Kurioses und Absonderliches

  • Hallo Thilo, die Kochkiste hat uns in den Jahren 1944 bis 1948 bei Strom- und Gas-Sperren gute Dienste geleistet.

    Der Kochtopf mit einem Eintopf-Gericht wurde in Nordhausen/Thüringen in der Grude erwärmt.

    In Wikipedia , Stichwort "Grude" fand ich folgende Beschreibung:

    Quote from wikipedia/Grude

    Grude bezeichnete in Sachsen, Thüringen und Brandenburg eine Vertiefung auf dem Kochherd, welche man mit heißer Asche füllte, um in dieser angekochte Speisen langsam gar werden zu lassen und warm zu halten. Nach dieser Einrichtung nannte man auch kleine eiserne Kochmaschinen, in denen durch Koksklein ein mäßiges, anhaltendes Feuer erzeugt wird, Grude.[1] Diese Grudeherde (auch Spar- oder Pfennigherde) waren speziell für Grudekoks gebaut,[2] welcher leicht entzündlich ist, allerdings nur glimmend, nicht mit Flamme, brennt und eine milde, gleichmäßige Hitze gibt, wobei eine gute Ausnutzung der Wärme erreicht wird.Das Koksklein war ein Abfall-Produkt der städtischen Gas-Anstalt.

    Holten wir in Eimern mit einem Handwagen von der Gas-Anstalt ab.

    Den Grudeherd baute eine örtliche Behälter-Firma.

    Heute gibt es es meines Wissens keinen Grude-Koks mehr .

    Gruss jostdieter.

  • Zumindest Bucheckern und Waldpilze habe ich auch schon als sehr schmackhaft erlebt!

    Tag allerseits,


    Bucheckern schmecken ganz gut.

    Doch das sollte man beachten:


    Rohe Bucheckern enthalten viel Oxalsäure. Auch deshalb können nach dem Genuss größerer Mengen Beschwerden auftreten. Ihre leichte Giftigkeit rührt daher, dass die rohen Nüsse Alkaloide und Trimethylamin (auch Fagin von lat. fagus für Buche genannt) enthalten.

    Der übermäßige Genuss roher Bucheckern kann durch den Wirkstoff Fagin zu Vergiftungserscheinungen führen. Die giftigen Substanzen in den Bucheckern können jedoch durch Rösten abgebaut werden. Zudem führt leichtes Rösten zu einem besseren Aroma der Nüsse.


    Grüße

    Bert

  • Hallo,

    als Kind habe ich, wie so mancher aus dem Forum, Bucheckern gegessen. Schon alleine der Neugier wegen. Ist denn bekannt, wie Öl aus Bucheckern schmeckt? Kann mir gut vorstellen, dass auch nach Kriegsende diese Möglichkeit genutzt wurde.

    MfG Wirbelwind

  • Kann mir gut vorstellen, dass auch nach Kriegsende diese Möglichkeit genutzt wurde.

    Hallo Wirbelwind


    Definitiv wurde nach dem Krieg Öl aus Bucheckern genutzt!

    Meine Oma hat es selbst mit dem Krug, zu Fuß, aus der Ölmühle geholt!

    Zum Geschmack kann ich leider/Gott sei Dank nichts sagen!


    Bucheckern knabbere ich heute noch ab und zu!


    Gruß Arnd

  • Hallo Zusammen,

    in puncto Essen aus dem Wald bin ich immer gern mit dabei. Aktuell ist es der Bärlauch, in Kürze Birkenblätter und im Sommer gern Früchte wie Brombeeren oder Erdbeeren. Pinienkerne, Klee oder Kresse sind auch immer lecker. Das Beste kommt wie immer zum Schluß: Waldpilze sind die Krönung.

    Gruß Christian


    Dankbar für Informationen über: (Pz)PiBtl 51, PzPiErsBtl. 19, PiBtl 675 (116 PD), PiBtl 203 (203 ID)

  • Hallo,


    Die Ausbildung der Einzelkämpfer sah früher wie heute die Unterrichtung über die Ernährung aus der Natur im Notfall vor.

    Dass dies mit Feldfrüchten eine gewisse Zeit gelingen kann ist klar. Länger geht es dann mit jagdbarem Wild einschließlich Fischen und essbaren Wildfrüchten.

    Anders sieht die Lage in unfruchtbaren Gegenden und im Winter oder gar in Wüsten und Steppen aus.

