Grenadier-Regiment 586, 320. Infanterie-Division

  • Hallo zusammen,

    ich bin auf der Suche nach einer Chronik, einem KTB oder ähnlichem zur 320.ID bzw. dem Gren.Reg.586!

    Alles was ich weiß sind grobe Einsatzräume
    Krementschug
    Kirowograd
    Dnjestr
    Kischinew
    Südukraine

    Ich bin über alle Hinweise außer Wikipedia dankbar!

    Gruß
    Christian

  • Hallo zusammen,

    ich muß das Thema nochmal nach oben puschen.
    Denn ich suche nach wie vor Informationen zur 320. ID und insbesondere zum Grenadier-Regiment 586 ab Weihnachten 1943 bis zur Vernichtung August 1944

    Ich würde mich wirklich freuen, wenn mir jemand Literaturhinweise, oder auch aus seinem Archiv Informationen zukommen lassen könnte!

    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,

    im Zuge meiner Recherchen zur 294 I.D. bin ich auch einige male auf die 320 I.D. gestoßen. Vielleicht hilft es dir weiter.

    16.04.1944: Die 294 I.D. wird vorübergehend der 320 I.D. unterstellt zur Verteidigung der B-Linie (am Tag zuvor war die 294 I.D. im Raum Speiia-Delachau.

    21.05.1944: Russischer Einbruch in der Dnjestr-Schleife wird bereinigt. Der Befehlshaber von Knobelsdorff spricht allen beteiligten Einheiten für die schweren opfervollen Kämpfe seinen Dank aus. Gruppe Knobelsdorff vom Stand 21.05.1944: 320 I.D., 17. I.D., 97. Jäg.Div. 294. I.D, 4. Geb.Div., 335 I.D., 3. Pz.Div., 13. Pz.Div., 14. Pz.Div.

    29.07.1944: Die 294 I.D. übernimmt den nördlichen Abschnitt der 320 I.D. im Raum Serpeni

    (Quelle: KTB der 294 I.D.)

    Auf http://www.294id.de/html/kartenmaterial.html findest du auf den ersten beiden Karten auch die 320 I.D.


    Das ist alles was ich zur 320 I.D. habe.

    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo Stefan,

    viel, vielen Dank für deine Hinweise.
    Es ist wirklich schwer, detailierte Informationen zum Rückzug der 320.ID zu bekommen. Und mit dem Suchsystem in Freiburg komme ich irgendwie nicht klar. Sonst hätte ich dort schon mal nach dem KTB gesucht!

    Deine Informationen helfen da schon ungemein weiter.

    Gruß
    Christian

  • Ich habe mittlerweile auch ein Buch gefunden in der die 320. ID behandelt wird.

    Die deutschen Infanterie Divisionen Band 1-3!
    Da soll wohl auch was von der 320. drin stehen.

    Aber die KTB´s sind natürlich viiiieeellll interessanter :D
    Danke!!!!

    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,
    hier etwas aus März bis Mai 1944 zur 320.ID:

    13.März 1944 8.Armee
    Am rechten Flügel 320.ID erzielte Feind ostwärts Slyska örtlichen Einbruch, dessen Beseitigung noch im Gange ist.

    15.März 1944 8.Armee
    Verzögertes Absetzen des XXXX.PzK durch Feinddruck bei 320.ID und 282.ID. Örtlicher Einbruch südwestlich Slynka. (Slyska=Slynka).

    25.März 1944 LII. AK, 6.Armee
    Die Beseitigung der feindl. kleinen Brückenköpfe (über den Bug) im Abschnitt der 76.ID, Korpsabt A und 320.ID gelang nicht.

    13.April 1944 Armeegr. GenObst Dumitrescu, XXX.AK
    Im Abschnitt der 384.ID, KGR 294.ID sowie 320.ID konnte der Feind insgesamt 4 flache Brückenköpfe bilden (über den Dnjestr). Der anhaltende Mangel an Art.Mun. verhinderte eine wirkungsvolle Bekämpfung. Anhaltende Zuführung starker Feindkräfte.

    14.April 1944 6.Armee, LII.AK
    Bei 294.ID griff der Gegner nach Zuführung weiterer Kräfte aus seionem BK an und konnte ihn auf 3km erweitern….
    Bei 320.ID ging nach erbittertem Kampf gegen den ais seinen Brückenkopf westl. Taslik angreifenden Gegner ein Ort (welcher ?) verloren. Der Einbruch wurde abgeriegelt.

