.4.1933 Führer der 10. SS-Standarte (ab 10. 9.1932 durch SS-Standartenführer Willy Schmelcher
    vertreten),
    6. 3.1932 wegen Verbrechens gegen das Sprengstoffgesetz verhaftet und in das Gefängnis Pirmasens eingewiesen,
    6.3.1932 aufgrund der Verhaftung von der BASF entlassen,
    15. 7.1932 wegen terroristischer Anschläge von einem Gericht in Pirmasens zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt,
    16. 7.1932 wegen (vorgetäuschter) Krankheit zur Wiederherstellung der Gesundheit auf 6 Wochen von der Haft beurlaubt, nach Widerruf des Hafturlaubs Flucht über Landau nach München und von dort auf Befehl des RFSS am
    18. 9.1932 nach Italien,
    21. 10.1932 SS-Oberführer,
    1932–Febr. 1933 Führer des SS-Flüchtlingslagers Malcesine am Gardasee (Italien), zugleich Kommandant der SA- und SS-Flüchtlinge in Bozen-Gries,
    26. 10.1932 Führer der Standarte »I« (= Italien).
    16. 2.1933 Rückkehr nach Deutschland,
    18. 2.–3. 4.1933 der 46. SS-Standarte zugeteilt,
    10. 3.1933 Rückkehr nach Ludwigshafen,
    3.4.1933 auf Befehl des RFSS unter Verlust seines Ranges aus den Listen der SS gestrichen,
    26. 6.1933 Wiederaufnahme in die SS (alte Mitgliedsnr.) als Oberführer,
    26. 6.1933–9.3.1934 SS-Führer z.b.V. der SS-Gruppe (ab 16. 11.1933 SS-Oberabschnitt) Süd (München), zugleich kommandiert zum KZ Dachau,
    30. 1.1934 SS-Brigadeführer,
    9. 3.–20. 6.1934 Kommandant des KZ Dachau,
    23. 5.–4. 7.1934 Beauftragter für die Reorganisation der Konzentrationslager,
    20. 6.–4. 7.1934 SS-Führer im Stab des Reichsführers SS,
    30. 6./1. 7.1934 im Zusammenhang mit dem sog. »Röhm-Putsch« Führer des SS-Exekutionskommandos im Zuchthaus
    Stadelheim und in Dachau,
    4.7.1934 Übernahme in den aktiven Dienst der kasernierten SS-Verbände,
    4. 7.1934–15. 11.1939 Inspekteur der Konzentrationslager,
    4.7.1934–29. 3.1936 Inspekteur der SS-Wachverbände,
    11. 7.1934 SS-Gruppenführer,
    17. 2.1936 (mitWirkung vom 4.7. 1936) zum Inspekteur der Konzentrationslager und zum Führer der SS-Wachverbände ernannt,
    29. 3.1936–15. 11.1939 Führer der SS-Totenkopfverbände,
    10. 9.–1. 10.1939 Höherer SS- und Polizeiführer Ost im Bereich der Armeeoberkommandos 8 und 10 (Krakau),
    16. 10.1939 mit der Aufstellung der SS-Totenkopf-Division beauftragt,
    14. 11.1939–7.7.1941 Kommandeur der SS-Totenkopf-Division (ab 1940 im Rahmen der Waffen-SS),
    14. 11.1939 Generalleutnant der Waffen-SS,
    19. 9.1941–9. 11.1942 Kommandeur der SS-Division »Totenkopf«,
    14. 4.–27. 4.1942 Führer der SSTotenkopf-Kampfgruppe Eicke,
    20. 4.1942SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS,
    5. 5.–Juni 1942 Führer der Kampfgruppe Eicke (Demjansk),
    Juni–Okt. 1942 Genesungsurlaub,
    9. 11.1942–26. 2.1943 Kommandeur der 3. SS-Panzer-Grenadier-Division »Totenkopf« (UdSSR), bei einem Aufklärungsflug an der Ostfront durch russische Flak abgeschossen.


    4.) SS-Dienstgrade :
    27.11.1930 : Stuf.
    30.1.1931 : Stubaf.
    15.11.1931 : Staf.
    21.10.1932 : Oberf.
    30.1.1934 : Brif.
    11.7.1934 : Gruf.
    20.4.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1942; Signatur: BArch 146-1974-160-13A

  • Bach[-Zelewski], Erich Julius Eberhard von dem


    1.) Lebensdaten :
    * 1. 3.1899 Lauenburg (Pommern),
    †8.3.1972 München-Harlaching


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    Besuch des Gymnasiums in Neustadt (Westpr.), Strasburg (Westpr.) und Konitz,
    9. 11.1914 jüngster Kriegsfreiwilliger Deutschlands,
    1.3.1916 Leutnant,
    1918 Chef der Schlesischen MG-Kompanie,
    1918/19 im Grenadier-Regiment »König Friedrich Wilhelm II.« Nr. 10,
    1919 Freikorps (Grenzschutz in Schlesien),
    1919 Eintritt in die DVFP (Nr. 28.093),
    Juli 1919–Juli 1924 im I. Bataillon des Infanterie-Regiments 4 (Stargard),
    Juli 1924 wegen »politischer Aktivitäten « im Zusammenhang mit dem Hitler-Putsch 1923 verabschiedet, anschließend Führer eines Bataillons im Grenzschutz, vorübergehend auch Taxifahrer,
    Febr. 1928–1930 Gutsverwalter,
    1930 Erbe eines Bauernhofes in Dühringhof,
    Jan. 1930 NSDAP (Nr. 489.101),
    1930 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Dührighof der NSDAP, Gaupropagandaredner der NSDAP,
    15. 2.1931 SS (Nr. 9.831),
    20. 7.1931 SS-Sturmführer,
    20. 7.–5. 10.1931 Führer (m.d.F.b.) des SS-Sturms 1/III/27,
    5. 10.–6. 12.1931 beauftragter Verwalter des SS-Sturmbanns III/27,
    6. 12.1931–6. 10.1932 Führer (bis 10. 9.1932 m.d.F.b.) der 27. SS-Standarte »Ostmark« (Frankfurt/O.),
    15. 2.1932 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 6. 12. 1931),
    10. 9.1932 SS-Standartenführer,
    6. 10.1932 SS-Oberführer,
    6. 10.1932 Übernahme als hauptamtlicher SSFührer,
    6. 10.1932–12. 2.1934 Führer des SS-Abschnitts XII (Frankfurt/O.)
    1933 Mitglied des Landesbauernrates Kurmark,
    15. 12.1933 SS-Brigadeführer,
    12. 2.1934–15. 2.1936 Führer (bis 11. 7.1934 m.d.F.b.) des SS-Oberabschnitts Nordost (Königsberg), Mitwirkung an den Morden im Zusammenhang mit dem sog. »Röhm-Putsch«,
    11. 7.1934 SS-Gruppenführer,
    1935–Febr. 1936 Leiter der Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Königsberg,
    1. 8.–21. 8.1935 militärische Übung beim Infanterie-Regiment
    1, 3. 9.1935 infolge einer Beschwerde des stellvertretenden Gauleiters des Gaus Ostpreußen, Ferdinand Großherr (vom 27. 6. 1935), vom Preußischen Ministerpräsidenten (in dessen Eigenschaft als Chef der Geheimen Staatspolizei)
    Hermann Göring mit einem Verweis bestraft und als Stapo-Stellenleiter vom Dienst suspendiert,
    15. 2.1936–1.5.1941 Führer des SS-Oberabschnittes Südost (Breslau), Preußischer Provinzialrat für die Provinz Niederschlesien,
    1. 12.1936 Hauptmann d.R.,
    1937/38 militärische Übungen beim Infanterie-Regiment 7,
    28. 6.1938–20. 5.1941 Höherer SS- und Polizeiführer beim Oberpräsidenten in Schlesien und beim Reichsstatthalter
    im Sudetengau im Wehrkreis VIII (Breslau),
    1. 10.–18. 10.1939 Höherer SS- und Polizeiführer beim Militärbefehlshaber Oberschlesien,
    Okt. 1939–20. 5.1941 Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung des deutschen Volkstums im Gau Schlesien,
    31. 12.1940–6.6.1941 ständiger Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung des deutschen Volkstums im Sudetengau (soweit dieser Gau zum SS-Oberabschnitt Südost gehörte),
    10. 4.1941 Generalleutnant der Polizei,
    1.5.1941–3.4.1943 Höherer SS- und Polizeiführer Rußland-Mitte (ab 2. 1.1942 vertreten),
    17. 7.1941 persönliche Leitung einer Erschießung von 1.100 männlichen Juden in Slonim,
    9. 11.1941 SS-Obergruppenführer und General der Polizei,
    27. 5.1942 von Adolf Hitler zum Vertreter des am selben Tag bei einem Attentat schwer verwundeten
    SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich als Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren vorgeschlagen,
    23. 10.1942–21. 6.1943 Sonderbevollmächtigter des Reichsführers SS für die Bandenbekämpfung,
    3.4.1943–21. 6.1944 Höherer SS-und Polizeiführer Rußland-Mitte und Weißruthenien,
    21. 6.1943–10. 11.1944 Chef der Bandenkampfverbände (Ostfront),
    1. 11.–18. 11.1943 Koordinator der »Aktion Heinrich«,
    1. 7.1944 General der Waffen-SS und der Polizei,
    Sept./Okt. 1944 Kommandierender General der Korpsgruppe »von dem Bach« (Warschauer Raum), leitete die Niederschlagung der Warschauer Aufstandes,
    11. 10.–17. 10.1944 Beauftragter des Führers in Budapest (zur Verhinderung der Kapitualation des Horthy-Regimes), 10. 11.1944–25. 1.1945 Führer des XIV. SS-Armeekorps,
    26. 1.–17. 2.1945 Führer des X. Waffen-Armeekorps der SS (estn.),
    17. 2.–24. 4.1945 Führer des Oder-Korps.
    1945–1950 in alliierter Internierungshaft,
    Jan. 1946 Belastungszeuge im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß,
    1950 aus der Haft entlassen, danach in verschiedenen Berufen tätig (u. a. als Nachtwächter),
    31. 3.1951 durch die Entnazifizierungs-Spruchkammer München zu 10 Jahren Arbeitslager und Vermögenseinzug
    verurteilt,
    Jan. 1958 wegen Teilnahme an der blutigen »Säuberung« nach dem sog. »Röhm-Putsch« verhaftet,
    16. 1.1961 wegen Mordes angeklagt,
    10. 2.1961zu 4 Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt,
    25. 5.1961 in einer nichtöffentlichen Sitzung des Amtsgerichts Nürnberg über die Tätigkeit Adolf Eichmanns verhört, 1962 abermals angeklagt (wegen der Ermordung dreier Kommunisten im Jahre 1933),
    3. 8.1962 durch das Schwurgericht Nürnberg-Fürth zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt,
    1964 Zeuge im Prozeß gegen Karl Wolff, Tod im Gefängniskrankenhaus wenige Tage nach seiner Haftentlassung
    aus gesundheitlichen Gründen.


