Hallo!
Wie kann ich wo herausfinden, wo eine geplante HKL verlaufen sollte?
Es geht um die Zeit 1944/45 und betrifft den Bereich des heutigen SLoweniens. (Operationszone Alpenvorland/ Adriatisches Küstenland)
Werde ich hier fündig? Die Operationszonen "Alpenvorland" und "Adriatisches Küstenland" 1943-1945 von Stuhpfarrer.
Oder im Kriegstagebuch des OKW?
Mich interessiert eine Karte, also von wo bis wo diese HKL geplant war. Gerne auch Hinweise zu Quellen im BARCH.
HKL Allg. Frage
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Hallo Basil,
QuoteWie kann ich wo herausfinden, wo eine geplante HKL verlaufen sollte?
Eine "geplante" Haupt Kampf Linie gibt es eigentlich nicht. Beim Rückzug,und von diesem Zeitraum sprechen wir, werden im Bereich hinter der Front sogenannte Auffanglinien definiert auf die sich die Einheiten die in der aktuellen HKL kämpfen zurückfallen lassen um ggf. durch den Rückzug eine bessere Ausgangsbasis für weiter Operationen zu haben.Diese Auffanglinien wurden in den Befehlen für den Rückzug festgelegt.
Das würde so lauten:
Das Inf. Rgt. löst sich in der Masse unter Zurücklassung einer dünnen Sicherung um 00:00 aus der HKL und richtet sich bei Erreichung der
Auffanglinie A zur Verteidigung ein. Die Sicherungen folgen dann um xy Uhr.Damit hat das Rgt. die neue "geplante" HKL eingenommen.
Das heist also die erste Quelle wäre das KTB wo diese Sachen dokumentiert wurden.
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Hier wurde aber wohl eine HKL im voraus geplant. Mind. 4-6 Monate früher, wohl weil man befürchtete die Alliierten könnten an der Adria landen.
Vllt. hat ja meine Person, er war kein Soldat, den falschen Begriff benutzt. Wie nennt man es denn, wenn man eine Art Verteidigungslinie aufbauen will? Und wenn ich danach suchen will, bleibt dann auch "nur" das KTB als Quelle übrig? -
Hallo Basil,
wie Du weist, mögen wir nicht orakeln. Sag uns was Du weist und was Du wissen möchtest.
Beste Grüße,
Arnold -
Hallo Basil,
QuoteWie nennt man es denn, wenn man eine Art Verteidigungslinie aufbauen will?
z.b. Atlantikwall
Nein, sowas war/ist eine eine vorbereitete Verteidigungsstellung die in der
Zeit dann auch meist einen Namen bekam. Dieser Namen taucht dann
bei den verschiedenen Dienststellen auf die am Bau dieser Stellungen beteiligt waren. -
Hallo,
es könnte sich hierbei um die Verlängerung des "Südostwalls", der sog. Reichsschutzstellung an die adriatische Küste handeln.
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@ AugustDieter
Nochmal zur Klarstellung, einen akuten Rückzug gab es nicht. Man traf Vorbereitungen für eine Verteidigungslinie. Vllt. so eine Art "Westwall" nur eben in SLowenien. Es gab keinen Druck seitens eines Gegners, ausser natürlich der Einheiten von Tito und anderen Partisanen. Das Gebiet war also "Bandenverseucht". Nur darum ging es eben nicht, es ging explizit darum, einen Angriff der Allierten abwehren zu können. Ich vermute, dass der Begriff HKL nach deiner Erklärung falsch ist. -
@ cpa95
Hast du dazu nähere Informationen? -
Quote
Original von basil
@ cpa95
Hast du dazu nähere Informationen?Leider nein.
Der Südostwall wird allerdings durchgängig bis Zagreb oder Untersteiermark besschrieben bzw. angesprochen. Er muss - da die Landung der Allierten an der adriatischen Küste seit Herbst 1944 befürchtet worden war, eine "Verlängerung" aufgewiesen haben, wenn hier nicht eine Lücke im Rücken entstehen sollte.
Daher meine Vermutung, dass es sich bei dem rückwärtigem Ausbau genau darum handelte.
Näheres vielleicht bei
Michael Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien. 1943 bis 1945 Miltärgeschichtliche Studien Band 38, Publikation des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 2002oder Kaltenegger, Operationszone "adriatisches Küstenland" - Der Kampf um Triest, Istrien und Fiume 1944/45.
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Werde mir die Bücher (nochmal) besorgen. Kaltenegger hatte ich schonmal in den Händen, Wedekind auch.
