DRK Gutachten zur Einheitengeschichte

  • Hi,

    habe zum vermißten Onkel ein am 12.09.1975 erstelltes Gutachten des DRK erhalten (2 Seiten). Seite 2 ist mit Beglaubigung der Übereinstimmung mit dem Original versehen.

    [Gutachten
    über das Schicksal des Verschollenen
    Georg Viktor von Mutzenbecher, geb. 3.6.09

    Truppenteil: Feld-Ersatz-Bataillon 248
    der 168. Infanteriedivision

    Vermißt seit März 1944
    DRK-Verschollenen-Bildliste Band AU, Seite 104

    Ausgangspunkt für die Nachforschungen waren die dem Suchantrag entnommenen Angaben, die in die Verschollenen-Bildlisten aufgenommen wurden. Damit sind alle erreichbaren Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft befragt worden, von denen angenommen werden konnte, daß sie mit dem Verschollenen zuletzt zusammengewesen sind. Diese Befragungen fanden sowohl in der Bundesrepublik als auch in Österreich und anderen Nachbarländern Deutschlands statt.

    Ferner sind von anderen Stellen, die Unterlagen über die Verluste im 2. Weltkrieg besitzen, Informationen eingeholt worden. In erster Linie handelt es sich hierbei um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf, die Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in Berlin und die Heimatortskarteien.]

    "Über diese individuellen Ermittlungen hinaus wurde die Frage geprüft, ob der Verschollene in Gefangenschaft geraten sein konnte. Dabei wurden die Kampfhandlungen, an denen er zuletzt teilgenommen hat, rekonstruiert. Als Unterlage dienten dem DRK-Suchdienst Angaben über Kameraden, die der gleichen Einheit angehört hatten und zum selben Zeitpunkt und am selben Einsatzort verschollen sind, Heimkehrerberichte, Schilderungen von Kampfhandlungen, Kriegstagebücher sowie Heeres- und Speziallandkarten.

    Das Ergebnis aller Nachforschungen führte zu dem Schluß, daß ... mit hoher Wahrscheinlichkeit im März 1944 bei den Kämpfen, die während des Rückzuges von Winniza in den Raum südwestlich von Tarnopol geführt wurden, gefallen ist.

    Zur Begründung wird ausgeführt:

    Anfang März 1944 waren die Truppen der Roten Armee in der Nordukraine zu einer Offensive gegen den linken Flügel der deutschen Heeresgruppe Süd angetreten. Während sie die deutschen Stellungen rund 200 Kilometer ostwärts von Lemberg zwischen Jampol und Schepetowka durchbrachen und nach Süden gegen Tarnopol und in Richtung Tschernowitz vorrückten, stießen sie von Osten her aus der Linie Berditschew – Kasatin – Ilinzy in Richtung Kamenez Podolsk vor und drängten die deutsche 1. Panzer-Armee nach Südwesten zurück.

    Zu Beginn der Offensive am 4. März verteidigte die 168. Infanterie-Division, verstärkt durch Teile der aufgelösten 223. Infanterie-Division, nordostwärts von Winnzia einen Abschnitt zwischen Tscherepaszynce und Germanowka. Als der Gegner hier tiefe Einbrüche bis Kordylowka und Kurawa erzielte und gleichzeitig weiter westlich den Bug zwischen Chmelnik und Proskurow überquerte, mußte die Division über Kalinowka, Lawrowka und Daschkowzy nach Bar zurückweichen. Dabei kam es zu verlustreichen Gefechten mit sowjetischen Stoßtruppen, die nach der Einnahme von Winniza und Shmerinka am 20. März sofort bis Bar – Okladnoje vordragen. Während der größte Teil der Division sich zu deutschen Stellungen nördlich von Kamenez Podolks bei Dunajewce durchschlug, wurden die weiter nach Süden über den Dnjestr abgedrängten Teile bei Cotelea und Lipkany nahezu aufgerieben. Durch den Vorstoß sowjetischer Panzerverbände über den Dnjestr zwischen Hotin und Horodenka bis zum Pruth zwischen Tschernowitz und Kolomea wurden die deutschen Truppen im Raum Kamenez Podolsk eingeschlossen. Beim Ausbruch am 28. März aus diesem sogenannten „Hube-Kessel“ nach Nordwesten über Skala, Germakowka, Tluste und Czortkow bis Buczacz an der Strypa erlitt die als Nachhut eingesetzte Division erneut hohe Verluste. Mitte April bezogen die stark angeschlagenen Bataillone Stellungen auf dem Westufer des Flusses, im Raum Monsterzyce, rund 70 Kilometer südwestlich von Tarnopol.