    4.) SS-Dienstgrade :
    20.7.1931 : Stuf.
    6.12.1931 : Stubaf.
    10.9.1932 : Staf.
    6.10.1932 : Oberf.
    15.12.1933 : Brif.
    11.7.1934 : Gruf.
    9.11.1941 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1944; Signatur: BArch 183-S73507

  • Grimm, Wilhelm


    1.) Lebensdaten :
    * 31. 12.1889 Hof/Saale
    †21. 7.1944 Coswig (Anhalt)


    2.) Ausbildung :
    Volksschule, Fortbildungsschule
    Verwaltungsbeamter


    3.) Biographie :
    1896–1904 Volksschule,
    1904–1906 Fortbildungsschule,
    1. 10.1907–1909 Bayerische Unteroffiziersschule in Fürstenfeldbruck,
    1909–1912 in der 2. Kompanie des Bayerischen 14. Infanterie-Regiments (Nürnberg),
    1912/13 kommandiert zur Linienkommandantur K II Nürnberg,
    1913 versetzt zum Stab der 5. Bayerischen Infanteriedivision,
    1914–1917 Kriegseinsatz,
    7.8.1917–31. 10.1919 Bezirksfeldwebel im Bezirkskommando Ansbach,
    31. 10.1919 auf eigenen Wunsch aus dem Heeresdienst mit dem Charakter als Leutnant a.D. entlassen,
    1919–1922 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund,
    1920 Deutsche Werkgemeinschaft,
    1. 4.1920–1928 Verwaltungsbeamter im Versorgungsamt Ansbach,
    1. 4.1920 Oberverwaltungssekretär,
    1921/22 DSP,
    1922 NSDAP (Nr. 10.134),
    1922–Nov. 1923 Ortsgruppenführer der NSDAP in Ansbach,
    Dez.1923–Febr. 1925 DAP,
    Jan. 1924–Febr.1925 Erster Vorstand der DAP-Ortsgruppe Ansbach,
    27. 2.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 10.134),
    Febr. 1925–Jan. 1932 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Ansbach,
    1926–30. 9.1928 Kreisleiter des Kreises Ansbach der NSDAP,
    1. 4.1927 Verwaltungsinspektor,
    1928 als Verwaltungsbeamter zum Versorgungsamt München-Stadt versetzt,
    1. 10.1928–1.3.1929 Gauleiter des Untergaus Mittelfranken-West der NSDAP (»außer Nürnberg-Fürth-Hersbruck«),
    1. 3.1929–Febr. 1932 Stellvertretender Gauleiter des Gaus Mittelfranken der NSDAP,
    1930–1932 Sachbearbeiter für Beamtenfragen bei der Gauleitung Mittelfranken der NSDAP,
    Febr.–Juni1932 Beisitzer des Reichs-USchlA der NSDAP,
    Juni 1932–1.1.1934 Vorsitzender der II. Kammer des Reichs-UschlA der NSDAP,
    Juni 1932 Reichsamtsleiter der NSDAP.
    16. 10.1933 Eintritt in die Allgemeine SS (Nr. 199.823) als SS-Oberführer,
    16. 10.1933–1.4.1936 SS-Ehrenführer, zugeteilt dem SS-Oberabschnitt Süd (München),
    24. 12.1933 SS-Brigadeführer,
    1.1.1934–1941 Vorsitzender der II. Kammer des Obersten Parteigerichts der NSDAP,
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer,
    Febr. 1934 Verwaltungsoberinspektor beim Versorgungsamt München-Stadt,
    5.9.1935 Reichsleiter der NSDAP,
    1. 4.1936–21. 7.1944 Führer im Stab RFSS,
    1941 Reichsleiter z. D.,
    Aug.1941 Kriegsdienst als Hauptmann und Bataillonsführer in einem Sicherungs-Regiment (Rußland), infolge Krankheit wieder nach Deutschland zurück und dort mit der Durchführung von Sonderaufträgen des RFSS für
    die Kriegswirtschaft beauftragt,
    21. 7.1944 (mit Wirkung vom 1.7. 1944) Generalleutnant der Polizei, am gleichen Tag bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt.


    4.) SS-Dienstgrade :
    16.10.1933 : Oberf.
    3.7.1933 : Brif.
    27.1.1934 : Gruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher, Signatur: Public Domain

  • Hildebrandt, Friedrich Karl Heinrich August


    1.) Lebensdaten :
    * 19. 9.1898 Kiekindemark bei Parchim (Meckl.),
    †5. 11.1948 Landsberg/L. (hingerichtet)


    2.) Ausbildung :
    Volksschule
    Berufssoldat
    hauptamtlicher Parteifunktionär


    3.) Biographie :
    1905–1913 Volksschule in Benzin bei Lübz, Groß Lüben und Legde,
    1913/14 Landarbeiter,
    1914–1916 Eisenbahnhilfsarbeiter,
    25. 11.1916–Jan. 1919 Kriegsfreiwilliger im Reserve-Infanterie-Regiment 24 (Westfront),
    Jan. 1919 Rückkehr nach Mecklenburg,
    Jan.1919–Jan. 1920 Freikorps von Brandis (Schlesien, Baltikum),
    6. 7.1919 als Angehöriger der 1. Kompanie des Freikorps Brandis in Riga in Gefangenschaft geraten,
    1919 Vizefeldwebel,
    1919 DNVP,
    Jan. 1920 aus dem Heer entlassen,
    bis Juni 1920 Angehöriger der Sicherheitspolizei in Halle,
    1920 Prozeß wegen seines Vorgehens gegen Spartakisten in Osterfeld, Weißenfels und Halle während des Kapp-Putsches (Freispruch),
    Juni 1920 Entlassung aus der Polizei, danach wieder Landarbeiter und Gärtner,
    1921/22 Vorsitzender der Kreisgruppe Westpriegnitz des Brandenburgischen Landarbeiterbundes,
    1924–Jan. 1925 DVFP,
    1.2.1925 NSDAP,
    27. 3.1925–1. 4.1937 Gauleiter des Gaus Mecklenburg-Lübeck der NSDAP (Juli 1930–Febr. 1931) aufgrund seiner Kritik an Adolf Hitlers Verbindungen zur Industrie beurlaubt),
    Mai 1925 offizielle Aufnahme in die NSDAP (Nr. 3.653),
    1927 Gründer der Zeitschrift »Niederdeutscher Beobachter«
    24. 3.–7. 4.1933 Reichskommissar in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz,
    26. 5.1933–1.1.1934 Reichsstatthalter für Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz und Lübeck, Herausgeber der Zeitungen »Der Niederdeutsche Beobachter«, »Lübecker Beobachter« und »Strelitzer Beobachter«,
    12. 9.1933–1934 Vorsitzender des Großen Rats der Nordischen Gesellschaft,
    1. 1.1934–1. 4.1937 Reichsstatthalter für Mecklenburg und Lübeck,
    18. 1.1934 (mit Wirkung vom 5. 12. 1933) Eintritt in die Allgemeine SS (Nr. 128.802) als SS-Anwärter,
    18. 1.1934 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 5. 12.1933),
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer,
    1. 4.1937–1945 Gauleiter des Gaus Mecklenburg der NSDAP und Reichsstatthalter für Mecklenburg,
    22. 9.1939–16. 11.1942 Beauftragter des Reichsverteidigungskommissars für den Wehrkreis II im Gau Mecklenburg, zugleich Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises II (Stettin),
    15. 11.1940–1945 Gauwohnungskommissar des Gaus Mecklenburg,
    30. 1.1942 SS-Obergruppenführer,
    6. 4.1942–1945 Beauftragter des GBA für den Gau Mecklenburg,
    16. 11.1942–1945 Reichsverteidigungskommissar im Gau Mecklenburg,
    25. 9.1944–1945 Führer des Deutschen Volkssturms im Gau Mecklenburg.
    1945 in amerikanische Gefangenschaft geraten und anschließend interniert,
    Febr. 1947 durch ein amerikanisches Militärgericht in Dachau wegen der Tötung abgeschossener alliierter Flieger zum Tode verurteilt.


