Bekannte Stars oder Politiker im Krieg

  • Quote

    Original von Xenos
    .........Klaus Havenstein:
    "Zu Kriegsbeginn wurde er als Artillerist zur Leibstandarte-SS Adolf Hitler eingezogen. ........


    Zu Kriegsbeginn bei der LAH eingezogen?
    Ich dachte zu der Zeit gab es da nur Freiwillige bei der LAH, erst später (mitte bis ende des Krieges) wäre man zur LAH eingezogen worden.

    Irre ich mich da?

    Gruss aus Kanada

  • Danke Martin / Tano,

    gerade Loriot hatte mich ja interessiert, aber da steht auch nicht mehr, als dass er wohl mal in der Kalmückensteppe war. Ich sah nur mal ein Foto von ihm und erinnere mich, dass er das EK 1 hatte. Aber bei welchen Einheiten er war, weiss ich noch immer nicht. Danke aber für deine Links.
    Stoffel

  • Hallo zusammen. Habe nach längerer Zeit grad zu diesem Thema mal wieder etwas gelesen, was ich recht spannend fand. Der allen bekannte, gerne belächelte, aber allemale interessante Künstler Joseph Beuys war ja Stukaflieger. Hier ein paar Eindrücke über seine Soldatenzeit:

    An Ostern 1941 verließ er das Gymnasium mit dem „Reifevermerk“, das dem heutigen Abitur gleichgestellt ist.
    Obwohl Joseph Beuys nach seinem Abschluss am „Staatlichen Gymnasium Cleve“ eigentlich eine Laufbahn als Kinderarzt plante (er hatte bereits ein Vorbereitungsstudium absolviert), meldete er sich während des Zweiten Weltkriegs freiwillig zur Luftwaffe.

    Am 1. Mai 1941 begann die militärische Ausbildung zum Bordfunker und Flugzeugführeranwärter für den Sturzkampfbomber Ju 87 bei der Luftnachrichtenkompanie im Flughafenbereich Posen. Beuys Ausbilder zum Luftnachrichtenfunker war der spätere Tier- und Dokumentarfilmer Heinz Sielmann. Professor Heinz Sielmann bildete in der Kriegszeit Josef Beuys zum Stukapiloten aus.
    Letztlich wurde er Adjutant und Freund des Ausbildungs-Unteroffiziers Sielmann. Er vertiefte in Beuys das Interesse an der Natur, besonders in der Botanik und Zoologie.

    Im Dezember 1941 wurde er zur Bordfunkerausbildungskompanie in die Luftnachrichtenschule 5 nach Erfurt-Bindersleben versetzt, wo er seine Ausbildung als Funker fortsetzte und im Mai 1942 zum Gefreiten befördert wurde. Während seiner Stationierung in Erfurt machte Beuys einen Kurzurlaub in Weimar, um dort das Friedrich-Nietzsche-Archiv und die Wirkungsstätten von Goethe und Schiller zu besuchen. Er malte hinter dem Schloss Belvedere in Wien ein Aquarell auf ein selbst verfasstes naturreligiöses Gedicht mit dem Titel Nordischer Frühling − das sogenannte Belvedereblatt, 1941.

    Nach seinem Ausbildungsabschluss als Bordfunker wurde er auf der Krim stationiert und nahm im Juni 1942 am Luftkampf um die Festungsstadt Sewastopol teil. Im Dezember 1942, Beuys war inzwischen Unteroffizier, wurde er zur Fortsetzung seiner Ausbildung an die Luftnachrichtenschule 2 nach Königgrätz in das Protektorat Böhmen und Mähren versetzt, wo er im Mai 1943 als Bordschütze in einem Stuka Ju 87 eingesetzt wurde.
    Nach der Verlegung zum Luftwaffenstab Kroatien im Sommer 1943 war er bis Ende 1943/Anfang 1944 an der östlichen Adria stationiert, von wo er zeitweise zu Waffentests die Luftwaffenbasis in Foggia in Italien anflog.

    Am 4. März 1944 begann an der Ostfront die Frühjahrsoffensive der Roten Armee und der damit verbundene Auftakt für den notwendigen Rückzug der deutschen Verbände aus der Ukraine. Bei einem Schneesturm am 16. März 1944 stürzte sein Stuka 200 Meter östlich von Freifeld, (Snamenka), über der Krim ab; der Pilot Hans Laurinck starb.

