Hallo Leute,
Kriegstagebuch des Wirtschafts-Kommandos Krim -Teil 71-
Rückblick über die wehrwirtschaftliche Entwicklung im 2. Quartal 1942 -Teil 1-
Referat Transport und Verkehr:
Eisenbahn:
Es wurden im 2. Quartal mit Normalspur in Betrieb genommen: Am 10.04.42 die E-Strecke Aleschki-Dshankoj, am 23.04.42 die E-Strecke Feodosia-Sary-Gol und am 10.06.42 die E-Strecke bis Kertsch. Die Waggon-Gestellung für Wirtschafts-Transporte war im Allgemeinen ausreichend. In der Dnjepr-Gegen war der E-Verkehr Ende April bis Anfang Mai durch Hochwasser zeitweilig gestört. Es wurden folgende Transporte durchgeführt:
Richtung Heimat: 516 to Rohtabak, 38 to Raukarde, 34 to Schafwolle, 6 to Rohzink, 1 to Seidenraupenkokon, 26 to NE-Metalle, grössere Mengen NE-Schrotte und FE-Schrotte als Ausladung ohne Verwiegung.
Innerhalb des Wi-Kdo.: Vieh, Getreide, Gemüse für die Truppenversorgung. Insgesamt 3.867 to Getreide für die Zivilversorgung
Sofort nach der Inbetriebnahme der E-Strecke bis Kertsch wurde reichlich Leerraum Richtung Westen zur Verfügung gestellt, sodass mit der Bergung der in Kertsch erkundeten Vorräte an Kohle, Mineralölen, Walzwerkerzeugnissen, Geräten und Material für den Truppenbedarf, sofort begonnen werden konnte. In 15 Transportzügen wurden insgesamt rund 17.000 russische Zivilarbeiter von der Krim und der nogaischen Steppe, nach dem Reich transportiert. Bis auf wenige Stichstrecken und den Endanschluß nach Sewastopol, ist das gesamte E-Netz der Krim auf Normalspur umgespurt.
Binnenschifffahrt:
Auf dem Wasserwege wurden auf dem Unterlauf des Dnjepr, Richtung Nordwest-Küste der Krim transportiert: Etwa 604 to Getreide, Fische und Korbwaren für das Wi-Kdo., bei starkem Vorrang für Wehrmachtsgut (Munition, Industriegüterl usw.). Es ist ein hoher Aufwand bei der Hebung von versenkten Schiffen, sowie bei der Reparatur an Schiffen feststellbar. Ziel muss eine Fähr- oder Schiffsverbindung von Nikolajew, Odessa, Cherson usw. auf die Krim sein. Weiter werden kleinere Dnjepr-Anlegestellen, besonders auf den Abfluss von Massegüter nach Süden, ausgebaut.
Landstrassen:
Der Güterverkehr auf der Strasse wurde im Fernverkehr mit eigenen Beute-LKW, aber auch durch weitgehende Heranziehung von Kolonnen-Leerraum der Armee, durchgeführt. Es wurde gefahren: 22.192 to Holz, Getreide, Rohtabak, Obst/Gemüse, Maschinen, Kohle usw., sowie 1.149 Stück Grossvieh. Im Allgemeinen wurde Vieh in Herden zu den Schlachthöfen getrieben. Transporte im Nahverkehr wurden überwiegend mit Gespannen durchgeführt.
Gruß