    15.April 1944 6.Armee = Armeegr. GenObst Dumitrescu, LII.AK
    Einbruch an Nahtstelle Korpsabt. A / 320.ID wurde im Gegenstoß bereinigt.Im Abschnitt 320.ID wurden an 2 Stellen eingebrochene Feindteile zurückgeworfen. Am linken Flügel 320.ID ein weiterer Einbruch, der zum Verlust einer Höhe führte.. Einbruch abgeriegelt.

    16.April 1944 6.Armee
    Bei LII.AK folgte der Feind der Absetzbewegung Der Korpsabt. A auf den Dnestr dichtauf und drang vorübergehend in die HKL ein, aus der er wieder geworfen wurde.
    Gleichzeitig griff der Feind bei der 320.ID auf breiter Front mit Panzerunterstützung an. Und erzielte hier einen 6km tiefen und 9km breiten Einbruch. Dolacheu ging verloren. Der Einbruch wurde bis auf eine Lücke in der Mitte des Div.-Abschnitts abgeriegelt.
    Nachmittags traten KGr 294.ID und 4.Geb.Div. zum Gegenangriff an.

    17.April 1944 LII.AK
    Im gesamten Korpsabschnitt schwächere Feindangriffe als am Vortag. Im Abschnitt Korpsgr. A schob sich Feind näher an die HKL. 320.ID erreichte im Gegenstoß Straße Tighina, Dalacheu.. Ein von 5 Panzern unterstützter Angriff im mittleren Divisionsabschnitt sowie 2 schwächere Angriffe auf linken Flügel blieben im eigenen Abwehrfeuer unter Vernichtung eines Panzers liegen.

    20. und 21.Mai 1944 Armeegruppe Wöhler, LII.AK
    320.ID meldet Abwehr mehrerer Feindvorstöße bis Kp-Stärke.

    Quelle: Mehner "Geheime Tagesberichte"

    Gruß Herbert

  • Quote

    Original von Elbpirat
    Ich habe mittlerweile auch ein Buch gefunden in der die 320. ID behandelt wird.

    Die deutschen Infanterie Divisionen Band 1-3!
    Da soll wohl auch was von der 320. drin stehen.

    Aber die KTB´s sind natürlich viiiieeellll interessanter :D
    Danke!!!!

    Gruß
    Christian

    Hallo,
    im genannten dreibändigen Werk von Haupt steht leider nichts zur 320.ID !!
    Gruß Herbert

  • Hallo Herbert,

    damit hat du mir eine große Freunde gemacht, denn das Jahr 1944 interessiert mich besonderst! Januar-März Kiwograd, Der Rückzug über den Bug im April, der Übergang über den Dnjestr im Mai und die letzten Kämpfe bei Kischinew im Juni/Juli bis zur Vernichtung hinter Hulsi, Ende August 1944!

    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,
    also ab Mai 1944 bis zum 20.August 1944 dürfte es sich nur noch um Stellungskämpfe handeln - mit allem was dazugehört (Art.-Überfälle, Spähtrupps, Einbruch und Gegenstoß usw).
    Für den 7.Juli habe ich noch gefunden, daß die 320.ID und 294.ID den Abschnitt der 97.JgDiv mit übernommen haben.
    Gruß Herbert

  • Quote

    Original von Elbpirat
    Und mit dem Suchsystem in Freiburg komme ich irgendwie nicht klar. Sonst hätte ich dort schon mal nach dem KTB gesucht!

    Gruß
    Christian

    Hallo Christian,

    das sind die Bestände der 320.ID im BA/MA Freiburg,

    RH 26-320


    320. Infanterie-Division / 320. Volks-Grenadier-Division

    Überlieferung
    Ia: TB Dezember 1940 bis Anfang April 1941, KTB Januar 1942 bis Juni 1943 (Anlagen bis November) und für März 1944. 2 Akten über die Aufstellung der 320 Volksgrenadier-Division und Gefechtsberichte 1944/45 (in RH 15/336, 344) und Abwicklung der 320. ID in (RH 15/362).
    Ib: KTB für Februar 1941, April 1941bis Dezember 1943. Ic: TB Januar 1942 bis Juni 1943. IIa: TB Januar 1942 bis Juni 1943

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Hallo Herbert,

    die Rückzugskämpfe sind dabei genau der Punkte der Interessant ist.
    Die Rückzugsbewegung der 320.I.D. habe ich bisher nur Schemenhaft nachvollziehen können! Dank der zwei Karten, kann ich zumindest den Bereich des Dnjestrübergangs eingrenzen. Dieser scheint ja Dubásari gewesen zu sein! Von Kischinew ging es dann weiter bis nach Husi-Siscani, wo ein großer Teil des Gren.Reg.586 um den 20-22.08.1944 zersprengt wurde. Das Ende muß dann nur wenige Tage später kurz hinter Husi (wie weit das hinter ist, weiß ich bisher noch nicht) gekommen sein, als ein großer Teil des Gren.Reg.586 der sich auf einem Hügel befand, von den Russen umgangen und dann von hinten zunächst aufgerieben und die Rest gefangen genommen wurden. Das muß so um den 28-30.08.1944 gewesen sein!