    Beuys verarbeitete seinen Absturz als Kunstwerk nach dem Krieg

    Joseph Beuys wurde bei diesem Unglück schwer verletzt, hatte einen Schädelbasisbruch, mehrere Knochenbrüche und Granatsplitter im gesamten Körper, die nie vollständig entfernt werden konnten, sowie ein nachbleibendes Absturztrauma.

    Krimtataren entdeckten das Wrack des Sturzkampfbombers und benachrichtigten ein deutsches Suchkommando. Beuys wurde unverzüglich in das mobile Feldlazarett 179 in Kurman-Kemeltschi, heute Krasno-Wardijske, auf der Halbinsel Krim überführt. Nach zwölf Tagen Bewusstlosigkeit fand er sich in einem deutschen Lazarett wieder, das er, kaum genesen, schon am 7. April 1944 verlassen musste.

    Mitte Mai 1944 wurde er wieder in das Protektorat Böhmen und Mähren nach Pardubitz versetzt. Einem Brief an seine Eltern vom 19. Mai 1944 ist zu entnehmen, dass er sich aufgrund zurückgebliebener Verletzungen durch seinen Flugzeugabsturz hier in Pardubitz des Öfteren in truppenärztliche Behandlung begeben hatte.

    Im August 1944 wurde er zum Kampf an die Westfront einberufen, wo er als Fallschirmjäger stationiert wurde und kam in den nördlichen Niederlanden, an der Nordseeküste und in Oldenburg bei der sogenannten „Gespenster-Division Erdmann“ zum Einsatz, einer Fallschirmjägereinheit, die aus zersprengten Truppenkontingenten notdürftig zusammengestellt worden war.

    In der militärischen Belobigungshierachie wurde er am 24. März 1944 mit dem „Abzeichen für Fliegerschützen“, am 12. April 1944 mit dem „Eisernen Kreuz 2. Klasse“ und am 2. Mai 1944 mit dem „Eisernen Kreuz 1. Klasse“ ausgezeichnet. Aufgrund von fünf Verwundungen erhielt er zudem das goldene „Verwundetenabzeichen“. Als Fallschirmjäger an der Westfront erreichte er den Dienstgrad eines Feldwebels.

    Nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde Joseph Beuys am 9. Mai 1945 in Cuxhaven festgenommen und in ein britisches Internierungslager überführt. Nach fast genau drei Monaten konnte er das Lager am 5. August 1945 wieder verlassen und kehrte, körperlich schwer angeschlagen, zu seinen Eltern nach Kleve-Neurindern, Tiergartenstraße 187, zurück, wohin diese mittlerweile umgezogen waren. In dieser Zeit fasste er endgültig den Entschluss, Kunst zu studieren.

    So, dass wars und das finde ich recht ausführlich. Meine letzten Worte in diesem Spread waren zum Soldaten LORIOT, Vicco von Bülow, den ich sehr verehrt habe und um den ich sehr traurig bin. Hatte durch die Pressepräsenz wieder einmal das Foto gesehen, wo er mit EK1 im Gras liegt. Gibt es keinen, der mir sagen kann, bei welcher Division oder so er war oder wo er gekämpft hat ? Nach wie vor interessant für mich.

    Schönen Tag an alle.
    Stoffelbauer

  • Hallo stoffelbauer,

    habe hier noch zwei für Dich.

    Günter Pfitzmann, er spielte unter anderem in den Filmen "Hunde wollt ihr ewig leben?" und "Die Brücke" mit.
    Hier der Auszug von Wiki:
    "Günter Pfitzmann wurde 1924 als Kind von Erich Pfitzmann und Charlotte Pfitzmann geboren. Er schloss 1942 das Abitur ab. Danach wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Auf Grund einer Kriegsverletzung am Bein wurde aus dem angestrebten Sportstudium nichts, er wechselte zum Schauspielunterricht bei Fritz Kirchhoff in Berlin-Charlottenburg."

