Informationen gesucht zur 342. ID

  • Hallo Zusammen,

    nachdem ich die beiliegende Kopie, aus der NARA Rolle T313 R 412 - Seite 00328, durch "Beziehung" erhalten habe, möchte ich sie hier einbringen.

    Es ist die Anerkennung für besondere Leistungen der Trosse und Versorgungstruppen der 342. ID im Raum südlich Opatow in den Tagen vor dem 10. August 1944 durch den General der Panzertruppe Balck, Oberbefehlshaber 4. Panzerarmee.

    Welches Chaos muss damals geherrscht haben, wenn die Versorgungstruppe mit Alarmeinheiten den Feind (im Hinterland der Front?!) bekämpfen mussten!

    Nutzungsbedingung -> siehe hier

    Gruß
    schlichi

  • Guten Abend, allen,

    ein Dokument hat mich dazu gebracht, nach Informationen zu der darin genannten Einheit zu suchen.
    Ich wußte nicht, dass ich eine Verbindung zur 342. Infanterie-Division finden würde.

    In dem Dokument (siehe Anlagen) von Ende Oktober 1941, nennt der Kommandeur des Infanterie-Regiments 125 die "Regelung zur Durchführung von Exekutionen". Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch die deutsche Gründlichkeit überläßt nichts dem Zufall. Es wird detailliert beschrieben, wie die Exekutionen durchgeführt werden müssen. Entsetzlich!!!!

    Quelle: DHI Moskau
    http://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/1850-…/inspect/zoom/6

    In den Büchern von - Manoschek: »Serbien ist judenfrei« (steht in der Bayrischen Staatsbibliothek zur Verfügung) - und - Vlado Strugar: "DER JUGOSLAWISCHE VOLKSBEFREIUNGSKRIEG 1941 BIS 1945" (kann hier heruntergeladen werden: http://www.znaci.net/00003/459.htm ) wird u.a. auf die Verbrechen der 342. Inf.Div. + des Inf.Rgts.125 eingegangen.

    Es liegt die Vermutung nahe, dass die Einheiten der 342. I.D. ähnliche "Regelungen" erhalten haben, wie das Inf.Rgt. 125.

  • Fortsetzung ... (nachdem ich mehrmals aus dem Programm geworfen wurde, habe ich den Beitrag geteilt)

    Auszüge/Zitate aus dem Manoschek: »Serbien ist judenfrei«:

    Seiten 56/57:

    • 2. Die 342. Infanteriedivision im Raum Sabac
    • Als General Böhme in Serbien eintraf, präsentierte sich ihm die militärische Situation außerhalb Belgrads, von wenigen Orten abgesehen, als Zustand völliger Anarchie.
    • Gemeinsam mit Böhme und seinem Stab (dem Generalkommando des XVIII. Armeekorps) wurden zwei Kampfeinheiten zur Verstärkung nach Serbien entsandt und dem XVIII. Armeekorps direkt unterstellt: das 125. IR aus Griechenland und die 342. ID aus Frankreich, eine kampferprobte, aus 12000 Mann bestehende Truppe12 unter dem Kommando des aus Österreich stammenden Generals Dr. Walter Hinghofer.
    • Generalfeldmarschall List hatte Böhme den Auftrag mitgegeben, mit der neu zugeführten 342. LD und dem 125. LR ein militärisches Unternehmen im sogenannten Save-Drina-Bogen durchzuführen.

    Seite 60

    • .... Noch am selben Abend rückte ein Bataillon der 342. ID in Sabac ein. Es erhielt von Böhme den Auftrag, am nächsten Tag überfallartig die gesamte männliche Bevölkerung der Stadt im Alter zwischen 14 und 70 Jahren gefangenzunehmen. Alle Einwohner (auch Frauen), die sich am Straßenkampf in Sabac beteiligt hatten, seien sofort zu erschießen, ..... Die gefangengenommenen Männer seien auf kroatischem Gebiet in ein durch die Division anzulegendes Konzentrationslager nördlich der Save zu bringen. ....

