Hallo Leute,
KRIEGSTAGEBUCH DER RÜSTUNGSINSPEKTION UKRAINE TEIL XXIII
Tätigkeitsbericht vom 16.08. - 31.08.1942
Rü/AuT:
-Panjewagenbau: Im Berichtszeitraum wurden rund 1.000 Fuhrmann2-Wagen gebaut, welche fast alle bereits ausgeliefert wurden. Beschluß zum Ausbau der Wagenfabrik Shitomir, die erweiterungsfähig ist und bei entsprechender Maschinen- und Personalausstattung, eine Jahreskapazität von 5.000 Wagen hat. Nach Auslaufen des Fuhrmann-Programms erfolgt eine möglichst fließende Umstellung der gesamten Produktion auf den Wagentyp Pleskau. Der Wagentyp Fuhrmann wurde noch auf Basis nachgebauter einheimischer Panjewagen entwickelt, der Pleskau-Wagen ist dagegen eine komplette Neuplanung mit besonderer Berücksichtigung von Fertigungsvereinfachungen, Großserientauglichkeit, Robustheit und Einsparung an Engpaßmaterialien. 27 Waggons mit Eisenbeschlägen aus dem GG haben nun Wagennummern erhalten.
-Geschirrfertigung: Die Fertigung in Brest leidet sehr unter der Umsiedlung der jüdischen Arbeiter.
-Sperrholzhütten: Bis 29.08. wurde an Bauteilen ua. fertiggestellt: 10.000 Wandringschwellen, 27.000 Wandplatten, 78.000 Deckenleisten, 800 Türe, 17.000 Dachplatten. Weiterer Auftrag über 2.500 große Sperrholzpferdeställe eingegangen.
-Grabenöfen: Aufträge zur Fertigung eines Einheitsofens sind eingegangen. Der nun gefertigte Ofentyp wurde aus Plänen von Grabenöfen des Weltkrieges und den Fertigungsmöglichkeiten in der metallverarbeitenden Industrie im Bereich der Rü-In entwickelt. Erforderliche Maschinen wurden bereits aus Beutebeständen zugeteilt, der Personalstand muß noch erhöht und Rohstoffe besorgt werden. Der Ofen wird einschließlich Ofenrohr und Regenschutz geliefert und soll zur Beheizung und Speisenerwärmung (ebene Deckplatte) in einfachen Feldstellungen, Bunkern oder Behelfsquartieren dienen. Es wurde Wert auf minimales Gewicht und einfaches auf- und abbauen gelegt.
Rü/TuV:
Der Getreideplan zur Reichsverschickung beträgt im September 100.000 to. Die bisher unzureichende Transportplanung für Saatgutlieferungen für die, gerade im russischen Klima, äusserst wichtige Herbsteinsaat von Wintergetreide (hat gegenüber erst im Frühjahr ausgesätem Saatgut einen Wachstumsvorsprung), konnte durch kurzfristige Zusatztransporte entspannt werden. Bis 15.09. sind nun zusätzlich 8.000 to von Shitomir nach Kirowograd, 8.000 to von Shitomir nach Saporoshje, 13.000 to Kurzstreckentransporte innerhalb des Bezirkes Poltawa und 3.000 to von Wolhynien nach Galizien, eingeplant. Die allgemeine Transportsituation ist in Ost-West Richtung flüssig bei ausreichender Gestellung von Leerwagen und in West-Ost Richtung im Rahmen eingeschränkter Zuweisung von Transportnummern für Wi-Transporte (Wirtschaft) stockend, aber noch ausreichend.
Gruß
Gruß