    Und dann habe ich noch Wolfgang Gruner, er war hier in Berlin einer der Großen Kabarettisten.
    Hier Wiki:
    "In seiner Eigenschaft als Jungzugführer bei der Hitlerjugend übte er mit seinen ihm untergebenen Pimpfen gerne die neuesten Schlager ein. Gruner, der, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde, eigentlich eine Ausbildung zum Steuerberater beginnen wollte, kam während der sowjetischen Kriegsgefangenschaft in Kontakt mit dem Theater."

    Leider habe ich keine Infos (zur Einheit) oder Fotos in Uniform von den beiden gefunden.Von Günter Pfitzmann habe ich aber mal eins in der Zeitung gesehen, habe es aber einfach im I-Net nicht gefunden.  :(
    Übrigens ein sehr interessantes Thema.

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Hallo zusammen,

    eine außergewöhnliche militärische Karriere hat auch der bekannte US-Schauspieler James Stewart (* 20.05.1908, + 02.07.1997) vorzuweisen: innerhalb von nur vier Jahren (1941 - 1944) vom Private zum Colonel in der USAAF! Im Krieg hoch dekoriert blieb er auch nach dem Krieg als Reserveoffizier aktiv und brachte es sogar bis zum Major General. Siehe dazu die Zusammenfasung bei Wiki.

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo,

    vllt. nicht wirklich ein Promi, aber der bekannte Rundfunkmoderator vom WM-Finale in Bern 1954
    ("Deutschland ist Weltmeister!") war Ritterkreuzträger (Herbert Zimmermann:(
    http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Zimmermann_(Reporter)

    Ferner war Henri Nannen, der Herausgeber des Stern, Kriegberichter der der SS zugeteilten
    Propaganda -Einheit "Südstern" der Luftwaffe.

    Daher soll Gerüchten zufolge auch das Symbol des "Stern" stammen..
    http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Nannen

  • Leider wurde die kürzlich vom Bundesarchiv auf ihrer Internetseite veröffentliche Offiziersakte von "Loriot" schon wieder "gelöscht". Gab wohl Probleme mit dem Datenschutz/Einverständnis der Angehörigen.

    Gruß Alex

    Edited once, last by Henry Jones (September 2, 2011 at 6:20 PM).

  • Hallo,

    mir ist noch einer eingefallen.

    Otto Graf Lambsdorff
    Das von Wiki:
    "m Zweiten Weltkrieg diente er ab Frühjahr 1944 als Offizieranwärter bei der Wehrmacht und wurde Ostern 1945 in Thüringen bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet. Infolge der Verwundung musste ihm das linke Bein oberhalb des Knies amputiert werden, weswegen er in späteren Jahren einen Gehstock benutzte."

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Quote

    Original von Deadalus
    ..... Bei Interesse kann ich auch noch die restlichen
    zwei Seiten einstellen. Das ist große Literatur. :D
    Viele Grüße
    Peter Achs


    Ja bitte - diese Literaturergüsse sind in mehrfacher Hinsicht interessant :D ;)

    Gruß Eddy

    Gruß Eddy
    Suche alles zu 143. Reserve-Division und Füsilier-Bataillon 217.

  • Danke dir, Peter,
    tatsächlich sehr interessant, v.a. aus der Sicht der folgenden Jahrzehnte..... ;)
    Gruß Eddy

    Gruß Eddy
    Suche alles zu 143. Reserve-Division und Füsilier-Bataillon 217.

  • Hallo,

    gestern waren Auszüge der Personalakte von Leutnant Bernhard-Victor von Bülow, besser bekannt als der kürzlich verstorbene Komiker und Grafiker Loriot in der Bildzeitung.

    Ich frage mich, ob die Angehörigen der Veröffentlichung der Akte aus dem Militärachiv zugestimmt haben?

    http://www.bild.de/unterhaltung/l…15764.bild.html

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941


  • Vermutlich nicht, denn die Akte, die Mitte der Woche vom Bundesarchiv auf deren Homepage eingestellt wurde, war am Freitag schon wieder von dort gelöscht. Gab wohl erhebliche Probleme mit dem Datenschutz etc..

