Pol.Btl. 318-III.Btl./Pol.Rgt.6

  • Guten Morgen Marcus,

    ich werde heute Abend mal die Verlustmeldung einscannen u. hier einstellen, vielleicht wird dann für die Experten manches noch klarer?

    Beim Dienstgrad bin ich mir allerdings sicher.

    Gemäß dem hier im Beitrag eingestellten Fotokonvolut wurde das Pol. Btl. 318 im Mai 1941 nach abgeschlossener Ausbildung in den Osten verlegt.

    Das heißt, die Ausbildung wäre wohl schon im Oktober 1940 fertig gewesen und dann dauerte es aber noch einmal ein gutes halbes Jahr, bis der Marschbefehl kam?

    Gruß aus Unterfranken

    Stefan

  • Gemäß dem hier im Beitrag eingestellten Fotokonvolut wurde das Pol. Btl. 318 im Mai 1941 nach abgeschlossener Ausbildung in den Osten verlegt.

    Das heißt, die Ausbildung wäre wohl schon im Oktober 1940 fertig gewesen und dann dauerte es aber noch einmal ein gutes halbes Jahr, bis der Marschbefehl kam?

    Gruß aus Unterfranken

    Stefan

    Hallo Stefan,

    das wäre nicht ungewöhnlich.

    Der Zeitraum war ja "relativ friedlich", andere Bataillone waren da monatelang im Standort, wie z.B. das Münchener Reserve-Polizei-Bataillon 72 von Oktober 1940 - April 1941.

    Man hat da dann sicher die Ausbildung weiter vertieft und kleinere Einsätze gemacht in der Zeit.

    Gruß aus München

    Marcus

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    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Hallo Paule,

    woher stammt diese Kriegsgliederung der 213. SichD?

    Hast Du dazu auch eine Quellenangabe?

    Das Pol.Btl. 318 wurde doch zwischenzeitlich in III. Bataillon Pol.Rgt 6 umbenannt, somit dürfte es den bisherigen Namen doch gar nicht mehr gegeben haben?

    Oder hat es weiterhin die bisherige Verbandsbezeichnung und Kompanienumerierung behalten?

    Dann wäre Alfons zum Sterbezeitpunkt ja noch immer bei der 1. Kompanie Pol. Btl. 318 gewesen sein?

    Anbei noch die beiden versprochenen Verlustmeldungen für Alfons.

    Zuerst waren die Dateien dauernd zu groß, nun hoffe ich, daß man sie jetzt noch lesen kann.

    Die Meldungen stammen aus dem bereits weiter oben erwähnten Akt des Bundesarchivs.

    Was bedeuten dort eigtl. die Einheitsangaben allg. SS: "2/R 17"?

    Wäre super, wenn jemand noch Anntworten auf meine andere Fragen von gestern hat, sprich, welche Kompanie etc.

    Grüße Stefan

  • Guten Tag,

    die Gliederung ist aus dem Bundesarchiv.

    Gruß Paule

    Pol. Kemmer war im Kriege immer im Pol. Btl. 318.

    Kompanie Chef der 1. Kompanie war Hauptmann Napp.

    Noch etwas zur Beruhigung, von der 1. Komp. wurde niemals behauptet,

    noch nachgewiesen, daß sie an Kriegsverbrechen beteiligt wear.

    Btl. 318, es wurde am 09.07.1942 in III. Pol. Rgt 6 umbenannt,

    Das Btl. 318 wurde seit Anbeginn des Krieges immm III. Pol. Rgt. 6.- I. Btl. 82 II. Btl. 311.

    Mit Erlaß vom 24.2.1943 erhielten die Pol. Regimenter in Anerkennung ihres besonders

    erfolgreichen und tapferen Einsatz die Bezeichnung SS-Pol. Regimenter.

    Sie traten damit nicht zur Waffen SS über, sondern blieben weiter uznverändert Bestandteile der Ordungspolizei.

    Edited once, last by paule 43 (February 8, 2019 at 6:25 PM).

  • Hallo Paule,

    hast Du dann noch eine Signatur des BArch für den Auszug der Kriegsgliederung?