    Viele Soldaten der 168. Invanterie-Division, darunter auch der Verschollene, werden seit diesen Kämpfen vermißt. Für einige von ihnen liegt die Aussage eines Heimkehrers vor, daß sie gefallen sind. Andere aber haben in dem von Flußläufen durchzogenen, mit Waldstücken durchsetzten und zeitweise verschneiten Hügelgelände sowie bei meist nächtlichen Ortskämpfen den Tod gefunden, ohne daß es von überlebenden Kameraden bemerkt wurde. Das Feuer von Artillerie und Schlachtfliegern erreichte auch Sanitätsfahrzeuge und Verbandsplätze."

    [Es gibt keinen Hinweis dafür, daß der Verschollene in Gefangenschaft geriet. Er wurde auch später in keinem Kriegsgefangenelager gesehen. Alle Feststellungen zwingen zu der Schlußfolgerung, daß er bei diesen Kämpfen gefallen ist.

    München, den 12. September 1975
    Max Heinrich
    Direktor

    Die Übereinstimmung mit dem Original wird bestätigt.
    Stempel des DRK, Generalsekretariat, Suchdienst München
    07. Sep. 2007]

    Ob das für's Lexikon interessant ist und inwieweit ein solches Gutachten als Quelle verstanden werden kann, kann ich nicht beurteilen.

    Gruß, Kordula


    Nachtrag 18.09.:
    Fehlende Teile des Gutachtens eingefügt und in [eckige Klammern] gesetzt; s.u. heutiger Beitrag.

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

    Edited once, last by kkn (September 18, 2007 at 10:50 AM).

  • Ja, Kordula,
    es ist wichtig, mehr als interessant - wenn wir diese Gutachten systematisch erfassen könnten. Als Einzelbeiträge klären sie Einzelschicksale, aber sie betreffen eben mehr als ein einzelnes Schicksal.

    Vielleicht findet sich sich ja jemand, der Gutachten dieser Art zusammenträgt und sie einer Systematik zugänglich macht.

    Gruß,
    Arnold

  • Hi Arnold,

    freut mich; nachdem ich das hier reingesetzt hatte, war ich doch unsicher, ob es die richtige Stelle ist. Wenn das also wichtig ist, dann könnte doch an anderer Stelle im Forum eine entsprechende Bitte an die Forumsteilnehmer eingestellt werden.


    Hi Andreas,

    habe keine Ahnung, ob das üblich ist; allerdings ist hier im Forum mehrfach von Gutachten gesprochen worden; sollten z.B. Vermißte von Amtsgerichten für tot erklärt werden, waren solche Gutachten wohl notwendig (zumindest hatte ich das so verstanden).

    Da es einige Unklarheiten bezügl. meines Onkels gibt, wollte ich mit dem DRK telefonieren; werde also entsprechend nachfragen.

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo Kordula,

    Ich finde es hilf- und lehrreich wenn man über eingestellte Gutachten etwas über den Verlauf bzw Verbleib der verschiedenen Einheiten erfahren kann.

    Besitzer eines DRK-Gutachten sollten dazu beitragen, dass hier erneut eine interessante Rubrik der deutschen Geschichte entsteht.

    Werde demnächst auch ein Gutachten hier einstellen können.

    Grüße
    Caprinus

  • Quote

    Original von Lexikon der Wehrmacht
    Sind diese ausführlichen Gutachten des DRK normal bei einer Anfrage?

    Andreas

    Hallo zusammen,

    die DRK-Gutachren kommen von der Stange. Das ist nicht negativ gemeint !!!
    Zu glauben das es individuelle Gutachten für jeden Fall gibt ist wohl illusorisch
    und auch nicht zu leisten.

