Habe hier ein Foto vom Polizei-Bataillon 67, müsste irgendwo im
Distrikt Lublin aufgenommen worden sein. Erkennt jemand eventuell das Gebäude im Hintergrund?
Oder hat jemand vielleicht ein paar Informationen zum Polizei-Bataillon 67?
Danke
Bucky
Habe hier ein Foto vom Polizei-Bataillon 67, müsste irgendwo im
Distrikt Lublin aufgenommen worden sein. Erkennt jemand eventuell das Gebäude im Hintergrund?
Oder hat jemand vielleicht ein paar Informationen zum Polizei-Bataillon 67?
Danke
Bucky
Hallo Bucky,
die Schriftzeichen sind nach m.M. hebräisch. Wenn ich richtig liege wäre
das Gebäude eine jüdische Einrichtung (Gemeindezentrum,Krankenhaus oder
Synagoge)
Hallo zusammen,
Pol.Btl 67 FPNr. -
(Essen), Oktober 1939 in Essen aufgestellt, Mai 1940 bis Februar 1942 Niederlande, BdO Den Haag, Mai 1940 Den Haag, Februar bis Mai 1942 Essen, ab 28.5.42 Lublin, Juli 1942 ebenso, Zwischenaufenthalt Leslau, Wechsel, wird II./Pol.Rgt 25 (s.d.) Keine Feldpostnummer als Pol.Btl. 67 (s.a. Klemp, Nicht ermittelt, S. 425, Tessin, Kannapin, Fronteinsatz, S. 631)
Laut 28.09.1939
Schnellbrief des RFSS, Berlin, 28.09.1939
O-Kdo. O (3) 1 Nr. 19/39
Neuaufstellung des Pol.Btl. 67 in Essen
00.10.1939
Das Pol.Btl 67 wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (nach Tessin Oktober 1939) in Essen im Ruhrgebiet aufgestellt. Zu seinen Angehörigen gehörten aktive Polizisten, die meisten aber waren Reservisten.
(Stefan Klemp, Nicht ermittelt, Klartext-Verlag Essen, Jan.2005, S. 178 – 181)
„Bei Kriegsausbruch“ übernahm Hauptmann der Schutzpolizei (?) Carl Rehdantz „nach eigenen Angaben die 3.Kompanie des in Essen aufgestellten Polizeibataillons 67. …“ (Katrin Stoll, die „Räumung des Bialystocker Ghettos in den Augen von „Täter-Zeugen“, in: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e.v., Band 7 Wolfgang Schulte (Hrsg.) Die Polizei im NS-Staat – Beiträge eines internationalen Symposiums an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt/ Main, 2009, S. 263-304, hier S.286, Anmerkung 90 Vernehmungsniederschrift vom 25.Juli 1963)
00.05.1940
Pol.Btl. 67 im Mai 1940 in Den Haag (Tessin, Kannapin, Fronteinsatz, S. 631)
Einsatz des Pol.Btl. 67 in den Niederlanden bestätigt für 00.05.40 – 00.02.1942 (Steven Campell, Police bataillons)
„Im Mai/ Juni 1940“ sei Hauptmann der Schutzpolizei (?) Carl Rehdantz mit diesem Bataillon in Holland „zum Einsatz gekommen“. 1941 sei er als „Ausbilder in einem holländischen Polizeibataillon in deutschen Diensten tätig“ gewesen. In Norwegen übernahm er 1942 nach eigener Darstellung die Führung eines Bataillons, das in das zu dieser Zeit neu aufgestellte Polizei-Regiment 26 eingegliedert wurde. (Katrin Stoll, die „Räumung des Bialystocker Ghettos in den Augen von „Täter-Zeugen“, in: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e.v., Band 7 Wolfgang Schulte (Hrsg.) Die Polizei im NS-Staat – Beiträge eines internationalen Symposiums an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt/ Main, 2009, S. 263-304, hier S.286 - 287, Anmerkung 90 Vernehmungsniederschrift vom 25.Juli 1963)
11.03.1941
Am 11.3.41 waren folgende Pol Btl in den Niederlande:
-Pol.Btl 67 in Den Haag, Major der Schupo Sack
http://forum-der-wehrmacht.de/thread.php?pos…4687#post134687
Am 23.12.41 sind folgende Btl in den Niederlande:
-Pol.Btl 67 in den Haag
http://forum-der-wehrmacht.de/thread.php?pos…4687#post134687)
00.02.1942
Rückverlegung des Pol.Btl 67 nach Essen, wo es bis zum 27.Mai 1942 blieb.
