Familien- und andere Bilder ohne nähere Angaben

  • Hallo zusammen,

    jetzt hat es geklappt. Danke.

    Laut Adressbuch von Berlin 1939 gab es daß Baugeschäft von Herrn Jacobowitz unter diesem Namen noch zu diesem Zeitpunkt. Unten sieht man das Cafe´ Kranzler. Das Gebäude steht Ecke Joachimstaler Strasse/Ku´damm und hat die Hausnummer Joachimstaler Str. 9. Da der Redaktionsschluß der Adressbücher in der Regel um den November herum lagen, kann es sein, daß die Adresse noch gemeldet wurde, der Eigentümer bzw. Namensgeber aber im Rahmen des Pogroms vom Nov. 1938 das Geschäft aufgab bzw. aufgeben mußte. 1940 ist der Name nicht mehr im Adressbuch zu finden. Ich nehme an, daß die Aufnahme daher spätestens im Sommer 1938 gemacht wurde.

    Gruß,

    JR

    PS: Georg Jacobowitz ist nicht im "Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" verzeichnet. Er könnte es also noch raus aus Deutschland geschafft haben.

    Edited 4 times, last by IR75 (January 9, 2019 at 2:48 AM).

  • Hallo Kordula,

    Du meinst vermutlich das zweisitzige Cabriolet mit dem abgerundeten Heck auf der Postkarte.

    Das Auto besitzt eine vor allem bei US-Fabrikaten in den späten 1920er Jahren sehr gängige Karosserie mit der Bezeichnung "rumble-seat roadster" (im Deutschen hieß der "rumble-seat" Schwiegermuttersitz). Jeder Hersteller in den Staaten hatte diesen Aufbau im Programm und von hinten sind solche Wagen praktisch nicht zu unterscheiden. Ohne einen Blick auf markenspezifische Details wie Radkappen, Kühlereinfassung und Haubenschlitze ist es nach meiner Erfahrung bei einer derart gängigen Karosserie nahezu unmöglich, das Fabrikat herauszufinden.

    Übrigens sprechen auch die breite Spur und die Höhe des Wagens für eines der Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre in Berlin extrem verbreiteten US-Fahrzeuge. Einen typischen Vertreter eines amerikanischen "rumble-seat roadster", der einst auf Usedom abgelichtet wurde, habe ich kürzlich in meinem Vorkriegs-Auto-Blog vorgestellt:

    https://vorkriegs-klassiker-rundschau.blog/2018/12/02/vor…mrade-roadster/

    Dort kannst Du den genannten Karosserietyp als solchen studieren und nachvollziehen, welche Details eine Identifikation erlauben. Zudem wird deutlich, dass von den einst unzähligen US-Marken auch jede Menge Exoten in der Zwischenkriegszeit hierzulande präsent waren, vor allem in Berlin...

    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    Quote


    PS: Georg Jacobowitz ist nicht im "Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" verzeichnet. Er könnte es also noch raus aus Deutschland geschafft haben.

    Familie Jacobowitz ist bereits 1933 emigriert, die Firma Georg Jacobowitz Baugeschäft AG wurde 1935 unter schweizer Beteiligung in eine GmbH umgewandelt, die bis 1936 bestand.

    Sein Sohn Kurt, der den Nachnamen in Jasen geändert hatte, kam 1945 mit der US-Armee nach Berlin zurück.

    https://www.morgenpost.de/kultur/article…geschichte.html

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    sehr interessant. Danke für die Info. Wie gesagt. Im Berliner Adressbuch letztmalig im Adressteil 1939 verzeichnet (als GmbH).

    Gruß,

    JR

  • Hallo Kordula,

    wenn Dir der genaue Tag des Unfalls bekannt ist, könnte in den folgenden Ausgaben der Zeitung darüber berichtet werden. Vielleicht ist auch der Wagentyp genannt.

    Ich sehe die Schenkelklopfer förmlich vor mir: "Ick hab et immer jesacht, Frau am Steuer, dat wird teuer!".

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • zur Autosuche der Großtante hier

    Hi Thilo,

    danke für Hinweis, das genaue Datum ist (bisher) eben nicht bekannt.

    Ob aber in der BIZ (siehe hier: klack) was steht - denke eher nicht.

