473.Grenadier-Regiment bzw. 253.Infanterie-Division

  • Hallo Klute !

    Nach Verletzungen wurden Soldaten zur Genesung/Urlaub - wenn möglich - in die Heimat verlegt und unterstanden dort den jeweiligen Ersatzeinheiten. In Marschkompanien wurden sie dann wieder der Front zugeführt. Als sich die Front auf Heimatgebiet befand, wurden auch diese Ersatzeinheiten mobilisiert und in den Kampf geschickt.
    So weit - so gut.

    Was mich weiterhin so stutzig macht, ist nicht nur die Meldung vom 13.4.45 (Angehöriger des GR 453 und der gleichzeitige westalliierte Gefangenschaftsbeginn), sondern auch der Ort Postnik/Holland, über den es ja nun rein gar nichts zu finden gibt (mal abgesehen von einem Postnik in Bulgarien und einem Pustnick in Ostpreußen). Hier müssen sich ja irgendwelche Fehler irgendwie und irgendwo eingeschlichen haben. So passt jedenfalls momentan nichts zusammen... Spekulativ vermute ich inkorrekte Verwendung der Bezeichnung (Verwechslung) bei dem Grenadier-Regiment 453 und dem Grenadier-Ersatz-Bataillon 453, sowie beim Ort der Gefangenschaft. Holland ist durchaus möglich, aber mit Postnik kann ich mich trotzdem nicht anfreunden...

    Mit diesen "Aufhängern" würde ich bei der WASt anrufen und den Sachbearbeiter freundlich um Überprüfung bitten.

    Gruß Herbert

    Edited once, last by Herbert (September 20, 2014 at 11:30 PM).

  • Hallo,

    nach 2 Jahren habe ich endlich (einige wenige) Informationen der WASt zu meinem Großvater mütterlicherseits erhalten. Demnach war dieser im Russlandfeldzug in der 12. Kompanie (Maschinengewehr) des Infanterie/Grenadier-Regiments 453, gehe davon aus, dass es sich um das III. Bataillon handelt. Verwundet (zum zweiten Mal) am 22.12.1943 in/bei Milowitschi (habe ich noch nicht gefunden, liegt vermutlich bei Bobruisk/Schazilki), über Lazarett Minsk Zum Reservelazarett IX in Warschau, hier am 14.01.1944 verstorben (Steckschuss Brustbereich). Zuletzt Feldwebel.

    Gibt es zwischenzeitlich nähere Information zum Weg des Regiments bzw. der 253. Infanterie-Division?


    Gruß

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    Hier ist ein Ausschnitt der Karte der russischen 65. Armee, die die Position der Teile am 22.12.1943 zeigt.

    Die 253. ID liegt 8 km südlich von Ort Paritschi (40 km südöstlich von Bobruisk).

    Leider ist aufgrund der Komprimierung der Datei die Klarheit des Bildes verloren gegangen.

    Ich habe Ort Milowitschi hier noch nie gefunden. In dieser Gegend befindet sich das Dorf Moltscha, das ich mit einem grünen Quadrat markiert habe. Am Abend des 22.12.1943 war der Kampf um dieses Dorf.

    Vielleicht ist dies der Ort, den Sie suchen?

    Viele Grüße, Nikolay.

  • Hallo Nikolay,

    danke für die Lage vom 22.12.1943. Deckt sich auch mit dem Beitrag Jean-Philippe und der Verwundung seines Großonkels in Lipniki am 20.12.1943.

    Wie schon geschrieben, in der WASt-Mitteilung steht Milowitschi. …witschis gibt es ja in der Gegend viele. Etwas südlich von Moltscha findet sich noch ein Rylowitschi, klingt fast identisch. Ich hoffe ja, in der Familie noch weitere Unterlagen zu finden.

    Den WASt-Schreiben zufolge wurde er bereits Anfang August 1943 erstmalig verwundet (Artilleriegranatsplitter, rechter Unterschenkel, linkes Knie). Als Ort wird Wolobojewo angegeben. Die 253. Infanterie-Division lag lt. Lage vom 01.08.1943 einige Kilometer nordöstlich von Karatschew bei Gnesdilowo. Nördlich von diesem Ort liegt ein Wolobejewa. Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um den angegeben Ort der Verwundung meines Großvaters handelt

    Zum Grenadier-Regiment 453 kam er offenbar im Mai/Juni 1941 vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 372 mit Standort Diedenhofen.


