Kurioses und Absonderliches

  • A.H. war gut beraten anfänglich die Finger von den Adeligen zu lassen, denn ein überwiegender Teil seines Führungskorps in der Wehrmacht waren Adelige.

    Allerdings, und nur im aller engsten Kreis, äußerte er sich wie folgt:


    Hitler 22.1.1942 Wolfschanze:

    "Das deutsche Volk ist zu intelligent für den Adel....

    Tag allerseits,

    aber ganz so wohl war dem "Führer" nicht immer, wenn er es mit tüchtigen adeligen Offizieren zu tun hatte. Historiker vermuten in diesem Zusammenhang so etwas wie Minderwertigkeitskomplexe beim "Führer".

    Grüße

    Bert

  • Hallo,

    so muss auch Hitler der General der Panzertruppe Dietrich von Saucken imponiert haben, der ihm im Februar 1945 offen widersprach und ihn wohl auch nicht als "Mein Führer" anredete.

    Beste Grüsse

    Ingo

  • Hallo,

    so muss auch Hitler der General der Panzertruppe Dietrich von Saucken imponiert haben, der ihm im Februar 1945 offen widersprach und ihn wohl auch nicht als "Mein Führer" anredete.

    Beste Grüsse

    Ingo

    Hallo,

    wer Rückgrat zeigte, sich nicht einschüchtern ließ, den behandelte Hitler durchaus mit Respekt. Wer sich ihm beflissen und unterwürfig näherte, den traktierte er häufig mit herabsetzenden Bemerkungen.

    (Volker Ullrich: Adolf Hitler)

    Grüße

    Jockel

    Der Mensch ist böse von Jugend auf (Bibel 1. Mose 8, 21)

  • Hallo,

    wir müssen Hitler auch als Schauspieler sehen. Schön ins Gesicht, ( angeblich zeigte er auch Charme) hinten herum eins drauf.

    Letztlich wollte er sein fürchterliches und menschenverachtendes "Programm" mit allen Mitteln der ( seiner) Macht durchsetzen.

    Gruß Karl

  • wir müssen Hitler auch als Schauspieler sehen.

    Lieber Karl,

    da war der "Führer" damals und auch heute keine Ausnahme.

    Manche Politiker haben ein antrainiertes Auftreten als Selbstdarsteller und "Staatsschauspieler". Der "Führer" trainierte das Ganze und ließ sich dabei ablichten. Ich wage die Behauptung, dass es heute

    vielleicht ähnliche Fälle in der Politik durchaus geben könnte.

    Grüße

    Bert

  • Hallo,

    ich habe in der Personalakte eines Oberstleutnants den Brief seiner Frau an

    General Burgdorf gefunden, indem sie in bittet ihren Mann doch bitte ein Frontkommando

    zu geben.

    Im November 1944.

    Bitte I.jpg  Bitte II.jpg

    Sicher gab es dergleichen Bitten und Wünsche von Offizieren des öfteren, aber das die

    Ehefrau darum bittet finde ich schon ein bisschen komisch.

    servus

    uwys

    Keine Macht den doofen!

  • Hallo,

    entweder das oder beide waren eingefleischte Nazis.

    Meiner Meinung nach wollte zu diesem Zeitpunkt sonst

    niemand mehr unbedingt ein Frontkommando.

    servus

    uwys

    Keine Macht den doofen!

  • Moin Lothar,

    Dein Gedanke drängte sich auch mir geradezu auf. Und dieser Bettelbrief, wenn er denn echt ist, entstand im November 1944. Kennst Du das Ergebnis dieses Bewerbungsschreibens?

    Beste Grüße

    Horst

  • Hallo,

    naja dieser Brief ist in der Personalakte also dürfte er wohl echt sein.

    Der Oberstleutnant sollte im Dezember je zwei Wochen zur Pz. Jäg. Ers. und Ausb. Abt. 33

    und zur Pz. Ers. und Ausb. Abt. 204 kommandiert werden, für Mitte Januar 1845 war die

    Verwendung als Kommandeur eines Festungspakverbandes vorgesehen.

    Es gab sogar noch eine Antwort vom Heerespersonalamt

    Bitte III.jpg

    Quelle: A3356 185

    servus

    uwys

    Keine Macht den doofen!

  • Hallo,

    neben eingefleischten Nazis, Ehekrise, könnte vielleicht auch die Erklärung darin liegen, dass der Ehemann weiter Karriere machen bzw. ein paar Auszeichnungen erringen sollte. Schließlich wird diesbezüglich der Herr Oberstleutnant als Heimatkrieger nicht viel vor zu weisen gehabt haben. Außerdem war ja die Abwehr nach dem gescheiterten Attentatsversuch auf Hitler nun gerade nicht mehr als Institution sehr begehrt sondern misstrauisch von den anderen Sicherheitsdiensten beäugt. Dienst an einer Artillerie-Schule ist ja in meinen Augen auch nicht gerade ein Frontkommando, wo der Betreffende an der HKL oder kurz dahinter sich aufhält.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Uwys,

    jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. Wie war der weitere Werdegang des Obstlt. Fischer? Kam er dann noch als Kommandeur zu einem Festungs-Pak.-Verband und hat er den Krieg überlebt?

    Ich denke, seine Frau wollte ihm einfach nur helfen.

    Viele Grüße

    Nicco

  • Hallo,

    ich würde sagen Festungspakverband ist Fronttruppe.

    Je nachdem in welchem Bereich dürfte er dort mehr

    Kampferfahrung gesammelt haben als ihm lieb sein konnte.

