Infanterie-Regiment Kriegsschule Wetzlar

  • Hallo an alle !

    1.) Zur Geschichte der Heeres-Unteroffizier-(Vor-)Schule in Wetzlar :
    Nach Tessin Bd. 14, S. 272, gab es in Wetzlar bis mindestens August 1942 eine Heeres-Uffz.-Vorschule,
    deren Aufgaben ja schon von Rainer beschrieben wurden.
    Mindestens von April 1943 bis August 1944 bestand dann dort eine Heeres-Uffz.-Schule (HUS).
    Wenn ich den Tessin-Eintrag richtig interpretiere, scheint diese dann bis spätestens November 1944
    aufgelöst worden zu sein, um zur Bildung der Fahnenjunkerschule VIII beizutragen.


    2.) Zur Bezeichnung, Zahl und Gliederung der Führer-Nachwuchs-Regimenter :

    Als Ergänzung zu den Angaben von Jan / Uwe (schwarzermai) noch:
    Alle diese Rgt. wurden ja ungefähr zeitgleich zwischen Anfang Februar bis Anfang März 1945
    durch den Gen.Insp.Führernachwuchs aufgestellt.

    Uwe : Gilt also die von Dir genannte Gliederung auch für die Rgt 1233-1244 ?!

    Die Gesamtstärke jedes Regiments scheint jeweils bei ca. 1600 Mann gelegen zu haben
    (Da Tessin bei einigen angibt: 25 % Fh.jk. (400 Mann)).

    Tessin Bd. 13, S.339 ff., gibt für die 18 Rgt. noch etwas zur Zusammensetzung an:

    Rgt. 1233 - 1242 (Alle mit Zusammensetzung: 25 % Fh.Jk., 25 % Heer-Ersatz, 50 % Volkssturm
    ausser bei 1235 u. 1237 : dort nur angegeben : 25 % Fh.Jk. )

    Rgt. 1243,1244,1247 mit Anteil 50 % Fahnenjunker

    Rgt. 1246,1248-1250,1256 mit Anteil 50 % ROB

    Ist das mit Deinen Angaben kompatibel ?!


    3.) Nach Tessin, Bd. 1, S. 100, war die gebräuchliche Bezeichnung "Fahnenjunker-Rgt.",
    die offizielle Bezeichnung dagegen "Grenadier-(Führernachwuchs)-Regimenter".
    Bezüglich der Zusammensetzung sind aber die Angaben in Tessin, Bd. 1, leicht abweichend.

    Uups, zu langsam, Uwe war schneller, aber ich lass es als Ergänzung trotzdem mal stehen :) .

    Beste Grüsse,

    Uwe

    Seltsam, die Infanterie ! Sie fährt nicht, sie reitet nicht und unser himmlischer Vater bewegt sie doch...

  • Hallo
    1600 Mann als Durschnitt könnte hinkommen.
    Ich gehe aber mal davon aus das die Mannschaftstärken untereinander (Regimenter) sehr abwichen.
    Ist halt bloß ne Annahme von mir.
    Jan

    PS an die Mod´s:
    Vielleicht eine Änderung des Treadsnamen überdenken??

    Edited once, last by Endzeit-Jan (January 6, 2010 at 11:51 AM).