    Das bedeutet also, das Pol.Btl. 318 behielt seinen Namen, auch wenn es faktisch das III. Bataillon Pol.Rgt. 6 war.

    Wo finde ich was zu diesem Erlaß vom 24.02.1943? Aus welcher Quelle hast Du das?

    Wer hat diesen Erlaß verfügt?

    Dann schon einmal vielen Dank für deine Hilfe und Geduld!

    Ach ja, hat ggf. noch jemand eine Erklärung für den Dienstgrad Revier-Oberwachtmeister?

    Ein Kamerad meinte, es hätte evtl. Zugwachtmeister heißen müssen?

    Die Verlustmeldung ist hier allerdings eindeutig oder wurde das darin ggf. falsch vermerkt.

    Kann mir nun jetzt für die Anwerbeaktion im September 1939 noch jemand eine Verordnung oder sonst ein Schriftstück nennen bzw. hier einstellen, in der das mit der Einstellung geregelt ist, bitte mit Quellenangabe.

    Gruß Stefan

    Edited once, last by stefan75 (February 8, 2019 at 7:11 PM).

  • Hallo Paule,

    ich habe die Quelle im Internet gefunden, aus der die Passage bzgl. des Erlasses vom 24.02.1943 stammt:

    DROMMER, Günther: Erwin Strittmatter und der Krieg unserer Väter. Verlag Das Neue Berlin. Berlin 2010, ohne Seitenangabe.

    Online abrufbar unter: https://books.google.de/books?id=W414D…%201943&f=false. Stand 08.02.2019.

    Kann mir nun jetzt für die Anwerbeaktion im September 1939 noch jemand eine Verordnung oder sonst ein Schriftstück nennen bzw. hier einstellen, in der das mit der Einstellung geregelt ist, bitte mit Quellenangabe.

    Bei uns im Ort, also quasi der Nachbar von Alfons Kemmmer, trug noch einer so eine Polizeiuniform, siehe Anhang.

    Keine Ahnung, ob der ggf. bei derselben Einheit war. Von ihm weiß ich bislang noch gar nichts.

    Zumindest hat er den Krieg überlebt, ist aber schon 1959 verstorben.

    Sollte dann wohl Rottwachtmeister gewesen sein.

    Was war das eigtl. für ein Abzeichen auf dem linklen Oberarm?

    Gruß

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    das auf dem linken Oberarm ist der Polizei-Adler, das Hoheitsabzeichen.

    Ich habe momentan sehr viel Stress und bin nicht zuhause, es wird bestimmt jemand den Erlass von 1939 raussuchen.

    Gruß aus München

    Marcus

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  • Hallo Marcus,

    das mit dem Ärmeladler habe ich mir schon gedacht. Ich meine jedoch mal gelesen zu haben, daß es hier auch versch. Ausführungen gegeben hat, sprich, daß man anhand des Adlers erkennen konnte, ob der Uniformträger bspw. "nur" bei der Polizeiverwaltung war.

    Wäre super, wenn mir jemand noch einen Tipp bzgl. des Erlasses von 1939 geben könnte.

    Ich würde da gerne mal nachlesen, wie das mit dieser Anwerbung genau geregelt war.

    Schöne Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    nur zur Klarstellung.

    "Polizei-Verwaltung" (PV.) ist die Sammelbezeichnung für Polizeipräsidium oder Polizeidirektion.

    Das ist ein Polizist und kein Polizei-Verwaltungsbeamter oder Verwaltungs-Polizist.

    Ein bisschen was habe ich:

    Schnellbrief des RFSS vom 31.10.1939

    O-Kdo. O Nr. 150/39

    Betrifft: Aufstellung von Ausbildungs-Bataillonen

    Auf Befehl des Führers werden ab sofort 26 000 Mann als Ersatz für die Ordnungspolizei eingestellt.

    (…..)

    Zum Chef der Ausbildungs-Bataillone bestimme ich den Generalinspekteur der Schutzpolizei, Generalleutnant der Ordnungspolizei MÜLLVERSTÄDT.

    (…..)

    Der Ersatz wird in Ausbildungs-Kompanien und Ausbildungs-Bataillonen zusammengefasst.