28.05.1942
Am 28.Mai 1942 wurde das Pol.Btl 67 dem Kommandeur der Ordnungspolizei im Distrikt Lublin im Generalgouvernement unterstellt.
Nach einem Kurzeinsatz in Leslau, Weichsel, traf das Bataillon im Raum Lublin ein, wo es das II.Bataillon im PolRgt Lublin (s.d.) wurde.
Einsatzgebiete waren die Orte und Kreise Krasnystaw, Zamosc und Bilgoraj, südlich von Lublin. Aufgaben waren Partisanen- und Bandenbekämpfung, Bewachung von Straßen, Objekten und andere Sicherheitsausgaben. (Stefan Klemp, Nicht ermittelt, Klartext-Verlag Essen, Jan.2005, S. 178)
00.07.1942
Pol.Btl. 67 im Juli 1942 in Lublin, wird II./Pol.Rgt 25 (Tessin, Kannapin, Fronteinsatz, S. 631)
Kommandeur: Major d.SchP. Kurt Sack (11.03.41) – 12.12.43
(später stellvertr.Kdr. PolRgt 25,s.a. Klemp, S. 179, 424: dort alle Kommandeur, aber ohne Dienstgrad und
Zeitraum genannt)
Major d.SchP. Wilhelm Gabriel 13.12.43 – 00.02.44
Major d.SchP. Johannes Korda 00.02.44 – 00.00.00
Leitender Verw.-
Beamter: Reg.Oberinspektor Albert Kramer 00.05.42 – 20.11.42
3.Kompanie: Hauptmann d.SchP Carl Rehdantz 00.10.39 – 00.00.42
Herzliche Grüße Roland
Hallo Bucky,
woher hast du die Angaben, dass es sich um ein Foto des Pol.Btl. 67 handelt?
Anbei ein paar Aufnahmen der 2. Kompanie Polizeibataillon 67.
Beschriftung der Fotos:
"Abschied von Zuhause 27.5.40"
"Vor der Abfahrt in Essen."
"Überschreiten der holl. Grenze"
"Auf Lagerwache [in Waalsdorp]"
"Erster Aufenthalt in den Baracken"
Fortsetzung folgt
Grüsse Daniel
... weiter gehts.
Beschriftung der Fotos:
"Spiess August P. [anonymisiert], der Tyrann der Barackenstadt"
"Auf Inspektionsfahrten."
"Übergang über den Rhein."
Fortsetzung folgt
Gruss Daniel
Ersteinmal vielen Dank für die vielen Informationen.
Hallo Policeman,
echt super das Du genau Fotos von der 2. Kompanie hast.
Ich habe meine Informationen aus einer Feldpostsammlung, es sind insgesamt 2 Aktenordner Feldpost von einem Soldaten.
In einem Brief heisst es "Schicke mir bitte ein paar Freimarken. Meine Adresse ist
Wachtmeistr. d. R. Kurt Dreyer Res. Pol. Batl. 67, 2. Komp. Leslau i/Warthegau Pionierkaserne"
Anbei mal ein Foto des Soldaten.
Würde mich über weitere Fotos und Infos freuen.
Danke
Bucky
Hi Bucky,
sehr interessant.
Wachtmeister Kurt Dreier hab ich noch zwei- bis dreimal drauf, u.a. zusammen mit seiner Frau, kurz vor der Abfahrt von Esssen nach Leslau, am 27. Mai 1942.
Grüsse Daniel
Über weitere Fotos würde ich mich freuen
Hast Du auch Fotos aus der Zeit in Lublin?
Habe mal ein paar Zeilen aus den Briefen abgeschrieben, ist schon recht heftiger Inhalt.