    4.) SS-Dienstgrade :
    5.12.1933 : Oberf.
    27.1.1934 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Hildebrandt, Richard Hermann


    1.) Lebensdaten :
    * 13. 3.1897 Worms
    †10. 3.1952 Bydgoszcz [Bromberg] (hingerichtet)


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Studium Volkswirtschaft, Sprachen, Geschichte, Kunstgeschichte (ohne Abschluß)
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    Humanistisches Gymnasium inWorms, Frankfurt a.M. und Dorsten i.W.,
    Mai 1915 Abitur,
    15. 5.1915 Kriegsfreiwilliger beim (Westf.) Feldartillerie-Regiment Nr. 22 (Münster),
    Nov. 1915–Nov. 1918 Kriegseinsatz im Feldartillerie-Regiment 22 und im Fußartillerie-Regiment 18 (Rußland, Frankreich), zunächst Artillerie-Beobachter,
    Febr. 1918 Leutnant d.R., zuletzt Batterieführer,
    Nov. 1918 aus dem Heer entlassen,
    1919–1921 Studium der Volkswirtschaft, Sprachen, Geschichte und Kunstgeschichte (ohne Abschluß) an den Universitäten Köln und München,
    1921–1928 Korrespondent im Handel und in der keramischen Industrie sowie im Bankfach in Trier, Köln, Münster (Westf.), Augsburg, Worms, Frankfurt a.M. und Hannover,
    Aug. 1922 NSDAP,
    Mai 1923–1928 Bezirksführer des Bundes Oberland,
    Juni 1923 SA,
    Sept. 1923Teilnahme am »Deutschen Tag« in Nürnberg,
    März 1928–Mai 1930 Aufenthalt in den USA als Farmer, Gärtner, Handwerker und Angestellter im Büro eines New Yorker Baugeschäfts,
    1.6.1928 Wiedereintritt in die NSDAP (Ortsgruppe New York, Nr. 89.221),
    Mai 1930 Rückkehr nach Deutschland,
    1930 Ortsgruppenleiter der OrtsgruppeWindsheim der NSDAP,
    1930–Jan. 1931 Bezirksleiter des Bezirks Windsheim (Gau Mittelfranken) der NSDAP,
    Jan. 1931 Wiedereintritt in die SA,
    Febr. 1931 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 7.088),
    24. 6.1931 SS-Sturmführer,
    24. 6.1931 »als Sturmführer im Stabe des SS-Abschnitts I zur Dienstleistung beauftragt « (München),
    17. 8.1931–1. 10.1932 SS-Adjutant des SS-Abschnitts I (mit Wirkung vom 14. 8. 1931),
    14. 8.1931–1.7.1932 (zugleich) Stabsführer und Adjutant der SS-Brigade Süd (München), als solcher Mitglied
    des Stabs der OSAF,
    17. 8.1931 SS-Sturmbannführer (mit Patent vom 14. 8.1931),
    15. 10.1931 SS-Standartenführer (mit Patent vom 18. 10. 1931),
    31. 3.1932 SS-Oberführer (mit Patent vom 1.1. 1932),
    1. 7.–1. 10.1932 Stabsführer und Adjutant der SS-Gruppe Süd (München),
    14. 10.1932–30. 1.1933 Führer (m.d.F.b.) der SS-Gruppe Süd (München).
    30. 1.1933 zur SS-Gruppe West kommandiert,
    12. 1.1934–15. 4.1935 Führer des SS-Abschnitts XXI »Görlitz« (mit Wirkung vom 13. 11. 1933),
    22. 11.1933 SS-Brigadeführer (mit Patent vom 9. 11. 1933), Preußischer Provinzialrat,
    15. 4.1935–31. 12.1936 Führer des SS-Abschnitts XI (Wiesbaden),
    13. 9.1936 SS-Gruppenführer,
    1936 Mitglied des Landesbauernrats und des Landesbauernthings der Landesbauernschaft der Rheinprovinz, Mitglied des Reichsbauernthings,
    1.1.1937–26. 10.1939 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein (Wiesbaden),
    1. 4.–26. 10. 1939 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in der Provinz Hessen-Nassau, in Baden, beim Bayerischen Staatsminister des Innern und dem Reichskommissar für das Saarland (Wiesbaden),
    21. 9.–26. 10.1939 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Höheren SS- und Polizeiführers für Danzig und Westpreußen beauftragt,
    26. 10.1939–20. 4.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Weichsel und Höherer SS-und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Danzig-Westpreußen im Wehrkreis XX (Danzig), zugleich Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts IV,
    Dez. 1939–20. 4.1943 Beauftragter des RKF im Reichsgau Danzig-Westpreußen,
    23. 4.1940 Ehrenamtliches Mitglied des Volksgerichtshofes,
    20.–27. 5.1940 kommandiert zur Ausbildung und Information bei der I./SS-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung des SS-Artillerie-Regiments (Berlin-Lichterfelde),
    14. 6.–25. 6.1940 Kriegseinsatz,
    10. 4.1941 Generalleutnant der Polizei,
    30. 1.1942 SS-Obergruppenführer und General der Polizei,
    18. 5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1. 1942),
    Juli 1942 wegen Arbeitsüberlastung auf eigenen Antrag von seiner Aufgabe als Beisitzer am Volksgerichtshof
    entbunden,
    20. 4.1943–1945Chef des Rasse- und Siedlunghauptamtes der SS (25. 12.1943–5.9.1944 durch SS-Gruppenführer
    Harald Turner vertreten), zugleich Mitglied des Kuratoriums des Lebensborn e.V., München (25. 12.1943–5.9.1944
    durch SS-Gruppenführer Turner vertreten), Mitglied des Obersten Prüfungshofes für Volkszugehörigkeitsfragen in den eingegliederten Ostgebieten beim Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums-Stabshauptamt,
    16. 12.1943 vom RFSS »mit einem Sonderauftrag in Süd-Rußland beauftragt«,
    25. 12.1943–5.9.1944 vertretungsweise mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Höheren SS- und Polizeiführers im Gebiet der Heeresgruppe A und des SS- und Polizeiführers Krim beauftragt (Höherer SS- und Polizeiführer
    Schwarzes Meer),
    25. 8.–5. 9.1944 Höherer SS- und Polizeiführer Siebenbürgen (offenbar nicht angetreten),
    15. 12.1944 General der Waffen-SS und Polizei (mit Wirkung vom 1. 12. 1944),
    26. 2.1945 als Höherer SS- und Polizeiführer Südost zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte abgeordnet,
    26. 2.1945 Verbindungsführer des RFSS zur HeeresgruppeMitte,
    10. 3.1945 Höherer SS- und Polizeiführer Südost in den Gauen Niederschlesien, Oberschlesien und im Wehrkreis
    VIII und Führer des SS-Oberabschnitts Südost (mit Wirkung vom 23. 2. 1945),
    April 1945 Höherer SS- und Polizeiführer Böhmen-Mähren (Prag).
    Mai 1945 zunächst untergetaucht,
    24. 12.1945 unter falschem Namen in Wiesbaden-Biebrich festgenommen,
    1.7.1947 im Nürnberger RuSHA-Prozeß (Fall VIII) angeklagt,
    10. 3.1948 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen und Kriegsverbrechen durch den Militärgerichtshof in Nürnberg zu 25 Jahren Haft verurteilt, später nach Polen ausgeliefert,
    8. 10.–4. 11.1949 Prozeß in Bromberg (zusammen mit dem SS-Brigadeführer Max Henze),
    4. 11.1949 durch den 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Bromberg zum Tode verurteilt,
    25. 11.1950 durch Urteil des obersten polnischen Gerichts in Warschau bestätigt,
    3. 12.1950 Gnadengesuch an den polnischen Staatspräsidenten,
    10. 3.1951 zusammen mit Henze hingerichtet.


    4.) SS-Dienstgrade :
    24.6.1931 : Stuf.
    14.8.1931 : Stubaf.
    18.10.1931 : Staf.
    1.1.1932 : Oberf.
    9.11.1933 : Brif.
    13.9.1936 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Kaltenbrunner, Ernst Dr. jur.


    1.) Lebensdaten :
    *4. 10.1903 Ried (OÖ.),
    †16. 10.1946 Nürnberg (hingerichtet)


