Fallschirmjägereinheit / Elsass gesucht

  • Hallo !

    Ich suche (immer noch) nach der Fallschirmjäger(teil)einheit die um den 17.01.1945 herum in Rittershofen ( Elsass ) gegen die Amerikaner kämpfte.

    In der Nacht zum 17.01.1945 wurden in einem dortigen Gehöft 30 Fallschirmjäger im Keller von den Amerikanern überrascht und gefangengenommen. Während der Gefangennahme flog plötzlich eine deutsche (!) Stielhandgranate über die Scheune.

    Die Amerikaner flüchteten sich in´s Haus.

    Für den Führer der Fallschirmjäger kam jede Hilfe zu spät, mind. 5 Mann wurden verwundet.
    In dem ganzen Trubel sollen die Überlebenden und zumindest ein Teil der Verwundeten durch eine SS Einheit berfreit worden sein.

    Bei diesem Herrn dürfte es sich nach meinen Recherchen um den Führer der Fallschirmjäger gehandelt haben:

    Nachname: Brand
    Vorname: Heinz
    Dienstgrad: Oberfeldwebel
    Geburtsdatum: 03.07.1913
    Geburtsort: Stettin
    Todes-/Vermisstendatum: 17.01.1945
    Todes-/Vermisstenort: nicht verzeichnet

    Beste Grüße
    Bernhard

    P.S.

    1. habe die Frage auch mal bei https://www.forum-der-wehrmacht.de/www.gesucht-wird.eu gepostet

    2. eine Anfrage an die WAST erfolgte nicht, da der OFw nicht mit mir verwandt ist.

    Edited once, last by Peavey (June 8, 2007 at 4:15 PM).

  • Hallo Bernhard!

    Ich hab mal meine Literatur durchsucht und was gefunden:

    Es handelt sich um Einheiten der 7. Fallschirmjäger Division, aber das war wohl schon bekannt. Nun aber etwas genauer.

    Am 13. Januar sind Teile amerikanischer Kräfte von Teilen der 21. PD und des FJR 20 zwishcen Hatten und Rittershoffen eingeschlossen. Der Schauplatz äußerst heftiger und verlustreicher Kämpfe für beide Seiten.
    Am 15. Januar ist das FJR 20 noch immer in Kämpfe um Hatten-Rittershoffen verwickelt. Die LAge erscheint aber unhaltbar.
    Am 16. Januar traf das III./FJR 20 in Rittershoffen ein und löste Teile des I./119 ab, das offensichtlich schwere Verluste erlitten hatte und nur noch 35 Mann stark war.
    Am 19. Januar greifen das I. und II./FJR 20 am Westrande von Hatten die Amerikaner an...
    Ende Januar wurde die 7. FJD aus der Front herausgezogen und nach Holland verlegt.

    In diesem Buch findet sich auch eine Bestätigung, dass sich das III./FJR 20 in Ritterhoffen aufhielt.
    Titel Opération Nordwind : 25 déc. 1944 - 25 janv. 1945
    Verfasser Rittgen, Francis
    Jahr 1984
    Impressum Sarreguemines : Pierron, 1984.
    Beschreibung 237 S. : Ill., Kt.

    Auf Seite 118: (17. Januar) die 14. gepanzerte US-Division griff Richterhoffen bei heftigem Schneefall an, aber der Widerstand des 3. Btl des 20. FJR und der 21. PD stoppten den Angriff der Amerikaner.

    Fazit:
    Bei der von dir gesuchten Einheit handelt es sich mit gorßer Wahrscheinlichkeit um das III./FJR 20.
    Leider konnte ich keine Hinweise zu der von dir geschilderten Geschichte finden. Ich denke aber, dass solche Geschehnisse bei den schweren Häuserkämpfen "Alltag" waren.
    Hinweise über einen Einsatz von SS-Einheiten in dieser Ortschaft zu dieser Zeit konnte ich auch nicht finden, aber auszuschließen ist es jedenfalls nicht. (Vielleicht handelt es sich auch um eine Verwechslung mit der 21. PD?)

    Ich hoffe du kannst damit was anfangen!
    Wenn du im Sommer da warst, würde ich mich über einen Bericht freuen!

    daflocki007

  • Hallo daflocki007 !

    Herzlichen Dank für diese prima Angaben !

    Meine Begleitgeschichte zur Frage stammt aus der Überlieferung eines Verwandten der zu den fünf Verwundeten gehörte.

    Klar, Besuchsbericht folgt.

    Nochmals Danke !
    Bernhard

  • Hallo !

    Ich war da .... es war zwar kein Sommer, aber was soll´s.

    Ein Besuch des Museums L Abri de Hatten kann prima mit einem Besuch in Strasbourg oder mit dem Besuch anderer Sehenswürdigkeiten der Maginotlinie kombiniert werden.

