Nahkampfausbildung bei den Truppen des 3.Reichs ?

  • Anscheinend existierten eine Menge an verschiedenen Vorschriften.
    aus der Zeit von 1915 - 1945

    Merkblätter für den Nahkampf aus den Jahren 1937, 1939, 1943 und 1944.

    Vorschriften für das Gewehrfechten aus den Jahren 1915 und 1943 und sicher noch etliche andere.

    Mit historisch interessierten Grüßen

    Toki

  • Hallo,

    bevor es ein Monolog wird... ;)

    Mit der Nahkampfausbildung ist es so eine Sache:

    "Nahkampfsituationen gehen Momente höchster physischer und psychischer Belastung vorraus", d.h. entweder es muß sehr viel und intensiv geübt werden, was den Zeitrahmen der Grundausbildung sprengen würde, oder man kann es gleich sein lassen.

    Mal einen Nachmittag o.ä. zu üben, bringt nichts, da das Gelernte dann nicht so intuitiv umgesetzt werden kann, wie es im realen Kampf nötig ist.


    Grüße

    Thilo

  • Hallo!

    Mein Vater stammt aus einer armen Arbeiterfamilie. Obwohl mein Opa Sozialist war, sollte er im Dritten Reich die Chance nutzen, Lehrer werden zu können. 1938 nahm er daher das Angebot an, an der Leherbildungsanstalt in Boppard/Rhein zu studieren und trat gleichzeitig auch in die HJ ein.
    Bereits dort und auf der LBA war Jiu Jitsu nach Erich Rahn, der auch Judo in Deutschland etabliert haben soll (laut meinem Vater) wichtiges Hauptfach und zeitweise waren sogar japanische Senseis an den Trainings beteiligt.
    Erich Rahn hat auch berichtet, dass in seinen Stil Nahkampfelemente deutscher Ritter eingeflossen seien.

    1942 erhielten alle Schüler, die mindestens vier Jahre auf der LBA waren die Möglichkeit vorzeitig ohne Prüfung die Zertifizierung zum Lehrer zu bekommen, wenn sie sich freiwillig zur Waffen-SS meldeten. Außerdem erhielten sie die Garantie (war ja dann wohl nichts...) nach dem Krieg eine Stelle als Lehrer zu bekommen.

    Mein Vater erhielt dann nach vier Jahren Jiu Jitsu Kombat Ausbildung zunächst keine weitere Nahkampfausbildung mehr sondern Reitunterricht, (weiter neues Thema, selbe Überschrift)

    Thema verlinkt, Diana

    Edited once, last by thokai: Konnte nicht mehr weiter schreiben (July 7, 2015 at 2:46 PM).

  • Hallo,

    Quote

    war Jiu Jitsu nach Erich Rahn, der auch Judo in Deutschland etabliert haben soll (laut meinem Vater) wichtiges Hauptfach und zeitweise waren sogar japanische Senseis an den Trainings beteiligt.

    die Bücher von Erich Rahn (angeblich hat er bei "Katsukuma Higashi persönlich" gelernt) oder Wolfram Werner ("hat als 15-jähriger beim Wandern in den Bergen Jiu Jitsu Kampfsport von einem Einsiedler gelernt)" u.a. zum Thema Judo/ Jiu Jitsu sind heutigen KK ein Graus und haben wenig mit der ursprünglichen japanischen Lehre zu tun.

    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

    Edited once, last by Thilo (July 7, 2015 at 3:57 PM).

  • Hallo,

    die wohl erste neuzeitliche militärische Verwendung von Jiu Jitsu erfolgte durch die US-Army im 1. Wk.

    Hier ein Lehrfilm zum Thema Nahkampf von 1917 mit dem Mittelgewichtsweltmeister im Boxen 1909 Mike Gibbons und dem Träger des Schwarzen Gürtels im Jiu Jitsu Allan Corstorphin Smith.


    [media]https://www.youtube.com/watch?v=ga4zLsMmkE0[/media]

    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    die wohl erste neuzeitliche militärische Verwendung von Jiu Jitsu erfolgte durch die US-Army im 1. Wk.

    Hier ein Lehrfilm zum Thema Nahkampf von 1917 mit dem Mittelgewichtsweltmeister im Boxen 1909 Mike Gibbons und dem Träger des Schwarzen Gürtels im Jiu Jitsu Allan Corstorphin Smith.