    Wenn ich den weiteren Rückzugsweg der 320.I.D. nachvollziehen könnten, würde ich eventuell auch den letzten Ort finden

    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,

    mein Großvater war Angehöriger des GrenRgt 586 und ist im Kessel von Kishiniew in Gefangenschaft geraten.
    Ich hatte Gelegenheit in interessante Unterlagen zur 320. ID Einsicht zu nehmen und konnte mir einige Notizen dazu machen. Danach führte der Weg der Division über Cainari (22.08.), Carbuna (23.08.),Galbenita (24.08.) , Albina (26.08.) nach Kalibobawka (27.08.) . Wenn ich die Karte betrachte ging der Weg Richtung des Pruth-Überganges bei LEOVA.

    Soweit ich mich erinnere, ist das Regiment 586 nur einmal erwähnt und zwar bei einem Gefecht um westlich von Carbuna gelegene Höhen, am 23.08.44 abends. Dieses Gefecht verlief erfolgreich. Danach wurde das Regiment meines Wissens nicht mehr erwähnt. Mich würde interessieren, welcher Quelle Du Informationen über die Zerschlagung des Restes des GR 586 entnehmen konntest.

    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg,

    deine Ausführungen habe ich soweit auch Recherchieren können.
    Da ich zwei Veteranen aus dem Regiment an der Hand habe, war dies mit einigen Karten relativ einfach.
    Wobei einer der Veteranen schon bei Kischinew den Anschluß an das Regiment verloren hat und mit anderen zurückweichenden Truppen mitgelaufen ist.
    Beide sind dann über Leova gekommen. Während der eine Richtung Norden nach Husi marschiert ist, wurde der andere schon am 21.08.1944 kurz hinter Leova gefangen genommen.

    Mehr konnte ich bisher auch nicht erfahren. Habe zwar einige Karten bekommen wo die Stellungen zwischen Dnjestr und Kischinew verzeichnet sind aber mehr noch nicht.

    Gruß
    Christian

    Edited 2 times, last by gesperrt 1 (July 7, 2010 at 8:35 PM).

  • Hallo Christian,

    das war ja auch ein heilloses Durcheinander. Bisher habe ich geglaubt,
    dass von der kämpfenden Truppe niemand bei Leova über den Pruth gelangt ist, zumal bereits am 25.08. dieser Übergang von den Russen blockiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt standen die Reste der 320. ID meines Wissens noch knappe 20 KM von Leova entfernt. Handelt es sich bei den beiden Veteranen tatsächlich um Soldaten, die zu Beginn der Offensive direkt am Dnjestr gelegen haben?
    Mir scheint das Datum 21.08. nicht schlüssig, weil zu diesem Zeitpunkt der 320. ID erst das Herauslösen aus der Dnjestr-Front befohlen wurde.
    Hast Du Dich da vieleicht verschrieben?

    Oder waren es Soldaten, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade im rückwärtigen Gebiet aufhielten (z.B. Urlauber)? Da wäre die Chance sicherlich größer gewesen, der Katastrophe auf diesem Wege zu entkommen.

    Mein Großvater, Walter Thun, ist übrigens im Dezember 1944 im Kriegsgefangenenlager Rustawi (Georgien) verstorben.

    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg,

    wie die beiden aus den Stellungen vor dem Dnjestr Richtung Westen entkommen sind, ließ sich nicht einwandfrei klären. Weil es wie du schon sagtest, ein Heilloses durcheinander war.
    Da beide beim Nachrichtenzug waren, kann nicht davon ausgegangen werden, daß sie sich zuerst zurück ziehen konnten. Denn sie mußten ja die Leitungen verlegen und einziehen, wenn die Stellungen besetzt/verlassen wurden.