    Soweit ich es weiss hat das DRK eine Art Grundgutachten für viele Einheiten
    die dann wenn möglich auf denn speziellen Fall "angepasst" werden.

    Die Quelle für diese Gutachten sind hauptsächlich die
    Heimkehrer-Erklärungen die dann noch durch div. andre Quellen geprüft
    und ergänzt werden.

    Ich finde es eine gute Idee diese "Gutachten" hier einzustellen sie sind als
    Quelle nicht zu unterschätzen. Wir würden damit auch noch die Tür zum
    DRK-Archiv einen Millimeter aufstossen wo der "Informations-Schatz"
    lagert.

    Also nur zu. Ich bin dafür.

    Gruss Dieter

  • Hallo zusammen,

    was Dieter zu den Gutachten schreibt, ist sicherlich grundsätzlich richtig. Anstatt "von der Stange" könnte man auch sagen "mit Textbausteinen erstellt". Dies erkennt man leicht, wenn man mehrere dieser Gutachten vergleicht - es kommen immer wieder dieselben Formulierungen vor, wie man sie auch oben im Gutachten wiederfindet:

    Quote

    Für einige von ihnen liegt die Aussage eines Heimkehrers vor, daß sie gefallen sind. Andere aber haben in dem von Flußläufen durchzogenen, mit Waldstücken durchsetzten und zeitweise verschneiten Hügelgelände sowie bei meist nächtlichen Ortskämpfen den Tod gefunden, ohne daß es von überlebenden Kameraden bemerkt wurde. Das Feuer von Artillerie und Schlachtfliegern erreichte auch Sanitätsfahrzeuge und Verbandsplätze

    Die detaillierteren Beschreibungen der allgemeinen militärischen Lage im betreffenden Frontabschnitt und Informationen über Kampfhandlungen der beteiligten Verbände und Einheiten im fraglichen Zeitraum sind jedoch als spezifisch zu sehen und militärhistorisch belegt. Für das einzelne Schicksal allerdings geben sie verständlicherweise dennoch nichts Konkretes her.


    Wichtig:
    Bitte zeichnet alle die
    Petition zum Verbot des Handels mit Funden aus Plünderungen von Grablagen Gefallener mit!

  • Ende Januar 1945 waren überlegende Verbände der Roten Armee trotz des Widerstandes der dtsch. 9. Armee bis an die Oder zwischen Frankfurt und Küstrin vorgedrungen, hatten bei Lebus den Fluss überquert und Stützpunkte auf dem Westufer errichtet.
    Auch nordwestlich von Küstrin erreichten Truppen der sowjetischen 2. Garde-Panzer-Armee zum selben Zeitpunkt die Oder zwischen Schwedt und Zehden.
    Bis zum 6. Februar gelang es ihnen ostwärts von Bad Freienwalde und Wriezen auf dem linken Ufer festen Fuß zu fassen.

    Zur Unterstützung der unzureichenden Verteidigungskräfte wurde, zusammen mit anderen Alarmeinheiten, die aus der in Dänemark stationierten 233. Reserve-Panzer-Division gebildete "Panzer-Division Holstein" Anfang Februar nach Stargard in Pommern verlegt.
    Nach schweren Rückzugskämpfen zur Ostseeküste bei Dievenow wurde die Division im Raum nordostwärts von Berlin im Oderbruch nahe Bad Freienwalde, bei Wriezen und Eberswalde erneut eingesetzt.

    Anfang März wurden die Grenadiere des Bataillons 29 fünf Kilometer südlich von Wriezen bei Kunersdorf und Reichenberg in verlustreiche Kämpfe verwickelt, ehe südlich davon die Stadt Küstrin am 13. März von sowjetischen Truppen eingeschlossen wurde.
    Im Seengebiet nördlich des Oder-Havel-Kanals mussten die restlichen Teile des Grenadier-Regiments 142 Anfang April um das Kloster Chorin, sieben Kilometer nordostwärts von Eberswalde, tagelang andauernde Kämpfe bestehen.
    Den kaum noch kampffähigen Teilen der Division wurde danach ein Marsch-Bataillon aus Dänemark zugeführt.
    Am 16.April gingen die zahlreichen, an der Oder und Neiße zusammengezogenen sowjetischen Verbände zur Offensive gegen die Verteidiger von Berlin über.
    Sie drangen zwischen Freienwalde und Wriezen bis Wölsickendorf vor, eroberten die Städte bis zum 19. April und brachen über Seelow bis Müncheberg durch.
    In die sich anschließenden Straßen- und Häuserkämpfe in Berlin wurden auch noch die restlichen Teile der Division verwickelt.
    Am 2. Mai 1945 mussten die Verteidiger von Berlin kapitulieren.