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Studium der chem.-techn. Wissenschaften und Rechtswissenschaften
    Promotion Dr.jur.
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    1909–1913 Mittelschule in Raab,
    Sept.1913–1921 Staatsrealgymnasium in Linz (dort mit Adolf Eichmann befreundet), Mitglied der antiklerikalen Schülerverbindung Hohenstaufen,
    Sommer 1921 Abitur,
    Okt.1921–1922 Studium der chemisch-technischen Wissenschaften an der TH Graz,
    3. 10.1921 Eintritt in die schlagende Verbindung Arminia,
    1922 Ehrenmitglied der bulgarischen Studentenvereinigung Rodina,
    1922–1926 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz, zudem als Bergarbeiter tätig, ein Semester Schriftwart der »Vertreterbesprechung « der Grazer Burschenschaften, danach Vertreter der Grazer Burschenschaften
    im Satzungsausschuß der Deutschen Burschenschaft,
    1924/25 Ausschußvorsitzender des Grazer Zweiges des Deutschen Burschenbundes, Sprecher der nationalistischen Studenten an der Universität Graz,
    Juli 1926 Promotion zum Dr. jur.,
    1926 Referendar am Landes- und Bezirksgericht in Linz,
    1926–1928 Referendar in der Anwaltskanzlei Dr.Villas in Salzburg,
    1928/29 Rechtsanwaltsanwärter in der Anwaltskanzlei Dr. Franz Lasser in Linz,
    Dez. 1928 Eintritt in den Deutsch-Völkischen Turnverein in Linz,
    1929/30 Heimatwehr, Mitglied der Unabhängigen Bewegung für ein Freies Österreich,
    1929–1933 Rechtsberater der österreichischen SS,
    18. 10.1930 NSDAP, Ortsgruppe Linz (Nr. 3.179),
    Jan. 1931 Bezirksredner der NSDAP in Oberösterreich,
    31. 8.1931 Eintritt in die österreichische SS (Nr. 13.039),
    1931/32 Führer des Linzer Sturms der 37. SS-Standarte (Oberösterreich,Sitz: Linz),
    1932 Eintritt in die väterliche Anwaltspraxis in Linz,
    16. 6.1932–12. 3.1938 SS-Führer im Stab des SS-Abschnitts VIII (Linz),
    25. 9.1932 SS-Sturmhauptführer,
    Okt. 1932–1933 Rechtsberater des SS-Abschnitts VIII,
    15. 1.–April 1934 Haft im Lager Kaisersteinbruch (zusammen mit Anton Reinthaller),
    15. 6.1934–15. 6.1935 Führer der (illegalen) 37. SS-Standarte (Linz),
    Sommer 1934 Sekretär Reinthallers,
    25. 7.1934 Teilnahme am nationalsozialistischen Umsturzversuch in Österreich,
    Mai 1935 Festnahme, später Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe von 6 Monaten wegen Geheimbündelei durch den Militärgerichtshof in Wels,
    15. 6.1935–12. 3.1938 Führer des (illegalen) SS-Abschnitts VIII (Ober- und Niederösterreich,
    Sitz: Linz),
    20. 4.1936 SS-Standartenführer,
    1936 Entzug der Anwaltslizenz,
    20. 1.1937–21. 3.1938 Führer des (illegalen) SS-Oberabschnitts Donau (Österreich, Sitz Wien),
    20. 4.1937 SS-Oberführer.
    13. 3.1938–31. 3.1940 Staatssekretär für öffentliche Sicherheit in Österreich,
    21. 3.1938 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 12. 3.1938), 21. 3.–11. 9.1938 Führer (m.d.F.b.) des SS-Oberabschnitts Österreich (Juni 1938 umbenannt in Oberabschnitt Donau, Sitz: Wien),
    11. 9.1938–30. 1.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Donau und Höherer SS-und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern in Wien, in Ober- und Niederdonau imWehrkreis XVII (Wien), 11. 9.1938 SS-Gruppenführer,
    Sept. 1939–15. 11.1942 Mitglied des Verteidigungsausschusses desWehrkreises XVII,
    Juni 1940–6.1.1941 Polizeipräsident in Wien,
    15. 4.1941 Generalleutnant der Polizei (mit Wirkung vom 1.4. 1941), 1942–1945 Mitglied des Präsidiums der SOEG, Ratsherr der Stadt Linz/Donau,
    30. 1.1943–1945 Chef der Deutschen Sicherheitspolizei und des SD sowie Chef des RSHA, zugleich Staatssekretär im Reichsministerium des Innern,Mitglied des Obersten Prüfungshofes für Volkszugehörigkeitsgfragen in den eingegliederten Ostgebieten beim Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums – Stabshauptamt,
    21. 6.1943SS-Obergruppenführer und General der Polizei,
    4. 10.1944 Vertreter der Anklage im Verfahren gegen Generalleutnant Hans Speidel vor dem Ehrenhof des Heeres, Febr. 1944–1945 Leiter des Amtes Ausland/Abwehr im OKW,
    10. 12.1944 General der Waffen-SS (mit Wirkung vom 1. 12. 1944),
    29. 4.1945 Ernennung zum Bevollmächtigten General der Deutschen Wehrmacht in Italien, zum Befehlshaber im rückwärtigen Frontgebiet und Leiter der Militärverwaltung in Italien sowie Höchsten SS-und Polizeiführer in Italien, Posten jedoch nicht angetreten, Verlegung seines Hauptquartier nach Alt-Aussee (Steiermark), Versuch der Bildung
    einer österreichischen Regierung.
    12. 5.1945 von den Amerikanern in Alt-Aussee (Steiermark) verhaftet,
    Mai–Aug. 1945 in Mondorf (Luxemburg) interniert,
    20. 11.1945–1. 10.1946 Angeklagter im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß,
    1. 10.1946 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode durch den Strang verurteilt.


    4.) SS-Dienstgrade :
    25.9.1932 : Hstuf.
    20.4.1936 : Staf.
    20.4.1937 : Oberf.
    12.8.1938 : Brif.
    11.9.1938 : Gruf.
    21.6.1943 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Kaufmann, Karl Otto Kurt


    1.) Lebensdaten :
    * 10. 10.1900 Krefeld
    †4. 12.1969 Hamburg


    2.) Ausbildung :
    Oberrealschule
    landwirtschaftliche Lehre
    hauptamtlicher Parteifunktionär


    3.) Biographie :
    1907–1909 Volksschule in Krefeld,
    1909–1916 Oberrealschule in Elberfeld,
    1916/17 landwirtschaftliche Ausbildung und Hilfsdienst in der Landwirtschaft,
    1917 Kriegsfreiwilliger bei der Fliegerersatz-Abteilung 7 (Braunschweig), später zum Infanterie-Regiment 92 versetzt,
    1918 im Lazarett, nach der Entlassung aus dem Lazarett zur Gebirgs-MG-Abteilung 5 versetzt (aber nicht mehr zum Einsatz gekommen),
    1919 Brigade Ehrhardt,
    1920 Zeitfreiwilliger in Elberfeld, in der Sturmkompanie des Bataillons Graf Pethusy-Huc,
    1920 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund und Stahlhelm,
    1920/21 Leiter der Elberfelder Jugendgruppe des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes,
    1921 in der Sturmkompanie Koppe des Freikorps Killinger (Oberschlesien),
    1921–1923 Kameradschaft Schill,
    1921 Eintritt in die NSDAP, Mitbegründer der NSDAP im Ruhrgebiet,
    1922–5. 11.1923 Tätigkeit als Bauhilfsarbeiter, Holzarbeiter und Verladearbeiter in Marquartstein,
    1923 als Angehöriger der Kameradschaft Schill Mitorganisator von Sabotageakten gegen die französische Besatzung im Ruhrgebiet,
    9. 11.1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München,
    10. 11.1923 ins Bergische Land geflüchtet,
    11. 11.1923 dort verhaftet, dann wieder freigelassen, anschließend wieder Arbeiter in Oberbayern,
    Febr. 1925 Rückkehr ins Ruhrgebiet,
    Febr.–Juli 1925 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Elberfeld der NSDAP,
    Juli 1925–26. 9.1925 Gauleiter des Gaus Rheinland-Nord der NSDAP,
    27. 9.–7. 3.1926 Gauleiter der Gaue Rheinland-Nord und Ruhrgebiet-Westfalen der NSDAP (unter dem Decknamen »Volksbund der schaffenden Stände«),
    7. 3.1926–1. 10.1928 Gauleiter des Großgaus Ruhr,
    22. 3.1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 32.667,
    ab 29. 8.1935 Nr. 95),
    15. 5.1927–1928 Schriftleiter der »Nationalsozialistischen Briefe«,
    15. 4.1929–1945 Gauleiter des Gaus Hamburg der NSDAP,
    1.6.1929 Herausgeber der NS-Zeitung »Hanseatische Warte« (Hamburg),
    13. 10.1930–Nov. 1933 Mitglied des Vorstandes und Schriftführer des Reichstages.
    16. 5.1933–1945 Reichsstatthalter in Hamburg,
    15. 11.1933 Allgemeine SS (Nr. 119.495),
    15. 11.1933 SS-Oberführer,
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer,
    29. 7.1936–1945 »Führer der Landesregierung« in Groß-Hamburg,
    1936–1945 Herausgeber des »Hamburger Tageblatts«,
    1. 12.1937–1945Vorsitzender des Kuratoriums des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts e.V. (HWWI),
    1. 4.1938–1945 Ständiger Vertreter der Reichsregierung in dem staatlichen Verwaltungsbezirk Hansestadt Hamburg,
    17. 2.1939 mit den baulichen Maßnahmen für Hamburg beauftragt,
    1.9.1939–16. 11.1942 Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis X (Hamburg),
    15. 11.1940–1945 Gauwohnungskommissar des Gaus Hamburg,
    20. 4.1941 NSKK-Obergruppenführer,
    30. 1.1942 SS-Obergruppenführer,
    6. 4.1942–1945 Beauftragter des GBA für den Gau Hamburg,
    30. 5.1942–1945 Reichskommissar für die deutsche Seefahrt (zur Versorgung von Truppen, der Wirtschaft und der Bevölkerung auf dem Seewege),
    24. 8.1942–1945 Reichsverteidigungskommissar Nordküste (Deutsche Bucht),
    16. 11.1942–1945 Reichsverteidigungskommissar für den Gau Hamburg,
    25. 9.1944–1945 Führer des Deutschen Volkssturms in Hamburg,
    3.4.1945 als Reichsverteidigungskommissar für die Deutsche Bucht abgesetzt.
    3.5.1945 Übergabe Hamburgs an die Alliierten,
    4.5.1945 verhaftet,
    4. 5.1946 Autounfall auf der Fahrt von Neumünster zum Nürnberger Gerichtshof, schwere Kopfverletzung und anschließend aufgrund einer monatelangen Lähmung längere Zeit in Kliniken in Bethel und Rothenburg, Haftverschonung aus Gesundheitsgründen,
    30. 7.1946 Zeuge im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß,
    1948 von einem britischen Militärgericht zu 14 Monaten Haft verurteilt,
    22. 4.1949 Entlassung durch die britischen Behörden aus gesundheitlichen Gründen, Anschluß an eine rechtsradikale »Bruderschaft«,
    3. 8.1950 in Hamburg erneut verhaftet, aber bald wieder freigelassen,
    1951–Jan. 1953 Mitglied des Naumann-Kreises (»Gauleiterkreis«),
    15. 1.1953 wegen des Verdachts des Aufbaues einer Geheimorganisation verhaftet,
    29. 3.1953wieder auf freien Fuß gesetzt, Ermittlungsverfahren der Staatsanwalt beim LG Hamburg wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ohne Anklageeröffnung,
    3. 12.1954 Einstellung des Verfahrens durch den 6. Strafsenat des Bundesgerichtshofs,
    29. 3.1953 Großkaufmann in Hamburg (Seniorchef eines Versicherungsunternehmens und Teilhaber einer chemischen Fabrik).