    Man sollte als Besuchstag einen Sonntag wählen, so besteht die Möglichkeit, auch die Kasematte Esch zu besichtigen, die sich nur wenige Kilometer vor Hatten befindet. Die Kasematte ( siehe Bild mit dem Ami-Panzer auf dem Dach, hat nur Sonntags geöffnet ! )
    Da ich am Mittwoch anreiste, blieb mir eine Besichtigung leider verwehrt.

    Es empfiehlt sich im Vorfeld die Öffnungszeiten der beiden Stätten zu prüfen !

    Das Museum Hatten gliedert sich hauptsächlich in 6 Bereiche:

    1. "Fahrzeuge, Flugzeuge, Geschütze im Aussengelände"
    Zumeist handelt es sich um Fahrzeug die deutlich nach dem zweiten Weltkrieg hergestellt wurden. Der Erhaltungszustand ist teilweise "traurig".
    (Bild)
    Ich fragte mich wirklich, was die in der eigens vorhandenen Restaurationshalle so treiben .....gehämmert wurde jedenfalls fleissig.

    1a. Unterabteilung "Der kalte Krieg" Fahrzeuge, Antennen des Ostblocks...naja nicht mein Interessengebiet.

    2. "Die grosse Halle"
    Ein hallefüllendes Diorama zur Schlacht von Hatten-Rittershofen bestehend aus amerikanischen und deutschen Fahrzeugen, Stellungen und Soldaten.
    War mir persönlich zu überladen, habe schon besseres gesehen...(Bild)
    Kaum Informationen !

    3. "Der Raum der Zwangseingezogenen"
    Ein mittelgroßer Raum in dem die Geschichte und das Schicksal der elsässischen Soldaten erklärt wird.
    Leider waren nicht alle Dokumente in die deutsche Sprache übersetzt.

    4. "Das Haus der Modelle"
    Ein mittelgroßer Raum, hauptsächlich mit Bunkermodellen angefüllt.
    Etwas für den Bunkerfreund !

    5. Der Bunker "Grossunterstand"
    Mitten auf dem Gelände befindet sich der Bunker der größtenteils besichtigt werden kann. Das Teil diente als Schutzbunker für rund 240 Mann.
    Die einzelnen Räume beinhalten nachgestellte Szenen aus dem Bunkerleben sowie endlich mal (!) ein paar Dokumente und Fotos zur eigentlichen Schlacht.
    Nicht schlecht gemacht, ebenfalls etwas für den Bunkerfreund. (Bild)

    6. Der "Ehrenhain" zum Gedenken an die 114 Zivilopfer. Der Karren, mit dem die Toten transportiert wurden, wird ausgestellt, für jeden Toten wurde ein Bäumchen gepflanzt.

    Der Eintrittspreis lag bei 5 Euronen.

    Ich persönlich würde nur wegen diesem Museum keine hunderte von Kilometer anreisen. Wer allerdings in der Nähe ist sollte das Museum "mitnehmen". In der Umgebung befinden sich weitere Bunkeranlagen, die
    besichtigt werden können.

    Den Orten Hatten & Rittershofen ist von der erbitterten Schlacht nichts mehr anzumerken. Lediglich ein Denkmal zwischen den beiden Ortschaften (Bild) erinnert an die Kämpfe.

    Trotzdem kam ich voll auf meine Kosten. Beim Verlassen des Museums hatte ich noch ein nettes Gespräch mit dem Herren an der Kasse. Das von Ihm empfohlene Buch " L´Outre-Foret ", welches man dort für rund 20 EUR erwerben kann, hat viele meiner Fragen beantwortet.

    Beste Grüße
    Bernhard

    [Blocked Image: http://img257.imageshack.us/img257/7968/fdw1lp5.jpg]

    [Blocked Image: http://img180.imageshack.us/img180/870/fdw2nm6.jpg]

    [Blocked Image: http://img207.imageshack.us/img207/839/fdw3yx1.jpg]

    [Blocked Image: http://img207.imageshack.us/img207/6375/fdw4tw8.jpg]

    [Blocked Image: http://img145.imageshack.us/img145/6397/fdw5ow2.jpg]

  • Hallo zusammen,

    hier ein Schreiben über einen Angehörigen der Dienststelle
    L 60438
    (23.4.1944-24.11.1944) 23.5.1944 Jager-Bataillon Fallschirm-Waffenschule,
    (23.4.1944-24.11.1944) 28.10.1944 Stab II u. 5.-8. Kompanie Fallschirmjäger-Regiment Menzel,
    (23.4.1944-24.11.1944) 17.11.1944 Stab II u. 5.-8. Kompanie Fallschirm-Regiment 19.

    (Fundstelle WWW vor einiger Zeit...)


    vom Januar 1945 bei deren Einsatz zu diesem Zeitpunkt...


    Vielleicht mal interessant...

    Herzliche Grüße Roland