Es liest sich fast so wie ein Tagebuch, enthalten ist die Zeit von 1941 (Den Haag) bis 1943 (Tomaszow)
"ein Teil der Kameraden ist fort für längere Zeit um 200 Dörfer auszusiedeln. Eine weitere Gruppe fuhr heute mittag fort um in Zamosc einen Kameraden unserer Kompanie das letzte Geleit zu geben. Sie waren mit 7 Mann auf eine Bande von 25 Mann gestoßen die in einer Scheune lagerten. Die Bande war gut bewaffnet, hatte 3 Maschinengewehre und 2 Maschinenpistolen ausserdem Karabiner. Der Feuerkampf dauerte 45 Minuten und einer von uns bekam eine Maschinengewehrsalve in die Brust, er hat einen schnellen Tod gehabt. Die ganze Bande verbrannte zum Schluss in der Scheune….."
"Heute Nachmittag bekamen wir eine Nachricht, dass eine Bande in der Nähe Krasnytaw lagern sollte. Wir starteten also los mit 7 Mann und stellten fest, dass eine Bande von 7 Mann in einer Schlucht zum Schlafen gelegt hatten, da wir nicht wussten was für Vögel es waren, sie auch militärische Uniformen trugen, bekamen sie von uns überraschendes Feuer und Handgranaten. Damit waren sie erledigt. Es waren Juden und aus Deutschland entlaufende polnische Kriegsgefangene. Waffen hatten sie nicht bei sich…"
@ Bucky
sehr interessante Briefe, sowas findet man selten.
Unten mal ein Foto von Wachtmeister d. R. Kurt Dreyer.
Rückseitige Beschriftung: "Abschied von Essen. 27/5. 1942".
Das ehemalige Fotoalbum, von dem ich nur Teile besitze, endete leider mit der Ankunft in Leslau am 29.5.1942. Aufnahmen vom zweiten auswärtigen Einsatz des Bataillons, im Distrikt Lublin, sind u. waren somit keine vorhanden.
QuoteOriginal von bucky
Habe mal ein paar Zeilen aus den Briefen abgeschrieben, ist schon recht heftiger Inhalt.
"ein Teil der Kameraden ist fort für längere Zeit um 200 Dörfer auszusiedeln."
Hierbei könnte es sich um die sogenannte "Aktion Reinhard" handeln, an der Teile des Bataillons in Zug- und Kompaniestärke teilgenommen haben, zusammen mit den Polizeibataillonen 65 (Recklinghausen) und 101 (Hamburg). Siehe dazu S.Klemp "Nicht ermittelt" S.179 und das Buch von Christopher Browning "Ganz normale Männer".
http://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Reinhardt
Grüsse Daniel
Besten Dank für das Foto
Habe bislang nur einen Teil der Briefe gelesen, was da so geschrieben steht ist schon ziemlich heftig.
Hier noch mal ein kleiner Ausschnitt aus einem Brief vom 6.7.42
Raciborowice 6.7.42
"…..dann höre ich direkt vor mir, Geschrei und Weinen von Frauen und Kindern und dann wieder unheimliche Stille, nur ein leises stöhnen.
Langsam gehe ich vor und sehe dann plötzlich kurz vor mir, eine furchtbar primitive Laubhütte mit 6 Personen darin, 3 Kindern, 2 Frauen und einen Mann. Auf meine Meldung bekomme ich den Auftrag, die Hütte zu räumen, aber sie heben mir nur die Röcke hoch und zeigen, daß sie alle Bauch- und Beinschüße bekommen haben. Es ist eine Judenfamilie, die deutsch spricht. Ein paar gestohlene Hühner liegen noch herum. Kurzer Hand werden alle durch Gnadenschüsse erledigt……………Aber vor allem, diese Zeilen sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sondern nur für Dich, es geht niemanden was an, was und wie wir es hier treiben……..
Hallo zusammen,
zu der Inschrift am Gebäude ein Versuch der Deutung.
Es könnte sich um eine Jahreszahl handeln. 1931 ??