    Seit diesen Kämpfen werden zahlreiche Soldaten der 233. Reserve-Panzer Division, darunter auch Verschollene, vermißt.
    Für einige von ihnen haben die Nachforschungen ergeben, dass sie gefallen sind.
    Andere aber haben in dem unübersichtlichen Gelände sowie bei Ortskämpfen den Tod gefunden, ohne dass es von überlebenden Kameraden bemerkt werden konnte.
    Das Feuer von Artillerie und Panzern erreichte auch Sanitätsfahrzeuge und Verbandsplätze.

    Edited once, last by Caprinus (September 17, 2007 at 10:35 PM).

  • Hi Dieter, hi Jürgen,

    da reißt ihr uns doch aus unseren Träumen :D.
    Ihr habt natürlich recht, wie bereits im Vergleich "meines" Gutachtens mit dem von Caprinus zu sehen ist.

    Mein Ausgangsgedanke war, daß es - soweit mir feststellbar - zur 168. ID nur wenig Material gibt (z.B. LdW: keine Literatur); und anhand des Gutachtens habe ich mir eine erste Vorstellung machen können, was im betreff. Gebiet passierte; und es gab mir Ortsnamen und Daten.

    In meinem Fall ist der Kern der Aussage von: "Anfang März 1944 ..." bis "... südwestlich von Tarnopol."

    Die anderen Textteile (auch die von mir ausgelassenen) entsprechen in etwa dem, was Caprinus eingesetzt hat.


    Man könnte also so verfahren:

    1. Vorschlag:
    Wer Text aus einem Gutachten einstellt, kürzt um die Teile, die erkenntlich Standardformulierungen sind (Abgleich mit schon eingestelltem Text).

    Hier klingt mir jedoch in den Ohren, was dem Neuling im Forum regelämßig gesagt wird: bitte alles einstellen - die Spezialisten sehen mehr als der Laie, deshalb

    2. Vorschlag:
    Wer unschlüssig ist, welche Textteile sich wiederholende, nur leicht variierende Formulierungen sind, stellt alles ein, und dann kann diskutiert werden, ob etwas herausgenommen oder auch als Standardformulierung kenntlich gemacht wird.

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Quote

    Original von kkn
    Man könnte also so verfahren:

    1. Vorschlag:
    Wer Text aus einem Gutachten einstellt, kürzt um die Teile, die erkenntlich Standardformulierungen sind (Abgleich mit schon eingestelltem Text).

    Hallo Kordula,

    ich halte den obigen Vorschlag für "zu kompliziert".

    Textbausteine hin und her...
    Ich gehe davon aus, dass sich User, Forscher und allgemein Interessierte freuen, an dieser Stelle wichtige Informationen über verschiedene Einheiten der eigenen Suche zu finden.
    Oftmals wird es so sein, dass Leser explizit nur das Lesen, was der eigenen Suche entspricht und nicht alle anderen Beiträge dieser Rubrik. (gehen wir mal davon aus, dass die Idee wächst)
    Somit halte ich es für besser, wenn der gesamte Text erhalten bleibt.

    Insider werden die sich wiederholenden Bausteine kennen und überlesen.

    Mein Vorschlag wäre:
    Alle angegebenen Einheiten, Divisionen usw. in den Beiträgen farbig zu machen, damit die Recherche übersichtlicher wird.

    Grüße

    Edited once, last by Caprinus (September 18, 2007 at 11:42 AM).

  • Hallo zusammen,

    die Gutachten sollten auf keinen Fall gekürzt werden.

    Wenn wir ein solches Projekt starten wollen dann ist es wichtig das die Quelle nicht
    bearbeitet wird.( Adressen und private Daten ausgenommen)

    Wenn es dann zu einer Diskussion kommt kann man das im einzelnen immer
    noch werten und wichten.