    (…)

    Zur Gewährleistung einer einheitlichen Ausbildung werden Ausbildungs-Gruppenkommandeure eingesetzt.

    (…..)

    Anlage 1

    Abteilung A (Anwärter-Kompanien)

    6000 Mann 18 – 20 Jahre

    Ziel: volle Verwendungsfähigkeit als Schütze im polizeilichen und militärischen Kampfe, Vermittlung der Grundlagen polizeilichen Einschreitens (Waffengebrauch, Festnahme, Durchsuchung und Beschlagnahme) im normalen Polizeidienst. Verkehrsrecht und Straßenaufsichtsdienst.

    (…..)

    Dauer: 28 Wochen (reine Ausbildungszeit)


    Abteilung B (Wachtmeister-Kompanien)

    20000 Mann 27 – 30 Jahre bei Eintritt

    Ziel: Ausbildung für den Einzeldienst bis Revier-Oberwachtmeister

    Ausbildungsziele im Einzelnen:

    (…..)

    polizeifachliche Ausbildung zu selbständigem, richtigem Handeln als Einzeldienstbeamte in jeder vorkommenden Lage

    Einzelausbildung als Waffenträger an allen in der Polizei vorhandenen Waffen

    Einzelausbildung in der Kampfschule in Stadt und Gelände

    Stoßtrupp- und Gruppenausbildung in Stadt und Gelände

    (…..)

    Dauer: 1 Jahr

    Die Bataillone zu 1) waren die Anwärter, später 250er, zu 2) die Wachtmeister, später 300er

    Im Frühjahr 1940 hat man die Ausbildung zu 2) den 250ern angeglichen, sprich gekürzt.

    Gruß aus München

    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
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  • Hallo,

    Kürzung des Unterrichts an den Beispielen Ausb.-Batl. Fürstenfeldbruck (Anwärter) und München (Wachtmeister)

    Polizei-Ausbildungs-Bataillon Fürstenfeldbruck vom 06.03.1940

    Betr.: Polizeifachunterricht

    Nach dem zuerst herausgegebenen Unterrichtsplan waren für die Wachtmeister-Bataillone 16 Wochenstunden Polizeifachunterricht vorgesehen.

    Es wurden deshalb die sämtlichen Fachlehrer der Pol.-Offizier- und Schutzpolizei-Schule zum A./München abgeordnet. Durch Ausbildungsbefehl Nr. 1 vom 29.02.1940 wurden die Wochenstunden für die Wachtmeister-Bataillone ebenfalls auf 5 herabgesetzt, sodass die Wachtmeister-Bataillone die gleiche Zahl von Wochenstunden haben wie die Anwärter-Bataillone. Das A./Batl. München hat nun 4 Fachlehrer und Fürstenfeldbruck keinen; dazu fehlen hier noch 12 Unterführer.

    Um den Pol.-Fachunterricht von 5 Wochenstunden durchführen zu können, bitte ich, die Aufhebung der Abordnung des Leutnant d.Sch. GAIBLER und des Pol.-Meisters WINRÖDER zum A./Batl. München zu veranlassen und sie dem A./Batl. Fürstenfeldbruck zur Verfügung zu stellen.

    Gezeichnet: DIEZ

    Man sieht, viel "Polizei" war in der "Polizei" nicht vorgesehen.....


    Gruß aus München

    Marcus

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  • Guten Abend Marcus,

    vielen Dank für die umfassenden Informationen.

    Ist dieser Schnellbrief auch irgendwo abgedruckt oder wo kann man den finden?

    Dann schon mal allen ein herzliches "Vergelt's Gott" für die Geduld und allzeit freundliche Hilfe!

    Gruß Stefan

  • Hallo zusammen,

    ich habe zwischenzeitlich herausgefunden, dass das Polizei-Bataillon 318 wohl an mehreren "Säuberungsaktionen" im Osten beteiligt war:

    1. Säuberungsaktionen in Wolhynien im Raum Luzk und Rowno (Juli 1941)[1]
    2. Erschießung von Juden und Kommunisten im Raum Tartak (zweite Augusthälfte 1941)[2]
    3. Vernichtungsaktion in Kriwoj Rog (15. Oktober 1941) [3]

    Könnt Ihr diese Angaben bestätigen, ggf. auch ergänzen?

