Junkers Ju 86, P- und R-Reihe

  • Hallo Ulrich

    Kann es nur immer wieder sagen, nichts zu danken. Deswegen sind wir ja auch alle hier. :] Eventuell erkennt irgend jemand seine Angehörigen drauf, denn einige Namen sind mir ja schon bekannt. Desweiteren geben die Fotos speziell für dich einen Einblick in den Tätichkeitsbereich der ehemaligen Einheit deines Großvaters.

    Liebe Grüsse Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (February 9, 2010 at 8:33 PM).

  • Hallo Daniel!

    Ich möchte etwas zu Deinen Fotos sagen.

    "Der überschwere Zerstörer Ju 86 wird mit Bomben beladen"
    "Letzte Tankpause in Stolp und ...."

    Die Ju86 wurden in diesem Falle nicht als Bomber eingesetzt. Sie transportieren diese nur zum Platz Pleskau, um Transportraum zu nutzen. Man sieht ja, dass die Bomben (50kg) in den Bug und ohne Zünder verstaut werden. Ebenso befindet sich unter der Tragfläche kein ETC. Die Flugzeuge gehörten zur K.Gr.(nicht K.G.) z.b.V. 7 . Das nennt sich Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 7, war aber nur eine Transporteinheit, die kurzfristig zur Versorgung des Kessels von Demjansk aufgestellt wurde. Ende März 1942 wurde die KGr.z.b.V.7 wieder aufgelöst.

    Rene

    Edited 2 times, last by werne (February 28, 2010 at 5:18 PM).

  • Hallo Rene,

    genau so sollte es wohl gewesen sein.
    Nur verfügte aber die Ju 86, wie auch andere Muster der ersten Generation, nicht über ETC, sondern über im Rumpf eingebaute ESAC, in denen die Bomben bis 250kg senkrecht, meist zu sechst (oder acht) aufgehängt waren.

    Grüße
    Fred

    Halle/Saale: Heeres- und Luftnachrichtenschule // Siebel Flugzeugwerke

  • Hallo Rene & Fred

    Danke für eure Infos. Wie gesagt die Bezeichnungen stammen ja nicht von mir, sondern sind aus dem Original Fotoalbum 1 zu 1 übernommen worden.

    @ Rene

    Laut Flugbucheintrag werden die Bomben aber nicht nach Pleskau gebracht.
    Der letzte "Transporteinsatz" ging über folgende Orte.

    - von Riga nach Neukuhren
    - Rückkehr nach Riga
    - dann nach Suwerskajia
    - zurück nach Riga

    Grüsse Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

  • Hallo Daniel!

    Pleskau blieb irgendwie im Kopf hängen. Auf alle Fälle wurden die Bomben an die Front transportiert.
    Die Fotos sind wirklich sehr schön und mich würden die Flugbucheintragungen brennend interessieren.
    Mit Suwerskajia wird wohl Siwerskaja, s.von Leningrad, gemeint sein.Würde jedenfalls passen.
    Die Flugbucheintragungen müssen nicht zu den Fotos passen, oder hast Du weitere Daten?
    Hier findet man etwas über die K.Gr.z.b.V.5, eingesetzt in der selben Gegend wie die 7.
    http://www.lolas.pl/pablo/gruppenchronik.html
    Rene

    Edited 2 times, last by werne (March 1, 2010 at 9:03 AM).

  • Hallo Rene

    KGr.z.b.V. 7 (als KG im Fotoalbum beschriftet) stimmt schon, daran gibt es nichts zu rütteln. Desweiteren ist das Flugbuch und das Fotoalbum von ein und dem selben Mann. Leider habe ich bei meinem damaligen Besuch des Befreffenen vergessen nach dem Wehrpass zu fragen, dort wurden die Truppe und seine Einsätze ja bestimmt eingetragen. Leider ist dieser vor einiger Zeit verstorben und somit hat sich der Abgleich erstmal erledigt.
    Eine Idee hätte ich vielleicht noch um 100% sicher zu gehen. Mal sehen was die Feldpostnummer im Flugbuch verrät, denn mit dieser wurden ja 5 Frontflüge bescheinigt?

