Schießausbildung Heer

  • Hallo zusammen,

    mit Bezug auf das am 7.4.1943 in Kraft getretene Merkblatt ,,Schießausbildung im Ersatzheer mit mit Gewehr,le.M.G.,s.M.G." habe ich im Anhang noch einen Artikel aus der Zeitschrift ,,Kriegskunst in Wort und Bild" Heft 12 vom September 1943 über die allgemeine Bedeutung des Schießlehrers innerhalb der Schießausbildung.

    Gruss Chris

  • Hallo Chris,

    sehr interessant. Man sieht auch hier deutlich, dass das Heer (aber sich nicht nur das Heer) bemüht war, die Ausbildung zweckmäßiger und kriegsangepasster voranzutreiben. Nur unbedingt notwendige formale Ausbildung.

    Es kommt aber auch deutlich zum Ausdruck, das man nicht mehr die Zeit wie beim 100.000 Mann Heer und in der Vorkriegszeit aufwenden kann und darf, um schnellen Personalersatz zu gewinnen.

    Gruß Karl

  • Moin zusammen,

    der Gewehrriemen war ja eigentlich nur dazu da, damit man sich "die Flinte" umhängen konnte. Die Luftwaffe hat 1944 eine Schießvorschrift herausgebracht, in der der Gewehrriemen auch als Schiesshilfe Verwendung fand.

    Hat das Heer diese "Neuerung" in der Schießausbildung übernommen?

    Vielen Dank

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    ich kann Deine Frage nur teilweise beantworten:

    Der Anschlag mit dem le. MG 34 sah in verschiedenen Anschlagpositionen die Verwendung des ( Doppel-) Riemens als Unterstützung vor. So z. B. beim Hüftanschlag.

    Anfang der 60er Jahre habe ich den Anschlag des K98k mit angespanntem Gewehrriemen als Möglichkeit vorgeführt bekommen; war aber in keiner Schießübung geboten.

    Gruß Karl

  • Moin Karl,

    vielen Dank!

    Auch zu meiner Zeit war in der Ausbildung mit dem G1 der Gebrauch des Riemens als Schiesshilfe nicht vorgesehen.

    Um so mehr wundert mich, dass die Luftwaffe 1944 dies einführte, das Heer aber scheinbar nicht. Zumindest konnte ich noch keine entsprechende Vorschrift finden.

    Auch bei den (Heeres-) Scharfschützen ist mir diesbezüglich noch nichts aufgefallen. Da muss ich aber noch mal genauer nachlesen.

    Danke

    Gruß

    Wolfgang

  • Guten Abend,

    Auch zu meiner Zeit war in der Ausbildung mit dem G1 der Gebrauch des Riemens als Schiesshilfe nicht vorgesehen.

    bei der Bundeswehr (und anfangs auch noch beim BGS) war der Gewehrriemen an G1 und G 3 als Schießhilfe beim Verschuß von Gewehrgranaten zur Panzerabwehr vorgesehen (HDv 215/35). Dazu wurde der Gewehrriemen mit dem linken Ellbogen quer vor der Brust gespannt und damit der Rückstoß aufgefangen. Gewehrgranaten waren bei der Bundeswehr bis etwa 1980 im Einsatz, man konnte damit sogar eine der Schießübungen für die Schützenschnur erfüllen. Außerdem war eine Schießübung mit Gewehrgranate Üb bei vielen Unteroffizierlehrgängen Teil der Prüfung im Schießen.

    Grüße
    Jörg

  • Hallo Nemere,

    ich habe auch noch mit der Gewehrgranate zum G 3 geschossen und die Ausbilder haben genau darauf geachtet das der Gewehrriemen

    richtig angelegt wurde um Verletzungen zu vermeiden, denn der Rückstoß war nicht von schlechten Eltern. Desweiteren haben sie ein Auge darauf

    geworfen das der Abzugshebel nicht wie beim normalen Schießen bedient wurde sondern mehr mit der Fingerkuppe benutzt wurde. Es hat ja böse Verletzungen

    dabei gegeben so das Gewehrgranaten schießen in den 80er eingestellt wurde. Am Anfang mit Respekt behandelt, danach ging es besser

    Gruß Burkhard