Hallo zusammen,
zum Einsatz des Pol.Btl. 67 im Rahmen des Pol.Rgt Lublin, später als II./SS-Pol.Rgt 25
28.05.1942
Am 28.Mai 1942 wurde das Pol.Btl 67, Major Kurt Sack, dem Kommandeur der Ordnungspolizei im Distrikt Lublin im Generalgouvernement unterstellt.
Nach einem Kurzeinsatz in Leslau, Weichsel, traf das Bataillon im Raum Lublin ein, wo es das II. Bataillon im Pol.Rgt Lublin (s.d.) wurde .
Der Bataillonsstab lag zusammen mit dem Nachrichten-Zug und der Kraftfahrstaffel in Zamosc. Die Einsatzgebiete der Kompanien waren:
1.Kompanie:
1.Zug Zamosc
2.Zug Krasnobrod, Jozefow, Suzic und Bilgoraj
3.Zug Rachanie
2.Kompanie:
1.Zug Dolhobyscow, Harmenia, Turobin und Tomascow-Lubelski
2.Zug Krasniczyn und Tomascow-Lubelski
3.Zug Tomascow-Lubelski und Krasniczyn
3.Kompanie:
1.Zug Bilgoraj, Lubliniec, Tarnograd, Frampol und Krsesuzw
2.Zug Bilgoraj und Zamocs
3.Zug Bilgoraj, Tarnograd, Zwierzaniec, Jozefow, Alexandrow und Lukowa.
Einsatzgebiete waren die Orte und Kreise Krasnystaw, Zamosc und Bilgoraj, südlich von Lublin.
Aufgaben waren Partisanen- und Bandenbekämpfung, Bewachung von Straßen, Objekten und andere Sicherheitsausgaben. (Stefan Klemp, Nicht ermittelt, Klartext-Verlag Essen, Jan.2005, S. 178-179)
09.07.1942
Eingliederung als II. Bataillon in das Pol.Rgt 25 (I. Btl. = Pol.Btl. 65, III. Btl. = Pol.Btl. 101)
Einzelheiten zum Einsatz sind leider nur selten ….
Im Winter 1942/43 erschossen Angehörige der 5./Pol 25 (PB 67) unter Führung von Leutnant Kurt Columbus Juden in Jozefow. In diesem Ort hatte das III./Pol 25 (PB 101) bereits im Juli 1942 bereits eine größere Erschießung durchgeführt (s.o.). (Klemp, Nicht ermittelt, S. 180)
23.12.1942
Überfall bewaffneter Banditen auf das Kommando 5./Pol 25 in Laszczow, 39 km südostwärts Zamosc am 23.12.1942
00.01.1943
Teile des II./Pol 25 (PB 67), Angehörige des 3.Zuges der 5.Kompanie, sollen im Januar 1943 etwa 120 Menschen im Dorf Dzieraznia in der Gemeinde Krynice, Kreishauptmannschaft Zamosc, erschossen haben. (Klemp, Nicht ermittelt, S. 181)
11.04.1943
Die 5.Kompanie des Pol.Rgt 25 (1./PolBtl 67) übernahm am 11.April 1943 nach einer Meuterei der Bewachungsmannschaften für drei Tage die äußere Bewachung des Vernichtungslagers Belzec.
(Klemp, Nicht ermittelt, S.37)
22.04.1943
Bandenunternehmen “Ostersegen” vom 22. bis 24.4.1943 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
17.05.1943
Bandenunternehmen “Pulawy” vom 17.5.bis 27.6.1943 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
23.06.1943
Bandenunternehmen “Nachpfingsten” vom 23.6.bis 4.7.1943 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
27.06.1943
Bandenunternehmen “Werwolf I und II” vom 27.6. bis 16.8.1943 im Raum Zamosc, bei dem 16 000 Mann eingesetzt wurden. Bei diesem ersten Großunternehmen nach der Deklarierung des Raumes Zamosc zum Bandenkampfgebiet stellte den Höhepunkt der Bandenbekämpfung das, bei der u.a. das Dorf Sochy bei Zwierzyniec unter Einsatz von Sturzkampfbombern und Teilen der 154.und 174.Reser-ve-Division vernichtet wurde.