    Selbst im " Werwolf - Winke für Jagdeinheiten" vom Januar 1945 steht unter Verpflegung, dass diese in Dörfern weit von der Unterkunft zu beschaffen ist.

    Als brauchbare Notverpflegung wird Holzmehl aus Kiefern und Birkenstämmchen, sowie Fichtentriebe, die üblichen Waldfrüchte usw. empfohlen.

    Wie man in Survivalfilmen sehen kann ist die Ernährung nur aus der Natur über einen sehr kurzen, absehbaren Zeitraum hinaus kaum möglich.

    Selbst die Partisanen in Rußland haben sich aus den Dörfern "versorgt".

    ( Hier lasse ich die einheimischen Urwaldbewohner, die -heute auch nur noch wenige - völlige Selbstversorger sind.

    Auch der bekannte Survivalspezialist Rüdiger Nehberg hat nach seiner Deutschland -Durchwanderung von Süd nach Nord eingeräumt gehungert zu haben).


    Gruß Karl

  • Servus,


    ob die Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährung aus dem Wald und auch das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP

    1939 den Braten schon gerochen haben, was da alles auf das Volk zukommen würde/könnte?;):huh:

    Gruß Eddy
    Suche alles zu 143. Reserve-Division und Füsilier-Bataillon 217.

  • b die Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährung aus dem Wald und auch das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP

    1939 den Braten schon gerochen haben, was da alles auf das Volk zukommen würde/könnte?

    Hallo Eddy,


    die Verfasser des Berichtes dürften der Generation angehört haben, die noch die Hungerjahre des I. WK erlebt hat.


    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,


    Auch aus dieser Notzeit ist das Sammeln von Bucheckern (und noch weit weniger Genießbarem) überliefert.


    Gruß, Thomas

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo,


    eigentlich auch kurios:

    Bei der Bundeswehr lagen bei mehrtägigen Übungen getötete Hähnchen im Wald bereit. Kommt selten in der Praxis vor!*


    Gruß Karl


    * Satire

  • * Fortsetzung:


    Und die flogen den Grenadieren gebraten in die Mäuler!?


    Gruß und Schluss (von meiner Seite), Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo Eddy,


    würde es Dir was ausmachen, aus dem Buch noch ein paar weitere Seiten hier einzustellen? Mich würden die Gemüse- und Salatpflanzen interessieren und die Heilpflanzen.


    Offenbar haben die sich damals noch keine Gedanken darüber gemacht, welch massiven Eingriff in das Ökosystem Wald es darstellt, wenn die gesamte Bevölkerung Früchte und ganze Pflanzen daraus entfernt. Wenn man das zwei Vegetationsperioden lang macht, kann man schon mal die ein oder andere Art zum Aussterben bringen und damit das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen.


    Übrigens, an die Bärlauchsammler unter Euch: Bärlauch steht in einigen Regionen in Deutschland unter Naturschutz. Bevor Ihr in den Wald geht und den plündert, solltet Ihr in der Roten Liste Eures Bundeslandes nachschauen, ob Ihr den pflücken dürft. Und in Schutzgebieten pflückt man ja sowieso nichts. ;) Ich habe mir auf dem Wochenmarkt mal eine Bärlauchpflanze im Topf gekauft und in den Garten gepflanzt und der breitet sich jetzt heftig aus. Geht übrigens auch im Balkonkasten.


    Schmunzelnde Grüße

    vom Anhalter

  • Hallo Karl


    Hatten die sich wenigstens schon ausgezogen oder musstet ihr das selbst machen?

    Ich brauche dafür ca.15 Minuten!

    Wenn's ein bisschen ruppiger sein darf auch schneller.


    Gruß Arnd

  • Hallo Karl Grohmann, nicht nur die Einzelkämpfer, sondern auch die für motorisierte Einheiten wichtigen Panzerschlosser wurden 1986 in Hofgeismar dafür ausgebildet,

    sich bei Versprengung durch die feindlichen Linien zurück zu schleichen.

    Wasser zuführen muss täglich sein.

    Mampf nicht täglich.

    Die Jungs haben z. B. Schnecken, Blindschleichen, Igel , Eichhörnchen nicht verschmäht, . notfalls auch kalt, wenn kein Feuerchen gemacht werden durfte.

    Der Hunger treibt es rein.

    Im April 1945 bekam ich zwei Tage nichts zu essen, weil Essenholen wegen der Tiefflieger zu gefährlich war.

