Kurioses und Absonderliches

  • Hallo Bert,

    Quote

    Was mir nicht klar ist, wer in damaligen Infanterieregimentern einen Zugriff auf ein Pferd hatte.

    der Nachschub => Fahrkolonnen waren kompl. bespannt und mit einem leichte bis mittleren Zugpferd kann man

    ein Jagdrennen reiten. Die Zugpferde der Wehrmacht gingen alle mehr oder minder gut unter dem Sattel.

    Je nach Anlage des Pferdes fruchtete die Ausbildung mehr oder wenigen analog zum Reiter ;)

    Gruss Dieter

  • Tag allerseits,

    danke an Jörg und Dieter. Nun ist alles klar.

    In den Weiten der Sowjetunion war mein Vater jedoch, trotz seiner reiterlichen Fähigkeiten, nur per pedes unterwegs.

    Grüße

    Bert

  • Hallo,

    wer sich mit der "Pferdegeschichte" bei der Wehrmacht enger befassen will:

    H.Dv. 12

    H.Dv. 465

    und bei:

    https://www.pferdekutscher.de/ (Dort auch Militärpferde/Geschirr/ Wagen etc.)

    Fahrer vom Sattel ermöglichte ein schnelleres reagieren und bessere Einwirkungsmöglichkeiten auf das Pferd. Bei größeren Gespannen der Artillerie und schwerem Gelände,

    z. B. 8 Spänner, saßen oft 2 oder mehr Fahrer vom Sattel.

    Gruß Karl


    .

    l

  • Guten Abend,

    Deswegen gab es auch den "Fahrer vom Sattel" - beim Vierergespann aufwärts, im Gegensatz zum "Fahrer vom Bock".

    Grüße
    Jörg

    Hallo Jörg,

    und das gibt es heute noch in einer Perfektion die seines gleichen sucht bei der Kings Troop Royal Horse Artillery

    So ein sechser oder achter Zug ist bei der Artillerie im Gefecht sinnvoll aus dem Sattel zu fahren weil die Einwirkungs-Möglichkeiten

    des Fahrer aus dem Sattel viel direkter sind.

    Wer sich das Video genauer anschaut wird feststellen das 50% + der Gunner Damen sind. Es ist der Truppenteil der Army mit dem

    höchsten Frauenanteil und nicht nur die die Chargen sondern auch NCO und Offz´e. und auch keine Operetten Einheit

    sie gehen im Turnus mit ihrer Battery in Action over Seas !

    Gruss Dieter

  • Hallo.
    ist zwar etwas off topic, aber trotzdem:

    Es gibt bei diversen Volksfesten in Bayern Zehnerzüge, die ohne Fahrer vom Sattel gefahren werden, z.B. beim Karpfhamer Fest im Rottal

    https://www.youtube.com/watch?v=i0QsfZNARXY

    Das funktioniert aber wahrscheinlich nur bei solchen Schau-Veranstaltungen. Im Gelände oder bei schwierigen Verkehrssituationen beherrscht der eine Fahrer vom Bock seine zehn Rösser sicher nicht mehr. Allein das Bündel Leinen, das er in den Händen hält, dürfte einige Kilo wiegen.
    Deswegen laufen ja bei diesen Festvorführungen auch eine ganze Menge von Pferdehaltern für den Notfall mit.

    Grüße
    Jörg

  • grüß euch,

    Nemere: Mit deinen Einschätzungen zum Thema Zehnerzug liegst du bestimmt richtig. In einem weiteren Video auf youtube kommt das deutlich raus.

    Und Jörg - dank dir weiß ich jetzt was "Fahrer vom Sattel" bedeutet. Mein +Schwiegervater wurde 1940 bei der Fahr-Ersatz-Abteilung 7 ausgebildet lt. Kopie des Wehrstammbuchs: "Fahrer vom Sattel und vom Bock".

    lg, Waltraud

  • Hallo zusammen!

    Nachdem sich hier das Thema "Pferd" gefunden hat, eine definitiv geschundenen Kreatur in den letzten beiden Kriegen, ein kleiner Buchtipp:

    "Pferde im Krieg" von Karl Löbe. Nichts besonderes, nur ein kleines Büchlein, hinterlässt aber einen Eindruck...

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Tag allerseits,

    ich muss nochmals auf die "sportlichen Veranstaltungen" des Inf.Rgt. 40 zurückkommen. Das Jahr 1937 war für dieses Regiment ein Jahr voller sportlicher Ereignisse. Da gab es dem Mannschaftsdreikampf

    und natürlich das Jagdspringen für Unteroffiziere. Die mussten sich damals wie Olympiateilnehmer gefühlt haben. Jeder der Teilnehmer hatte ein Pferde zugeteilt. Quintilius, das war das "Lieblingspferd" meines

    Vaters und er ritt es auch beim Jagdspringen. Dieses Pferd war auch nach dem Krieg vielfach Gesprächsinhalt. Die Sache mit dem 3. Platz beim Jagdspringen: Quintilius war nicht schuld, dass man nicht besser war, sondern der Reiter, der sich bei einem Hindernis nach hinten blickte und das Pferd dadurch den Balken riss. Mein Vater erzählte es immer wieder.....