Damit waren die Banden aber keineswegs zerschlagen. Zum Teil tödliche Überfälle auf Personen, Einrichtungen und deutsche Fahrzeuge sorgten auch nach diesen Großeinsätzen für Unsicherheit und Unruhe. Zu dem kamen mit Drohungen verbundene Ultimaten an die volksdeutschen Siedler, ihre Dörfer zu räumen, sowie zunehmende Überfälle bei der Ernteerfassung/-einbringung.
Da die Lieferung landwirtschaftlicher Erzeugnisse für das Reich lebensnotwendig war, waren Erntevernichtungen besonders schwerwiegend.
(Heinrich Haupt, Zamoscer Land, 17.Teil und Ende in DF 7/2005, S. 18 – 20,s.a. DF 4/2005, S.27)
03.11.1943
Beginn von “Erntefest” (Christopher R.Browning Ganz normale Männer, S. 21/22, S. 59 ff)
Beim Unternehmen “Erntefest” handelte es sich um die Ermordung der im Distrikt Lublin verbliebenen Juden am 3.und 4.November 1943. Dabei wurden die zur Zwangsarbeit eingesetzten Juden erschossen, die in den Lagern Trawniki, Majdanek und Poniatowa untergebracht waren. Mehrere Polizei-Bataillone waren beteiligt, allerdings ist ihre genaue Rolle und Beteiligung nie genau geklärt worden. Genannt werden die Bataillone I.(Pol.Btl 41), II.(Pol.Btl 67) und III./Pol.Rgt 25 (Pol.Btl 101), Reiterabteilung III,. Reiter aus Lublin (Reiterzug?) und das I./SS-Gendarmeriebataillon (mot). Die Zahl der Erschossenen wird auf 42 – 43 000 geschätzt. (Klemp, Nicht ermittelt, S. 36)
Die Aktion “Erntefest” war Teil der Aktion “Reinhardt”, die bereits im Oktober/November 1941 begonnen hatte und die Liquidierung der über 2 Millionen jüdischen Bewohner des Generalgouvernements zum Ziel hatte. Den Namen erhielt die Aktion erst nach dem Tod Reinhard Heydrichs am 27.Mai 1942 in Tschechien. Hauptziel war die Deportation in die eigens dafür eingerichteten Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka. Mit der Aktion “Ernstfest” wurde diese Aktion “Reinhard” beendet. (Klemp, Nicht ermittelt, S.36)
Das II./SS-Pol 25 (PB 67) nahm am 3.und 4.November 1943 ebenfalls an dem Unternehmen “Erntefest” teil. Zu den Aufgaben der Einheit gehörten die systematische Judenjagd, das Aufspüren aller im Einsatzgebiet verbliebenen Juden, der Abtransport und Erschießungen. (Klemp, Nicht ermittelt, S. 179)
12.12.1943
Major Kurt Sack, bisher Kommandeur des II./SS-Pol 25 (PB 67) wird am 12.Dezember 1943 abgelöst. Er war später “stellvertretender Kommandeur des SS-Polizei-Regimentes”.
Sein Nachfolger wurde bis Februar 1944 Major Wilhelm Gabriel. (Klemp, Nicht ermittelt, S. 179)
04.01.1944
Bandenunternehmen “Wintersport” vom 4.bis 10.1.1944 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
30.01.1944
Verleihung eines KVK II.Klasse mit Schwertern an einen Zugwachtmeister der 7./SS-Pol.Rgt 25 durch den HSSPF Ost, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Koppe
Im Februar 1944 wurde der bisherige Kommandeur des II./SS-Pol 25 (PB 67), Major Wilhelm Gabriel, durch Major Johannes Korda abgelöst. (Klemp, Nicht ermittelt, S. 179)
00.03.1944
Bandenunternehmen “Freudschaft” im März 1944 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
22.03.1944
Am 22.März 1944 wurde von den deutschen Dienststellen die Vorbereitung von Räumungs- und Auflockerungsmaßnahmen befohlen. Wegen der zunehmenden Bandengefahr wurden die Frauen und Kinder aus dem Kreis Zamosc schließlich im März 1944 evakuiert und in Lagern untergebracht.
