Hallo,
etwas neues zu einem langjährigen Offizier des Bataillons, der einigen sicherlich bekannt sein dürfte.
Falk, Ernst-August
SS-Nr. 323826
19.05.1917 geboren in Wendisch Silkow, Kreis Stolp (Pommern)
20.04.1933-12.10.1936 Hitlerjugend (HJ)
01.04.1927-01.10.1936 Besuch der Staatlichen Bildungsanstalt Köslin, dann Napola, Abschluss: Zeugnis der Reife (Abitur)
12.10.1936-24.03.1937 Arbeitsdiensteinsatz bei der RAD-Abteilung 4/44 in Pommern
01.04.1937 als SS-Anwärter in die SS-Verfügungstruppe eingetreten
01.04.1937-31.03.1938 3./SS-Germania
09.11.1937 Vereidigung in München vor der Feldherrnhalle
00.03.1938 Teilnahme am Einmarsch in die Ostmark mit der 1./SS-Germania
01.04.1938-31.01.1939 Besuch der SS-Junkerschule in Braunschweig
01.09.1938 Austritt aus der evangelischen Kirche, dann gottgläubig
11.09.1938 Beförderung zum SS-Standartenjunker
01.02.1939 Beförderung zum SS-Standartenoberjunker
01.02.1939-30.04.1939 Teilnahme am Zugführerlehrgang in Dachau
20.04.1939 befördert zum SS-Ustuf.
02.05.1939 Versetzung zur Schutzpolizei
02.05.1939-26.09.1939 Verwendung als Zugführer in der Schutzpolizeihundertschaft Dachau
26.09.1939-12.12.1939 Verwendung als Zugführer in der 4./Pol.Btl. 112
13.12.1939 Abordnung als Zugführer zur 3./Pol.Btl. 111
13.12.1939-05.10.1940 mit dem Batl. in Kielce im Generalgouvernement eingesetzt
00.02.1940-00.03.1940 Leiter eines Unterführerlehrgangs des Batl.
00.5.1940-01.07.1940 Leiter eines Hilfspolizeilehrgangs für Volksdeutsche
01.07.1940 Ernennung zum Obltn. d.SchP. u. SS-Ostuf.
18.11.1940 Einsatz des Res.Pol.Btl. 111 bei den Reichswerken Hermann Göring in Watenstedt
04.02.1941-16.03.1941 Lehrgang bei der Feuerschutzpolizei Hannover
01.04.191941 Übernahme der 1. Kp. des Res.Pol.Btl. 111
05.06.1941-08.01.1942 Einsatz der Kp. in Hannover
04.01.1942-26.05.1942 Einsatz der Kp. in Tarnow im Generalgouvernement
26.05.1942 Einsatz des Batl. in Rußland im Operationsgebiet des Heeres im Rahmen einer Sicherungsdivision
19.11.1942 Heirat mit Elisabeth Strohbach, ab 1940 arbeitete sie als Kanzleiangestellte beim Kommandeur der Sicherheitspolizei (KdS) Krakau in der Schlesierstr. 2, Falk lernte sie vermutlich bei seinem zweiten Poleneinsatz kennen, Bürge bei ihrem Verlobungs- u. Heiratsgesuch war z.B. SS-Hauptscharf. Heinz Arndt, der ebenfalls beim KdS in Krakau arbeitete
21.06.1943 befördert zum Hptm. d.SchP. und SS-Hstuf.
18.09.1943 Unterschrift als Kompaniechef der 8./SS-Pol.Regt. 26 in einem Soldbuch
00.10.1944 laut der SS-Personalakte vermisst im Raum Borissow (Russl.), Einheit: II./Pol.Rgt. 26, Falk geriet hierbei aber in russische Gefangenschaft
Bei Verhören in der Gefangenschaft gab er folgendes zu Protokoll (siehe dazu Stefan Klemp, Nicht ermittelt, S. 334 bis 339).
"Nach Angaben von Hauptmann Ernst August Falk in russischer Gefangenschaft war das SS-PolRgt 26 auch in Luck (Luzk?) eingesetzt. Einige Tage nach der Ankunft in Luck wurde ein Partisanenunternehmen druchgeführt worden sein, wobei nicht nur Partisanen, sondern nach Falk´s Angaben, damals noch Kompanieführer, auch die Einwohner von zwei Dörfern erschossen wurden. Dabei wurden die Dörfer Werbajew und Nowj Staw vollständig niedergebrannt und ein Teil der Bewohner erschossen. Falk erschoß auf Befehl des Bataillonskommandeurs u.a. 10 Bewohner."
"Hauptmann Ernst August Falk sagte in russischer Gefangenschaft aus, daß er mit dem SS-PolRgt 26 im September – Oktober 1943 für eine Dauer von vier Wochen an einem Partisanenunternehmen im Kreis Glebokie in Weißrußland eingesetzt war. In dieser Zeit habe er eine Kompanie geführt. Dabei wurden auf seinen Befehl zwei Dörfer niedergebrannt, u.a. Boreijka, 15 km westlich Woropajew, das zweite unweit des Dorfes Nagwaka. Partisanen wurden dabei nicht entdeckt."
"Hauptmann Ernst August Falk berichtete ebenfalls von dem Einsatz gegen Partisanen südlich der Stadt Sebesh unter o.g. Schröder. Bei dem Unternehmen wurden von Falk´s Kompanie 20 Menschen, von der 2.Kompanie des Bataillons 30 und durch andere Teile weitere 90 Menschen, insgesamt 140, getötet. Den Befehl zur Erschießung habe der Bataillonskommandeur, Hauptmann Gerhard Konsierke, auf Anweisung des RgtsKommandeurs Weissig erteilt. In dem Gebiet, in dem das Regiment tätig war, wurden auch nach Falk´s Angaben die Ortschaften niedergebrannt und die Bevölkerung teilweise erschossen."
"Hauptmann Ernst August Falk ergänzte in seiner Aussage, daß sein Bataillon beim Unternehmen im Raum des Scho-Sees im Gebiet der Bahnstation Krulewschitzna eingesetzt war. Vor Beginn des Unt-ernehmens habe Bataillonskommandeur Hauptmann Gerhard Konsierke den Befehl gegeben, die ar-beitsfähige Bevölkerung nach Deutschland zu deportieren. Insgesamt wurden 300 Menschen ab-transportiert."
"Hauptmann Ernst August Falk berichtete in russischer Gefangenschaft, daß im Zeitraum Mai bis Juni 1944 im Kreis Berezka bis zum Bamon-See das Unternehmen “Kormoran” unter dem Befehl von SS-Obergruppenführer von Gottberg durchgeführt wurde. Falk war damals Führer eines Bataillons, das 15 Dörfer durchkämmt habe. Auf Befehl des Haptmann Cynner (oder Zinner, währscheinlich Hauptmann Heinz Zimmer, Führer einer Kompanie im III.Btl.) wurden alle Einwohner aus den Dörfern abtransportiert, insgesamt wurden etwa 800 Menschen nach Deutschland deportiert und bei der Druchkämmung etwa 220 Menschen festgenommen und erschossen."
Laut Klemp wurde Ernst-August Falk 1946 in Minsk verurteilt und hingerichtet.
Beste Grüsse
Daniel