    Nachtrag:

    Dank Ulis (UHolthausen) schneller Hilfe eindeutig belegt. :]

    Die Flugbucheinträge vom Russlandeinsatz wurden am 18.3.1942 unter anderem mit dieser Feldpostnummer bescheinigt.

    L 35836

    Auszug aus Ulis PN:

    Belegung zu dieser Zeit: (1.3.1942-7.9.1942) Stab Kampfgruppe z.b.V. 7, u. gestrichen,

    Gruss Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited 2 times, last by Policeman (March 1, 2010 at 11:57 AM).

  • Hallo Leute

    Nochmals eine kleine passende Geschichte zur Ju 86 (Kennung: DK+ZC) die zeigt, wie klein doch die Welt ist. :D

    Zirka drei Jahre nach Entdeckung des Fotoalbums u. der dazugehörigen Flugbücher im Westen Deutschlands, wurde in einem Abrisshaus das dazugehörige Werkstattbuch der Maschine (DK-ZC) im tiefen Osten der Republik gefunden. 8o Leider beginnen die Aufzeichnungen in dem Dokument aber erst im Dezember 1942, also nach dem Russlandeinsatz des Flugzeuges bei der KGr.z.b.V. 7.

    siehe Anhang

    mfG Daniel

  • Hallo H.

    Speziell die Maschine (DK-ZC) ist in dem oben genannten Flugbuch neben anderen Flugzeumustern noch ein paar mal bis Juni 1944 vermerkt.

    Grüsse Daniel

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  • Hallo Policeman,
    sehr interessante Fotos in dem Thema hier. Zu meinem Erstaunen und zu meiner großen Freude ist auf den Fotos auch ein absoluter Exot zu finden, nämlich die Ju 86, W-Nr. 0141 mit dem Stammkennzeichen PG+AE. Die beiden Bilder mit dem Flugzeug habe ich unten nochmals angehängt. Die Maschine war 1937/38 beim Kommando Rowehl für die geheime Luftaufklärung eingesetzt. Außerlich sah die Ju 86 wie ein normale zivile Ju 86 aus. Ihre zivilen Wurzeln erkennt man auch an der seitlichen Einstiegstür, die die militärischen Ju 86 nicht hatten. Nach dem Umbau 1939 war sie auf verschiedenen Schulen eingesetzt. 1943 ist die Ju 86 bei der Luftnachrichtenschule in Dievenow zu finden.

    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,

    wirklich interessante Neuigkeiten. Besten Dank dafür.
    Bei der LNS Halle/S. kann ich die Ju 86 (PG+AE) leider nicht nachweisen, obwohl es fast so aussieht, als ob Major Nehler diese im Einsatz z.b.V. auch geflogen hatte. ?(

    Grüsse Daniel

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  • Hallo Daniel,
    leider kann ich die PG+AE auch nicht dokumentarisch bei der LNS Halle nachweisen. Bis November 1941 war die Maschine jedenfalls bei der FFS (Flugzeugführerschule) A/B 11 in Schönwalde.

    Anbei ein Foto mit dem doch recht charakteristischen Bug der Maschine. Das Foto soll in Schönwalde entstanden sein (ist ein ehemaliges ebay-Vorschaubild). Vielleicht findest du ja noch das eine oder andere interessante Foto der Maschine bei dir. =)

    Es gab noch eine zweite ehemalige Rowehlmaschine mit demselben Bug, die war aber später u.a. bei den Fallschirmjägern in Stendal eingesetzt.

    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter, ...

    Quote

    Original von Deadalus
    Vielleicht findest du ja noch das eine oder andere interessante Foto der Maschine bei dir. =)

    ... nur noch das Foto (links Major Nehler), welches aber die Maschine nicht direkt zeigt. Der Aufnahmeort der drei Fotos ist übrigens Krasnowardeisk, 11. März 1942. Hierbei handelt es sich um einen von insgesamt fünf eingetragenen Transporteinsätzen die auch als Frontflüge im Flugbuch bescheinigt wurden.