    Die für uns relevanten Daten Einheit,Datum und Ort könnte man hervorheben
    warum nicht.

    So und nun noch der schöne Schlusssatz:
    Zu was soll das führen. Ein Ziel wäre nicht schlecht

    Gruss Dieter

  • Hier ist mein Beitrag mit einem vollständigen Gutachten ...

    Danke Jürgen, Gutachten ist oben eingestellt. Gruß,
    Arnold


    Wichtig:
    Bitte zeichnet alle die
    Petition zum Verbot des Handels mit Funden aus Plünderungen von Grablagen Gefallener mit!

  • Hi Monika,

    könntest Du das Erstellungsdatum nachtragen?

    Quote

    Original von Morgane
    ... (auch mein Onkel auf dem Weg nach Finnland) ...


    und viell. den Einschub - der ist doch von Dir? - unter den Text setzen mit * im Text?
    und viell. noch Absätze einfügen?
    es liest sich so schwer, wenn's so viel Text im Stück ist.

    Entschuldigung, falls das wie "Oberlehrer" klingt.

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

    Edited once, last by kkn (September 19, 2007 at 11:02 PM).

  • Hallo Frau Oberlehrerin, :D :D :D

    hast ja recht. Ich hatte diesen Text schon einmal in einem Beitrag von mir zitiert und habe ihn gestern einfach übernommen, ohne ihn erneut durchzulesen.
    Den Einschub nehme ich raus, er gehörte nur zu dem damaligen Thema, und ich werde den Rest des Gutachtens noch ergänzen.

    Quote

    und viell. noch Absätze einfügen?
    es liest sich so schwer, wenn's so viel Text im Stück ist.


    Im Original gibt es zwar keine Absätze, aber ich werde mal sehen, wo es Sinn machen könnte.

    Gruß
    Monika

  • Hi Monika,

    wenn's für eine gute Sache ist :D ...
    Und so sieht's doch richtig gut aus.
    Und alle freut's, weil wir jetzt schon vier von diesen Gutachten haben.

    ----------------
    Und wieso bist Du heute so früh unterwegs?
    Ach - und hast Du schon gezeichnet ... siehe mein Anhängsel zum Gruß.

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Quote

    Original von kkn
    Und alle freut's, weil wir jetzt schon vier von diesen Gutachten haben.


    Ja, ich hoffe, es werden noch mehr.
    Und wenn man die Beiträge von Jürgen und mir vergleicht, kann man auch schon sehr gut erkennen, welche Standardtexte verwendet wurden.

    Quote

    Und wieso bist Du heute so früh unterwegs?
    Ach - und hast Du schon gezeichnet ... siehe mein Anhängsel zum Gruß.


    Ich bin immer so früh unterwegs :D, aber manchmal komme ich erst später dazu, auch etwas zu schreiben, weil ich erstmal alles (alleine rund 50 E-Mails pro Tag) lese.
    Natürlich habe ich gezeichnet...

    Grüßle
    Monika

    Edited once, last by Morgane (September 20, 2007 at 12:50 AM).

  • Hallo zusammen,

    hier ist noch ein Gutachten über einen Angehörigen der 1. Infanterie-Division (FR 22), Zeitraum Anfang 1945 bis Kriegsende.


    Gutachten
    Über das Schicksal des Verschollenen

    Ernst S. , geb. 16.09.1919

    Truppenteil: Füsilier-Regiment 22 der 1. Infanterie-Division
    Letzte eigene Nachricht vom Februar 1945
    DRK-Verschollenen-Bildliste Band BC, Seite 107

    ...