  • Hallo Andreas,

    Le Tissier schreibt auf S. 102 ff: „ … Das noch unverbrauchte Grenadier-Regiment „KS Wetzlar“ (Kriegsschule Wetzlar) stieß am Abend des 16. (Februar 1945) zur „Kurmark“ und ermöglichte kleinere Umgruppierungen innerhalb der Division. Angriffe, die am 17. von dem erschöpften Panzergrenadier-Regiment „Kurmark“ gemeinsam mit der II. „Panther“- Abteilung des Panzer-Regiments „Brandenburg“ am nördlichen Rand von Lebus unternommen wurden, brachten keinen Erfolg, da konzentriertes sowjetisches Artilleriefeuer sie jedes Mal zurücktrieb. Am nächsten Tag wurden die Infanterie-Elemente in diesen Angriffen durch das Grenadier-Regiment „KS Wetzlar“ mit folgendem Auftrag abgelöst:
    „ … beiderseits der Straße Podelzig – Lebus bis zur Straßenkreuzung in Lebus durchstoßen und den feindlichen Brückenkopf aufspalten.
    Der Angriffsschwerpunkt wurde ostwärts der Straße gelegt, und dort wurden auch die Panzer eingesetzt.
    Die Vorbereitung und Unterstützung des Angriffs erfolgt durch die Masse der Artillerie und Granatwerfer der Panzergrenadier-Division „Kurmark“, sowie durch eine Staffel Me 109“.
    Der Angriff begann um 10.00 Uhr am 18.Februar mit einer 30minütigen Artillerievorbereitung, die von den Sowjets sofort mit einem noch stärkeren Artilleriefeuer beantwortet wurde. Die Infanterie musste sich eingraben, die Panzer drangen etwa 1500 m vor, bis auf starke Panzerabwehrkräfte stießen. Unter diesen Umständen sah sich Oberst Langkeit dazu gezwungen, den Angriff abzublasen und die Truppen kehrten wieder in ihre Ausgangsstellungen zurück.
    Noch am selben Abend erfolgte ein Gegenangriff der 69.Armee in Regimentsstärke. Er überrollte die Stellungen des Grenadier-Regiments „KS Wetzlar“ und resultierte in der Einnahme des Lindenhofs.
    Am folgenden Morgen ging die „Kurmark“ erneut zum Angriff über. Das in der Nacht verlorene Gebiet wurde wieder zurückerobert, sowjetische Verstärkungen verhinderten jedes weitere Vordringen. …“
    (S. 103, als Quelle nennt Le Tissier unter Anmerkung 19: Lindner, Rudi, Der Tod war unser Begleiter, unveröff. Manuskript Frankfurt/ Oder, 1993, S. 8)

    Auf S. 106 schreibt Le Tisier: „ … Klessin war seit dem 7.März von Teilen des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 1242 (des früheren Infanterie-Regiments „KS Wetzlar“) unter dem Befehl von Oberleutnant Schöne gehalten worden. …“ (Quelle Anm. 23: Dr. F.R. Averdieck, unveröffentlichtes Manuskript)

    Heinz Mutschinski schreibt in Gerald Ramm, Endstation Ostfront, S. 182: „ … kam erst im November 1944 zu einem erneuten Lehrgang für Fahnenjunker nach Weilburg an der Lahn,
    Im Februar 1945 wurden aus den Fahnenjunkerschulen der Infanterie eilig neue Regimenter gebildet. … So entstand auch das Fahnenjunker-Grenadier-Regiment 1242. wir kamen direkt von der Kriegsschule Wetzlar/ Weilburg. Ich gehörte als Zugtruppführer zum 1.Zug der 7.Kompanie des 2.Bataillons.
    Am 12.Februar wurden wir in Stockhausen zwischen Wetzlar und Weilburg verladen. Die Zugfahrt quer durch Deutschland dauerte fast 3 Tage. Am 15.2.1945 wurde in Wriezen/ Oderbruch ausgeladen und wir blieben bis zum 28.Februar im südlich der Stadt gelegenen Bliesdorf zur Infanterieausbildung der Mannschaften. ….Unsere Aufgabe bestand darin, den Soldaten ein Minimum an Infanterie- und Waffenkenntnissen zu vermitteln.
    Abends am 1.März hieß es dann, das wir jetzt direkt an die Front kommen sollen. So marschierten wir die Nacht durch über Seelow und kamen am 2,März vormittags nach Libbenichen. ….Unser Gefechtsstand unter Oberleutnant Riemann war in der Kiesgrube vor der Höhe 53,9. …“
    (S. 183 oben) Weiter heißt es auf S. 183: „ … Also ging es im Nachtmarsch über Mallnow an die vorderste Front nach Klessin. Die 6. und 7.Kompanie besetzten direkt Klessin mit Gut und Schloss. Nur unser Zug wurde am 4.März 1945 zur Flankensicherung ca. 400 m südlich Klessin vor dem Waldstückchen gegenüber dem Hohlweg (alte Poststraße nach Lebus) in Stellung gebracht. ….“
    Demnach war es n i c h t das GR 1242, welches am 18.Februar 1945 den Gegenangriff bei der „Kurmark“ geführt hatte, da das Regiment (mindestens das II. Bataillon) noch bis 28.2.1945 bei Wriezen – Bliesdorf lag. ?(

