Verschrottung durch die Wehrmacht historisch belegbar?

  • Hallo Wissende

    Den folgenden Text habe ich aus Wikipedia übernommen (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gatter_(Auto) )


    Heute existiert wohl nur noch ein Gatter Wagen. Es ist ein 1932er Viersitzer mit Rückwärtsgang und Ketten-Antrieb. Jirí Beran aus eský Dub (Böhmisch Aicha), ein Auto- und Motorrad-Liebhaber fand das Fahrzeug in den 1970er in einer Scheune in Jiín in einem bedauernswerten Zustand. Mit viel Zeit und Liebe richtete er es wieder her. Dass nur einer dieser einst so beliebten Wagen überdauert haben soll, erklärt sich leicht. Während Wagen aus reichsdeutscher Produktion 1939 zu Kriegszwecken von der Wehrmacht in Böhmen beschlagnahmt wurden und im Armeebetrieb den Krieg teils überdauerten, mussten Wagen nicht-reichdeutscher Hersteller – so auch alle Wagen der Marke GATTER – nach Kriegsbeginn von ihren Besitzern aus Nordböhmen in Kolonne nach Bautzen in Sachsen gefahren werden, wo sie in einem Wehrmacht-Kraftfahrzeugpark ausgeschlachtet wurden, um Rohstoffe für Kriegszwecke zu gewinnen. Hier dürften auch die meisten GATTER Wagen zur Produktion von Waffen und Munition weiterverwendet worden sein.


    Kann hier jemand bestätigen, dass der rot markierte Sachverhalt den Tatsachen entspricht? Sollte das so stimmen, dann wäre mir das völlig neu..... und ich beschäftige mich nun schon seit mittlerweile 35 Jahren mit Altautos.

    Besten Dank schon mal.

    Mit verwirrten Grüssen,
    Hurvinek

  • Hallo,
    das kann ich nicht so ganz glauben. Die Wehrmacht brauchte jedes Fahrzeug, das sie bekommen konnte. Z. B. nach dem Westfeldzug wurden Schadfahrzeuge, auch mit schwereren Beschädigungen, wieder instandgesetzt um neue Einheiten auszurüsten..
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Rainer

    Danke für Deine Antwort. Ich glaub' das ja auch nicht...

    Vielleicht kann man sich der Fragestellung ja anders nähern:

    1. Gab es in Bautzen überhaupt einen Kfz-Park?
    2. Wenn ja, was haben die da genau gemacht? Und ist das dokumentiert?
    3. Und wenn die dort Autos verschrottet haben, müsste es doch dazu auch irgendwo Aufzeichnungen geben... oder nicht?

    Gibt's dazu irgendwelche Hinweise?

    Besten Dank und freundliche Grüsse,
    Hurvinek

  • Hallo Hurvinek,

    es gab eine Kraftfahr-Park-Ersatz-Kompanie 4 in Bautzen. Ausser dem anhängenden Ausschnitt liegt mir auch nichts dazu vor, von der Größe der Kasernen und den darin befindlichen Werkstätten, bzw. Garagen tippe ich mal auf die ehemalige Husarenkaserne (Friedrich-August-Kaserne) oder die Infanteriekaserne (könig-Albert-Kaserne). Von der Größe der Objekte kämen die anderen allerdings auch in Frage. Es sind dies halt nur meine Vermutungen. Hast du eventuell Bilder oä. Damit könnte man die Suche eingrenzen.

    Viele Grüße.

    TYR

    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/K…/Gliederung.htm

  • Tag allerseits,

    ja, das Gatter-Volksauto:

    http://gatter-volksauto.de/

    das Fahrzeug von 1932 hatte noch Kettenantrieb, aber man staune, schon einen Rückwärtsgang. Solche Fahrzeuge konnte man auch bei der Wehrmacht nicht gebrauchen! Es ist nicht abwegig, dass derartige

    damalige Oldtimer verschrottet wurden.

    Gruß

    Bert

  • Hallo,

    hier die Geschichte der "Gatter Autos" und dort die Biographie von Willibald Gatter.

    Während des 2. Weltkrieges, arbeitete er, laut "Wikipedia", bei Junkers.

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Quote

    Dass nur einer dieser einst so beliebten Wagen überdauert haben soll, erklärt sich leicht. Während Wagen aus reichsdeutscher Produktion 1939 zu Kriegszwecken von der Wehrmacht in Böhmen beschlagnahmt wurden und im Armeebetrieb den Krieg teils überdauerten, mussten Wagen nicht-reichdeutscher Hersteller – so auch alle Wagen der Marke GATTER – nach Kriegsbeginn von ihren Besitzern aus Nordböhmen in Kolonne nach Bautzen in Sachsen gefahren werden, wo sie in einem Wehrmacht-Kraftfahrzeugpark ausgeschlachtet wurden, um Rohstoffe für Kriegszwecke zu gewinnen.

    Hallo allerseits,

    ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass 1939 in einem Wehrmachts- Kfz-Park, zivile Kfz im großen Mengen verschrottet wurden.

    Die Herren hatten bestimmt anderes zu tun. (Ausbildung an modernen Gerät)

    1. verfügte keine Bautzener Kaserne über einen Gleisanschluss.

    2. gab es in der Fabrikstraße ja Schwerindustrie mit Gleisanbindung, Gießerei, Lowa (Busch),

    Karosseriewerk (Phänomen, später Robur).

    Dort gab es doch ganz andere Möglichkeiten Fahrzeuge zu zerlegen und sofort zu verwerten.