    4.) SS-Dienstgrade :
    15.11.1933 : Oberf.
    27.1.1934 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: unbekannt; Signatur: BArch 146-1973-079-70

  • Weinreich, Hans


    1.) Lebensdaten :
    * 5. 9.1896 Merseburg,
    †23. 12.1963 Düsseldorf


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Studium der Landwirtschaft [Abschluß?]
    kaufm. Angestellter
    hauptamtlicher Parteifunktionär,
    Beamter


    3.) Biographie :
    1903–März 1914 Bürgerschule und Gymnasium in Merseburg,
    April–Aug. 1914 Gymnasium in Blankenburg (Harz),
    Aug. 1914 Kriegsfreiwilliger beim Infanterie-Regiment Nr. 153 (Altenburg),
    Juli 1916 Fahnenjunker-Unteroffizier beim Infanterie-Regiment 29 (Trier),
    Juli–12. 10.1917 Zugführer in der 2. MG-Kompanie des Infanterie-Regiments 29,
    12. 10.1917 Leutnant,
    12. 10.1917 verwundet in englische Gefangenschaft geraten,
    29. 10.1919 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen,
    29. 10.1919 aus dem Heeresdienst entlassen,
    30. 10.1919–Juli 1920 bei der Sicherheitspolizei Berlin (Gruppe Mitte/Abteilung Friedrichshain),
    1920–1922 Studium der Landwirtschaft in Halle/S.,
    1920/21 Stahlhelm,
    15. 3.1922 NSDAP (Ortsgruppe München) und SA,
    1922–1924 Ortsgruppenleiter und Propagandaleiter der NSDAP in Merseburg,
    1.1.1923–7. 10.1931 kaufmännischer Angestellter bei den Leuna-Werken,
    27. 5.1925 Wiedereintritt in die NSDAP, Ortsgruppe Merseburg (Nr. 5.920),
    1. 2.1928 Wiedereintritt in die SA,
    15. 2.1928–1.9.1931 Gau-SA-Führer Halle-Merseburg, zugleich Führer der SA-Brigade I im Bereich Mitte,
    1.9.1931 SA-Oberführer,
    1.9.1931–13. 4.1932 Gausturmführer Halle-Merseburg,
    1.7.1932–1.6.1933 Führer der SA-Untergruppe Halle-Merseburg.
    1. 3.1933 SA-Gruppenführer,
    1. 6.–1. 7.1933 SA-Führer z.b.V. der Obersten SA-Führung,
    1.7.1933–2.7.1934 Stabsführer im Stab des Generalinspekteurs der SA und SS,
    24. 4.1934–26. 9.1943 Reichsführer (später Chef) der Technischen Nothilfe im Reichsministerium des Innern,
    4. 11.1936 Antrag auf Übernahme in die SS,
    15. 12.1936 von der SA zur SS (Eintrittsdatum zurückdatiert auf den 1. 3. 1933, Nr. 278.160) überwiesen,
    15. 12.1936 SS-Gruppenführer (mit RDA vom 1.3. 1933),
    6. 2.1941 Generalmajor der Polizei (mit Wirkung vom 1.1. 1941),
    9. 12.1941 Charakter als Generalleutnant der Polizei,
    30. 12.1941–26. 9.1943 Chef des Amts Technische Nothilfe im Hauptamt Ordnungspolizei,
    18. 8.1942 Generalleutnant der Polizei (mit Wirkung vom 1. 12.1940 und mit RDA vom 21. 6. 1942),
    25. 9.1943 gemäß Verfügung des RFSS (Tagebuchnummer III/10/42g) unter Aberkennung des Dienstgrades wegen Ungeeignetheit aus der SS entlassen,
    24. 10.1943 Anordnung des RFSS, »daß Weinreich unverzüglich mit seinem letzten militärischen Dienstgrad zur Polizei-Reserve einzuziehen und im Batl. Dirlewanger einzusetzen sei« (25. 12.1943 rückgängig gemacht), März
    1944 in den Ruhestand versetzt (mitWirkung vom 1.7. 1944).


    4.) SS-Dienstgrade :
    15.12.1936 : Gruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Klagges, Dietrich


    1.) Lebensdaten :
    *1.2.1891 Herringsen/Krs. Soest
    †12. 11.1971 Bündheim bei Bad Harzburg;


    2.) Ausbildung :
    Volksschule
    Lehrerausbildung, Mittelschullehrer
    Beamter


    3.) Biographie :
    Volksschule, Präparandenanstalt in Holzwickede (Westf.), Lehrerseminar in Soest, Militärdienst im Infanterie-Regiment 15 (Minden), danach Lehrer in Harpen bei Bochum, Mittelschullehrer in Wilster (Holstein) und Konrektor
    einer Mittelschule in Benneckenstein (Harz),
    1914–1918 Kriegsdienst, bei Neuve Chapelle schwer verwundet,
    1918–1924 DNVP, 1924/
    25 DVFP, Mitglied des Deutschbundes,
    13. 6.1925 NSDAP (Nr. 7.646),
    1928 erfolglose Kandidatur zum Preußischen Landtag,
    1928–1930 Ortsgruppen- und Bezirksleiter der NSDAP in Benneckenstein, Stadtverordneter und Stadtverordnetenvorsteher in Benneckenstein, Mitglied des Kreistages Kreis Grafschaft Hohenstein,
    1930 Entlassung aus dem Schuldienst (ohne Pensionsanspruch) wegen NS-Betätigung,Mitarbeiter der Zeitschriften
    »Die deutsche Schule«, »Die völkische Schule« und »Deutschlands Erneuerung«,
    1. 1.–Sept. 1931 Regierungsrat im Braunschweigischen Staatsministerium für Volksbildung,
    1931/32 Unterabteilungsleiter in der Reichsorganisationsabteilung der Reichsleitung der NSDAP,
    15. 9.1931–1945 Braunschweigischer Staatsminister des Innern und für Volksbildung,
    2. 11.1931–22. 9.1932 Mitglied des Reichswirtschaftsrats der NSDAP,
    Mai–10. 6.1932 Leiter der Unterabteilung Wirtschaftswissenschaft der Reichsleitung der NSDAP,
    10. 6.–30. 9.1932 Leiter der Abteilung V (Wirtschaftswissenschaft) in der Hauptabteilung IV der Reichsleitung der NSDAP,
    1. 10.–15. 12.1932 Leiter der AbteilungWirtschaftswissenschaft in der Hauptabteilung III der Reichsleitung der NSDAP.
    Mai 1933–1945 Braunschweigischer Ministerpräsident und Vorsitzender des Staatsministeriums des Landes Braunschweig,
    1933 Mitglied des Kulturrates des Deutschen Auslands-Instituts (Stuttgart),
    1933 Vorsitzender des Landesverkehrsverbandes Harz,
    Okt. 1933–1944 Ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (München),
    27. 1.1934 SS (Nr. 154.006),
    27. 1.1934 SS-Gruppenführer und Ernennung zum Ehrenführer der 49. SS-Standarte, Herausgeber der Zeitschrift »Nordlicht« und der Reihe »Volk und Führer. Deutsche Geschichte für Schulen«,
    11. 12.1935 Mitglied des Ehrenführerrings des Reichsbundes der Kinderreichen (R. d.K.),
    15. 7.1937–4.3.1943 Mitglied des Aufsichtsrats der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten »Hermann Göring«, Berlin,
    1. 11.1937–1945 Braunschweigischer Staatsminister der Finanzen,
    22. 9.1939–1945 Mitglied des Verteidigungsausschusses des i. St. d. RFSS,
    1944/45 Vertreter des Leiters und Staatssekretärs des Reichsforstamtes.
    12. 4.1945 von amerikanischen Truppen verhaftet und später in Recklinghausen interniert,
    9. 7.1949 vom Spruchgericht Bielefeld wegen SS-Zugehörigkeit zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt,
    5.4.1950 vom Schwurgericht Braunschweig zu lebenslanger Haft verurteilt (durch BGH aufgehoben),
    1952 vom Schwurgericht Braunschweig zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt,
    2. 10.1957 auf Beschluß des Strafsenats am Oberlandesgericht Braunschweig begnadigt und aus der Haft entlassen, klagte auf Pensionszahlung, die ihm verweigert wurde,
    1964 Zuerkennung des Pensionsanspruchs durch das Verwaltungsgericht Braunschweig,
    16. 7.1970 Zuerkennung des Pensionsanspruchs durch das Bundesverwaltungsgericht (was zu erheblichen öffentlichen Kontroversen führte), unterhielt Kontakte zu politisch rechtsstehenden Organisationen.


    4.) SS-Dienstgrade :
    27.1.1934 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Prützmann, Hans-Adolf Paul


    1.) Lebensdaten :
    * 31. 8.1901 Tolkemit/Krs. Elbing
    †21. 5.1945 Lüneburg (Freitod) (a.A.: 16. 5.1945 Fort Diest/Belgien)


