Guten Tag,
in den Erinnerungen von Rudolf Klein (Jahrgang Dez. 1924) finden sich Informationen über seine Zeit beim Landesschützen-Regiment.
Er wurde nach Erfrierungen an den Füßen, die er sich auf dem Rückzug aus Russland zuzog, 8 Wochen Lazarettaufenthalt (von ca. 17. Februar 1944) bis 25. April 1944 und anschließendem Genesungsurlaub (28 Tage) trotz seines jugendlichen Alters von nur 19 Jahren dorthin versetzt. Zum Originalbericht geht es hier entlang.
Beim Landesschützen-Regiment
Nach dem Urlaub mußte sich Herr Klein beim Ersatztruppenteil dem Artillerieregiment Nr. 34 in Trier/Kemmelkaserne melden.
Nach vierzehn Tagen Versetzung für acht Tage nach Darmstadt.
"dann wurde ich zum Landesschützen-Regiment 776 in Mainz versetzt. Ich mußte mich jedoch nicht in Mainz, sondern sofort in Nierstein beim I. Bataillon vorstellen. Dort befahl man mich zur 2. Kompanie nach Worms.
Die Kompanie verteilte sich auf fast 50 Kommandos, bestehend aus je zwei bis drei Mann, welche auf den Bauerndörfern Gefangene zu bewachen hatten. Ich gelangte zum Arbeitskommando Nr. 1674 in Gau-Köngernheim im Kreis Alzey. Auf diesem Kommando hatte ich mit noch einem Kameraden 35 russische Gefangene zu bewachen. Beköstigt wurden wir Soldaten in einer Gastwirtschaft (Acker). Von 12 bis 15 Uhr war dienstlich Bettruhe angesetzt, als Ausgleich für die Nachtstunden, in denen wir abwechselnd wachen mußten. Ab 15 Uhr war bis 20 Uhr Feldkontrolle angeordnet. Es war aber mehr eine Kontrolle, wo die Dorfschönen arbeiteten, als eine Kontrolle der Gefangenen."
Am 1. Juli wurde er zum Gefreiten befördert, erhielt acht Tage Landwirtschaftsurlaub und kam zum Kommando nach Bermersheim im Kreis Worms.
"Hier war der Tagesablauf derselbe, lediglich mit dem Unterschied, daß wir bei den Bauern in Kost waren."
Nach einigen Wochen wurde er nach Abenheim, vier Kilometer von Worms, versetzt. "Dieses Lager war 60 Mann stark und rekrutierte sich aus Franzosen und Belgiern. Im Saal einer Gastwirtschaft waren die Gefangenen untergebracht.
Einige Wochen später mußte ich auch hier wieder weg, um einem Kommando in Rheindürkheim als Kommandoführer vorzustehen. Hier hatten wir Inder zu bewachen, die nicht wie üblich bei Bauern, sondern in einem Industriebetrieb arbeiteten."
Im Oktober 1944 (Himmler-Aktion) wurde er in der Universitätsklinik Heidelberg "KV" (kriegsdienstverwendungsfähig) geschrieben und mußte das Landesschützenbataillon verlassen.
Es grüßt die Margarete
(Übrigens: mir liegt die schriftliche Erlaubnis vor, seinen Text hier einzustellen! Vielen Dank, Herr Klein.)