    Seite 63/64

    • 4. Der »Blutmarsch«
    • Hinghofers 342. ID hatte im Zuge der Aktion in Sabac auch die männlichen Juden aus dem Internierungslager geholt und sie zu den anderen gefangenen Männern der Stadt getrieben. Bei der Zusammenstellung des Transportes kam es abermals zu einem Massaker, bei dem wiederum 80 Gefangene wegen »Widersetzlichkeit« erschossen wurden.

    Seite 71

    • Am 9. Oktober 1941 beendete die 342. ID die Aktion im Save-Drina-Dreieck und legte ihre Erfolgsbilanz vor. In den zwei Wochen ihrer Stationierung in Serbien hatte die Divison 1127 Zivilisten erschossen, 21440 festgenommen und ins KZ Sabac gebracht - im Kampf selbst waren 88 Gegner gefallen

    Seite 72

    • ...Danach drang die 342. ID weiter nach Süden in Richtung der Stadt Krupanj vor. In seinem Einsatzbefehl für die »Aktion Krupanj« vom 13. Oktober 1941 wies General Hinghofer seine Truppe an, alle Soldaten und Zivilisten, die unterwegs angetroffen werden, zu erschießen
    • An diesem Tag traf bei der Division ein Befehl General Böhmes ein, der die Mordaktionen der 342. ID mit einer kriegsrechtlichen Begründung versah und genaue Richtlinien über die Zahl der zu Exekutierenden enthielt: Zur »Sühne« für jeden in Serbien getöteten deutschen Soldaten ordnete General Böhme die Erschießung von 100, und für jeden Verwundeten die Erschießung von 50 Geiseln an108. Erst ab diesem Zeitpunkt wurden von der 342. ID die täglichen Erschießungen von Zivilisten mit »Sühnemaßnahmen für deutsche Verluste« begründet. Sofort nach dem Eintreffen von Böhmes »Sühnebefehl« erließ der Divisionsstab einen Funkspruch an die Kampfeinheiten, der die neue Begründung für die Massenmorde an der Zivilbevölkerung enthielt....

    Seite 79

    • Die Zahl der im Zeitraum 21.9.-15.11.1941 von der 342. ID erschossenen »Sühneopfer« betrug 2685. Bei eigenen Verlusten von 32 Toten und 127 Verwundeten bedeutete dies, daß nach Böhmes »1:100-Schlüssel« noch 5960 Erschießungen ausstanden, die nicht durchgeführt werden konnten, da die Geiseln schon an das KZ Sabac abgeführt worden waren (BA-MA, RH 26—342/16, Ia, Meldung nach dem Stand vom 15.11.1941 einschl. über Erschießungen, Festnahmen von Geiseln und über Sühnemaßnahmen in der Zeit vom 21.9.-5.11.1941


    Die o. g. Zitate zeigen nur Auszüge aus dem Buch. Es werden weitere Verbrechen beschrieben.

    Gruß von Margarete

    Edited once, last by Margarete (June 6, 2017 at 3:23 AM).

  • Hallo Margarete,
    sehr interessantes Dokument. Das Original des Befehls müßte dann wohl im National Archiv in Großbritannien zu finden sein. Der deutsche Originalbefehl kam laut Datum auf dem 1. Blatt im Mai 1943 in den Besitz der englischen Einheit, bzw. dorthin zur Bearbeitung. Im Juni wurde der Befehl abgetippt (2. Blatt) und wohl Ende Juni/ Anfang Juli an die Russen weitergeleitet. Auch interessant, daß von britischer Seite eine Veröffentlichung zu unterbleiben hatte (siehe 1. Blatt oben rechts). Das Regiment wurde ja im Okt. 1942 zum Panzergrenadier Regiment 125, das im Mai 1943 in Afrika völlig aufgerieben wurde. Bei dieser Gelegenheit könnte der Befehl den Engländern in die Hände gefallen sein. Vom maschinenschriftlichen Datum links oben auf dem 1. Blatt würde das passen.
    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/P…er/PGR125-R.htm
    IR75

    NACHTRAG: Das Akronym MIRS steht für Military Intelligence Research Section (GB, nicht USA).