    Karl Daube, damals 17jährig in der Grundausbildung, schrieb in Ramm, Endstation Ostfront, S. 176: „ Im Morgengrauen des 31.Januar fuhr unser Zug von Kassel in Richtung Gießen ab. Am 1.Februar ging es weiter nach Weilburg an der Lahn wo das I. und eventuell das II. Bataillon des Volksgrenadierregiments 1241 aufgestellt wurde. Hier bekamen wir unsere volle Ausrüstung.
    Das I. Bataillon des VGR bestand überwiegen aus 17jährigen Volkssturmmännern, Leuten aus den Genesungskompanien und Offiziersanwärtern. Es bestand aus drei Sturmkompanien, einer Versorgungs- und eines Stabskompanie.
    Am 5.Februar wurden wir im Wald bei Weilburg wegen der Tieffliegergefahr auf die Bahnverladen. Die Fahrt ging über Marburg, Kassel, Berlin nach Fürstenwalde/ Spree. Dann kam der Befehl zur Weiterfahrt in Richtung Frankfurt/ Oder nach Schönfließ. Am Abend des 8.Ferbuar wurden wir nunmehr nach 3 Tagen Zugfahrt nahe Schönfließ im Schutze der Dunkelheit entladen. Danach wurden wir auf die Dörfer verteilt. …
    Am Morgen des 9.Februar sind dann die 1., 3, 6., 7. und 8.Kompanie in vorderste Stellung gegangen. Die Versorgungskompanie, die Stabskompanie sowie der Ersatz bleiben in den Dörfern zurück.
    Beim Marsch zu den Stellungen gab uns unsere Artillerie Feuerschutz, damit mir den Höhenzug bei Mallnow überqueren konnten. Ungefähr 500 Meter vor der Bahnlinie Lebus – Kietz gruben wir uns ein. Dort erhielten wir auch unsere Munition.
    Gegen Mittag rückten wir bis zur Bahnlinie vor. Unser erster Angriff auf die feindlichen Stellungen erfolgte zwischen 13.30 und 14.30 Uhr, wo wir dann das Gehöft „Lindenhof“ östlich des Bahndammes wieder zurückzuerobern vermochten und dieses auch bis zur Dämmerung halten konnten. Da wir nach der Einnahme keine Unterstützung von der Artillerie mehr bekamen, mussten wir dem starken Gegenangriff des Feinds weichen und unter schweren Verlusten die soeben eroberte Stellung wieder aufgeben. … Es ging wieder bis zur Bahnlinie Lebus – Kietz zurück und erneutes Eingraben wurde befohlen.
    Am 10.Februar stellten wir die Verbindung zum Nachbarregiment her… Dann war es ungefähr 12 Tage etwas ruhiger. … “
    (S. 177)

    Teile des Regiments 1241 führten am 9.2. einen Angriff, der im Ablauf stark an den von Le Tissier geschilderten erinnert …. Aber laut Datum 9 Tage v o r dem 18.2. ….

    Dann bliebe also nur noch das GR 1237, welches für diesen Angriff am 18.2.1945 in Frage käme??? ?(

    Mir fehlen hier leider die detaillierten Angaben … aber vielleicht hilft es ja trotzdem weiter …  :(?(

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Andreas,

    Quote

    Original von Lexikon der Wehrmacht
    .....ich bearbeite gerade die Geschichte der Schlacht um die Seelower Höhen. .....


    kann es sein, dass Du den April 1945 meinst ... und wir anderen uns gerade im Februar 1945 befinden .... ?(:D

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo an alle !

    Die Frage von Roland, um welches Regiment bei dem Angriff am 18.2.45 es sich vermutlich gehandelt hat, fand ich doch
    sehr interessant. Nach Tessin waren die 3 Regimenter von der Fahnenjunkerschule Wetzlar folgenden Einheiten unterstellt :
    (Korps-Zugehörigkeiten nach Kriegsgliederung v. 19.2.45, Mehner, Tagesberichte, Bd. 12)

    - Rgt 1237 der 32. SS-Div.(30. Januar) und der Division Raegener (beide V.SS-Geb.K.), die sich nach der Lagekarte-Ost-HGr-Weichsel v. 15.2.45
    ( http://www.gutenberg-e.org/esk01/maps/Lag…l15Feb45_lg.jpg ) beide südlich und südwestlich von Frankfurt/O. befunden haben.