Die Männer verblieben teilweise noch bis in den Juli 1944 hinein, um die Ernte einfahren zu können und verließen dann vor den einmarschierenden Sowjets das Ansiedlungsgebiet. (DF 7/2005, S.19)
00.04.1944
Die volksdeutschen Siedler aus dem Zamoscer Land wurden in einem Ausbildungsbataillon Landwacht zusammengefasst und in einem 6- bis 8-wöchigem Lehrgang durch SS-Führer des SS-Hauptamtes und des SSPF Lublin im Waffengebrauch ausgebildet.
Im Frühjahr 1944 verfügte die Landwacht im Norden des Siedlungsgebietes über 1 373 und im Süden über 800 Männer.
Ende April 1944 befahl SS-Gruppenführer u. Gen.Lt.d.Pol. Jakob Sporrenberg die Bildung eines “Selbstschutz-Regimentes Zamosc” aus den Kompanien des II. Bataillons des SS-Pol.Rgt 25, der Gendarmerie-Hauptmannschaft Zamosc und der SS-Landwacht.
Das in drei Bataillone gegliederte Regiment wurde vom bisherigen Kommandeur des II./SS-Pol.Rgt 25, Major der Schutzpolizei Korda geführt. (DF 4/2005, S. 27)
09.04.1944
Bandenunternehmen “Immergrün” vom 9.bis 27.4.1944 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
05.05.1944
Bandenunternehmen “Maigewitter” vom 5.bis 16.5.1944 im Raum Zamosc.
Im Mai 1944 wurde in einer der letzten Banden-Großunternehmen unter Einsatz von drei Divisionen, Panzern und Sturzkampfbombern gegen die Bandenverbände angegangen. (DF 7/2005, S.19)
08.06.1944
Bandenunternehmen “Vagabund” vom 8.bis 23.6.1944 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
15.07.1944
Bandenunternehmen “Wirbelsturm” vom 15.bis 21.7.1944 im Raum Zamosc. (DF 7/2005, S.19)
15.07.1944
Laut Chef der Ordnungspolizei, Kdo. g. I – Org./ Ia (3) Nr. 221/44 (g.) vom 15.Juli 1944 betrifft „Übersicht über die Kräfte der Ordnungspolizei und ihren Einsatz“, Stand 15.Juli 1944, befanden sich im Bereich des Befehlshabers der Ordnungspolizei Krakau, Generalleutnant der Polizei Höring:
SS-Pol.Rgt. 25, Oberstleutnant Rheinsdorf, Heimatstandort Berlin, in Lublin, mit
II. Bataillon Major Korda Heimatstandort Berlin in Lublin
III. Bataillon Major Lippmann Heimatstandort Berlin im Raum Lublin
I. SS-Gend.Btl. (mot), Major Dörge Heimatstandort Warschau in Krasnik
(BA Berlin R 10 – 451/ 36-37 Übersicht über Kräfte der Ordnungspolizei und ihren Einsatz, Stand 15.Juli 1944)
00.08.1944
Das II./SS-Pol 25 (PB 67) nahm an der Verteidigung Lublins gegen die vorrückenden Sowjets teil. Dabei soll die Einheit erhebliche Verluste erlitten haben. Nach den Kämpfen vom Juli 1944 wurde das Bataillon in den Raum Szczekociny zurückgenommen.
