Hallo Gerd,
Nun sind wir bei der Außenpolitik ?
Dies hat doch nichts mehr mit der Ausgangsfrage nach der Wirkung der Propaganda in Deutschland zu tun.
Das alleine ist schon schwer genug. Woran will man so etwas festmachen?
Was soll der Indikator sein für eine erfolgreiche oder eben erfolglose Propaganda.
Bis 1933 läßt sie sich ja noch aus zeitgenössischer (insbesondere kritischer) Presse so etwas beleuchten. Danach wird es mit deren Verschwinden schwierig.
Auch die Stimmungsberichte des SD sind da nur begrenzt hilfreich, unterlagen sie doch der Intention der Verfasser, diese Berichte in einem sie selbst günstig erscheinenden Licht darzustellen.
Götz Aly, der Historiker hat mal ein Projekt versucht, die Bindung der Bevölkerung an die NS-Ideologie darüber nachzuweisen, wie oft in Todesanzeigen, sich NS-Floskeln, wie "Für Reich und Führer" oder "Heil Hitler" fanden.
Letztlich bleibt es eben enorm schwierig eine direkte Wirkung von Propaganda nachzuweisen. Wie will man das von anderen Einwirkungen trennen. Wie kann man nachweisen, daß zb. das Nichtvorhandensein einer breiten Widerstandsbewegung nicht auf ganz anderen Ursachen zurückzuführen ist.
Ich denke, was wir hier leisten können ist eine halbwegs seriöse Beschreibung der Organisation, der Mittel und Personen, die die bis dato beispiellose NS-Propagandabewegung als einige der wenigen wirklichen neuen und "originären Leistungen "(so Martin Broszat in NS-Herrschaft) vollbrachte.
So, das waren mal meine Gedanken dazu.
Viele Grüße
Steffen