    - Rgt 1242 der Inf.Div. Döberitz (CI. AK.), die sich nach derselben Lagekarte bei Wriezen, ca. 40 km nordwestlich von Frankfurt/O. befunden hat
    (passt auch genau zum 1. Augenzeugenbericht).

    - Rgt 1241 der Pz.Gren.Div. Kurmark (XI. AK.), deren Stab sich nach derselben Lagekarte einige km östlich Podelzig befand.

    Wenn man dann noch bedenkt, das der Pz.Gren.Div. Kurmark bereits vier(!) Fahnenjunker-Rgt. (1234, 1235, 1239, 1241) unterstellt waren,
    würde ich eher vermuten, dass es sich bei dem gesuchten Regiment eigentlich nur um das Rgt. 1241 handeln kann und nicht um noch ein weiteres
    der beiden anderen.

    Evtl. hat sich der Augenzeuge ja beim Datum vertan, nach Mehner gab es in den Tagen nach dem 9. noch eine ganze Reihe von Angriffen
    und Gegenangriffen, von 10 Tagen Ruhe kann da eigentlich auch keine Rede sein. (Ein (Gegen-)Angriff, der dort erwähnt wird, würde übrigens
    auch gut zu dem bei Tessier geschilderten passen, fand allerdings am 15.2. statt ?( !? Wohl nicht ganz einfach, alle Angaben unter einen Hut zu bringen !)

    Einiges zu den Kämpfen (insbesondere Angaben zu Stärken/Verlusten) findet man auch in DRZW, Bd.10/1, ab S. 593.

    andreas : Leider ist mir in meinem letzten Posting ein Fehler unterlaufen :rolleyes: . Die Rgt. 1243, 1244 und 1247 setzten sich zu
    50% aus Unteroffiziersschülern (nicht Fahnenjunkern) zusammen, weil diese Rgt. auch von Unteroffiziersschulen aufgestellt wurden.
    Ist mir auch erst bei der Zusammenstellung nachstehender Tabelle aufgefallen, die ich aufgestellt habe, um mal einen Überblick zu bekommen,
    welches Rgt. wo unterstellt war und wo verblieben ist. (alle Angaben nach Tessin, Bd.13, S.339 ff.)

    Tut mir sehr leid, wenn ich damit überflüssige Korrekturarbeit verursacht habe, sorry  :( !


    Rgt.Nr._aufstellende_Schule___Aufstellung am__Unterstellung/(= 1.Einsatzort?!)______________Verbleib______________________

    1233___FjS. u. HUS Potsdam___04.02.1945____Heer.tr. 9.A. unt. Div.Stab 391 bei Frankf./Od.____???_____

    1234___FjS. u. HUS Potsdam___04.02.1945____Heer.tr. 9.A. PzGren.D. Kurmark, K.Gr. König___später Div.309 bei Küstrin

    1235___FjS.I/Dresden_________06.02.1945____Heer.tr. 9.A. PzGren.D. Kurmark/Küstrin_______wird Pz.Füs.Rgt. Kurmark (April 1945)

    1236___FjS.II/Wiener Neustadt__06.02.1945____Heer.tr. 8.A. Slowakei_____________________wird Gren.Rgt.81 der 15. ID (März 1945)

    1237___FjS.VIII/Wetzlar/Weilb._06.02.1945____Heer.tr. 9.A.: 32.SS-Div.(30.Jan.) u. Div. Raegener; Eingliederung in Div. Raegener (März 1945, LdW)

    1238___FjS.I/Dresden_________08.02.1945____Heer.tr. 17.A. Schlesien____________________wird Gren.Rgt. 474 der 254. ID (April 1945)

    1239___FjS.II/Wiener Neustadt__08.02.1945____Heer.tr. 9.A. PzGren.D. Kurmark, K.Gr. König___wird Gren.Rgt. 732 der 712. ID ( 26.03.1945 )

    1240___FjS.I/Dresden_________09.02.1945____Heer.tr. 17.A. Schlesien_____________________wird Gren.Rgt. 130 der 45. VGD (April 1945)

    1241___FjS.VIII/Wetzlar/Weilb._10.02.1945____Heer.tr. 9.A. PzGren.D. Kurmark, K.Gr. König____wird Gren.Rgt. 745 der 712. ID ( 26.03.1945 )