    Vorausgesetzt er hat den Krieg überlebt.

    Mehr ist in der Akte leider nicht mehr vermerkt.

    servus

    uwys

    Keine Macht den doofen!

  • Ich denke, seine Frau wollte ihm einfach nur helfen.

    Viele Grüße

    Nicco

    Hallo Nicco

    Mit der Hilfe ist es so eine Sache!

    Die Ehen früher, dadurch dass es sehr wenige Scheidungen gab, sind nicht mit den meisten Ehen heute zu vergleichen.

    Ende 44 hat kaum noch jemand an den Endsieg geglaubt, und die Rente eines Oberstleutnants ist auch nicht zu verachten!

    Ist ein bisschen negativ gedacht, ich weiß!

    Gruß Arnd

  • Hallo zusammen,

    jetzt bin ich aber neugierig. Ob er den Krieg überlebt hat? Ich habe mal in der Gräbersuche Online geschaut. Für das Jahr 1945 gibt es allein 205 Karl Fischer.

    Gruß

    Lothar

  • Hallo,

    ich habe mal nachgesehen mit seinem Geburtsdatum

    29.05.1908 in Köln

    findet sich in der Online Gräbersuche nichts.

    Möglicherweise hat er den Krieg also überlebt.

    Allerdings hat er am 25.05.1942 bereits das Deutsche Kreuz in Gold erhalten.

    Dies wohl als Bataillons Kommandeur des II./ Gren. Rgt. 529.

    Leider findet sich in der Personalakte kein vermerk warum er zur Abwehr versetzt

    wurde, vielleicht spielt dabei eine Rolle das er aus der Landespolizei übernommen wurde.


    servus

    uwys

    Keine Macht den doofen!

  • ch habe mal nachgesehen mit seinem Geburtsdatum

    29.05.1908 in Köln

    findet sich in der Online Gräbersuche nichts.

    Möglicherweise hat er den Krieg also überlebt.

    Hallo uwys,

    das ist aber nicht der Karl Fischer aus der Korrespondenz mit dem HPA, der war Artillerist.

    Gruß

    Walter

  • Hallo Eumex,

    der von dir genannte Karl-Heinz Fischer kann es m. E. auch nicht sein, da der militärische Werdegang, bezüglich der Dienststellungen, nicht mit dem, von der Ehefrau, in dem Brief an General Burgdorf, geschilderten Werdegang überein stimmt. Auch das RDA stimmt nicht überein. Entsprechend dem Schreiben des OKH vom 16.12.1944 war das RDA der 1.11.1943 und nicht der 1.11.1944.

    Es bleibt spannend.

    @ Arnd: Der Gedanke, dass sie ihn vielleicht auf diese Weise loswerden wollte liegt natürlich ebenfalls im Bereich des Möglichen. Bezüglich der damaligen Möglichkeiten einer Scheidung und den damit verbundenen gesellschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten stimme ich dir zu.

    Viele Grüße

    Nicco

    Edited 2 times, last by Nicco (August 6, 2021 at 8:13 PM).

  • Hallo Zusammen,

    dieser gesuchte Oberstleutnant Karl Fischer wurde in der DAL 1944 nicht als "Truppenoffizier", sondern als "Offizier in Sonderverwendung" geführt.

    Dort fanden sich alle "Auslaufmodelle" bis einschließlich Oberst, die kaum noch zur Feldverwendung oder zu vorzeitigen Beförderungen vorgesehen waren.

    Oberstleutnant K. Fischer ist auch bis zu Kriegsende nicht mehr befördert worden. Planmäßig wäre er (bei Fortgang des Krieges) erst im Herbst 1947 zu einer "Regel-Beförderung" zum Oberst in Betracht gekommen.

    Als sein letzter (Friedens-)Truppenteil ist in der DAL "Stv. GenKdo V.AK"; als Stammwaffe "Artillerie" verzeichnet.

    Laut der Stellenbesetzung des Heeres zum 3.1.1939 war Karl Fischer zusammen mit Oberstleutnant Burgdorf im Generalkommando des IX. Armeekorps in Kassel tätig.

    Burgdorf war IIa des KG Gen.d Art. Dollmann; Hauptmann (E) Fischer war "dienstgradjüngstes" Mitglied im Stab IX. AK.

    Sein RDA als Hptm(E) war 1.6.34 (104).

    Fischer muss vor 1900 geboren sein und war wahrscheinlich im 1. Wk schon junger Offizier (".... wie gern er Soldat gewesen war...")

    Oberleutnant Burgdorf war vom 1.4.1927-1.9.1929 Regimentsadjutant des Infanterie-Regiments 8 in in Frankfurt/O.

    Vom 1.9.1929-6.2.1933 war er dann als Hauptmann KpChef der 12./MG)/Kp InfRegt.8 in Görlitz.

    Fischer war zu der Zeit wohl als Diplom-Handelslehrer an der Reichswehr-Heeresfachschule (W.V.) (Wirtschaft u Verwaltung) in Görlitz tätig.

    Also liegt die Bekannschaft Burgdorf -Fischer im Zeitraum 1929-33.

    Fischer wird als ehemaliger Leutnant/Oberleutnant(?) (aktiv. oder d.R.?) 1934 als Ergänzungsoffizier reaktiviert und zügig zum Hptm (E) befördert worden sein?


    Beste Grüße

    Ingo

    Edited 5 times, last by Atlantis (August 6, 2021 at 4:02 PM).