    Grüße
    Thilo

    Moin!
    Eieiei, das dürfte im Graben mit all dem Gerödel um und Gewehren so lang wie Leiterteilen wohl auch fast unmöglich gewesen zu sein...In all den Regimentsgeschichten, Tagebüchern und Büchern die ich las fand der "Nahkampf" mit dem Spaten, dem Dolch/Bajonett oder den Fäusten statt.Wobei ich fast sicher bin, das Angelerntes kaum stattgefunden hat. Nebenbei war ja die Handgranate in Rudeln das Mittel zur Wahl.
    Gruß Oliver

    Tradition zu wahren, zu pflegen ist nicht die Anbetung der Asche. Es ist die Weitergabe des Feuers.
    *Erst wenn der letzte Soldat bestattet ist, dann ist der Krieg zu Ende* http://www.verdun14-18.de

    Edited once, last by Oliver (September 17, 2016 at 8:56 PM).

  • Hallo Oliver,

    ja, diente wohl hauptsächlich dazu, den Soldaten ein Stück weit die Angst zu nehmen, wenns sprichwörtlich eng wird.

    Wenn man sich die Sammlung der selbstgebastelten und in Serie hergestellten Nahkampfmittel im Imperial War Museum ansieht, denkt man an eine mittelalterliche Folterkammer.... =O

    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • @ChristophA; Toki

    Ich versuche mich gerade an meiner Dissertation über die Wurzeln einer deutschen Kampfkunst. Die Arbeit wird von Prof. Dr. Sven KÖRNER vom pädagogischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln betreut.

    Gegenstand der Untersuchung ist der Versuch, die Entwicklung eines eigenständigen deutschen „Systems“ der Selbstverteidigung und des militärischen Nahkampfes nachzuweisen – oder, wenn das nicht gelingt, zu erklären, warum es nicht dazu gekommen ist. Als aktiver Kampfsportler liegt es nahe sich zu fragen, warum es bei uns das englische Boxen, das amerikanische Kick-Boxen, das japanische Judo / Jiu-Jitsu / Karate / Aikido, das chinesische Wu-Shu / Tai-Chi / Sanda, das thailändische Muay Thai / Muay Boran / Krabbi Krabong, das brasilianische Jiu-Jitsu / Capoeira, das russische Systema / Sambo, das israelische Krav Maga und dergleichen mehr gibt, aber eben keine deutsche Kampfkunst. Warum wurde nichts Eigenes entwickelt? Oder gab es ein System, das aber nicht bekannt geworden ist?

    Ich denke dabei weniger militärisch als kulturhistorisch. In einer Zeit, in der sich die Staatsministerin Aydan ÖZOĞUZ (SPD) in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel unwidersprochen zu der Behauptung versteigt, dass jenseits der Sprache eine deutsche Kultur »schlicht nicht identifizierbar« sei, erscheint es mir wichtig, sich mit eben dieser Kultur zu befassen!

    Natürlich würde ich als Sportler gerne wissen, was genau trainiert wurde, um mir ein Bild von den Techniken und deren Entwicklung machen zu können. Was ich aber noch viel spannender finde, ist die Frage, wo es her kommt! Bei der oberflächlichen Durchsicht der in Buchform oder im Internet frei zugänglichen Quellen bekommt man nämlich schnell den Eindruck, Kommando-Unternehmen seien eine englische Erfindung (Special Air Service / David STIRLING) und moderne militärische Nahkampfsysteme (Defendu / William Ewart FAIRBAIRN) ebenfalls. Beides erscheint mir wenig wahrscheinlich.

    Zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert dominierte die deutsche Fechtschule ganz Mitteleuropa. Sie ist durch zeitgenössische Fechtbücher gut dokumentiert. Hervorzuheben ist vor allem der Fechtmeister Johannes LIECHTENAUER. Wesentlicher Bestandteil der deutschen Fechtschule war das Kampfringen - der Kampf ohne Waffen. Der bekannteste Ringer war Meister Ott Jud, er war der Ringer der Herzöge von Österreich. Die offizielle Erzählung besagt, dass das Schwert mit dem Aufkommen der Schusswaffen seine militärische Bedeutung verlor und die traditionellen europäischen Kampfkünste (HEMA) in Vergessenheit gerieten. Das klingt wenig plausibel, wenn man bedenkt, dass alle großen Kriege der letzten Jahrhunderte (30jähriger Krieg, Befreiungskriege gegen Napoleon, I. Weltkrieg, II. Weltkrieg) in Deutschland und / oder mit deutscher Beteiligung ausgefochten wurden. Preußen war zu seiner Zeit immer ein sehr fortschrittlicher, moderner Staat. Friedrich der Große herrschte im Geist der Aufklärung. Es wäre doch naheliegend gewesen, die recht blumigen Beschreibungen des Mittelalters auf den neuesten Stand zu bringen, doch in den Archiven findet sich so gut wie nichts. Da die Quellenlage sich mit der Zeit immer weiter verschlechtert, fange ich in der Gegenwart an und arbeite mich zurück. Bei aktuellen militärischen Formationen kommt man aufgrund der Geheimhaltung jedoch nicht weit.

    Die Anwendung von körperlichen Techniken ist im militärischen Nahkampf die Ausnahme, das stellte schon der General Hermann GEYER (1891 - 1969) nach dem Ersten Weltkrieg in seinem Handbuch Der Angriff im Stellungskrieg fest:

    »Der Nahkampf wird mit der Schusswaffe entschieden.«

    Generell scheint es daher sinnvoll, sich mit militärischen Spezialeinheiten zu befassen, bei denen man davon ausgehen muss, dass sie tatsächlich in einen Nahkampf verwickelt werden könnten. Im II. Weltkrieg waren das vor allem die Einheiten der Abwehr (Brandenburger), Wehrmacht (Fallschirmjäger, Meereskämpfer, …) und der Waffen-SS (Jagdkommandos). Die Kampfschwimmer sind dabei besonders interessant, weil sie im Wasser eben keine Schusswaffen verwenden konnten. Leider ist die Quellenlage dazu recht dürftig.

    Der Ausbildungsstand in der Wehrmacht war - zumindest in den ersten Kriegsjahren - extrem hoch, doch über die Nahkampfausbildung findet man fast nichts. Scheinbar gab es in Deutschland niemanden, der – trotz nationalem Chauvinismus – ein eigenes System erarbeitet hat. Die Amerikaner hatten Rex APPLEGATE, die Briten William E. FAIRBAIRN, die Russen V.A. SPIRIDONOV und die Israeli Irmi LICHTENFELD - und „wir“ haben nur zugesehen? Das ist zwar das Bild, was sich heute darstellt, es erscheint mir aber sehr unwahrscheinlich. Nicht nur weil die Notwendigkeit ja offensichtlich gegeben war, sondern auch, weil

    »… die deutschen Infanteristen ihren britischen und amerikanischen Gegnern immer um 50 Prozent höhere Verluste beibrachten, und das in jeder Situation. Das galt auch für den Fall, dass sie in die Verteidigung gedrängt wurden und, wie meist, unterlegen waren.«


    Der Nahkampf Mann gegen Mann kam vor und die Soldaten der Wehrmacht haben sich dabei hervorragend bewährt. Ohne entsprechendes Training geht das nicht! Auch will es mir nicht einleuchten, dass es im Lande der Deutschen Industrie Norm keine einheitlichen Ausbildungsrichtlinien für den militärischen Nahkampf gegeben haben soll. Leider bin ich mit meiner Untersuchung reichlich spät dran – 74 Jahre nach Kriegsende.

    Langer Rede kurzer Sinn: Ich sammle gerade ALLES, was ich an Originaldokumenten (auch in Kopie) und Photos über die waffenlose Nahkampfausbildung in Deutschland (Streitkräfte der deutschen Teilstaaten, Kaiserliche Armee, Reichswehr, Freikorps, politische Kampfbünde der Weimarer Republik von den Rotfrontkämpfern bis zur SA, Wehrmacht, Abwehr / Brandenburger, RSHA und Waffen-SS, Bundeswehr und NVA, österreich. Bundesheer) finden kann. Ich will einerseits die verwendeten Techniken dokumentieren und andererseits versuchen, deren Herkunft zu entschlüsseln (Ringen / Boxen / Judo / Jiu-Jitsu / ... spezifisch deutsche Eigenentwicklung???)

