• Guten morgen allerseits.

    Ich habe gerade die Seiten eingescannt und werde sie nun vom Büro aus verschicken. Unter dem Betr.: Reichsbahn. Das sind ca. 6 MB. Ich stelle mal die erste Seite hier mit ein, da möglicherweise der Ein-oder Andere auch Interesse zeigt, oder es gibt einen anderen Thread wo der Bericht besser hinein passt. Das mussten mir aber die Spezies unter Euch mitteilen.

    Es grüßt der linke Niederrhein

    Uwe

  • Hallo Teilnehmer der Arge Eisenbahn

    Ich habe etwas in „ Das Deutsch Reich und der Zweite Weltkrieg“ gefunden und zwar in Band 1 auf Seite 366.
    „Seit Herbst 1937 Steckte das Transportwesen in Deutschland in einer Ernsthaften Kalamität, da bereits zu diesem Zeitpunkt alle verfügbaren Fahrzeugreserven von Reichsbahn, Kraftfahrzeuggewerbe und Binnenschiffart in den Wirtschaftsprozess eingespannt waren. Der Winter 1938/39 brachte erhebliche Versorgungsschwierigkeiten, vor allen Dingen im Bereich der Kohle, nachdem ein starker und anhaltender Frost die Schiffart längerfristig lahmlegte. Allein der Reichsbahn fehlten 4500 Lokomotiven und 100.000 Güterwagen. Anfang 1939sah sich die Wirtschaft gezwungen, in Ermangelung regelmäßiger Rohstoffzufuhren ihre kriegswichtige Reserven auch dort anzugreifen, wo es von der normalen Rohstoffzufuhr her nicht erforderlich gewesen wäre. Zwar nahm sich Göring nun stärker der Belange des Verkehrswesens an, indem er ein fünfjähriges Beschaffungsprogramm vorlegte, doch wurde das Vorhaben nicht als „staatswichtig“ deklariert, weshalb es vor Kriegsausbruch nicht mehr wirksam in Angriff genommen werden konnte“

    Fußnote: Vgl. dazu Rohde, Eisenbahnverkehrswesen

    Diese Probleme hielten sich ja noch lange Zeit.

    Grüße Ralf

  • Hallo

    noch zu der Frage von Peter

    [quote]Original von AlterMann
    Hallo zusammen,

    hätte mal eine spezielle Frage zur Reichseisenbahn.

    In dem Buch "Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941-1945" von Gottwaldt/Schulte wird immer wieder von einem Nummernverzeichnis für Sonderzügen 1940/41 gesprochen(verwiesen).

    Hat die Arge-Eisenbahn, oder jemand sonst, Wissen über ein solches Nummernverzeichnis, und wo ich dieses finden könnte?"

    In den Bibliographischen Hinweisen auf S. 472 finden sich

    "Deutsche Reichsbahn, Fahrplanbüro der Reichsbahndirektion Erfurt, Nummernverzeichnis für Sonderzüge, 1940/41"

    und

    "Deutsche Reichsbahn, Fahrplanbüro der Reichsbahndirektion Erfurt, Tagesverzeichnis der Reisesonderzüge 1942/43"

    So hier mal das eine Verzeichnis, liegt im Bundesarchiv Berlin

    Tages- bzw. Nummernverzeichnis für Reisesonderzüge
    1940-1943
    R 5/6712

    Bd.: 1
    Enthält:
    "Nummernverzeichnis für Sonderzüge" (in Buchform) mit chronologischem Verzeichnis von Sonderzügen, die mit Nr. der Fahrplananordnung, Zug-Nr., Strecke von-bis und Bemerkungen handschriftlich nachgewiesen sind
    Sonderzüge für "Feldarbeiter" bzw. "Landarbeiter" aus dem Ausland, für Umsiedler (Volksdeutsche Mittelstelle), Urlauber (auch Fronturlauber), Kinder und Häftlinge; Entlastungszüge im Festtagsverkehr, Sonderzüge zu den Bayreuther Festspielen
    Enthält auch:
    Sonderzug am 15.4.1940 von Weimar nach Mauthausen: Unter Bemerkungen steht "Kzlag (KZ) Buchenwald"
    1940-1941


    R 5/6713
    Bd.: 2
    Enthält:
    siehe Bd 1
    Enthält auch:
    Mehrere Sonderzüge von Paris bzw. Le Bourget nach Auschwitz von Juni bis August 1942 und von Juli - Sept. 1942 von verschiedenen Abgangsbahnhöfen nach Theresienstadt


    Beste Grüße
    Micha

    Quod non est in actis, non est in mundo. Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt.

    Edited 3 times, last by gwm (November 2, 2012 at 8:14 AM).

  • Hallo Eisenbahner,

    anbei übergebe ich Euch einen Verlegungsbefehl mit -wie ich finde- nicht uninteressanten Details zur Organisation einer Verladung.

    Der Befehl betrifft die 15. I.D., die zunächst ausgeblutet im Mai 1942 von der Ostfront zur französischen Atlantikküste (Raum Bordeaux bzw. La Rochelle) zur Auffrischung verlegt wurde.