    1242___FjS.VIII/Wetzlar/Weilb._11.02.1945____Heer.tr. 9.A. Div. Döberitz/Küstrin________________???_____

    1243___diverse HUS d. WK III___12.02.1945____Heer.tr. 1.PzA. (Skijäger-Div.) bei Ratibor OS___wird Gren.Rgt. 585 der 320. VGD (April 1945)

    1244___diverse HUS d. WK III___13.02.1945____Heer.tr. 4.PzA. 36.SS-Div. (Dirlew.) b. Cottbus__aufgelöst (März 1945); verw. z. Wiederaufst. 545.VGD

    1246___HUS Brünn____________28.02.1945____Heer.tr. 17.A. Schlesien (17.ID bei Hirschberg)__wird Gren.Rgt. 95 der 17. ID (März 1945)

    1247___HUS Pilsen____________01.03.1945____Heer.tr. Einsatz b. 17.A. in Schlesien__________wird Gren.Rgt. 575 der 304. ID (März 1945)

    1248___Fhj.http://Sch.VII/Milowitz____02.03.1945____Heer.tr. Einsatz b. 17.A. Schlesien(Neiße,Grottkau); wird Gren.Rgt. 133 der 45. VGD (März 1945)

    1249___Fhj.http://Sch.VII/Milowitz____03.03.1945____Heer.tr. 4.PzA. Einsatz bei Cottbus_____________wird Gren.Rgt. 105 der 72. ID (März 1945)

    1250___Fhj.Sch./Reichenau_____04.03.1945____Heer.tr. 4.PzA. Einsatz bei Forst_______________wird Gren.Rgt. 697 der 342. ID (März 1945)

    1256___Fhj.Sch.X/Neuenburg___04.03.1945____Heer.tr. 1.PzA., Beskiden_____________________wird Gren.Rgt. 774 der 715. ID (März 1945)


    Beste Grüsse,

    Uwe

    Seltsam, die Infanterie ! Sie fährt nicht, sie reitet nicht und unser himmlischer Vater bewegt sie doch...

  • Hallo,

    Gerade beim Stöbern gefunden.

    Im Stern 10/2005 S.158-169 ist ein Bericht über die Kämpfe in und um Klessin, daß dabei ja völlig zerstört wurde. Etliche Bilder von Klessin sind dabei, ebenso, wie eines von dem beteiligten Oltn. Schöne (der das RK bekam) und seinen Männern.

    Viele Grüße
    Steffen

    "Man besucht ja nur sich selber, wenn man zu den Toten geht" (Kurt Tucholsky)

  • Bei Lebus war das Grenadier- (Führernachwuchs-) Regiment 1237 eingesetzt..

    Mit freundlichen Grüßen
    Ove C. Kronborg

    Suche Info von Panzergrenadierdivision „Kurmark“, Grenadier-Regimenter 1234, 1235, 1239, 1241, 1242 und Jagd-Panzer-Kompanie 1551

  • Hallo zusammen,


    eil gerade abgeschrieben, hier mal Angaben eines leider nicht genannten Angehörigen des Grenadier-Regiments 1235, später 1242:


    6.2.45 9 Uhr Abfahrt von Dresden. Die Einheit besteht aus Oberfähnrichen (angehende Leutnants) und ausgebildeten Infanteristen (1/4 Jahr Ausbildung in Böhmisch Leipa) des Jahrgangs 1927

    7.2.45 3 Uhr morgens Ausladen in Schönfließ. Marsch durch Mallnow (noch Einwohner da) nach Podelzig (von Einwohnern geräumt). Östlich von Podelzig eingegraben. Feldpostnummer 18741 E
    18714
    (7.11.1944-Kriegsende) 13.2.1945 Stab I u. 1.-4. Kompanie Grenadier-Regiment 1235
    A = Stab, B = 1.Kp., C = 2.Kp. D = 3.Kp., E = 4.Kp.

    8.2.45 Abends mit Panzern Angriff auf sowjet. Brückenkopf. Ca. 200 m Geländegewinn, starke eigene Verluste.

    25.2.45 Eigene Einheit ist so dezimiert, dass sie aufgefüllt wird mit Oberfähnrichen der Kriegsschule Wetzlar. Feldpostnummer 19164 E.
    19164
    (7.11.1944-Kriegsende) 13.2.1945 Stab II u. 5.-8. Kompanie Grenadier-Regiment 1235.
    A = Stab, B = 1.Kp., C = 2.Kp. D = 3.Kp., E = 4.Kp.