Eine Karte wäre nicht schlecht von dem Verlauf dieses Walls. Finde ich sicherlich in den genannten Büchern, oder? -
Quote
Original von basil
Eine Karte wäre nicht schlecht von dem Verlauf dieses Walls. Finde ich sicherlich in den genannten Büchern, oder?Habe ich dort noch nicht gesehen.
Ich kenne keine Karte zum Gesamtverlauf. Es muss ab einen link zur Küste gegeben haben, das wäre sonst unsinnig.
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Hallo,
zur "Festungsfront Oder-Warthe-Bogen" gibt es in folgendem Thread was:
http://www.forum.panzer-archiv.de/viewtopic.php?…ghlight=ostwall
Jan-Hendrik hat sich intensiv damit beschäftigt.
Gruß
TobiasSorry, der hat atürlich nischt mit dem "Südostwall" zu tun, mein Fehler!
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Quote
Original von Tobias Giebel
Hallo,
zur "Festungsfront Oder-Warthe-Bogen" gibt es in folgendem Thread was:Hallo Tobias,
die Frage betraf den Südosten, Steiermark/Slowenien.
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Danke schonmal für die konstruktiven Antworten, werde nun mal die Fernleihe bemühen und mich dann wieder melden. Es sei denn es kommen noch neue Informationen dazu.
Übrigens was die zetiliche Eingrenzung betrifft, es wurden bereits(spätestens) im März 1944 Vorerkundigungen eingezogen. Diese erstreckten sich bis Anfang 1945. Ich denke aber, dass die geplante "Linie/Wall" garnicht erst errichtet wurde.
Da auch noch scheinbar Verwirrung wegen des Gebiets herrscht. Ich meine das heutige Slowenien, Kroatien und Italien. Also Monfalcone-Triest-Rijeka. -
Hallo Basil,
schau mal hier:
http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthre…0&t=2373&page=2
Da findet sich einiges zum Verlauf und auch Literatur-Hinweise.
Viele Grüße
Steffen -
Danke! Da hätte ich auch selber draufkommen können...
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Evtll auch eher das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Vallo_Alpino
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Wedekind erwähnt auf S. 292 ("das deutsche Stellungsbauprogramm in Norditalien") mehrere Linien:
1. die Errichtung eines rückwärtigen Stellungssystems in Norditalien als Erweiterung der Reichsschutzstellung.
2. der vorgesehene Ausbau der sog. "Voralpenstellung" (Blaue Linie) zwischen Schweizer Grenze und TRiest
3. Ausbau der Karststellung am Tschitschenboden zwischen Triest und Fiume
4. Ausbau verschiedener Riegelstellungen entlang der oberitalienischen Flussläufe gegen ein mögliches Vordringen in die friulanische Ebene und zum Schutz der dortigen Luftwaffenstützpunkt.
5. Grenzstellung "Südost": Vom Gebiet des Adriatischen Küstenlandes bei Tolmein/Tolmin/Tolmino am Isonzo beginnend, auf einer Linie nördlich Laibach, von dort an der Save entlang bis nw Gurkfeld/Krsko und schließlich nach no verlaufend bis Varazdin.
Die norditalienischen Stellungssysteme waren Vorerwägungen der ab Nov.1944 auftauchenden "Alpenfestung".
In dem Stellungsbau wurde Personal der OT von ca. 100.-120.000 Mann eingesetzt.
2.6.1944: Himmler-Befehl zur Errichtung einer SS-Fortifikationsstelle beim HSSPF Italien, Sitz Tarvis, und Aufbau einer Karst- und Höhlenforschungsstätte des Ahnenerbes im Karst von Krain und Adriatisches Küstenland. - Auftrag der Fortifikationsforschungstelle bestand in Bereitstellung von Befestigungsunterlagen aus dem gesamten norditalienischen Grenzraum und Auswertung unter dem Aspekt der Nutzung für den deutschen Verteidigungsbau.
Nach der mir übersandten Karte könnte es sich im Schwerpunkt um 2. und 3. sowie 5. handeln.
Grüße cpa95
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Danke! ich warte noch auf die Fernleihen.
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Bei Kaltenegger wird noch auf folgendes verwiesen:
1. Memoiren Kesselring mit Andeutungen des Ausbaus einer rückwärtigen Stellungslinie in Oberitalien bis Istrien - dürfte sich mit den Angaben oben überschneiden.
2. Ausbau der "Voralpenstellung" gemäß Führer-Weisung Nr. 60. Darin ist auch die "Karststellung" erwähnt
(S. 53ff.)