    Im Februar 1943 erfolgte der Rücktransport an die Ostfront in den Raum Dnjepropetrowsk. (Dafür der Befehl.) Es wurden für die voll aufgefüllte und aufgerüstete Division 70 Züge benötigt.

    Quelle des Befehlsschreibens:

    NARA T315 R 661, Dokument Nr. 1167 - 1169
    (Anlagen zum Tätigkeitsbericht Stab 15. Infanteriedivision vom 24.10.1942 - 26.02.1943)


    Gruß

    Marc

  • Hallo,

    und hier noch das

    "Merkblatt über das Verhalten auf Eisenbahntransporten bei großer Kälte"

    und das

    "Merkblatt für das Verhalten des deutschen Soldaten auf der Eisenbahn in den besetzten Ostgebieten"

    Quelle:
    NARA T315 R 661, Dokument Nr. 1210 - 1213
    (Anlagen zum Tätigkeitsbericht Stab 15. Infanteriedivision vom 24.10.1942 - 26.02.1943)


    Gruß

    Marc

  • Guten Tag,
    hiermit möchte ich meine Anerkennung zu Eurer bisherigen Arbeit und der damit verbundenen Gliederung kundtun.
    In der Übersicht hier :
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?pos…0255#post320255
    könnte ich mir im Kapitel zur geschichtlichen Entwicklung auch eine kurze Darstellung für die Übergangszeit 1945 bis 1950 vorstellen. Was ist aus den Beteiligten in West und Ost geworden, welche Strukturen usw. wurden verändert, beibehalten ? Nachkriegsprozesse etc.?
    Ansonsten wäre ich noch an einer Analyse der Personalstruktur interessiert : wieviel Bahnpersonal gab es ?, Altersstruktur, soziale Herkunft, Parteimitgliedschaft und NS-Gliederungen, Durchsetzung durch SD ...
    Viel Erfolg für Eure weitere Arbeit !
    Beste Grüße, westermann

    Gruß, westermann

  • Hallo, Westermann,

    Deine Wünsche berücksichtigen wir. Einige Punkte sind schon in Arbeit
    oder kommen hinzu.

    Viele Karrieren gingen ja nach dem Krieg weiter; als Beispiel
    Gerteis: Leiter der GEDOB, nach dem Krieg hohe Position bei der Bundesbahn

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Guten Tag Gerd,
    na dies wird sicher noch sehr interessant. Als Verdeutlichung meines Hinweises füge ich ein schlecht lesbares Dokument bei (Quelle: BArchB). Es handelt sich um politische Beurteilungen (Fragebogen), welche von der Reichsbahndirektion München wohl "konspirativ" durchgeführt wurden. Sind diese Fragebögen bekannt ?
    Durch diese Fragebögen könnte sich z.B. die Parteimitgliedschaft etc. erschliessen.
    Beste Grüße, westermann

  • Hallo, Westermann,

    danke; mir persönlich waren diese Fragebögen nicht bekannt.

    Um bei der Reichsbahn in höhere Positionen zu kommen, war wohl
    eine Parteizugehörigkeit unumgänglich.
    Auf anraten von Minister Speer, wurden viele ältere Eisenbahner durch
    Parteimitglieder ersetzt. Dadurch sollte mehr politischer Einfluss durch die
    Partei erzielt werden.

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Hallo,
    um höhere Besoldungsstufe zu erreichen musste man nicht nur bei der Reichsbahn in der NSDAP sein. Mein Vater wurde, weil nicht in der Partei, als Dorfschullehrer strafversetzt.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Quote

    Original von westermann
    Guten Tag Gerd,
    na dies wird sicher noch sehr interessant. Als Verdeutlichung meines Hinweises füge ich ein schlecht lesbares Dokument bei (Quelle: BArchB). Es handelt sich um politische Beurteilungen (Fragebogen), welche von der Reichsbahndirektion München wohl "konspirativ" durchgeführt wurden. Sind diese Fragebögen bekannt ?
    Durch diese Fragebögen könnte sich z.B. die Parteimitgliedschaft etc. erschliessen.
    Beste Grüße, westermann


    Eine Beurteilung war in dieser Zeit gängige Praxis, sowohl für die schon im Dienst der Reichsbahn stehenden Arbeiter und Beamte als auch für die Bewerber für den Reichsbahndienst!

    MfG


  • OBD =

    1939-41 Eisenbahnbetriebsdirektion
    1941-43 Ostbahnbezirksdirektion
    1944/45 Ostbahndirektion


    Vt = Vorortzug

    Den Zugnummern für die Deportationszüge aus Reichsdeutschem Gebiet wurde ein "Da" voran gestellt!

    OBÄ und ähnliches stimmt ebenfalls, bei Schreiben an mehrere Ämter gleichzeitig wurde das so geschrieben genauso wie an mehrere Reichsbahndirektionen RBDen geschrieben wurde!

    MfG