    Für jede Hilfe bin ich mehr als dankbar!!!

    Edited once, last by z.b.V (July 30, 2019 at 5:09 AM).

  • Guten Morgen z.b.V.,

    in der Ausbildungsvorschrift „HJ. im Dienst“ gibt es ein Kapitel zu Nahkampfübungen. Dort wird Boxen und Freiringen als Nahkampfübung beschrieben. Zumindest in der HJ scheinen diese Übungen vermittelt worden zu sein. Demnach dürften dann auch die Soldaten, die die HJ durchlaufen hatten, in diesen beiden Disziplinen ausgebildet worden zu sein.

    Grüße

    Alex

  • Guten Morgen z.b.V.,

    bin mir nicht ganz sicher, ob der Link zu dem Buch im Forum eingestellt werden darf. Bitte frage einmal bei einem Admin an, ob dies in Ordnung ist.

    Da es die anderen Forumsmitglieder vielleicht auch interessiert, werde ich den Inhalt demnächst kurz zusammenfassen und einstellen.

    Viel Erfolg bei deinen Recherchen.

    Grüße

    Alex

  • Guten Abend zusammen,

    anbei eine kurze Zusammenfassung der beschriebenen Nahkampfübungen der Ausbildungsvorschrift HJ im Dienst.

    Es wird eine kurze Zusammenfassung der Wichtigkeit des Boxens gegeben. Neben dem stärken der gesamten Muskulatur, soll das Boxen auch den Mut, Entschlossenheit, Härte und Kampfwillen stärken. Es geht dabei um den Erwerb von Sicherheit und Selbstvertrauen. In dem Buch werden die richtige Stellung beim Boxen, der Stoß, die Hoch- und Tiefdeckung, Doppel-, Hoch- und Körperstoß beschrieben. Desweiteren wird die Beinarbeit, die Ausweichbewegungen und die Neigbewegungen (Seit- und Rückneigen, Rückneigen und Rückziehen, Seittreten mit Seitneigen und Rückneigen mit Rücktreten) erklärt. Ein Kapitel geht auch auf die Besonderheiten beim Nahkampf, während des Boxens, ein. Dabei wird in diesem Kapitel erwähnt, dass darauf zu achten ist, dass das Boxen nicht in eine Prügelei übergeht. In diesem Fall wäre das Training sofort zu beenden.

    Das Freiringen wird in der Ausbildungsvorschrift als Egänzung zum Boxen gesehen und soll den Mut, die Gewandtheit und den Kraftzuwachs stärken. Neben Griffen und Schwüngen wird auch Angriff und Verteidigung in der Bank gelernt.

    In der Ausbildungsvorschrift wird sehr viel wert auf den sportlichen Wettkampf und der Steigerung von Mut und Kraft gelegt. Die Übungen finden alle mit freiem Oberkörper statt und sind wohl kaum geeignet auf den Kampf Mann gegen Mann auf dem Schlachtfeld übertragen zu werden. In voller Uniform und Ausrüstung lassen sich die Griffe und Bewegungen nur eingeschränkt und vermutlich nicht in der notwendigen Geschwindigkeit durchführen. Vermutlich sind der Gewehrkolben, die Pistole, Maschinenpistole oder der Spaten als das schnellste Mittel für den Nahkampf angesehen worden und daher wurde das Training in Selbstverteidigung/Nahkampf anscheinend nicht vorrangig betrachtet.

    Vielleicht findet sich aber doch noch eine Dienstvorschrift, die auf den Nahkampf in der Wehrmacht eingeht. Interessant ist das Thema allemal, da ich mich auch an einen Film im 360° Kino von Arromanches erinnere, in dem die Nahkampfausbildung der amerikanischen Streitkräfte gezeigt worden ist. Wenn ich mich richtig erinnere wurde dort auch Wert auf die Abwehr von Messerangriffen gelegt.

    Grüße

    Alex

  • @ChristophA; Toki

    »… die deutschen Infanteristen ihren britischen und amerikanischen Gegnern immer um 50 Prozent höhere Verluste beibrachten, und das in jeder Situation. Das galt auch für den Fall, dass sie in die Verteidigung gedrängt wurden und, wie meist, unterlegen waren.«


    Hallo zusammen,

    ein vielleicht etwas naiver Gedanke von mir. Möglicherweise war durch vormilitärische Ausbildung, Sport und Drill in der HJ, beim RAD, der Grundausbildung usw. die körperliche Fitness und die Belastbarkeit einfach höher als in anderen Armeen?