    Gruß,
    Ralf

    Gutachten --> hier eingefügt. Kordula

    Suche Informationen zur 1. Infanteriedivision (IR 1, IR 22, IR 43)

  • Hallo Arnold,

    hier auch mein vollständiger Beitrag zu dem Thema:

    Abschrift Aufgebot Todeserklärung:

    Geschäftsnummer:
    II 100 / 49 Ausfertigung

    B e s c h l u s s

    In dem Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todeserklärung des verschollenen
    Malers Richard Möller
    geboren am 6. Juni 1907 in Gülzow
    zuletzt wohnhaft gewesen in Gülzow Kreis Herzogtum Lauenburg
    hat das Amtsgericht in Lauenburg / Elbe am 22. April 1950 beschlossen:
    Der verschollene Maler - Stabsgefreiter Richard M ö l l e r
    wird für tot erklärt.
    Als Zeitpunkt des Todes des Verschollenen wird der 31. Januar 1945, 24 Uhr festgestellt.
    Die Kosten des Verfahrens trägt der Nachlass.

    G r ü n d e

    Die Ehefrau Emmi Möller geb. P., wohnhaft in Gülzow, hat beantragt, ihren Mann für tot erklären zu lassen. Sie behauptet, dass ihr Ehemann während des Krieges als Soldat im Osten eingesetzt gewesen sei. Er sei im Januar 1945 von Liegnitz nach Posen zur Infanterie versetzt worden. Am 15. Januar 1945 habe er zuletzt aus Posen geschrieben. Seitdem fehle jede Spur. Diese Angaben sind eidesstattlich versichert worden. Im übrigen ist aus anderen Gerichtsvorgängen bekannt, dass Richard Möller aus dem Krieg nicht heimgekehrt ist.

    Die Todeserklärung ist daher gemäss §§ 1 u. 4 des Verschollenheitsgesetzes zulässig, da der Vermisste als Angehöriger der bewaffneten Macht im Gefahrengebiet verschollen ist und da die Wartezeit von 1 Jahr seit Kriegsende am 1. Juli 1949 abgelaufen ist. Ebenso sind auf das Aufgebot vom 7. Dezember 1949 irgendwelche Meldungen nicht eingegangen.

    Die Todeszeit errechnet sich aus § 9 Abs. 3b und Abs. 4 des Verschollenheitsgesetzes.

    Die Kostenentscheidung folgt aus § 34 Abs. 2 a.a.O.

    Lauenburg/Elbe, den 22. April 1950
    Das Amtsgericht

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Abschrift DRK-Benachrichtigung 1978

    D e u t s c h e s R o t e s K r e u z
    in der Bundesrepublik Deutschland

    Generalsekretatriat
    S u c h d i e n s t M ü n c h e n
    DRK-Suchdienst Infanteriestrasse 7A 8000 München 40

    Frau
    Emmi Möller

    Richten Sie bitte Ihre Schreiben nur an den DRK-Suchdienst München, nicht an Einzelpersonen.
    Und geben Sie dabei stets das Aktenzeichen und die Personalien der gesuchten Personen an.


    Unser Zeichen: N 4a Tag:

    Betr.: Ihr Suchantrag nach
    Richard M ö l l e r , geb. 6.6.07 in Gülzow

    Sehr verehrte Frau Möller,

    im Rahmen unserer Nachforschungen wurden alle uns zugegangenen Angaben und Informationen über das Schicksal Ihres Angehörigen überprüft. Über die individuellen Ermittlungen hinaus haben wir besonders die Möglichkeit untersucht, ob der Verschollene in Gefangenschaft geraten sein könnte. Dabei ist den Kampfhandlungen, bei denen Ihr Angehöriger und weitere Soldaten der gleichen militärischen Einheit vermisst wurden, genau nachgegangen worden. Das Ergebnis ist in einem Gutachten festgehalten, das Ihnen Aufschluss über unsere Nachforschungen und Einblick in die für den Verschollenen entscheidend gewordene Phase des Kriegsgeschehens gibt.

    Wird am Ende auch der Schluss gezogen, dass Ihr Angehöriger zu den Opfern des II. Weltkriegs gezählt werden muss, hoffen wir dennoch, Sie durch Bekanntgabe des Nachforschungsergebnisses von jahrelang ertragener Ungewissheit zu befreien.