    Grüsse Daniel

    Files

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  • Hallo Daniel,
    schönes Foto. Du besitzt wohl das Flugbuch des Majors?

    In den Unfall- und Verlustmeldungen des Generalquartiermeisters finden sich übrigens drei Unfälle der KGrzbV 7:

    02.03.42, Ju 86 E, W-Nr. 0286 (PF+QU), KGrzbV 7, (Auftrag Demjansk), Ort und Ursache des Verlustes unbekannt, 100%
    Fw. FF Otto Rudolph vermisst
    BF Gefr. Franz Popasching vermisst
    BM Fw. Artur Unbreit vermisst

    11.03.42, Ju 86 G, W-Nr. 5160, KGrzbV 7, Neukuhren, durch beim Start ausgebrochene Ju 52 beschädigt, 75%
    (siehe hierzu das Foto "Ein schwarzer Tag in Neukuhren". Das passt gut.)

    24.03.42, Ju 86 G, W-Nr. 456, KGr zbV7, Pleskau, Notlandung, 90%
    Fw. Siegfried Kopp tot

    Viele Grüße
    Peter

    Edited 2 times, last by Deadalus (July 27, 2011 at 8:49 PM).

  • Hallo Peter,

    von Major G. Nehler, später noch Oberstleutnant, habe ich leider kein Flugbuch oder sonstige Infos vorliegen. Habe vor Jahren schon einmal versucht Nachkommen ausfindig zu machen, bis heute ohne Erfolg. Meine Sammlung beschränkt sich bisher nur auf Fotos und Dokumente ehemaliger Angehöriger der LNS Halle/S., z.B. Flugzeugführer, Bordmechaniker, Bordfunkerausbilder, Bordfunkerschüler, sonstiges Bodenpersonal etc. In diesem Zusammenhang befanden sich in diversen Fotonachlässen und in zwei Flugbüchern, wobei sich nur eins in meinem Besitz befindet, Hinweise auf einen Einsatz beim "K.G.z.b.V. 7" (im Fotoalbum so angegeben) .

    Quote

    Original von Deadalus

    11.03.42, Ju 86 G, W-Nr. 5160, KGrzbV 7, Neukuhren, durch beim Start ausgebrochene Ju 52 beschädigt, 75%
    (siehe hierzu das Foto "Ein schwarzer Tag in Neukuhren". Das passt gut.)

    Hierzu noch ein Foto aus einer älteren Ebay-Auktion.

    Grüsse Daniel

    Files

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  • Hallo Daniel,
    vielen Dank für die Informationen und das Foto. Hinten rechts scheint auch wieder unsere PG+AE auf dem Bild zu sein. Man beachte den "Zivilbug".

    Ich habe versucht, die Identität/Werknummer der PQ+AY herauszubekommen. Aber in den Unfallmeldungen des Generalquartiermeisters sind weder der Unfall am 21. April 1941 noch die Bruchlandung am 8. Mai 1941 verzeichnet. Hast du die Werknummer der Maschine?
    Anhand der Fotos denke ich, dass die Maschine wieder repariert worden ist.

    Viele Grüße
    Peter

  • Hi Peter,

    von dem Unfall in Neukuhren hab ich noch ein Foto gefunden, siehe Dateianhang. Eine Werknummer zur Ju 86 (PQ+AY) liegt leider nicht vor, jedoch ist die Maschine nach der zweiten Notlandung in über 30 Flugbüchern, zumindest in Welzow, nicht mehr nachweisbar. Laut Zeitzeugenaussage des damals zuständigen Bordmechanikers, der übrigens für die Notlandung verantwortlich gemacht wurde und dafür für kurze Zeit in Arrest ging, wurde das Flugzeug nur noch als Ersatzteilspender genutzt.

    Grüsse Daniel

    Files

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