    War doch eine Wochen-, keine Tageszeitung; bin trotzdem am Suchen:

    1936 war der 45. Jg.,die letzte Mai-Ausgabe vom 28.05 war Nr. 22.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo Kordula,

    Quote


    Ob aber in der BIZ (siehe hier: klack) was steht - denke eher nicht.

    die BiZ war auch nur ein Nebenprodukt der Suche nach einer berliner Tageszeitung.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hi Thilo,

    wenn die BIZ, wie Du "nebenan" geschrieben hattest,

    der BZ (oder war es Bild <X ?) vergleichbar ist,

    dann wäre es doch gut möglich, daß was drin stand.

    Wie von Dir geschrieben:

    2 Frauen in so einem Auto (irgendwo am Anfang) +

    2 Frauen + ein Unfall - ... das wird teuer 8) ,

    wären dann gute Themen.


    Die Anfragen, auch zur Versicherung, stehen aus -

    das abzuarbeiten, gehört zu den guten Vorsätzen ...

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hi Paul,

    danke sehr.

    Was für ein Fund; wo die Kiste wohl ausgegraben wurde?

    Nun ist es neuzeitlich schwarz lackiert - sieht doch noch

    sehr viel feiner aus.

    Habe das Gefährt der Großtante noch einmal angehängt;

    so muß niemand lange suchen.

    Und weil ich immer auf Auto-Guck-Tour bin, habe ich da

    noch was mitgebracht: nicht das richtige Gefährt, doch -

    wie ich finde - einfach nur schön.

    Grüße, Kordula

  • Hallo Kordula,

    ich glaube der von mir entdeckte Wagen ist sogar noch zugelassen mit einer Berliner H-Nummer. Also auffindbar!

    Den Tauentzien vor so vielen Jahren, hätte ich nicht gedacht, sieht heute eher armseliger aus, was die Leuchtmittel angeht. Es fehlt heute das Glanzvolle.

    Gruß

    Paul


    G-W-G'

  • Hi allseits,

    danke, JR, für Aufklärung = Auto Union, 1x DKW.

    Mal seh'n, ob ich's mir merken kann.

    Das von Dir, Paul, photographierte Gefährt

    hat das Kennzeichen B - D 1932 - wie sinnig 8) ;

    vll. das Jahr er Erstzulassung.

    Der Tauentzien heute ist wirklich ein wenig -

    na, sagen wir mal - einfaltslos und langweilig.

    Hi Bert, das erste Bild ist das unserer Großtante;

    guckst Du hier: Familien- und andere Bilder ohne nähere Angaben.

    Sonntagsgrüße,

    Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hi Thilo,

    leider nein - habe die Unterlagen nochmal durchgesehen.

    Wir haben ja nicht die Original-Korrespondenz zum Unfall,

    bei dem Großtante + Tante verletzt wurden, sondern nur das,

    was unsere Tante als ebenfalls verletzte Beifahrerin betraf.

    Der Lkw-Fahrer Kolb fuhr für die Rollfuhr-Speditions GmbH,

    versichert bei der Kraft Vers. A.G., Berlin W 8, Taubenstr. 10.

    In den Schreiben gibt es ein Aktenzeichen: Mü.H.3946 bzw.

    Müch.H.3946/36 - vll. die Vorgangsnr. bei der Versicherung,

    vll. aber auch ein polizeiliches AZ - naja, wer weiß.

    Kraft gehörte zur Allianz; vll. gibt es da ein Archiv; bin dran.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo Kordula,

    Quote


    Rollfuhr-Speditions GmbH

    war das eine Berliner Spedition? Steht nicht im AB oder Telefonbuch.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Dieter,

    bahnamtliche Rollfuhr war die Abholung bzw. Anlieferung von Stückgut vom Versender/Empfänger zum Bahnhof. Die ausführende Spedition hatte eine Vertrag mit der Reichsbahn.

    Für Berlin finde ich nur zwei Firmen mit Rollfuhr im Namen: Fritz Jänicke, Rollfuhr- und Möbeltransportgesellschaft, O 17 Bossestr. 2 und

    Franz Radseck, Rollfuhr- und Kiesgesellschaft, Benekendorffstr. 1-3

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hi Thilo + Dieter,

    habe abgeschrieben, wie ich's gefunden habe;

    paßt nicht zu Euren Funden und Überlegungen -

    jedenfalls, was den Namen betrifft.

    Gehe erst einmal davon aus, daß die Vers. und

    die Anwälte die Spedition richtig benannt haben.

    Danke trotzdem.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!