Hallo zusammen
Ich habe folgende Angaben in dem Buch Karl Dittrich, Der große Verrat – Von Budapest bis Wien 1944/45, Vowinckel Verlag, Berg am See, 1988 (vielen Dank Lemmy ;)), gefunden, teilweise dort ausführlicher behandelt.
Da es zu diesen Kommandanturen m.W. nur wenige Angaben gibt, dachte ich mir, ich schreibe mal das Wichtigste hier zusammen!
Am 26.August 1939 wurde die Fliegerhorstkommandantur E 2/XIII auf dem Flugplatz Schafhof bei Amberg aufgestellt und übernahm bereits am 29.September 9139 unter Führung von Hauptmann Böhm den großen Flugplatz Warschau – Okecie.
Im März 1940 verlegte die Einheit zum Flugplatz Nürnberg, wo sie unter gleichzeitiger Umbenennung in Fliegerhorstkommandantur Fl.H.Kdtr. E 34/XIII personal – und gerätemäßig aufgefüllt wurde. Neuer Horstkommandant wurde Hauptmann Peters.
Im Herbst 1940 folgte dann die Belegung des Flugplatzes Lachen – Speyerdorf in der Pfalz, anschließend ein mehrere Monate dauernder Aufenthalt in Alencon und Nonancourt-Marcilly in der Normandie.
Anfang 1941 übernahm Hauptmann Rau, ebenfalls ein Offizier des Ersten Weltkriegs, der seit Kriegsbeginn die Fliegerhorstkompanie der Einheit führte, die Kommandantur. (Dittrich, S. 19, S. 20 Karte Platz Warschau, siehe auch Phototeil nach S. 41 „Kdt. Htm. Rau mit dem Offiziers-Ingebieur- und Beamtenkorps der Fl.H.Kdtr. E 34/XIII in Saporoshje-Ost 1942, mit dem „engeren Stab“ Fw. Reingruber, Uffz. Lente, Lt. Dittrich, Dolmetschrin Pauls, Ogerf. Bräuninger)
Am 13.April 1941 ging es erneut nach Polen, wo der Flugplatz Mielec übernommen wurde.
Anfang November 1941 verlegte die Kommandantur in zwei Transportzügen zum Flugplatz Mokraja, 12 km entfernt von der Stadt Saporoshje in der Ukraine. Der Platz erhielt den Namen Saporoshje-Ost.
Eine große Anzahl von Kasernen, Baracken, Flugzeughallen und sonstige betriebswichtigen Gebäude kenntzeichneten die Bedeutung dieses Flugplatzes, der mit zu den größten und modernst eingerichteten Plätzen der Roten Luftwaffe gehörte. (Dittrich, S. 21)
Anzeichnend bezeichnete sich die Fl.H.Kdtr. E 34/XIII durch ihr Truppenkennzeichen als „Himmelhund“- Kommandantur (Dittrich, S. 22, s.a. Photos nach S. 80 und 120)
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„Es spricht heute … heute kaum jemand über die umfangreichen Aufgaben einer Fliegerhorstkommandantur. … Dennoch hatte das Horstpersonal wichtige und vielseitige Aufgaben zu leisten, die in die Tätigkeitsbereiche der Versorgung, des Nachschubs, der Betreuung und Verwaltung einzuordnen sind. Sie alle hatten das ziel, die fliegenden Verbände für ihre Kampfaufgaben zu unterstützen.
Die Flugleitung, die Technische Bereitschaft, die Tankbereitschaft gehören zu den wichtigsten Bereichen einer Fliegerhorstkommandantur, weil sie unmittelbar für den Einsatz der Flieger Tag und Nacht da sein müssen.
Nicht zuletzt ist die Luftnachrichtenstelle LN-Stelle zu nenne die jeder E-Hafenkommandantur abgegliedert ist. Sie hat mit dem Funk- und Peilverkehr, mit Fernsprech- und Fernschreibvermittlung ein einwandfrei funktionierendes Nachrichtenwesen zu sichern. Ihr Bautrupps sind bei der Belegung eines Flugplatzes die ersten Männer am Werk, beim Verlassen des Platzes die letzten. …
Jede Kommandantur hat eine eigene Kfz-Mannschaft, die auch mit technischem Verständnis ausgestattet sein muss.
Nicht vergessen seien die Wetterstelle, Bildstelle, die Horstfeuerwehr, Werft und – ganz wichtig – die Sanitätsbereitschaft mit der besonderen Aufgabe der ärztlichen Verwundetenbetreuung, nicht zuletzt auch die Guppe Verwaltung mit ihren verschiedenen Versorgungsbereichen. …“ (Dittrich, S. 18 – 19)
Im Herbst 1943 räumte die Kommandantur den Platz, mit dem Restkommando verließ der Leutnant Karl Dittrich am 13.Oktober 1943 unter Feinddruck bei gleichzeitiger Zerstörung der militärischen Anlagen den Flugplatz.