    Edited 4 times, last by IR75 (June 6, 2017 at 1:15 PM).

  • Hallo Margarete,

    endlich wieder ein Beitrag von Dir in gewohnter Ausprägung! Vielen Dank dafür, auch für den Buchhinweis. Werde ich mir mal ausleihen.

    Fall Du deine" Nachtsitzungen" am PC ohne Zwangsunterbrechung der Internet-Verbindung erfolgreich abschliessen möchtest, einfach die Zwangsunterbrechung im Router ausschalten. Wie das geht, sagt Dir das Internet. :)

    Gruß
    schlichi

    Nachtrag: siehe auch hier

  • Hallo Zusammen,

    nachdem hier die Bilder aufgetaucht sind, habe ich mich natürlich damit auseinander gesetzt. Als erstes habe ich die Örtlickeiten, anhand des Tagebuchs von H.J.Hartmann gesucht und in GE eingetragen.

    Dubrowno Dez. 1943. Wer ist der abgebildete Soldat? Vermutlich derjenige, der das Album aus dem diese Bilder ursprünglich stammen, erstellt hat.

    Nach Lage der Örtlichkeit vermutlich ein Besuch in der "Etappe".

    Die Bilder der Scheunen mit Gefechtsstand verorte ich in den Frontabschnitt der 1./ DivFüsBtl 342 um den 18.12.1943 bei Klednewitschi.

    Bei einer in Bild 272 (mittleres Bild, rechts) abgebildeten Person, bin ich der Meinung, dass es sich um den Verfasser des Tagebuches (s.o.) handelt. Dieser ist m. E. auch auf weiteren Bildern zu sehen. Dazu später mehr.

    Pronja-Abschnitt.jpg

    Nachtrag: Als Ergänzung die Lagekarte vom 1.11.43

    Grüsse

    schlichi

  • Hallo Zusammen,

    heute habe ich den Divisions-Tagesbefehl vom 9.3.1944 gefunden. Er bezieht sich auf den russ. Angriff auf die Stellungen der 342. ID vor Barischewka (untere Kante, angeschnitten) am 8.März 1944.

    Divisions Tagesbefehl.JPG

    H.J. Hartmann hat diesen Angriff miterlebt und ab Seite 371 (1.Aufl.) beschrieben.

    Gruß

    schlichi

  • Hallo Zusammen,

    nachdem die Bilder " 7.5. 1944 vor Kowel " aufgetaucht sind, sollten diese auch genauer verortet werden. H. J. Hartmann nennt auf Seite 440 (1. Auflage) seines Tagebuches den Ort Cerkasy.

    Zwar nicht mit Erwähnung der Ordensverleihung (angetretene DivGrp 330). Die "Zeremonie" fand aber auf einem umfriedeten, größeren Platz statt, was auf diesen Ort schließen lässt.

    Auf der Karte (Overlay) ist der Ort vor Kowel leider im Randbereich, mit GE läßt er sich aber eindeutig verorten.

    Cerkasy.jpg

    Auch die weiteren Situations- und Wegebeschreibungen rechtfertigen die Annahme.

    Gruß

    schlichi

  • Hallo Zusammen,

    ich brauche "Lesehilfe". Wie heißt der Ort auf diesem Auszug einer Grabkarte.

    TKIO0532_Auszug.JPG

    Die räumliche Zuordnung liefert die Lagekarte vom 1.1.1944 zur 35. ID, die rechter Nachbar der 342. Infanterie-Division war.

    Siehe auch hier.

    Der Gefallene war Angehöriger der 2./ PiBtl 342.

    Vermutlich ist der Gefallene bei einem "Ratschbumm und Granatwerfer" (*) - Angriff der Russen am 26.12.1944 schwer verwundet worden.