    Welche Kompanie des Polizei-Bataillons war hier jeweils betroffen?

    Ich meine mal gelesen zu haben, das wäre die 2. Kompanie gewesen, leider finde ich den Artikel nicht mehr.

    Kann mir hier ggf. jemand nähere Angaben dazu machen, wenn möglich mit Quellenangabe.

    DANKESCHÖN!

    Gruß Stefan

    [1] MALLMANN, Klaus-Michael/RIEß, Volker/PYTA, Wolfram: Deutscher Osten 1939-1945“, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, S. 159.

    [2] Ebd.

    [3] KELLER, Bastian: Der Ostfeldzug – Die Wehrmacht im Vernichtungskrieg: Planung, Kooperation, Verantwortung. Diplomica Verlag GmbH. Hamburg 2012, S. 63-64.

  • ... Säuberungsaktionen in Wolhynien im Raum Luzk und Rowno (Juli 1941) ...

    ... Könnt Ihr diese Angaben bestätigen, ggf. auch ergänzen? ...


    Hallo Stefan,

    laut Datenbank der Universität Amsterdam kam es im Jahr 1941 u.a. in der Region um die Stadt Luzk zu Massenerschießungen von ca. 60.000 Menschen, als ausführende Einheit wird dort die Einsatzgruppe SK 4a benannt. Ob das Polizeibataillon 318 im Verband dieser Einsatzgruppe daran beteiligt war, geht aus dem Verfahrenseintrag leider nicht hervor. Weitere Informationen und auch ein Verfahren zu einer weiteren Massenerschießung von ca. 200 bis 300 Menschen in der Region um die Stadt Rowno findest Du hier: https://www.expostfacto.nl/junsv/inhvzbrdddr.htm

    Gruß, J.H.

  • Dann schon mal vielen Dank Johann Heinrich!

    Bislang habe ich nur einen Hinweis gefunden, daß die 2./Pol.Btl. 318 in Kriegsverbrechen verwickelt wurde:

    "Unweit von Kriwoj Rog im Rayon (Kreis) Schirokoje wurde bereits zu dieser Zeit unter Verantwortung derselben Feldkommandantur die jüdische Bevölkerung durch die 2. Kompanie des Polizeibataillons 318 ermordet. Gleiches sollte auch in Kriwoj Rog geschehen."

    Online abrufbar unter: http://www.verbrechen-der-wehrmacht.de/docs/ausstellung/p_voelker.htm. Stand 11.02.2019

    Gibt es hierfür auch eine vernünftige Quellenangabe, auf die man sich beziehen kann?

    Gruß Stefan

  • Hallo,

    ich habe Zugriff auf die Verfahrensbände JuNS, kann aber erst nächste Woche nachschauen.

    Da steht dann mehr drin wie in den Verfahrenseinträgen.

    Ich melde mich dann.

    Gruß aus München

    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Hallo zusammen,

    ich habe den Artikel bzgl. der Beteiligung der 2./Pol.Btl. 318 wieder gefunden, siehe Anhang:

    Hamburger Institut für Sozialforschung (Hg.): Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944. Hamburg 2004, S. 9.

    Online abrufbar unter: http://www.verbrechen-der-wehrmacht.de/pdf/vdw_de.pdf. Stand 11.02.2019

    Wäre trotzdem super, wenn es hier noch "offizielle" Dokument gibt, welche Kompanien des Polizei-Bataillons 318 tatsächlich an diesen "Säuberungsaktionen" beteiligt waren.

    Gruß Stefan.

  • Guten Tag,

    eine Beteiligung wird nur bei der 2. Komp. vermutet! Ist nicht gesichert.Es geht um ca. 80 Erschießungen.

    Die beiden weiteren Kompanien wurden niemals angeklagt.

    Gruß Paule

  • Hallo Paule,

    DANKE für den Hinweis, vielleicht findet ja Marcus noch was über JuNS heraus?

    Gab es dann ein Verfahren bzgl. der 2. Kompanie?

    Wurde dieses eingestellt?

    Wie kommen die Ausstellungsmacher 2004 darauf, das als wahr zu behaupten?

    Gruß

    Stefan