    Gruß

    Ulf

    Edited 2 times, last by Ulf71 (September 25, 2018 at 9:30 PM).

  • Hallo Ulf,

    Ja, es gibt viele Siedlungen, die gleichklingend Ende haben - ..itschi

    Und obwohl in der Nachricht von WAST Milowitschi wird eindeutig angegeben, aber der Hauptkampf am 22-23.12.43 in diesem Gebiet in der Nähe des Dorfes Moltscha und des Siedlung Moltscha passiert.

    Unten Kartenausschnitt für 23.12.1943


    Viele Grüße, Nikolay.

  • Guten Tag,

    ich bin neu hier und habe etwas mitgelesen was die 253 ID angeht. Habe Nachforschungen angestellt über meinen Urgroßvater.

    OGefr Kranz, Herbert (-108-Feld.Pz.Jg.Komp 213), letzter Stammtruppenteil war die PzJgAbt 253. Er ist laut WAST am 28.02.1944 gefallen.

    Wo er gefallen ist ist nicht verzeichnet, nur das die Einheit Februar 1944 bei "Poganzy/Russland" gelegen haben soll. Ich kann diesen Ort aber nicht finden. Kann jemand etwas über den Ort und auch etwas genaueres über die Einheit sagen? Informationen über Panzerabwehrabteilungen sind ja recht spärlich.

    Danke

    Marco

    Edited once, last by Obersthine (October 9, 2018 at 2:28 PM).

  • Guten Tag und willkommen im FdW,

    daß Dein Opa einen Eintrag in der Onlinedatenbank des Volksbundes hat, ist Dir sicherlich bekannt. Da er als geborgen und umgebettet gilt, würde ich einen Anruf nach Kassel tätigen und fragen, wo sich seine Erstgrablage befunden hat. Das muß der Volksbund wissen, denn schließlich haben sie ihn umgebettet.

    Eigenartig nur, daß er in Rußland gefallen, aber nach Weißrussland umgebettet wurde.

    Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Vielen Dank erstmal. Ich habe mich auch schon gewundert warum auf der Seite der Kriegsgräberfürsorge der zweite Vorname und sein letzter Dienstgrad angegeben waren, der WAST war dies nicht bekannt. Nach Aussage der WAST ist er als "Nicht Identifizierbar" in Weißrussland beigesetzt. Ich werde mal mit Kassel Verbindung aufnehmen. Etwas mehr Informationen über seine letzte Einheit werden aber wohl schwierig zu bekommen sein. Außer im WM-Lexikon bzw. bei Tessin habe ich noch nix gefunden.

    MfG

    Marco

  • Vielen Dank für die Hinweise und Karten!!! Spitze!!!

    Ulf: In welcher Einheit hat Dein Großvater gedient?

    Sind aus der Region Gefechtsberichte bekannt?

    Woher hat die WAST ihre Infos? Nach deren Aussage gibt es keine Kriegsstammrolle der Einheit noch irgendwas zu meinem Urgroßvater!?

    Grüße

    Marco

  • Hallo Marco,

    III./453 Grenadier-Regiment, 12. Kompanie (Maschinengewehr-Kompanie), verwundet am 22.12.1943, verstorben am 14.01.1944


    Gruß

    Ulf

  • Hallo Leute,

    dank Eurer Hilfe und etwas Recherche habe ich jetzt ein ungefähres Bild wo die Einheit meines Urgroßvaters Februar 1944 gelegen hat. Die Kriegsgräberführsorge habe ich noch mal kontaktiert. Wenn ich etwas neues weiß werde ich mich hier wieder melden. Habe den Verdacht das mein Urgroßvater evtl. durch Partisanen zu Tode kam. (Spekulation) Zu diesem Zeitraum war an diesem Frontabschnitt recht wenig los, die Partisanenbewegung dafür aber sehr beträchtlich.

    MfG

    Marco