    Erst am dritten Tag schickte uns Pimpfe ein HJ-Führer mit einem Tafelwagen zu einer Großküche, immer zur Deckung am Wegrand bereit.

    Nie hat mir eine Rindersuppe besser geschmeckt als am 6. April 1945...

    Gruss jostdieter

  • in Zeiten steigender Stromkosten könnte auch die Kochkiste in moderner Form ihr Comeback erleben, das Sparschwein in mir findet die nämlich ganz gut.

    Hallo Thilo,


    ich kann mich noch gut daran erinnern, dass unsere Mutter (sie musste natürlich arbeiten gehen) uns morgens vorgekochte Eintöpfe mit Topf unter die Bettdecke stellte. Bis wir mittags aus der Schule kamen, war das Essen immer noch schön warm. Das war Anfang der 70er-Jahre.


    Und eine Bekannte hat jetzt eine mit Styropor? ausgekleidete größere Kiste, in sie nachmittags Schüsseln mit warmem Futter stellt. Soll am morgen noch warm sein.


    Grüße

    Wolf

  • Hallo Jostdieter,


    Hunger musste ich keinen leiden, aber magere und etwas eintönige Kost gab es bei 6 Kindern nach dem Krieg schon. Da half die Schulspeisung und der Garten außerhalb. ( Wenn es nicht schon geklaut war.)

    Die Jungs haben z. B. Schnecken, Blindschleichen, Igel , Eichhörnchen nicht verschmäht, . notfalls auch kalt, wenn kein Feuerchen gemacht werden durfte.

    Der Hunger treibt es rein.

    Ich habe auch schon einiges in Sachen "Sonderspeisung" hinter mir, aber alleine 17 Tage lang bei meiner Hochlanddurchquerung mit Zelt und Rucksack eines Teils von von Island ( NNO nach SSW), habe ich jeden Tag von morgens bis abends "Minuto" Suppentopf und eine Vitamin - und eine Magnesiumtablette gegessen. Natürlich alle ohne Verpackung in kleinen Tüten, portionsweise abgefüllt und daher sehr leicht zu tragen. Da hatte ich ab und zu schon genug und dachte an Fleisch und Brot.



    Hallo Wolf,


    jetzt in Coronazeiten liefern die Gaststätten warmes Essen auch in Styroporverpackungen aus.


    Foto: Grün/braun Zelt, rot Poncho.


    Gruß Karl

  • Hallo,

    Bei der Bundeswehr lagen bei mehrtägigen Übungen getötete Hähnchen im Wald bereit. Kommt selten in der Praxis vor!*

    wir haben einmal auf dem U-Vorbereitungslehrgang lebende Hühner zum Mittagessen bekommen, zwei Mann ein Huhn. Zum Glück hatten wir einen Metzger im Zug.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Eddy,


    die Verfasser des Berichtes dürften der Generation angehört haben, die noch die Hungerjahre des I. WK erlebt hat.


    Gruß Karl

    Hallo Karl,

    das wird wohl so gewesen sein.

    Der Untertitel sagt auch einiges aus: "Ein Beitrag zur Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes."

    Gruß Eddy
    Suche alles zu 143. Reserve-Division und Füsilier-Bataillon 217.

  • Hallo Eddy,


    *Irony on* Nahrungsfreiheit = Frei von Nahrung? *Irony off*


    Du hattest weiter oben die Frage ja so ähnlich auch schon gestellt.


    Macht es Dir was aus, hier noch ein paar Seiten einzustellen? Siehe Post Nr. #1.112


    Viele Grüße

    vom Anhalter

  • Hallo,

    als Heranwachsende haben wir natürlich viel Schabernack angestellt. Unter anderem auch das ein oder andere junge Huhn vom Bauern einer uns genehmen Verwendung zugeführt. Es wurde getötet, grob gerupft, ausgenommen und danach mit Lehm umhüllt. Dieses,,Lehmhuhn" kam dann in ein Feuer. Darin schmorte es im eigenen Saft. Sobald das Feuer herunter gebrannt war, wurde der hart gebrannte Lehmklumpen aufgeschlagen und das gegarte Huhn verzehrt. Es hat uns geschmeckt. So ähnlich könnte ich mir auch in etwa eine Zubereitung beim Überlebenstraining vorstellen.

    MfG Wirbelwind

    Edited once, last by wirbelwind ().