    31.3.45 24 Uhr Verlassen der Stellung und Übergabe an eine neue Einheit. Abmarsch nach Schoenfließ.

    1.4.45 Entlausung in Falkenhagen.

    2.4.45 Auflösung des Regiments 1235 wegen zu hoher Verluste. Wir kommen zum Regiment 1242.

    4.4.45 Früh O Uhr 15 Abmarsch in eine Auffangstellung nahe Carzig, ca. 2 km nördlich Mallnow.

    5.4.45 Bunkerbau und Stellungsbau.

    10.4.45 Neue Stellung gegraben und bezogen östlich von Nieder-Jersa. Feldpostnummer 66493 E
    66493
    (25.11.1944-8.5.1945) 13.2.1945 Stab I u. 1.-4. Kompanie Grenadier-Regiment 1242.
    A = Stab, B = 1.Kp., C = 2.Kp. D = 3.Kp., E = 4.Kp.

    14.4.45 Früh 4 Uhr Trommelfeuer. Sowjet. Angriff vor uns bei Sachsendorf.

    15.4.45 Früh 8 Uhr Trommelfeuer. Abermaliger Angriff vor uns bei Sachsendorf.

    16.4.45 Früh 4 Uhr bis 5 Uhr Trommelfeuer. Angriff vor uns. Abends Verlassen der Stellung. In der Nacht geht es über Alt-Mahlisch nach Dolgelin.

    17.4.45 Früh 10 Uhr Trommelfeuer. Unser Angriff geht bis zum Bahnhof Dolgelin, da neue Stellung gegraben.

    18.4.45 7 Uhr 30 bis 9 Uhr Trommelfeuer. Starker sowjet, Panzerangriff. Mittags zurück in die alte Stellung bei Alt-Mahlisch.

    19.4.45 Früh 2 Uhr Verlassen der Stellung und Marsch nach Lietzen, welches gerade von deutschen Einheiten zurückerobert worden war. Lietzen brennt.

    20.4.45 Morgens Ankunft in Falkenhagen. Hier Gegenangriff vorgenommen, der abends scheitert.

    21.4.45 6 Uhr Früh Abmarsch nach Arensdorf, wieder zurück nach Falkenhagen und weiter nach Wilmersdorf. (Ende S. 1)

    22.4.45 Früh Abmarsch nach Falkenberg, dort auf dem Silberberg Stellung bezogen.

    23.4.45 Regiment wird abgelöst. Mittags Abmarsch, nachts über die Spree.

    24.4.45 Ankunft in einem Gut ca. 4 km von Herzberg entfernt. Mittags auf Kraftwagen verladen nach Storkow. Abends Abmarsch nach Reichenwalde. In Kolpin in Stellung gegangen während der Nacht.

    25.4.45 Morgens Angriff sowjet. Einheiten, abgesetzt nach Dahmsdorf, hier in Stellung gegangen.

    26.4.45 Früh 6 Uhr sowjet. Angriff, Dahmsdorf wird genommen, mittags Verlassen der Stellung, abends Ankunft in Bugu (? Unleserlich) Verladen auf Lkw.

    27.4.45 Morgens Ankunft in der Nähe von Märkisch Buchholz. Division sammelt zum Durchbruch.

    28.4.45 Früh 3 Uhr Abmarsch in die Bereitstellungsräume. Abends 18 Uhr auf Panzer „Panther“ aufgesessen, Ortskampf, dann weiter im Wald Richtung Westen. Autobahn überquert.

    29.4.45 Sowjet. Auffangstellungen überrannt.

    30.4.45 Immer wieder Gefechtsberührung mit sowjet. Einheiten.

    1.5.45 Früh 9 Uhr deutsche Linien erreicht, in Borkheide auf der Autobahn sammeln. Weiter nach Heilstätte Beelitz.

    2.5.45 Mit dem Zug weiter nach Belzig – Ziesar.

    3.5.45 Nach Genthin, Brettin.

    4.5.45 Mit Lkw nach Schönhausen. Von unserem Regiment sind nur noch 61 Mann da-

    5.5.45 Schönhausen.

    6.5.45 Früh über die Elbe nach Tangermünde. Abends in Stendhal.
    (Bericht vom 6.7.1990, Archiv Wilke, 2 Seiten, hier Ende S. 2)


    Vielleicht ja mal interessant.