    Mit vorzüglicher Hochachtung
    Max Heinrich
    Direktor
    Anlagen:
    1 Gutachten
    1 Empfangsbestätigung
    1 Merkblatt

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Abschrift DRK-Gutachten 02.10.1978

    G U T A C H T E N
    über das Schicksal des Verschollenen
    Richard M ö l l e r , geb. 6.6.07
    Vermisst seit Ende Februar 1945
    DRK-Verschollenen-Bildliste Band LL, Seite 439

    Gutachten übernommen. Kordula
    Gutachten zur Einheitsgeschichte
    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Abschrift Benachrichtigung VDK 23.05.2001

    Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
    Bundesgeschäftsstelle, Postfach 10 38 40, D 34112 Kassel
    German War Graves Commission

    Herrn
    Achim Möller

    Richard Karl Wilhelm Möller, * 06.06.1907 in Gülzow


    Sehr geehrter Herr Möller,

    vielen Dank für Ihre Internet-Suchanfrage, die uns soeben - leider noch nicht tagaktuell - von unserem Provider übermittelt wurde. Wir haben unsere Archivunterlagen daraufhin eingehend geprüft, leider liegen uns über die von Ihnen gesuchte Person keine Informationen vor. Dies erklärt sich wie folgt:

    Ein Teil der Grab- und Todesmeldungen über im 2. Weltkrieg gefallen oder verstorbene deutsche Soldaten befindet sich noch bei der Deutschen Dienststelle (ehemalige Wehrmachtsauskunftsstelle - WASt) in Berlin. Aufgrund einer Arbeitsvereinbarung erhält der Volksbund diese Meldungen zwar sukzessive, um damit seine Umbettungsarbeiten vorbereiten zu können. Die Datenübermittlung wird aber noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

    Wir werden Ihre Anfrage aus diesem Grund an die Deutsche Dienststelle (WASt), Eichborndamm 179, 13403 Berlin, weiterleiten. Sie erhalten dann von dort eine Auskunft, die uns ebenfalls in Kopie zugeht. Wir machen in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass die Überprüfung bei der Deutschen Dienststelle einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird, da dort die Abklärung der vorhandenen Kartei manuell vorgenommen werden muss.

    Es tut uns leid, dass wir Ihnen nicht unmittelbar weiterhelfen konnten. Wir danken sehr für Ihr Interesse an unserer Arbeit. Bitte informieren Sie auch ihre Verwandten und Bekannten über die Möglichkeit der Online-Recherche auf der Homepage des Volksbundes. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich telefonisch oder schriftlich an uns zu wenden.

    Um Ihnen einen Überblick über unsere weltweite Arbeit zu geben, fügen wir einige Informationsmaterialien bei, die hoffentlich Ihr Interesse finden. Wir freuen uns, wieder von Ihnen zu hören und verbleiben

    mit freundlichen Grüßen

    ABTEILUNG GRÄBERNACHWEIS
    UND ANGEHÖRIGENBETREUUNG

    Im Auftrag

    Reining
    Referatsleiter

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Abschrift Beanchrichtigung WASt 02.08.2001

    Deutsche Dienststelle
    für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen
    von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht

    Deutsche Dienststelle (WASt), 13400 Berlin

    Herrn
    Achim Möller
    Datum:
    02.08.2001

    Sehr geehrter Herr Möller,

    vom VDK in Kassel wurden wir um Mitprüfung Ihrer Anfrage vom 23.04.2001 gebeten.

    Ihr Großvater
    Richard M ö l l e r , geb. am 06.06.1907 in Gülzow Krs. Lauenburg
    ist hier letztmalig mit einer Meldung vom 19.01.1940 als Angehöriger der Einheit Lw.Bau-Kp. 8/See erfasst.

    Eine Vermisst- oder Todesmeldung liegt nicht vor.
    Er war Träger der Erkennungsmarke: -746- Lw.Bau Kp. 8/See.

    Sollte uns noch eine Nachricht zugehen, die Aufschluss über sein Schicksal gibt, erhalten Sie umgehend Bescheid.

    Mit freundlichen Grüßen
    Im Auftrag
    Fr. Knitter

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Ich hoffe, das alles ist verständlich genug. Ich habe versucht, die mir vorliegenden Unterlagen nach Datum zu sortieren und einzustellen.

    Mit freundlichem Gruss
    Achim

    In Memoriam: Richard Möller *06.06.1907 MIA 16.01.1945 und Wolfgang Möller *04.02.1936 +11.05.2012