Nach weiteren Fronteinsätzen soll das II./SS-Pol 25 aufgelöst worden sein. (Klemp, Nicht ermittelt, S. 179)
20.10.1944
Laut Chef der Ordnungspolizei, Kdo. g. I Org./ Ia (3) Nr. 762/44 (g.) vom 20.Oktober 1944 betrifft „Übersicht über die Kräfte der Ordnungspolizei und ihren Einsatz“, Stand 20.Oktober 1944, waren im Bereich des BdO Krakau, Generalleutnant der Polizei Höring, Chef des Stabes Oberst Klein, beim Höheren SS und Polizeiführer Ost, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Koppe, eingesetzt:
SS-Pol.Rgt. 25, Heimatstandort Berlin Oberst Haring, in Sodaczew (Salzburg) mit
I. Bataillon (Cholm) kein Eintrag zum Kommandeur und zum Standort
II. Bataillon Major Korda Heimatstandort Berlin, in Szczekociny
III. Bataillon Hauptmann Krause Heimatstandort Berlin, in Sudul
(BA Berlin R 10 – 451/ 68- 69 Übersicht über Kräfte der Ordnungspolizei und ihren Einsatz, Stand 20.Oktober 1944)
17.11.1944
Das II./SS-Pol.Rgt 25 ( 3 Kp) lag am 17.11.944 im Distrikt Radom in Szcze Kociny, und hatte noch 9 Offiziere, 3 Verwaltungsbeamte, 375 Uffz. und Mannschaften
14.01.1945
Beim Befehlshaber im Heeresgebiet Generalgouvernement waren laut Auflistung vom 14.1.1945 u. a. eingesetzt:
II./SS-Pol.Rgt 25, zusammen mit u. a. der 4.Kp. des Zollgrenzschutz-Btl. Grunewald (die anderen Kompanien mit Stab waren bei der Div. z.b.V. 601) bei der Div. z.b.V. 602
(Kopie schwarzermai vom 25.10.2009: Pol.Wacht-Btl. Krakau bei Div. z.b.V. 601, SS-Gend.Btl. (mot) 1 bei der Div. z.b.V. 603)
Damit enden meine Angaben zum Bataillon, zum Ende des Regiments und somit des II. Btl. (Pol.Btl. 67) liegt mir bisher leider nichts vor!
Ergänzungen zur Geschichte des Bataillons sind - angesichts des enormen Umfangs der Feldpostbriefe - natürlich gerne gesehen …
Herzliche Grüße der Rolandus
Hallo,
die folgen Aufnahmen zeigen das Pol.Btl. 67 nach der Rückkehr aus Holland, vor dem zweiten auswärtigen Einsatz in Polen.
Rückseitige Beschriftung der Fotos:
"Ein harter Vormittag." - Gepäckmarsch von Essen zum Truppenübungsplatz Wahn
"Einmarsch Truppenübungsplatz, Mai 1942"
"Truppenübungsplatz Wahn, Nahkampfübung"
"Abschied von Essen, 27/5. 1942"
"Abschied von Essen, 27/5. 1942" - rote Pfeile: Wachtmeister Kurt Dreyer mit Frau
Fortsetzung folgt
Grüsse Daniel
Fortsetzung
... und nun der letzte Rest.
Rückseitige Beschriftung der Fotos:
"Abschied von Essen, 27/5. 1942" - 3x
"Ankunft in Leslau, 29/5. 1942" - 2x
Ende
Grüsse Daniel
Hallo bucky
QuoteOriginal von RolandP
....Ergänzungen zur Geschichte des Bataillons sind - angesichts des enormen Umfangs der Feldpostbriefe - natürlich gerne gesehen … :]....
na, wie sieht es aus ....
Herzliche Grüße Roland
Hi Roland,
hier noch etwas für Ungeduldige.
Zwei Fotos von der Fahrt und Ankunft des Pol.Btl. 67 in Holland, Ende Mai 1940.
Grüsse Daniel
Hallo Daniel
Quote...hier noch etwas für Ungeduldige. :D....l
vielen herzlichen Dank für die Photos
Nun ja, ich dachte, ich frag einfach mal nach, weil die bisherigen Angaben aus den Feldpostbriefen zu den "Details" beim Pol.Batl. 67 doch mehr als interessant waren ....
Wenn es zu ungeduldig geklungen hat, täte es mir leid ...
Herzliche Grüße Dein Rolandus
Hallo, ...
QuoteOriginal von RolandP
11.04.1943
Die 5.Kompanie des Pol.Rgt 25 (1./PolBtl 67) übernahm am 11.April 1943 nach einer Meuterei der Bewachungsmannschaften für drei Tage die äußere Bewachung des Vernichtungslagers Belzec.