Die Fl.H.Kdtr. E 34/XIII übernahm anschließend die Betreuung des Flugplatzes Schepetowka und verlegte Anfang 1944 auf den Platz Trembowla-Zubow (Dittrich, S. 24 – 25), Luftgau XXV (Dittrich, S. 15)
Am 8.März 1944 verlud in Mikulince bei Strusow der zweite Transportzug der Fl.H.Kdtr. E 34/XIII und wurde am 9.März 1944 nach Focsani nach Rumänien in Marsch gesetzt. (Dittrich, S. 17), o er am 12.März 1944 eintraf (Dittrich, S. 26)
Kommandant war seit fast vier Monaten der Oberstleutnant Arnold Wickum, „ein noch rüstiger Mittfünfziger“, der etwa im Dezember 1943 Major Rau abgelöst hatte. (Dittrich, S. 26)
Etwa im Mai 1944 soll die Fl.H.Kdtr. E 34/XIII in Fl.H.Kdtr. E 224/XVII umbenannt worden sein und dem Heimatluftgau XVII Wien zugeordnet (Dittich, S. 129)
Am 26.Mai 1944 erging ein neuer Befehl: „ E 12/XVII mit Major Fangauf verlegt auf den in der Nähe von Focsani gelegenen Flugplatz Sihlea.
E 224/XVII, die inzwischen umbenannte E 34/XIII, mit Oberstleutnant Wickum, übernimmt den Flugplatz Rosiorii de Vede mit etwa zwei Dritteln des Personals, Oberleutnant Dittrich übernimmt mit etwa einem Drittel des Personals aus dieser Kommandantur den Flugplatz Tagsorul-Nou, Hauptmann Jurkat, zur Einheit neu versetzt, führt das in Botenii zurückbleibende Kommando weiter, mit späterer Verlegung auf den Feldflugplatz Meri, südöstlich von Ploesti gelegen.“ (Dittrich, S. 44 unten)
Nach dem 24.August 1944 kamen nur Teile der Fl.H.Kdtr. E 34/XIII, nunmehr 224/XVIII aus Rumänien heraus.
Als letzte Stellenbesetzung werden genant (Dittrich, S. 117):
Kommandantur:
Fliegerhorstkommandant Oberstleutnant Wickum
Leiter der LN-Stelle Hauptmann Müller
Leiter der San-Staffel Stabsarzt Dr. Förschner
Zahnarzt Stabsarzt Dr. Dönst
Leiter der Gruppe Verwaltung Ob.Zlm. Künzel
Ob.Zlm. Weyerhoff
Zahlm. Erdmann (der diese Angaben machte)
Oberfeldw. Tanzberger
Feldw. Herold
Fliegerhorstkompanie
Kompaniechef Hauptmann Fischer (z.Zt. im rumän.Raum kommandiert)
Vertreter Fhj.Feldw. Stein
Hpt.Fw. Schleicher
Rechnungsführer Feldw. Eckart
Bauleitung: Reg.Insp. Schneider
Reg.Insp. Schäfer
Volksdt. Angestellte Henning, Marianne
Werft:
Leiter der Werft Fl.Hpt.Ing. Lüders
Fl.Ob.Ing. Mehlhorn
Fl.Ing. Kasan
Techn.Insp. Giese (z.Zt. auf Urlaub)
Abt. Landwirtschaft Reg.Insp. Schultze
Baukompanie:
Kompaniechef Hauptmann Döring
Hpt.Fw. Wohlgemut
1. und 3.Schuma.Zug
Führer Pol.Olt. Jäglin,
dazu Soldaten und Polizisten als Aufsichtspersonal der ca. 100 Hiwi und 170 Pferde
Im Kriegsgefangenenlager Gensche wurden noch genannt:
Oberstleutnant Wickum, Stabsarzt Dr. Förschner, Stabsarzt Dr. Dönst, Ob.Zlm. Weyerhoff, Fl.Ob.Ing. Mehlhorn, Fl.Ing. Kasan (Dittrich, S. 120 unten, S. 121 oben)
Zu den hier genannten Schutzmannschaftszügen von den Pol.Freiwilligen-Kommandos „Schwarzes Meer“ kann man hier lesen
http://forum-der-wehrmacht.de/…?postid=166973#post166973
Vielleicht sind die Angaben ja mal interessant für jemanden, das Buch ist in diesem Falle sehr zu empfehlen!
Herzliche Grüße Roland