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Studium Landwirtschaft (kein Abschluß)
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    Gymnasium in Prenzlau, Bochum und Stralsund, Abitur, Studium der Landwirtschaft (ohne Abschluß) an der Universität Göttingen, danach sieben Jahre landwirtschaftlicher Beamter in Pommern, Brandenburg und Ostpreußen,
    Nov. 1918–1921 Zeitfreiwilliger in der Formation Anlock, Abteilung Wasserkante, und im Bataillon Groß-Berlin,
    Mai/Juni 1921 Freikorpskämpfer in Oberschlesien,
    Herbst 1923–Frühjahr 1924 bei der Schwarzen Reichswehr im Infanterie-Regiment 17 (Celle) und beim I. Bataillon (Braunschweig),
    1929 NSDAP (Nr. 142.290),
    1929–Aug. 1930 Angehöriger der SA (im Ruhrgebiet),
    12. 8.1930 SS (Nr. 3.002),
    12. 8.1930 SS-Anwärter,
    12. 8.1930–30. 3.1931 im SS-Sturm 24,
    20. 8.1930 SS-Mann,
    20. 8.1930 SS-Scharführer (mit Wirkung vom 15. 8. 1930),
    10. 11.1930 SS-Sturmführer,
    10. 11.1930–23. 3.1931 Führer des SS-Sturms 24 bzw. Adjutant des SS-Sturmbanns I/30 (Bochum),
    30. 3.–3. 8.1931 SS-Adjutant der 30. SS-Standarte (mit Wirkung vom 23. 3. 1931),
    3. 8.1931–11. 1.1932 beauftragter Verwalter der 19. SS-Standarte (Gelsenkirchen),
    4. 8.1931 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 3. 8. 1931),
    11. 1.1932 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 1.1. 1932),
    11. 1.–9. 9.1932 Führer der 19. SS-Standarte,
    9.9.1932–27. 7.1933 Führer der 18. SS-Standarte Königsberg (mit Wirkung vom 1.9. 1932).
    26. 6.1933 SS-Oberführer,
    27. 7.1933 mit der Führung der SS-Gruppe Südwest beauftragt,
    27. 7.1933–11. 1.1934 zugleich mit der Führung des SS-Abschnitts X (Stuttgart) beauftragt,
    16. 11.1933–1.3.1937 Führer (bis 1. 3.1934 m.d.F.b.) des SS-Oberabschnitts Südwest (Stuttgart),
    20. 11.1933 SS-Brigadeführer (mitWirkung vom 9. 11. 1933),
    28. 2.1934 SS-Gruppenführer, Mitglied des Landesbauernrats und des Landesjagdrats Württemberg,
    1.3.1937–1.5.1941 Führer des SS-Oberabschnitts Nordwest (20. 4.1940 umbenannt in Oberabschnitt Nordsee, Hamburg),
    Juli 1937–1941 ehrenamtlicher Hamburgischer Staatsrat und Senator der inneren Verwaltung der Hamburgischen Landesregierung,
    März/April 1938 Führer des Sicherungsstabs für die Volksabstimmung am 10. 4.1938 im SS-Oberabschnitt Nordwest,
    28. 6.1938–1.5.1941 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten in Hamburg, in Oldenburg und in Bremen, in Hannover und in Schleswig-Holstein im Wehrkreis X (Hamburg), Braunschweigischer Staatsrat,
    1.9.1939 Sonderbeauftragter des Bereichs »Polizei und Schutzgliederungen« beim Reichsverteidigungskommissar
    im Wehrkreis X,
    25. 4.1940 unter Beibehaltung der bisherigen Dienststellung mit der Inspektion der in Jütland eingesetzten SS- und Polizei-Formation beauftragt,
    9. 4.1941 Generalleutnant der Polizei,
    1.5.1941–1945 Führer des SS-Oberabschnitts Nordost (Königsberg, ab 21. 6.1941 vertreten),
    1. 5.1941–20. 2.1944 Höherer SS- und Polizeiführer beim Oberpräsidenten von Ostpreußen im Wehrkreis I (ab 21. 6.1941 vertreten),
    22. 6.–31. 10.1941 Höherer SS- und Polizeiführer für das Ostland und Rußland-Nord (Höherer SS- und Polizeiführer beim Befehlshaber Heeresgebiet Rußland-Nord),
    31. 10.–22. 11.1941 Höherer SS- und Polizeiführer Rußland-Süd,
    9. 11.1941 SS-Obergruppenführer und General der Polizei,
    22. 11.1941–18. 3.1944 Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichskommissar für die Ukraine und bei der Heeresgruppe Rußland-Süd,
    1. 12.1941–18. 3.1944 Führer des SS-Oberabschnitts Ukraine,
    16. 12.1941 in die Planstelle eines Generals der Polizei bei der Polizeiverwaltung Berlin eingewiesen (mit Wirkung
    vom 1. 10. 1941),
    7. 2.1942 »Hauptverantwortlicher für die Sicherheit des Autobahnbaus Dg. IV«,
    Aug. 1942–1944 Beauftragter des RFSS für die »Bandenbekämpfung« im Bereich des Wehrmachtsbefehlshabers für die Ukraine, später auch im rückwärtigen Gebiet der Heeresgruppe A (mit »alleinige(r) Verantwortung für die Bandenbekämpfung in den Gebieten mit ziviler Verwaltung«),
    27. 11.1942–Aug. 1943 Leiter des Bandenbekämpfungsstabs des BdO und Höherer SS- und Polizeiführer Ukraine,
    22. 10.1943–18. 9.1944 Höchster SS- und Polizeiführer im Reichskommissariat Ukraine (29. 10.1943 Befehlsübernahme),
    18. 1.–27. 3.1944 Kommandeur der »Kampfgruppe Prützmann« beim Panzer-AOK 4,
    20. 2.1944–1945 Höherer SS- und Polizeiführer im Gau Ostpreußen und im Wehrkreis I (bis 1. 12.1944 vertreten durch SS-Gruppenführer George Ebrecht),
    Juni 1944–1945 Verbindungsführer des RFSS zum OKW,
    20. 6.1944 General der Waffen-SS und der Polizei (mit Wirkung vom 1. 7. 1944),
    1944 vertretungsweise mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Höchsten SS- und Polizeiführer Italien beauftragt,
    21. 11.1944–31. 1.1945 Bevollmächtigter Deutscher General in Kroatien1,
    25. 11.1944–30. 4.1945 Generalinspekteur für Spezialabwehr (Oberbefehlshaber der Werwolf-Verbände),
    1. 5.–21. 5.1945 Verbindungsoffizier Heinrich Himmlers zur »Regierung « Dönitz in Flensburg.
    21. 5.1945 bei Bremervörde in britische Gefangenschaft geraten, ins Lager Lüneburg überführt, nach seiner Enttarnung Freitod mit Zyankali


    4.) SS-Dienstgrade :
    10.11.1930 : Stuf.
    3.8.1931 : Stubaf.
    1.1.1932 : Staf.
    26.6.1933 : Oberf.
    9.11.1933 : Brif.
    28.2.1934 : Gruf.
    9.11.1941 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1934; Signatur: BArch 183-R-53525

  • Körner, Paul


    1.) Lebensdaten :
    * 2. 10.1893 Pirna
    †29. 11.1957 Tegernsee


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Studium der Rechtswissenschaften
    Beamter


    3.) Biographie :
    1900–1912 Vorschule und Realgymnasium in Zittau,
    1914 Eintritt in das Kgl. Sächsische Feldartillerie-Regiment Nr. 28 als Einjährig-Freiwilliger,
    Aug. 1914–1918 Kriegsdienst im Feldartillerie-Regiment 28 und als Generalstabsoffizier,
    1919 als Hauptmann verabschiedet,
    1920 Studium der Rechtswissenschaften, danach in leitenden Stellungen in der Industrie tätig,
    1926 Bekanntschaft mit Hermann Göring,
    1928 für die NSDAP aktiv,
    1931–1933 Adjutant und Privatsekretär Görings,
    5. 12.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 714.328),
    17. 2.1932 SS (Nr. 23.076),
    17. 2.1932 SS-Sturmbannführer,
    22. 7.1932 SS-Standartenführer.
    20. 4.1933 SS-Oberführer,
    22. 4.1933–1945 Staatssekretär des Preußischen Staatsministeriums,
    April 1933 Stellvertretender Bevollmächtigter Preußens beim Reichsrat,
    11. 7.1933 Preußischer Staatsrat,
    19. 7.1933SS-Brigadeführer,
    1933 Mitglied des Verwaltungsrats der Gesellschaft Reichsautobahnen,
    1933–1945 Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichspost,
    30. 11.1933–20. 4.1934 Vertreter (»im Falle der Behinderung«) des Chefs der Preußischen Geheimen Staatspolizei, 1.3.1934 SS-Gruppenführer, Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG,
    1936 Ständiges Mitglied der Reichsarbeitskammer,
    22. 10.1936–1945 Staatssekretär, ständiger Stellvertreter und Leiter der Geschäftsstelle des Beauftragten für den Vierjahresplan,
    22. 10.1936–1939 (ab Dez. 1936 ständiger) Vertreter des Vorsitzenden des Generalrates der Reichsstelle für den Vierjahresplan,
    22. 10.1936–1945 (ab Dez. 1936 ständiger) Vertreter des Vorsitzenden des Kleinen Ministerrats für den Vierjahresplan,
    15. 7.1937–1.5.1942 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten »Hermann Göring«, Mitherausgeber der Zeitschrift »Deutsche Verwaltung. Organ der Rechtswahrer der Verwaltung des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes«,
    12. 9.1938 Mitglied des Präsidiums desVereinsHaus der DeutschenTechnik, München,
    7.7.1939–29. 12. 1942 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Holdinggesellschaft AG Reichswerke »Hermann Göring«, Salzgitter,
    1939–1942 Vorsitzender des Generalrats der Reichsstelle für den Vierjahresplan,
    17. 1.1941–30. 4.1942 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Reichswerke AG für Berg- und Hüttenbetriebe »Hermann Göring«, Berlin,
    1941–1945 Stellvertreter des Leiters desWirtschaftsführungsstabs Ost,
    1941–1943 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Berg- und Hüttenwerke Ost GmbH,
    Juni 1942–1945 Mitglied des Präsidialrats des (neuen) Reichsforschungsrates,
    1942–1945 Mitglied der »Zentralen Planung« im Vierjahresplan,
    30. 1.1942 SS-Obergruppenführer i. St. d. RFSS, Oberstleutnant d.R. der Luftwaffe.
    12. 3.1946 Zeuge im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß,
    15. 11.1947–11. 4.1949 Angeklagter im »Wilhelmstraßenprozeß« (Fall XI) in Nürnberg,
    11. 4.1949 zu 15 Jahren Haft verurteilt,
    16. 12.1951 Entlassung aus dem Gefängnis Landsberg, anschließend Pensionär.