    In der Nachkriegszeit hatte er leider keine Möglichkeit, noch einmal seine Reitkünste zu beweisen. Verwandte betrieben damals zwar eine Landwirtschaft. Aber bei denen gab es als Zugtiere nur Ochsen...

    Grüße

    Bert

  • anbei mal ein Foto von einem Hufeisen mit Schraubstollen .. ob es sich um ein Wehrmachtseisen handelt kann ich nicht sagen, denn nach dem schlechten Lagern in einer Scheune hat das Entrosten arg zugesetzt.

    Da der Vorbesitzer aber auch noch Zaunzeug u.ä. aus Wehrmachtsbeständen hat, denke ich mal, das es dort hin gehört.

    Die 4 großen Löcher sind mit Gewindebohrungen versehen.

    Hallo zusammen,

    Ich habe vor einigen Jahren deutsche Hufeisen im Wald gefunden. Hier ist das Foto.

    Die Löcher haben Schraubgewinde.

  • Hallo zusammen,

    In einer Feldzeitung von 1939 habe ich dieses Bild gefunden; da ich noch nie einen solchen Schneepflug gesehen habe, dachte ich mir, es würde vielleicht sonst noch jemanden interessieren.

    Gruß, Thomas!

    Schneepflug 1939.jpg

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo Thomas,

    da dachtest du richtig. Ich gehe mal davon aus, dass es sich nicht um eine offizielle Sonderausstattung für dieses Fahrzeug handelt. Damals wie heute gilt bekannterweise, dass Not erfinderisch macht und entscheidend ist nur, dass es funktioniert und zum Ziel führt und das hat es offensichtlich. Ein schönes Bild.

    Viele Grüße

    Nicco

  • Hallo,

    Ich gehe mal davon aus, dass es sich nicht um eine offizielle Sonderausstattung für dieses Fahrzeug handelt.

    diese Form von Schneepflug habe ich noch Anfang der fünfziger Jahre an LkW gesehen.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo zusammen,

    bei dem Bild, was Hiwi (Thomas) eingestellt hat,

    handelt es sich um einen sogenannten Keil-Schneepflug,

    der heute noch sehr viel eingesetzt wird.

    Dieser kommt meistens in Schneereichen Gebieten, auf engen Bundes,-Land,-oder Gemeindestraßen zum Einsatz,

    wo man durch einmaliges Räumen die Fahrbahn schneefrei bekommt.

    Bei der Bundesbahn habe ich solche Pflüge auch schon im Einsatz gesehen.

    Lg Andre

    Erst wer den Dreck des Lebens gegessen hat, weiß wie schön dieses ist !!!

  • Servus Thomas,

    diese Keilschneepflüge waren früher die idealen Schneeräumer. Ich kenne sie aus meiner Kindheit nicht anders. Meist waren sie nur aus Holzbohlen gefertigt. Man denke nur an die Pferdeanspannung, da war kein Seitenschneeschild möglich!

    Hier war nur die Zugkraft und die Zugrichtung entscheidend. Ähnlich war es dann beim noch geringen Gewicht der früheren Räumfahrzeuge. Wie und wo sollten da die enormen Seitenkräfte eines Schneeschildes, das nur auf die Seite räumt, aufgefangen werden? im schlimmsten Fall wich dann das schiebende Fahrzeug hinten auf die andere Seite aus, also das Schneeschild beherrschte das Fahrzeug nicht umgekehrt!

    Gruß aus einem früher schneereicheren Bayern ;)

    Hans

  • Hallo,

    Quote


    Ähnlich war es dann beim noch geringen Gewicht der früheren Räumfahrzeuge. Wie und wo sollten da die enormen Seitenkräfte eines Schneeschildes, das nur auf die Seite räumt, aufgefangen werden?

    kenne ich auch vom Räumen des Betriebshofs mit einem alten Hatz-Traktor. Das Keilschild war hinten angebracht und das Räumen erfolgte im Rückwärtsgang, weil der Traktor zu leicht war und bei vorne angebrachtem Schild die Vorderachse unter dem Druck des Schnees angehoben wurde.

    Zuerst wurde einmal mitten über den Hof gefahren, dann an einer Seite der so entstandenen Gasse angefangen und diese immer weiter nach außen erweitert, bis eine Hälfte des Hofs frei war, dann ging es auf der anderen Seite weiter. Hat mir viel Spaß gemacht.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo zusammen,

    Ich fand nicht den Schneepflug als solchen absonderlich, sondern seine Montage an einem Wehrmachtsfahrzeug. Wisst ihr, ob es ein eingeführtes Gerät oder ein handelsüblich beschafftes war?

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo Thomas,

    wenn man nachfolgende Internetseite aufruft,

    waren die sogenannten Keilschnee-Pflüge bei der Wehrmacht wohl keine Seltenheit.

    Siehe: hier

    Und nachfolgend werden noch die einzelnen Typen erklärt.

    Herunter scrollen bis zum Ende der Seite.

    Siehe: hier

    Lg Andre

    Erst wer den Dreck des Lebens gegessen hat, weiß wie schön dieses ist !!!