(Klemp, Nicht ermittelt, S.37)
... da Originalaufnahmen von der Umgebung d. ehemaligen Vernichtungslagers Belzec ziemlich selten sind, hier mal ein Foto (siehe Dateianhang) des Bahnhofs.
"Am 1. November 1941 begannen die Nazis mit dem Bau des Lagers. Es wurde ca. 400 m entfernt vom Bahnhof Belzec errichtet, direkt an einem Nebengleis der Bahnlinie Lublin - Lviv." (Quelle: http://www.deathcamps.org/belzec/belzec_de.html)
Grüsse Daniel
Hallo an alle und insbesondere "Policemen",
bei meiner ersten Suchanfrage hier im Forum habe ich schon einige Hilfe erfahren dürfen.
Ich habe jetzt festgestellt, dass es hier auch schon reichlich Beiträge zum Pol.Bat. 67 gibt. Ich habe in einer verwandtschaftlichen Seitenlinie einen Oberwachtmeister Karl Bartscher der II. Kompanie Pol. Bat. 67. Aus seinem Dienstpass geht hervor, dass er ab 01.09.1939 V.P.S. Mann der Pol. Reserve ist, Einsatzorte sind 21.10.1940 bis 01.03.1942 Den Haag, 27.05.1942 bis 27.06.1942 Leslau/Warthegau und 17.06.1942 bis 15.1.1943 General Gouvernement.
Karl Bartscher fällt im August 1944 in Frankreich (ist nicht im Dienstpass verzeichnet, auch über die Zeit von 01.1943 bis 08.1944 ist nichts im Dienstpass verzeichnet).
Meine Fragen an Euch sind:
1.) Hast Du, lieber "Policemen", evtl. auch ein Bild von Karl Bartscher? Ich besitze leider nur eins aus der Zeit weit vor dem Krieg
2.) Warum fehlen Nachweise über seine Dientszeit vom Januar 1943 bis zu seinem Tod im August 1944 in seinem Dienstpass? (laut VDK Dienstgrad: Oberscharführer)
Bin für Ideen, Hinweise Tipps und Hilfen dankbar.
LG,
Stefan aus Essen
Hallo Stefan,
zuerst brauchen wir weitere Angaben.
Das Pol.Batl. 67 wurde ab Sommer 1942 als II. Batl. / SS-Pol.Rgt. 25 bezeichnet.
Im Sommer 1944 wird es laut Stefan Klemp "Nicht ermittelt" im Generalgouvernement lokalisiert, also muss er, wenn er in Frankreich gefallen ist, das Bataillon verlassen haben.
Kurz der Weg laut Klemp:
- Mai 40 - Februar 42 Holland
- Februar - Mai 42 Essen
- ab Mai 42 Generalgouvernement, hier dann Einsätze in Lublin, Leslau, Beteiligung an den Judenvernichtungsaktionen "Reinhardt" und "Erntefest", 1. Kompanie / 67 bewachte angeblich das KZ Belzec.
Gesamtzahl der zivilen Opfer: mindestens 4 200.
Es gab insgesamt zwei Ermittlungsverfahren gegen das Bataillon, also würde sich auch hier der Weg nach Ludwigsburg dringend empfehlen, vielleicht wird er ja dabei erwähnt.
Da das Bataillon in Essen aufgestellt wurde, empfiehlt sich ausserdem eine Anfrage in der "Villa ten Hompel" in Münster, was die zu ihm / dem Bataillon haben.
Interessant wäre, da Du ofenbar den Dienstpass besitzt, die Seiten mit den Dienststellen und den mitgemachten Gefechten.
Das mit dem im Januar 43 "endenden" Dienstpass würde ich so erklären, dass dann vorerst von der - dann wohl neuen - Kompanie keine Eintragungen gemacht wurden oder es sich um eine Zweitschrift handelt, meistens war eine Ausgabe beim Mann, eine bei der Heimat-PV.
Was hat denn der VDK zu ihm, gibt es noch Rentenunterlagen einer Witwe oder von Halbwaisen ?
Gruß aus München
Marcus