    Gruß Alex

  • Quote

    Original von stefan_reuter
    Hallo zusammen,

    eine außergewöhnliche militärische Karriere hat auch der bekannte US-Schauspieler James Stewart (* 20.05.1908, + 02.07.1997) vorzuweisen: innerhalb von nur vier Jahren (1941 - 1944) vom Private zum Colonel in der USAAF! Im Krieg hoch dekoriert blieb er auch nach dem Krieg als Reserveoffizier aktiv und brachte es sogar bis zum Major General. Siehe dazu die Zusammenfasung bei Wiki.

    Gruß, Stefan


    Hallo,

    nein
    Brigadegeneral (1 Stern)
    Generalmajor sind 2 Sterne
    nur als freundlich gemeinte Richtigstelllung

    Mit freundlichen Grüßen
    der Benutzer

  • Hallo Benutzer,

    vielen Dank für Deine Ausführungen zu den unteren amerikanischen Generalsdienstgraden - aber wieso eine Richtigstellung? Wo habe ich (oder wer auch immer) behauptet, dass James Stewart Major General mit nur einem Stern auf dem Schulterstück gewesen sein soll?

    Es ist richtig: das Bild von etwa 1960 bei Wiki zeigt Stewart mit dem Dienstgrad Brigadier General; das war aber noch nicht das Ende der militärischen Karriere von James Stewart, denn im Text bei Wiki heißt es:

    "After his retirement, he was promoted to Major General by President Ronald Reagan.[40]"

    Gemäß der über die Fußnote 40 bei Wiki verlinkten Seite beförderte Ronald Reagan (40. US-Präsident, 1981-1989) James Stewart am 23.05.1985 zum Major General Link.

    Also, alles im grünen Bereich und kein Bedarf an Richtigstellung ;)


    Hallo zusammen,

    mir ist gerade noch ein weiterer bekannter US-Schauspieler eingefallen, der in der USAAF während des Zweiten Weltkrieges Dienst tat: Clark Gable (* 01.02.1901, + 16.11.1960).
    Siehe dazu Wiki. Bei seinem ersten von fünf Einsätzen (am 04.05.1943 gegen die Ford- und GM-Werke in Antwerpen) musste u. a. auch die B-17, in der als Air Gunner an Bord war, wegen schlechten Wetters auf die USAAF Station 105 Chelvesten ausweichen, wo die 305th Bomb. Group lag. Sein Auftauchen dort sorgte für einige Aufregung und es existiert mindestens 1 Foto von diesem Ereignis.*

    Gruß, Stefan

    * abgedruckt in "The Brotherhood of Courage - The History of the 305th Bombardment Group (H) in World War II" von Walter W. Thom, 1986, Seite 83

    Beiträge zusammengefaßt; kkn

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo zusammen,

    Quote

    Original von Thilo
    .... Auszüge der Personalakte von Leutnant Bernhard-Victor von Bülow, besser bekannt als der kürzlich verstorbene Komiker und Grafiker Loriot ...

    aus dem Bestand T78M R 926 als Ergänzung zum Thema „Loriot“!

    Herzliche Grüße der Rolandus

  • Hallo Forumsmitglieder,

    wir haben noch einen Bekannten Schauspieler gefunden und zwar handelt es sich dabei um:

    Joachim Fuchsberger

    11.03.1927 in Stuttgart geboren. Er war als Kind in der HJ. Beim Kriegsanfang war er gerade mal 12 Jahre alt und als Schüler wurde er zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet.
    Zum Kriegsende hatte er eine Ausbildung als Fallschirmjäger gemacht.
    Er war damals mit 16 Jahren schon ein Nahkampfausbilder durch seine Kenntnisse im Judo.
    Wurde damals an der Ostfront eingesetzt. War in Stralsund im Lazarett kam dann in sowjetische anschließend in amerikanische und zum Schluß war er in britischen Gefangenschaft.

    Durch den Film 08/15 sind wir auf Joachim Fuchsberger gekommen und wollten einfach nur mal genaueres über ihn in Erfahrung bringen und haben über Wiki einiges erfahren.

    mfg Marco

    Suche alles über das 1/ 3 Batterie Flakregiment 25 und die 75 Infanterie Division.

    Edited 2 times, last by marcoh. (September 4, 2011 at 9:12 PM).