QuoteOriginal von Thomas/Opf.
In Dokus wird deutsche Artillerie häufig mit der 8,8 Flak 18/36/37 dargestellt. Wurde die Achtacht denn überhaupt zu Artilleriezwecken eingesetzt?Falls ja:
-wurde dazu generell Munition mitgeführt - also Artilleremunition?
-war eine Flakbatterie logitisch überhaupt zu diesem Zweck ausgerüstet?Greetz
Thomas
Hallo Thomas,
mein Vater berichtet von regelmäßigen Einsätzen der 8,8 Flak als Artillerie an der Ostfront. Er war zwar bei der Luftwaffenflak, aber fast immer zur Unterstützung von Heereseinheiten eingesetzt. Seine 2cm Flak diente dabei im Flak-Kampftrupp als Nahdeckung (z.B. gegen Tiefflieger) für die schwerere 8,8.
Das markanteste Beispiel, an das er sich erinnert, ist der Einsatz in Pillau im Frühjahr 1945. Der vorgeschobene Beobachter saß in Fischhausen an der Front, während die Flak-Abteilung (I./3) in Pillau stand und von dort die sowjetischen Stellungen als Artillerie bekämpfte. Seit Januar 1945 durfte die Abteilung übrigens die Bezeichnung "SturmFlak" führen.
Als Munition wurden seines Wissens nach "normale" Sprenggranaten eingesetzt, wie bei der Luftabwehr, nur dass der Zeitzünder natürlich sehr präzise eingestellt werden musste. Der Beobachter hatte also eine große Verantwortung.
Ich denke mal, für die Flak im Artillerieeinsatz sprach wohl die größere Beweglichkeit im Vergleich zur normalen Feldartillerie. Sie konnte schnell in Stellung gehen und bei Gefahr zügig wieder aufgeprotzt werden. In Doku-Filmen über die Belagerung von Stalingrad sieht man ja auch oft die deutsche 8,8 Flak beim indirekten Beschuss.
Gruß,
Bodo