    Gruß

    Stefan

    PS: Sehr interessanter Thread, Danke fürs "ausgraben"

    Suche sämtliches Bildmaterial der 8.Infanterie- / Jägerdivision.

  • Hallo z.b.V.

    Auch will es mir nicht einleuchten, dass es im Lande der Deutschen Industrie Norm keine einheitlichen Ausbildungsrichtlinien für den militärischen Nahkampf gegeben haben soll.

    Ausbildungsrichtlinien für den militärischen Nahkampf gab es natuerlich auch in der Wehrmacht.

    In diesem Thread wurde auf diese auch bereits schon hingewiesen.

    Allerdings sollte man dazu beruecksichtigen,dass die waffenlose Nahkampfausbildung in der Wehrmacht auf den Erfahrungen des Judo-Sportkampfes basierte.


    Gruss Chris

  • @Operation Bergahorn

    Genau DAS ist ja das akademische Problem:

    Die deutsche Sprache ist sehr präzise. In dem Wort Kampfkunst kommt der Kampf vor der Kunst. Im Ju-Do (Sanfter Weg) wird der erzieherische Wert betiont, im Jiu-Jitsu (Sanfte Technik) die Selbstveteidigung - und im Boxen gibt's einfach was auf die Fresse.

    In Japan kam der Budo-Gedanke erst auf, nachdem US-amerikanische Kriegsschiffe die Öffnung der Häfen erzwungen hatten und den Samurai klar wurde, dass ihre Zeit vorbei ist. Erst der Kampf, dann die Kunst.

    Und bei der Wehrmacht soll es anders herum gewesen sein, d.h. man hat die Kunst wieder auf ihren kämpferischen Kern zurückgebogen? Alle großen Kriege wurden in Deutschland oder mit deutscher Beteiligung ausgetragen - und dann musste man auf pädagogische Leibesübungen aus Japan zurückgreifen, weil niemand mehr wusste, wie es geht? Nicht sehr glaubhaft...


    @GastON

    Gar kein dummer Gedanke! Wenn die HJ schon weiß, wiev es geht...


    »Diese Jugend lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln, und wenn diese Knaben mit zehn Jahren in unsere Organisation hineinkommen und dort oft zum erstenmal überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann kommen sie vier Jahre später vom Jungvolk in die Hitler-Jugend, und dort behalten wir sie wieder vier Jahre. Und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei, in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS, in das NSKK und so weiter.

    Und wenn sie dort zwei Jahre oder anderthalb Jahre sind und noch nicht ganze Nationalsozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs und sieben Monate geschliffen, alles mit einem Symbol, dem deutschen Spaten. Und was dann nach sechs oder sieben Monaten noch an Klassenbewusstsein oder Standesdünkel da oder da noch vorhanden sein sollte, das übernimmt dann die Wehrmacht zur weiteren Behandlung auf zwei Jahre, und wenn sie nach zwei oder drei Jahren zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in die SA, SS und so weiter, und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben ...«[1]


    [1] Rede Adolf Hitlers auf einer Kundgebung in Reichenberg im Sudetenland / Nordböhmen (heute Liberec in Tschechien) am 02.12.1938


    @strops

    In der US Army wurde schon im I. Weltkrieg der militärische Nahkampf ohne Waffen unterrichtet. Ein Lehrfilm aus dem Jahre 1917[1] zeigt die Ausbildung mit dem Mittelgewichtsweltmeister im Boxen von 1909, Mike GIBBONS (¯1887 - 1956), und dem Träger des 3. Dan im Jiu Jitsu, Allan Corstorphin SMITH, der zwischen 1908 und 1916 im Kodokan in Tokyo gelernt hatte.


    [1] https://www.youtube.com/watch?v=ga4zLsMmkE0 [zuletzt 26.10.2018, 00:30]


    @Eumex

    Interessantes Photo!

    Hast du irgendwelche Informationen darüber (wer - was - wann - wo) ?

    Gibt es davon eine größere Auflösung?