    4.) SS-Dienstgrade :
    17.2.1932 : Stubaf.
    22.7.1932 : Staf.
    20.4.1933 : Oberf.
    19.7.1933 : Brif.
    1.3.1934 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1933; Signatur: BArch 146-1993-086-12

  • Rodenbücher, Alfred


    1.) Lebensdaten :
    * 29. 9.1900 Schopfheim (Baden)
    †29. 3.1979 Emmendingen


    2.) Ausbildung :
    Volks- und Gewerbeschule
    Berufssoldat
    Marinefachschule
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    1907–1915 Besuch der Volksschule in Schopfheim,
    1915/16 Fabrikarbeiter in Tuchfärbereien und Schuhfabriken, zudem Besuch einer Gewerbeschule in Schopfheim zur Vorbereitung für den technischen Beruf,
    1915 Kriegsfreiwilliger bei der Kaiserlichen Marine,
    10. 10.1916 Eintritt in die Schiffsjungendivision als Zwölfjährig-Freiwilliger,
    24. 12.1918 Übernahme in die Vorläufige Reichsmarine, mehrjähriger Besuch einer Höheren Marine-Fachschule, Dienst auf dem Kreuzer »Berlin«, dem Linienschiff »Hannover« und bei den Landtruppen, zuletzt an der Schiffsartillerie-Schule Kiel,
    1. 10.1922 Maat (Unteroffizier),
    1. 10.1925 Oberbootsmaat (Oberfeldwebel),
    25. 9.1930 aus dem aktiven Dienst verabschiedet,
    25. 9.1930–Okt. 1931 Registrator bei der Einstellungsbehörde der Schiffsstammdivision der Ostsee,
    ab Dez. 1930 Sportlehrer bei der SA und SS in Kiel,
    27. 9.1930–5.4.1931Schriftwart der Ortsgruppe Kiel-Mitte der NSDAP,
    1. 1.1931 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 413.447),
    1. 3.1931 Antrag auf Aufnahme in die SS,
    1. 3.–4. 4.1931 Sportlehrer des SS-Sturms 1/II/4,
    5. 5.1931 Aufnahme in die SS (Nr. 8.229),
    2. 6.1931 SS-Mann,
    3.6.1931 SS-Scharführer,
    12. 6.1931 SS-Truppführer,
    12. 6.–14. 9.1931 Führer des SS-Sturms 1/III/4,
    30. 6.1931 SS-Sturmführer (mit Wirkung vom 15. 6. 1931),
    10. 9.1931 SS-Sturmbannführer,
    14. 9.–26. 10.1931 beauftragter Verwalter der SS-Standarte 40 (Kiel),
    Okt. 1931 aus dem Marinedienst ausgeschieden,
    14. 10.1931 Übernahme in den hauptamtlichen SS-Dienst,
    26. 10.1931–6. 10.1932 Führer (m.d.F.b.) der 40. SS-Standarte, 26. 10.1931 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 18. 10.1931),
    6. 10.1932–30. 11.1933 Führer des SS-Abschnitts XIV (Bremen),
    6. 10.1932 SS-Oberführer.
    27. 9.–30. 11.1933 Bremischer Staatsrat,
    30. 11.1933–15. 2.1934 Führer des (selbständigen) SS-Abschnitts VIII (Linz),
    15. 12.1933 SS-Brigadeführer,
    15. 2.–24. 7.1934 beauftragter Führer des SS-Oberabschnitts Donau,
    Mai 1934 nach Deutschland zurückgekehrt,
    21. 7.1934 Antrag auf Verabschiedung aus der SS (abgelehnt),
    4. 8.1934–1.2.1937 Leiter der »Abwicklungsstelle « der Landesleitung Österreich der NSDAP (München),
    4. 8.1934–7. 11.1938 Leiter des Flüchtlingshilfswerks der NSDAP und Führer der SS-Sammelstelle,
    9. 9.1934 SS-Gruppenführer,
    10. 1.–1. 3.1939 kommandiert zum Hauptamt Ordnungspolizei,
    1. 6.1939–30. 4.1941 Führer des SS-Oberabschnitts Alpenland und Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern in Salzburg, in Kärnten, in Steiermark und in Tirol und Vorarlberg im Wehrkreis XVIII (Salzburg),
    23. 5.1940 SS-Hauptsturmführer d.R. der Waffen-SS,
    23. 5.–15. 6.1940 Kriegseinsatz als Führer der 2. Kompanie der Leibstandarte-SS »Adolf Hitler«,
    1. 5.–14. 5.1941 SS-Führer im Stab RFSS,
    15. 5.1941–1.4.1944SS-Führer im Persönlichen Stab RFSS,
    Sept.1941 unter Aufhebung seiner u. k.-Stellung vom RFSS für den Dienst in der Kriegsmarine freigegeben,
    1.2.1942 Kapitänleutnant der Marine-Artillerie (mit RDA vom 15. 4. 1940),
    13. 2.1942–1945 Kriegsdienst bei der Marine, u. a. in der Hauptausbildungsabteilung für Kriegschiffneubau in Den Helder (Niederlande),
    1. 4.1943 Korvettenkapitän d.R. (AMD),
    Mai–Aug. 1943 Hafenkommandant der Seekommandantur Krim,
    Aug.–Nov. 1943 bei der Seekommandantur Kaukasus (MVO),
    Nov.1943–Nov. 1944 Seeoffizier beim Stab der Seekommandantur Albanien,
    1.4.1944–1945 SS-Führer beim Stab des SS-Personalhauptamts,
    Nov. 1944–Jan. 1945 bei der Seekommandantur Albanien (Abwicklung),
    März–Mai 1945 im Stab desMarineoberkommandos Norwegen (Füsto).
    1945–1948 in britischer Kriegsgefangenschaft.


    4.) SS-Dienstgrade :
    15.6.1931 : Stuf.
    10.9.1931 : Stubaf.
    18.10.1931 : Staf.
    6.10.1932 : Oberf.
    15.12.1933 : Brif.
    9.9.1934 : Gruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Berkelmann, Theodor Friedrich Wilhelm Hermann


    1.) Lebensdaten :
    * 17. 4.1894 Ban St. Martin bei Metz
    †27. 12.1943 Posen


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    hauptamtlicher SS-Führer


    3.) Biographie :
    1900–1905 Volksschule in Flattershausen (Elsaß),
    1905/06 Gymnasium in der Schweiz,
    1906–1910 Realschule in Münster (Elsaß),
    1910–1913 Oberrealschule in Colmar (Elsaß),
    1913 Abitur,
    Okt. 1913 Eintritt in das Jägerbataillon Nr. 11 als Einjährig-Freiwilliger,
    Aug. 1914–1918 Kriegsdienst im Reserve-Jägerbataillon 11, Reserve-Infanterie-Regiment 83 und Reserve-Infanterie-Regiment 94, zuletzt als Regimentsadjutant (Ost-, Südost-und Westfront),
    1914 Leutnant d.R.,
    März–Okt. 1919 Freikorps Hülsen,
    Sept.1919 mit dem Charakter als Oberleutnant verabschiedet, zunächst ohne Beschäftigung,
    18. 1.1920–Aug. 1922 Bergarbeiter im Kalibergwerk,
    Aug. 1922–Febr. 1923 Steinbrucharbeiter,
    Febr. 1922–Nov. 1923 Angestellter einer Versicherungsgesellschaft,
    Dez.1923–1.4.1925 Geschäftsführer einer landwirtschaftlichen An- und Verkaufsgenossenschaft,
    1. 4.1925–1.4.1926 Generalagent für Versicherungen,
    1.4.1926–1.2.1930 Sportlehrer und Ausbildungsleiter beim Landesschützenverband in Oberschlesien,
    1.5.1929 NSDAP (Nr. 128.245),
    1. 2.1930–1.3.1931 Farmarbeiter in Kanada,
    6. 3.1931 SS-Anwärter,
    6. 3.–15. 6.1931 Aufstellungsführer und Assistent des Führers der 23. SS-Standarte (Oppeln),
    15. 6.1931 zur OSAF versetzt,
    15. 6.1931 SA-Standartenführer,
    15. 6.1931–6.3.1932 Lehrer und Stellvertreter des Leiters der Reichsführerschule der SA,
    6. 3.1932 Übernahme in die SS (Nr. 6.019) als SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 15. 6. 1931),
    6. 3.–30. 9.1932 Adjutant des Reichsführers SS,
    1. 10.1932–1.4.1933 Führer z.b.V. der SS-Gruppe Nord (Altona).
    1. 4.–11. 12.1933 Führer der 24. SS-Standarte »Ostfriesland« (Oldenburg),
    11. 12.1933–1. 4.1936 Führer des SS-Abschnittes VI (Brieg, ab Juni 1934 Breslau),
    7. 2.1934 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 30. 1. 1934),
    9. 9.1934 SS-Brigadeführer,
    Nov. 1935–1936 Mitglied (weltanschaulicher Prüfer) des Justizprüfungsamtes beim Oberlandesgericht Breslau, 1.4.1936–20. 4.1940 Führer des SS-Oberabschnitts Elbe (Dresden),
    13. 9.1936 SS-Gruppenführer,
    28. 6.1938–20. 4.1940 Höherer SS- und Polizeiführer Elbe (Dresden),
    22. 9.1939–20. 4.1940 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises IV,
    20. 4.–9. 7.1940 Führer des SS-Oberabschnitts West und Höherer SS- und Polizeiführer bei den Oberpräsidenten von Westfalen, Hannover, der Rheinprovinz und beim Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe im Wehrkreis VI (Düsseldorf), als solcher Mitglied des Verteidigungsausschusses VI,
    9. 7.–2. 10.1940 Höherer SS- und Polizeiführer für Saar-Lothringen und Führer des SS-Oberabschnitts Saar-Lothringen,
    9. 7.–9. 11.1943 Stellvertretender Beauftragter des RKF für die Westmark,
    2. 10.1940–3.2.1941 Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichskommissar für die Saarpfalz und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen und Führer des SS-Oberabschnitts Lothringen-Saarpfalz (Metz),
    3.2.1941–21. 5.1943 Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in der Westmark und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen und Führer des SS-Oberabschnitts Westmark (Saarbrücken),
    15. 4.1941 Generalleutnant der Polizei,
    10. 12.1941–21. 5.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein,
    10. 12.1941–21. 5.1943 Höherer SS- und Polizeiführer Rhein,
    18. 5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1. 1. 1942),
    21. 5.–9. 11.1943 Höherer SS-und Polizeiführer Rhein-Westmark beim Reichsstatthalter für die Westmark und Chef
    der Zivilverwaltung in Lothringen (Saarbrücken) und Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in den Provinzen Hessen-Nassau und in Baden imWehrkreis XII
    und dem Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg (Wiesbaden),
    30. 1.1942 SS-Obergruppenführer und General der Polizei,
    21. 5.–9. 11.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein-Westmark,
    9. 11.–27. 12.1943 Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Posen im Wehrkreis XXI und Führer des SS-Oberabschnitts Warth, als solcher auch Ständiger Vertreter des Beauftragten des RKF im Warthegau,
    27. 12.1943 an den Folgen eines Gehirntumors verstorben.