    Wenn in Bautzen wirklich große Mengen an zivilen Kfz verschrottet wurden, sollte es doch Zeitzeugenberichte geben.

    Vielleicht sind sie auch nur der deutschen Volkswirtschaft zugeführt worden, denn wer hatte schon ein Auto.

    Nur so ein Gedanke,

    Gruß Ralph

    Namen, die keiner mehr nennt, Marion Gräfin Dönhoff.

  • Hallo zusammen,

    es gab Kriterien welche Anforderung Ergänzungsfahrzeuge erfüllen musste und wenn das nicht gegeben

    war wurden diese verwertet/ausgeschlachtet.

    Quote

    Die Herren hatten bestimmt anderes zu tun. (Ausbildung an modernen Gerät)

    Nein , die Herren hatten nicht anderes zu tun. Ich gehe davon aus das hier ein Heimat-Kraftfahrpark gemeint ist und

    der hatte die Aufgabe Frontverbände mit dem "passenden" Kraftfahr-Gerät auszustatten und das aus dem Bestand.

    Die Produktion lief in den zivilen KFZ-Werkstätten des Bereichs und der "Park" verwaltet das alles.

    Das ganze war ein Räumlich verteilter Produktionsbetrieb hier wurde in der Regel nicht ausgebildet

    Gruss Dieter

  • Hallo Gemeinde,

    insbesondere Sachsen,

    ich möchte dieses Thema noch nicht aufgeben.

    Seit kurzem beschäftige ich mich wieder mit Bautzen.

    Erst jetzt habe ich gemerkt das ich nur sehr wenig weiß.

    Ich habe die Beiträge von TYR (Kasernen) bezüglich, Kraftfahr-Park-Ersatz-Kompanie 4, noch einmal angeschaut.

    Da ist mir aufgefallen das, die Gebäude an der Löbauer Str., nähe Carolagarten nicht erwähnt wurden.

    - der "Maschinenhof" (Lagerstätte für Panzerreparaturen),--- zu Ost Zeiten "LIW" ( Landw. Inst. Werk), und gleich daneben

    - die (alte) Waffenschule,--- zu Ost Zeiten "Neue Oberschule" mit einer gigantischen Auffahrts- oder Fluchtrampe zum 1.OG.

    an der Giebelseite, Richtung Löbauer Str. fehlen .

    Da stellt sich schon die nächste Frage Waffenschule von welchen Einheiten. (Wehrmacht, Polizei , SS)?

    Ich hoffe da kommt von TYR noch einiges, bezüglich des Standorts der Kfz. Park Ersatz .K. 4

    bitte dranbleiben,

    Gruß Ralph.

    Namen, die keiner mehr nennt, Marion Gräfin Dönhoff.

  • Hallo Ralph,

    - die (alte) Waffenschule,--- zu Ost Zeiten "Neue Oberschule" mit einer gigantischen Auffahrts- oder Fluchtrampe zum 1.OG.

    noch in den 60 Jahren war in diesen Baracken die Waffenwerkstatt der Polizei untergebracht, war der Polizeikaserne angegliedert..

    Auch befanden sich auf dem Gelände / Maschinenhof Panzerlager nur leichte Gebäude (Lagerhallen ) - diese wurden in den 50zigern zu Werkstätten ausgebaut. Der massive Teil der jetzigen Gebäude ( LIW) wurde in den 50er Jahren neu errichtet.

    Könnte mir vorstellen, dass dieses Areal militärisch nur eine Nebenfunkktion hatte.

    MfG Ludwig

    Never let go!

  • Hallo zusammen,

    Quote

    Ich habe die Beiträge von TYR (Kasernen) bezüglich, Kraftfahr-Park-Ersatz-Kompanie 4, noch einmal angeschaut.

    zu den Aufgaben einer Kraftfahr-Park-Ersatz-Kompanie gehörte es nicht "Schlosser" auszubilden sondern hier wurden,

    neben den militärischen Grundfertigkeiten, "Verwalter" ausgebildet um den Nachschub von Fahrzeugen an das Feld-Heer

    sicherzustellen.

    In den "Werkstätten" muss also jemand anders gelegen haben

    Gruss Dieter

  • Hallo Hurvinek,

    (ich hoffe du hast as Thema noch abonniert)

    Ein Bekannter von mir besitzt ein "Vorkriegs ESKA Fahrrad"

    Bevor ich stundenlang im Internetz rum suche habe ich mir gedacht,

    ich frage mal den einzigen alten Tschechen den ich kenne.

    Forum tut mir Leid das ich abweiche.

    Vielleicht hast du schon mal etwas von der Firma gehört.

    Firmeninhaber?

    Standort?

    Dauer der Produktion?

    usw.?

    Danke für deine Bemühungen

    und auch allen anderen die etwas wissen.

    Gruß Ralph

    Namen, die keiner mehr nennt, Marion Gräfin Dönhoff.

  • Hallo Forum,

    Danke Wolfgang und Dieter.

    Das ist eigentlich alles was ich gesucht habe.

    "Kriegs-Fahrrad Eger"

    Damit können wir den kleinen Abstecher des Thema's wieder vergessen.

    Gruß Ralph

    Namen, die keiner mehr nennt, Marion Gräfin Dönhoff.

  • Hallo Forum,

    ich kann es doch noch nicht ganz vergessen.

    Das Fahrrad meines bekannten hat im "Tretlager Zahnkranz" die Buchstaben ESKA als Speichen.

    Kann das ein Hinweis auf Vorkrieg oder doch Nachkrieg sein?

    Gruß Ralph

    Namen, die keiner mehr nennt, Marion Gräfin Dönhoff.