    Es steht aber definitiv fest, daß beide bereits am 21.08.1944 den Pruth überquert haben müssen. Dies bestätigen auch die WASt und DRK Unterlagen.
    Wonach einer der beiden am 22.08.1944 bei Vet... irgendwas in russische Gefangenschaft geriet und der andere zwischen dem 22.08. - 26.08. bei Husi vermisst wurd, um dann am 26.08. ein Gefecht auf einem Berghang zu führen (im Zuge welcher Einheit, lässt sich nicht mehr ermitteln, denke ich. Vielleicht eine kleine Kampfgruppe, der er
    auf seinem Weg begegnet ist oder ähnliches), an dessem Ende dann die Gefangenschaft stand.

    Es kann also nicht davon ausgegangen werden, daß beide noch an den Abwehrkämpfen bei Kischinew dabei waren. Zumal beide etwas von einem Fliegerangriff auf die eigenen Stellungen mit anschließendem Panzereinbruch berichtet haben, der dann die völlständige Auflösung zur Folge hatte. Danach beschreiben beide nur noch einen heillos, unübersichtlichen Rückzug. Es ist also Möglich, daß beide einfach vom Gedanken her, schneller mit anderen Truppen weggekommen sind weil der Nachrichtenzug nicht mehr gebraucht wurde, oder nicht mehr eingesetzt werden konnte (beispielsweise durch Verlust der Ausrüstung, Kabeltrommel, Werkzeug ect.).

    Gruß
    Christian

  • Mein Großvater war im Grenadier-Regiment 586 der 320. Infanterie-Division und wurde vermisst seit dem 4. April 1944

    Im Gutachten des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes steht folgendes:

    Am 5. März 1944 waren zwischen Gaissin und Nowgorodka fünf aufgefrischte sowjetische Armeen zum Angriff angetreten. Bereits am 10. März ging Uman verloren. Drei Tage später wurde beiderseits Gaiworon und Dschulinka der Bug auf 100 km Breite überschritten.

    Die 320. Infanterie-Division hatte sich aus ihren Stellungen nordwestlich von Kirowograd unter starkem gegnerischen Druck gelöst, bei Perwomaisk den Bug überquert und verteidigte sich Ende März südostwärts von Balta im Raum zwischen Ananjew und Walegozulowo. In ihrer Abwehrkraft durch hohe Verluste stark geschwächt, versuchte sie, im hinhaltenden Widerstand westlich von Kischinew einen Übergang über den Dnjestr zu finden. Gleichzeitig sollte sie verhindern, dass sowjetische Truppen, die mit ihren schnellen Verbänden ebenfalls diesem Fluss zustrebten, Brückenköpfe auf seinem Westufer gewannen. Während die Regimenter der Division in harte Nachhutgefechte verwickelt waren und nordostwärts von Grigoriopol bei Wassiljewka, Ossipowka, Pawlowka und Schibka viele Soldaten verloren, hatten schnelle sowjetische Truppen die Stellungen umgangen und trafen im Hinterland die Versorgungseinheiten der Division schwer. Trotzdem konnte der Gegner schließlich am Dnjestr für mehrere Monate zum Stehen gebracht werden.

    Seit diesen Tagen werden viele Soldaten der Division vermißt. Bei den Rückzugskämpfen haben viele von ihnen den Tod gefunden. ...

  • wenn ich von den experten die einträge lese, könnte ich über deren wissen neidisch werden.aber ich habe auch einige bücher durchforstet, meistens nur oberflächlicher firlefanz. von der 294.id und der 336.id bisher nur wenige informationen.

  • Mein Urgroßvater war im Grenadier-Regiment 586 der 320. Infanterie-Division.
    Falls es hilfreich ist, ich habe nur eine kleine Info bezüglich des Einsatzgebietes
    Laut Deutscher Dienststelle ist er am 11.10.1944 2km nordostwärts Nowo-Georgijewsk (Stahlhelm-Insel) gefallen
    Der Ort Nowo-Georgijewsk = heute: Swetlowodsk / Svitlovodosk liegt westlich Krementschug in der Ukraine

  • Hallo @Klampfe,
    herzlich willkommen im Forum mit dem ersten Beitrag!
    Natürlich sind Infos hier immer willkommen . Bitte daran denken die Quelle für die Information hinzu zu schreiben.
    Und noch eine kleine Bitte: Hier im Forum jeden Beitrag mit einer Begrüßung und einem Gruß am Ende schreiben. Es reicht ein Hallo Zusammen am Anfang und ein kleiner Gruß am Ende. Viel Erfolf hier im Forum!
    Und wenn es möglich ist, freut sich hier jeder im Forum über ein paar Informationen zur Person: Geburtstag, Geschlecht oder Bundesland des Wohnortes sind oft hilfreich bei der Beantwortung von Fragen oder der Einordnung von Antworten.

    Mit besten Grüßen
    Rainer

    Immer den geraden Weg