    4.) SS-Dienstgrade :
    15.6.1931 : Staf.
    30.1.1934 : Oberf.
    9.9.1934 : Brif.
    13.9.1936 : Gruf.
    30.1.1942 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL42
    Bild : Aufnahme-Datum: 1938, oder früher; Signatur: Public Domain

  • Bormann, Martin


    1.) Lebensdaten :
    * 17. 6.1900 Halberstadt,
    †(2. 5.)1945 Berlin (Freitod)


    2.) Ausbildung :
    Gymnasium (Obersekunda)
    landwirtschaftliche Ausbildung
    hauptamtlicher Parteifunktionär


    3.) Biographie :
    1906–1909 private Lehranstalt in Eisenach,
    1910–1917 Realgymnasium (bis Obersekunda) in Weimar,
    Juni 1918–Febr. 1919 Kanonier im Königlich-preußischen (2. Thüring.) Feldartillerie-Regiment Nr. 55 (Naumburg),
    1919/20 landwirtschaftlicher Eleve in Mecklenburg,
    Juli 1920 Verband gegen Überhebung des Judentums,
    Aug. 1920–März 1924 Viehinspektor und Geschäftsführer des Gutes Herzberg (Krs. Parchim),
    1922/23 Abschnittsleiter in der Arbeitsgemeinschaft (Freikorps) Roßbach im Kreis Parchim,
    Dez. 1922–1923 DVFP,
    31. 5./1. 6.1923 einer der Anstifter des Fememords an dem Lehrer und Roßbach-Angehörigen Walter Kadow,
    Aug./Sept. 1923 Untersuchungshaft in Schwerin und Leipzig,
    17. 3.1924 vom Reichsgericht zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt (unter Anrechnung der Untersuchungshaft),
    Febr. 1925–Mai 1926 (erneut) Geschäftsführer des Gutes Herzberg,
    1925 Frontbann,
    1926–1928Mitarbeiter der Wochenzeitschrift »Der Nationalsozialist« in Weimar,
    27. 2.1927 NSDAP (Nr. 60.508),
    April 1927 SA,
    1. 11.1927–14. 11.1928 Gaupressewart der Gauleitung Thüringen der NSDAP,
    ab 1.4.1928 auch Gaugeschäftsführer der Gauleitung Thüringen der NSDAP, zugleich Bezirksleiter des Bezirks Jena der NSDAP,
    15. 11.1928–14. 8.1930 Leiter der SA-Versicherung im Stab der Obersten SA-Führung (München),
    25. 8.1930–3. 7.1933 Leiter der Hilfskasse der NSDAP (SA-Versicherung) und Hauptabteilungsleiter in der Reichsleitung der NSDAP,
    1. 4.1930–20. 4.1931 Mitglied des Nationalsozialistischen Automobilkorps (Nr. 2),
    18. 12.1931 SA-Standartenführer (OSAF).
    4. 7.1933–11. 5.1941 Persönlicher Sekretär und Chef der Stabskanzlei (Stabsleiter) des Stellvertreters des Führers, zugleich »Sachbearbeiter des Führers für alle Reichsparteitagsangelegenheiten«,
    10. 10.1933 Reichsleiter der NSDAP,
    7.9.1935 ordentliches Mitglied des Reichsbauernrates, später auch Mitglied des Ehrengerichtes des Reichsbauernrates,
    30. 1.1937 Allgemeine SS (Nr. 278.267, Dez. 1938 per Sonderbefehl des Reichsführers SS neue Nr. 555),
    30. 1.1937 SS-Gruppenführer,
    1938–1945 Mitglied des persönlichen Stabes des Führers,
    20. 4.1940 SS-Obergruppenführer,
    12. 5.1941–1945 Leiter der Partei-Kanzlei der NSDAP,
    29. 5.1941–1945 ständiges Mitglied des Ministerrates für die Reichsverteidigung (im Rang einem Reichsminister
    gleichgestellt),
    18. 1.1943–1944Mitglied des »Dreimännerkollegiums« (zur Organisation des totalen Krieges),
    12. 4.1943–1945 Sekretär und Persönlicher Adjutant des Führers,
    25. 9.1944 Leiter des Deutschen Volkssturms, Vorsitzender der Reichsschule Feldafing,
    29. 4.1945 Trauzeuge von Adolf Hitler und Eva Braun sowie unterzeichnender Zeuge des politischen und privaten
    Testaments Hitlers, von diesem auch als Testamentsvollstrecker ernannt,
    29. 4.1945 in Hitlers Testament zum Reichsparteiminister bestimmt.
    1./2. 5.1945 Flucht aus dem Führerbunker, kam bei den Kämpfen in Berlin um (Zeugenaussage Arthur Axmann),
    1. 10.1946 im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß in Abwesenheit zum Tode verurteilt,
    Ende 1954 vom AG Berchtesgaden für tot erklärt.


    4.) SS-Dienstgrade :
    30.1.1937 : Gruf.
    20.4.1940 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1934; Signatur: BArch 183-R14128A

  • Eggeling, Joachim Albrecht Leo


    1.) Lebensdaten :
    * 30. 11.1884 Blankenburg (Harz),
    †15. 4.1945 Halle (Freitod)


    2.) Ausbildung :
    Abitur
    Berufssoldat
    landwirtschaftliches Studium (1 Semester)
    hauptamtlicher Parteifunktionär


    3.) Biographie :
    1891–1898 Besuch der Bürgerschule und des Gymnasiums in Blankenburg,
    1898–10. 3.1904 Kadett in Oranienstein und Groß-Lichterfelde,
    10. 3.1904 Eintritt in das Hannoversche Jäger-Bataillon 10 als Leutnant,
    1913 Oberleutnant,
    1. 8.1914–Nov. 1918 Kriegsdienst,
    Jan. 1915 Hauptmann und bis Nov.1918 Führer der MG-Abteilung Nr. 5,
    Sept.1919 aus dem aktiven Militärdienst verabschiedet,
    1919/20 Studium (ein Semester) an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Halle,
    1920–Nov. 1922 Gutsinspektor,
    Nov. 1922 Übernahme der Domäne Frose (Anhalt) als selbständiger Landwirt,
    29. 7.1925 NSDAP (Nr. 11.579),
    1926–1930 »Berater des Gauleiters in allen Fragen der Landwirtschaft«,
    1930–20. 4.1937 Landwirtschaftlicher Gaufachberater der Gauleitung Magdeburg-Anhalt der NSDAP,
    Okt. 1932–1933 Landwirtschaftlicher Landesfachberater der NSDAP für Mitteldeutschland-Brandenburg, Mitglied des
    Vorstandes der Landwirtschaftskammer für Anhalt,
    1932–März 1933 Erster Kreisdeputierter und Kreistagsabgeordneter.
    13. 5.1933–20. 4.1937 Anhaltischer Staatsrat,
    1933–20. 4.1937 Stellvertretender Gauleiter des Gaus Magdeburg-Anhalt der NSDAP,
    Juni 1933–20. 4.1937 Landesbauernführer der Provinz Sachsen und des Landes Anhalt (später Landesbauernschaft Sachsen-Anhalt), zugleich Gauamtsleiter des Amtes für Agrarpolitik des Gaus Magdeburg-Anhalt der NSDAP, Mitglied des Deutschen Reichsbauernrates, Preußischer Provinzialrat der Provinz Sachsen,
    Nov. 1935–20. 4.1937 beauftragt mit der Führung der Geschäfte des Gaus Magdeburg-Anhalt der NSDAP,
    10. 2.1936 wegen der Übernahme der Geschäfte des Gauleiters vom Amt als Landesbauernführer beurlaubt,
    9. 6.1936 Allgemeine SS (Nr. 186.515),
    9. 6.1936 SS-Brigadeführer,
    20. 4.1937–15. 4.1945 Gauleiter des Gaus Halle-Merseburgder NSDAP (Halle),
    20. 4.1937 Preußischer Staatsrat,
    20. 4.1937 SS-Gruppenführer,
    22. 9.1939–16. 11.1942 Beauftragter des Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis IV im Gebiet Halle-Merseburg,
    22. 9.1939 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises IV,
    15. 11.1940–1945 Gauwohnungskommissar des Gaus Halle-Merseburg,
    6.4.1942–1945 Beauftragter des GBA für den Gau Halle-Merseburg,
    16. 11.1942–1945 Reichsverteidigungskommissar für den Gau Halle-Merseburg,
    21. 6.1943 SS-Obergruppenführer i. St. d. RFSS,
    1. 7.1944 mit der Verwaltung der Stelle des Oberpräsidenten in Merseburg beauftragt,
    18. 8.1944–1945 Oberpräsident der Provinz Merseburg,
    25. 9.1944–1945 Führer des Deutschen Volkssturms im Gau Halle-Merseburg, erschoß sich in einem Gewölbe der Moritzburg in Halle.


    4.) SS-Dienstgrade :
    9.6.1936 : Brif.
    20.4.1937 : Gruf.
    21.6.1943 : Ogruf.


    5.) Quellen :
    BN45-LIL, DV-DAL38, DV-DAL44
    Bild : Aufnahme-Datum: 1936; Signatur: BArch 119-1993-01A