Waffen SS in Jugoslawien

  • Hallo zusammen,

    Oma und Opa kommen aus India Ex Jugoslawien.
    Ich will jetzt ein bißchen mehr über die Vergangenheit erfahren.
    Vielleicht könnt ihr mir helfen.
    Der Bruder meiner Oma wurde 1943 oder 1944 in Jugoslawien zur SS eingezogen.Was ich noch herausgefunden habe er wird seit Herbst 1944 vermisst. Was für Einheiten der SS waren den um diese Zeit dort vor Ort?
    Ich habe schon mal gelesen von einer Gebirgseinheit der SS, ist das richtig?

    Dann habe ich noch eine Frage zu meinem Opa, er wurde 1944 eingezogen, soweit ich das weiß. Er muß wohl in der Nähe von India irgendwas bewacht haben. Kann leider nicht sagen wo oder was er bewacht hat.Wo könnte er gedient haben? Er wurde gefangen genommen und arbeitete dann als Koch im Lager. Wo könnte er inhafiert worden sein, gab es irgendwelche Lager von Tito in der Gegend?

    Vielen Dank schon mal im Voraus.

    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    da haben wir ungefähr das gleiche Suchziel. Ein Großonkel von mir ist seit Okt. '44 in Jugoslawien vermisst. Er diente bei der Waffen-SS (zwangsrekrutiert).

    In Frage kommt auf jeden Fall die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ - wobei man das "freiwillig" nicht wörtlich nehmen sollte. Eine genauere Auskunft wird Dir am ehesten die Deutsche Dienststelle "WASt." geben können:
    http://www.dd-wast.de/

    Personalunterlagen zu Angehörigen der Waffen-SS hat ansonsten auch noch das folgende Archiv:
    Bundesarchiv, Abteilung Reich, Postfach 450 569, 12175 Berlin, Mail: berlin@bundesarchiv.de, Telefon: 030/187770-0,

    Bei mir scheitert's gerade daran, dass ich das Geb.-Datum von meinem Großonkel nicht kenne - das brauchst Du auf jeden Fall für eine Recherche bei den o.g.

  • Hallo Jürgen,

    bei der Gebirgs-Division wird es sich wohl um die SS-Freiwilligen Geb.Div. "Prinz Eugen" handeln !
    Gebe einfach mal deine Anfrage bei Google ein, dort findest Du einiges zu Deinem Interessengebiet.

    Viele Grüße
    PETER
    .........

  • Hallo Jürgen

    Quote

    Original von Jürgen0510
    .....Habe mir schon ein Buch besorgt über Prinz Eugen.
    Über die Nordland werde ich jetzt anfangen zu stöbern.....


    solltest Du nicht lieber erst einmal die Antwort von WASt und/ oder Bundesarchiv abwarten, bevor Du "stöberst" ... ?(;)

    Wenn Du weißt, wo die Gesuchten waren, kannst Du ja gezielt suchen, aber so ... ?(
    War nur so ein Gedanke ....  8)

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Wenn Deine Großeltern aus India stammen, gehörten Sie zu den so genannten "Donauschwaben" vermute ich. Insofern tippe ich eher auf Prinz Eugen, da diese Einheit zu gut der Hälfte aus sog. Volksdeutschen aus dem Banat und Serbien bestand. Zur Einheit gehörten weniger als 10% Reichsdeutsche. Mein Großonkel (dessen Geburtsdatum ich in der Zwischenzeit heraus bekommen habe), gehörte insofern zu einer Minderheit in der Truppe.

    Die Division Nordland hat eher in Dänemark rekrutiert, wurde allerdings n.m.W. aber 1943 auch mit "Volksdeutschen" vom Balkan aufgefüllt.

    Wie gesagt: WASt oder Bundesarchiv sollten es Dir genauer sagen können, als wir das hier können.

    Edited once, last by Christian_W (December 5, 2009 at 10:54 PM).

  • Hallo,

    meine Großeltern sind Donauschwaben richtig.
    Sogar meine Eltern sind noch dort geboren.
    Mein Vater ist schon gestorben und meine Mutter war noch zu klein damals.
    Daher habe ich nicht viel Möglichkeiten etwas darüber zu erfahren.
    Von beiden Opas weiß ich nur das sie bei der Wehrmacht waren und dann wohl zusammen in Gefangenschaft.
    Der Bruder der Oma war bei der SS und wird seither vermisst.

    Die Abfragen bei WAST oder Bundesarchiv setzen ein Geburtsdatum voraus was ich nicht in allen Fällen habe.
    Deshalb versuche ich es halt so, vielleicht bekomme ich ja etwas heraus.
    Wenn nicht lerne ich etwas dazu.

    Gruß

    Jürgen

  • Mit dem Geburtsdatum kann Dir vielleicht der kirchliche Suchdienst weiter helfen. Evtl. gibt es im Bundesarchiv in Bayreuth auch eine Gemeindeseelenliste, das könnte auch eine Quelle sein. Ansonsten sind Kirchenbücher des Heimatortes immer eine gute Quelle.

    Bei mir hat der Zufall weiter geholfen: meine Tante hat noch ein Notizbuch meiner Oma gefunden, da standen u.a. die Geburtsdaten der Brüder ihres Mannes drin. :)

  • Hallo Jürgen,

    ich kann da Roland nur zustimmen- warte erstmal die offizielle Auskunft ab (ausser Du interessierst Dich auch mal generell für den Kampfraum Jugoslavien/ Rumänien).