    (*) zitiert aus: "Zwischen Nichts und Niemandsland von H. J. Hartmann", 2. Auflage, Seite 321

    Beste Grüße

    schlichi

  • Grüß Gott schlichi,

    was sagt den der Volksbund dazu, bzw, ist er dort gelistet...!

    das würde die Sache etwas eingrenzen.....müßte bei Gorki, Mogilev sein......

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Hallo !

    Es könnte sich evtl. um Skvarsk handeln ?

    Das wäre dann ungefär in der Mitte zwischen Dednya und Putki auf der Lagekarte, die schlichi eingestellt hat.

    Unabhängig davon ob es stimmt, kann ich für solche Recherchen dieses Kartenset empfehlen :

    http://legacy.lib.utexas.edu/maps/ams/eastern_europe/

    Man muss dann nur auf der Index-Übersicht die passende Karte finden und herunterladen (hier NN36-4 und -7).

    Man findet nicht alle Orte, aber doch auch sehr viele Mini-Dörfer oder Gehöfte.

    Ich weiss nicht genau, wie detailliert im Vergleich dazu die Deutschen Heereskarten sind.

    Das wäre vielleicht interessant zu erfahren, damit ich keinen auf unnötige Umwege führe :) .

    Beste Grüsse,

    Uwe

  • Moin Schlichi,

    es handelt sich bei dem Ort um

    Skwarsk, Dorf in der Region Chauska, Bezirk Radamle, in der Region Mogilev.


    Lieben Gruss Walter

    p.s.

    Sorry, hat sich mit Uwe überschnitten

    Suche alles zu:

    Diensthunde der Wehrmacht

    Luftwaffen Bau Bataillone, insbesonders 115/III (K)

  • Hallo an die "Spezi´s" ;),

    vielen Dank für die prompten und richtigen Antworten.

    Ich bin nicht davon ausgegangen, daß der Ort Skwarsk soweit weg von der damals aktuellen Front des DivFüsBtl 342 liegt.

    Skwarsk ist der Nachbarort von Barischewka (im Bild unten angeschnitten) in dem das DivFüsBtl 342 erst ab 10.02.1944 lag.

    Interessant dazu vielleicht auch die Gefechtsberichte der Regimentsgruppe 462 zu Skwarsk Anfang Dezember 1943.

    Nach Lagekarte war das der Bereich der 35. ID.

    War die 2./ PiBtl 342 Vorhut? Sollte sie die Ablösung vorbereiten?

    Gruß

    schlichi

  • Hallo an die "Spezi´s",

    ein erneuter Ausschnitt aus einer Grabkarte.

    Grabkarte_8_1.JPG

    Der Gefallene war Angehöriger der 2./ PiBtl 342.

    Meiner Meinung nach ist der Ort Fedorovo [ 54°38'52.50"N 33°25'54.59"E ] bei Jelnja gemeint. In dessen Nachbarschaft liegt der Ort Nikotino, der Ehrenfriedhof der 342. ID.

    Kann jemand den Ort der Verwundung bestimmen?

    Die Grabkarte wurde mir freundlicherweise zugespielt.

    Gruß

    Schlichi

    Nachtrag: Durch Zufall habe ich bemerkt, daß vorstehender Ausschnitt zur Grabkarte des in diesem Beitrag erwähnten Gefallenen gehört!

    Er wird auch in den Standorte Sanitätseinheiten erwähnt.

  • Hallo Margarete,

    vielen Dank für Deine Unterstützung.

    Ich habe den Ort in GE schlichtweg übersehen, da er heute offensichtlich viel kleiner, bzw. unbedeutender ist als 1943. Wenn man nahe genug heranzoomt erscheint der Ort Sos; ostw. Ssos -> [ 54°36'44.96"N 33°33'16.16"E].

    Bin gespannt ob das Mitglied Coremmo mal wieder ins Forum schaut, hab ihm zumindest eine PN geschrieben.

    Gruß

    schlichi