Hallo zusammen,
ich habe hier seit einiger Zeit die WASt Auskunft über meinen Großvater vorliegen und versuche den Weg meines Großvaters im WK II zu rekonstruieren bzw. nachzuvollziehen.
Leider hat mein Großvater nie viel aus der Zeit des Krieges erzählt, so daß die WASt Auskunft mein Ausgangspunkt bei den Recherchen war.
Bei diesen Recherche im Internet bin ich auf dieses Forum gestoßen und möchte hier die soweit zusammengetragenen Ergebnisse einstellen mit der Hoffnung, dass jemand zusätzliche Informationen zu Einsatzorten bzw. der Regimentsgeschichte o.ä. hat (gerne auch Denkanstösse in welcher Richtung weitere Recherchen Sinn machen).
Nachfolgenden Einheiten gehörte mein Großvater im Verlauf des Krieges an:
August 1939 bis Dezember 1942:
1.Kompanie Infanterie Regiment 216, 86. Infanterie Division
Dezember 1942 bis März 1943:
Führereserve Heeresgruppe B
März 1943 bis September 1943:
Grenadier Ersatz Bataillon 67
September 1943 bis Oktober 1943:
2.Kompanie Festungs-Bataillon 648, 210. Infanterie Division
Oktober 1943 bis März 1944:
3.Kompanie Festungs-Bataillon 648, 210. Infanterie Division
März 1944 bis Kriegsende:
Festungs-Bataillon 651, 199. Infanterie Division
Nachfolgenden Einsätze/Stationen leite ich aus der WASt Auskunft ab:
Frankreichfeldzug
Bereitstellung Raum Eifel
Bereitstellung im Raum Saarburg (Januar 1940 bis Mai 1940)
Fall Gelb: Marsch über Arlon in den Bereich Rethel
Fall Rot: Vorstoß in den Raum Boubonne, Verwundung in Charmontois le Roy mit anschliessenden Lazarettaufenthalten.
Besatzungszeit in Frankreich
---Hier kann ich leider nicht genau zuordnen in welchem Bereich die 86. I.D. bzw. die 1. I.R. 216 eingesetzt wurde.
Im LdW wird vom Raum zwischen „Vierzon und Nelse“ gesprochen. Allerdings liefert mir Google Maps widersprüchliche Ergebnisse.---
Russlandfeldzug:
Juni 1941 Verlegung nach Ostpreussen
Juli 1941 OKH Reserve im Bereich Smolensk
Vormarsch über Polozk in den Bereich Welikije Luki, Verwundung in Ssopki mit anschliessendem Lazarettaufenthalten
---Bei der Zuordnung vom Ort Ssopki gibt Google Maps im Raum Welikije Luki 3 Sucherergebnisse aus. Wer Infos hat, um welchen Ort es sich handeln könnte würde mir an dieser Stelle weiterhelfen.
Den ungefähren Weg zumindest der 86. I.D. (genaueres Kartenmaterial wäre natürlich super) habe ich über Lagekarten nachvollzogen und alle 3 Ortschaften liegen im Bereich der 86. I.D.---
Im Anschluss an die Verwundung nahm mein Großvater wohl, im Zeitraum August 1941 bis Juni 1942, am Offiziers-Lehrgang teil.
Soweit kann ich mir den Ablauf recht schlüssig zusammenstellen, die folgende Zeit bis Kriegsende wird allerdings für mich etwas unscharf, da ich zu den Infanterie-Divisionen und Armeekorps wenig im Internet finden konnte:
Im Anschluss an die Offiziers Ausbildung sollte er wohl wieder bei seiner alten Einheit verwendet werden. Auf den Weg zur Einheit erkrankte er allerdings in Charkow an Fleckfieber und verbrachte die Zeit bis Juli 1943 in diversen Lazaretten.
---Die Info aus der WASt „garnisionsverwendungsfähig Feld (mot. Truppe) interpretiere ich als Grund warum mein Großvater nicht zu seiner ursprünglichen Truppe verlegt wurde, die ja zu diesem Zeitpunkt im Raum Orel noch kämpfte. Aber das ist nur eine Vermutung---
Mit Zwischenstop beim Grenadier Ersatz Bataillon 67 wurde er im September 1943 zur 2.Kompanie Festungs-Bataillon 648 bzw. 3.Kompanie Festungs-Bataillon 648, 210. I.D. mit Einsatzraum Petsamo, Finnland verlegt.
Im März 1944 erfolgte die Verlegung zum Festungs-Bataillon 651 der 199. I.D. mit Einsatz in Narvik, Norwegen. Diese Einheit gab mein Großvater auch bei der brit. Entlassungstelle als letzte Einheit an.
Soweit meine bisherigen Ergebnisse, vielleicht kann hier jemand noch das ein oder andere ergänzen (eine große Lücke besteht m.E. noch in der Einsatzzeit Finnland/Norwegen), wie zum Beispiel Kartenausschnitte, Bewegung der Einheiten, genaue Einsatzorte.
Gerne nehme ich auch Hinweise an, wo ich noch einmal ansetzen könnte um das Bild weiter zu verfeinern.
Das Schreiben der WASt endet mit dem Hinweis beim Bundes-Militärarchiv Freiburg nach Unterlagen zu fragen, hier stellt sich bei mir die Frage welche Info´s man bei einer solchen Anfrage erhalten kann?
Ebenso habe ich bei der Internet-Recherche (ARGUS Suche) Hinweise darauf gefunden das im Bundesarchiv wohl noch einige Akten über die Einheiten meines Großvaters vorhanden sind.
Hat schon jemand Erfahrung mit einer solchen Recherche gesammelt, bzw. ist es möglich als „Normalsterblicher“ diese Unterlagen einzusehen?
Vielleicht hat auch noch jemand einen Tipp zu relevanter Literatur, oder sogar Zugriff darauf.
Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Mithilfe.
Den Scan der WASt-Auskunft füge ich bei, vielleicht kann hier jemand noch etwas mehr ableiten.