    Auch wenn der Anteil an Volksdeutschen aus Rumänien und Jugoslavien in der Prinz Eugen sehr hoch war, stellt diese Division auch nur EINE Möglichkeit der Verwendung in der Waffen-SS dar.
    Wenn man bedenkt, das allein aus Rumänien mehr als 5o ooo "Freiwillige" rekrutiert wurden, und die Prinz Eugen lt. Christian aus 50% Volksdeutschen vom Balkan bestand, so wird schnell deutlich, dass ein Großteil dieser Bevölkerungsgruppe anders unterkommen musste.

    Bzgl. des Geburtsdatums kann ich Dir mal nahelegen, dich mit der Heimatortsgemeinschaft (HOG) von India in Verbindung zu setzen (leider weiß ich nicht, ob es sowas von India gibt, allerdings git es zu fast jedem Ort im Banat eine organisierte Vertretung (HOG), konnte allerdings auch auf die Schnelle keine im I-Net finden). Dort sollte es den einen oder anderen geschichtsinteressierten AHnenforscher geben, der auch schon so manches Kirchenbuch ausgewertet hat, und Dir weitere Angaben machen kann.

    Schönen Gruß,
    Bernd

  • Halo zusammen,

    SNM

    Du meinst mit HOG eine Gemeinschaft von Leuten aus dem Ort??


    @ all

    Es interessiert mich natürlich auch was damals pasiert ist.
    Die Schwester meiner Oma war mit einem Serben verheiratet.
    Der war wohl bei den Partisanen, mein Opa also sein Schwager war bei der Wehrmacht. Was vorher Freund war, war jetzt plötzlich Feind!!!
    Meine Tante hat mit mal erzählt wenn Nachts die Hunde anfingen zu bellen wurde sie geweckt von meiner Oma und mußte raus aufs Feld und sich dort verstecken.
    Die Nachbarn von India waren plötzlich Partisanen und sind bei Nacht vermummt in die Häser der Deutschen eingedrungen und haben die Frauen vergewaltigt weil sie Deutsch waren.
    Sie haben die Leute mit der Zunge an die Scheunentore genagelt und da stehen lassen bis sie nicht mehr konnten. Es hat sich niemand getraut den Leuten zu helfen weil sie gewarnt wurden das sie dann die nächsten sind. Weil niemand genau sagen konnte wer die Partisanen im Dorf sind und jeder Angst hatte sind die Leute so lange gestanden bis sie nicht mehr konnten und umgefallen sind. Die Zunge bestand danach aus 2 Teilen.
    Die Partisanen haben den Leuten auch Wunden zugefügt und danach Salz reingestreut wie gut das tut kann man sich ja vorstellen. Das schlimme daran waren aber nicht die Wunden sondern das zuschauen,der Zuschauer wo gezuckt hat als seiner Frau oder Mann das passierte oder sich nur ein Stückchen bewegt hat wurde von den Partisanen sofort umgebracht.
    Die Menschen wo bei Nacht von den Partisanen umgebracht wurden lagen morgens im Brunnen um das Wasser unbraubar zu machen..........
    Meine Tante war damals noch recht jung, sie leidet aber heute noch darunter was sie alles gesehen hat.
    Mein Opa war in den 70 Jahren mal dort mit meiner Oma und meiner Tante. Er ist nicht überall aus den Auto ausgestiegen weil er Angst davor hatte und hat auch den anderen nicht erlaubt auszusteigen. Mein Opa wußte oder hat geahnt wer alles Partisan war.
    Es ist doch verrückt das es Nachbarn waren die sowas getan haben. Die haben Jahrelang Tür an Tür gelebt und haben sich gut verstanden und plötzlich so was.
    In einem andern Beitrag haben sie sich gefragt was Partisanen sind und was sie im Krieg gemacht haben.
    Für mich waren ganz klar diese Leute die Partisanen die wo den Deutschen die schon lange in den Land gelebt haben solche Sachen angetan haben.
    Die Menschen die dort lebten konnten ja auch nichts dafür das Krieg war.
    Die wollten ja vielleicht auch weiterhin so leben wie bisher.

    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    ja, genau das meinte ich! Deutschstämmige aus den Donauschwäbischen Orten schlossen sich oft weit nach dem Krieg, zumeist in der deutschen "Heimat" zu solchen Ortsgemeinschaften zusammen.

    Sollte eine solche HOG nicht existieren, dann frag doch Deine Mutter mal, ob Sie noch Kontakt zu anderen aus dem Ort hat, vielleicht wissen die ja mehr.
    Menschen aus einem Orten teilen gelegentlich das selbe Schicksal in der Wehrmacht/ SS, was die Zuteilung zu Truppenteilen betrifft.

    PS: Woher hast Du die Angaben zur Rekrutierung 43 oder 44, sowie die weiteren Angaben zur Kriegsgefangenschaft? Gibt es da evtl. noch "mehr zu holen"?

    Schönen Gruß,
    Bernd

    Edited once, last by SNM (December 7, 2009 at 12:59 PM).

  • Hallo!

    "Die Division Nordland hat eher in Dänemark rekrutiert, wurde allerdings n.m.W. aber 1943 auch mit "Volksdeutschen" vom Balkan aufgefüllt."

    Nicht nur Dänen und "Volksdeutsche", sondern auch ein Hauptteil "Reichsdeutsche" - weiter Norweger, einige Schweden usw.

    Gruss,
    Björn