    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Jan,

    vielen Dank für die Korrektur ;)

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo,

    die oben genannten Tagebucheinträge sind sehr interessant.

    Ich bin gerade im Rahmen meiner Suche nach Informationen bzgl. des 14. (Pz-Jg.) Kp.GrenRgt.1242 darauf gestoßen! Der Ur-Großvater meiner Frau (Jahrgang 1898 war Angehöriger des Volkssturms bei oben genannter Einheit. Gem. Eintragungen im mir vorliegenden Soldbuch wurde er zum 11.02.1945 in Wetzlar einberufen.

    In einem Schreiben vom 25.11.1945 wird durch die Gemeinde Luckenwalde mitgeteilt, dass der Ur-Großvater in den Tagen Ende April / Anfang Mai 1945 bei Kampfhandlungen verwundet wurde und im Lazarett in Gottow verstorben ist. Das Soldbuch wurde der Familie zugesandt. Ein Grab war nicht bekannt.

    Während meiner ersten Nachforschungen konnte ich in Erfahrung bringen, dass der Ur-Großvater meiner Frau auf dem Gemeindefriedhof in Gottow in einem Sammelgrab bestattet ist. Die Gemeinde Luckenwalde war in dieser Sache sehr hilfsbereit und übersandte mir zwei Fotos der Grabanlage mit Namen. Letztendlich konnte nach fast 70 Jahren das unbekannte Grab des Familienmitglieds ausfindig gemacht werden. Durch meinen Schwiegervater habe ich Erfahren, dass die Witwe des Ur-Großvaters sich selbst lange gefragt hatte, wo ihr Ehemann bestattet wurde.

    Jetzt würde mich natürlich interessieren, aus welchen Büchern diese oben genannten Schilderungen stammen. Gibt es vielleicht noch ausführlichere Berichte über diese letzten Tage. Zum Beispiel über Gefechte mit russischen Einheiten auf dem Weg nach Westen? Gibt es Listen von gefallenen deutschen Soldaten dieser Einheit?

    Die mir bekannten Informationen habe ich durch Erzählungen meines Schwiegervaters und aus den Dokumenten dir mir vorliegen. Bei Bedarf könnten diese gerne als Kopie eingestellt werden.

    Ich würde mich über weitere Informationen sehr freuen.

    Viele Grüße,
    Tobi Gerlach

  • ... Rgt 1241 der Pz.Gren.Div. Kurmark (XI. AK.), deren Stab sich nach derselben Lagekarte einige km östlich Podelzig befand ...


    Hallo,

    zum Regiment 1241 bzw. zwei Angehörigen einer Kampfgruppe aus diesem Regiment noch ein Fundstück aus einer Ergänzungsmeldung zum Wehrmachtsbericht vom 27.März 1945 - dort als Fahnenjunkerregiment 1241 bezeichnet.

    Quellen: Der Landbote, Folge 524 vom 31.März 1945, Seite 3 u. Gräberdatenbank Volksbund

    Der gefallene Fahnenjunker-Oberfeldwebel Liedtke ist auch beim Volksbund verzeichnet, sein Grabstelle befindet sich in Niederjesar, westl. Podelzig. Beim Bundesarchiv war leider weder zu Albert Liedtke noch zu dem genannten Willi Schmückle weiteres zu finden. Die Fahnenjunker-Regimenter mit den Ordnungsnummern 1233, 1234, 1235, 1236, 1237, 1238, 1239 und 1242 sind unter dieser Bezeichnung mit Verweis zu den jeweiligen Grenadier-Regimentern auch in den VBL zu finden, die Regimenter 1240 und 1241 allerdings anscheinend nicht?

    Nachname: Liedtke

    Vorname: Albert

    Dienstgrad: Leutnant

    Geburtsdatum: 08.09.1918

    Geburtsort: Georgsmarienhütte

    Todes-/Vermisstendatum: 12.03.1945

    Todes-/Vermisstenort: nicht verzeichnet

    Albert Liedtke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Niederjesar. Endgrablage: Reihe 3 Grab 16

    Gruß, J.H.