I. Grenz-Infanterie Regiment 125.

  • Kann mir irgendjemand etwas über die Beteiligung dieses Regiments am Polenfeldzug 1939 sagen ?
    Blieb ein Soldat während seiner Dienstzeit immer im gleiche Regiment ?
    Sieht nämlich so aus, als wäre mein Großvater Emil Detambel 1939 mit diesem Regiment nach Polen einmarschiert.
    Was ist eigentlich der Unterschied zwischen
    Division
    Regiment
    Armee ?

    Vielen Dank für eure Mühe
    LG
    Doris

  • Quote

    Original von beckle

    Blieb ein Soldat während seiner Dienstzeit immer im gleiche Regiment ?

    LG
    Doris

    Hallo Doris,

    das dürfte eher die Ausnahme sein, erst recht wenn er schon seit 1939 dabei ist.
    Die Gründe für ein Wechsel zu einer anderen Einheit können vielfältig sein, zb. Beförderung, Verwundung, Auflösung bzw. Vernichtung der Einheit usw.

    Viele Grüße
    Steffen

    "Man besucht ja nur sich selber, wenn man zu den Toten geht" (Kurt Tucholsky)

  • Danke Steffen, Danke Arnold
    Hat mir sehr weitergeholfen.
    Bin militärisch leider völlig unbedarft, und habe mich dazuhinreißen lassen, das Soldatenleben meines Großvaters anlässlich dessen 100. Geburtstages ( hat er eider nicht erlebt, da 1941 mit 31 Jahren gefallen) zu recherchieren.
    Wird eine größere familiäre Feier werden leider gibt es keine Briefe, oder sonstige daten mehr.)
    Die Nachfrage bei der WaSt habe ich gestellt, habe aber auch gehört, dass es bis zur Beantwortun viele Monate dauern kann.
    Deshalb noch eine Bitte:

    Weiß jemand, wann der Jahrgang 1910 eb. am 09.07.1910 eingezogen wurde ?

    Nochmal Danke
    LG
    Doris

  • Hallo Doris,

    diese Frage lässt sich nicht so allgemein beantworten. Bis 1935 gab es als Folge des Versailler Vertrages keine allgemeine Wehrpflicht in Deutschland - und 1935 wäre er schon 25 Jahre alt gewesen. Eigentlich schon etwas zu alt...

    Hier warten wir besser die Auskunft der WASt ab, sonst wird es Spekulation.

    Gruß,
    Arnold

  • Hallo Doris,
    ich bin beim Stöbern auf Deine Frage vom Grenz-Regiment 125 gestossen.
    Hier noch einige Angaben, auch wenn Deine Anfrage schon etwas zurückliegt.

    Ich gehe nicht von einem Einsatz in Polen aus.
    Die Einheit unterstand dem Grenzkommando St. Wendel (im Saarland) und war deshalb im Westen eingesetzt. Später wurde die Einheit Infanterie-Regiment 125 und unterstand somit dem Heer.
    Einsatzräume waren die Vogesen und 1941 auf dem Balkan.

    Die Angaben habe ich von der WASt, da mein Cousin im Grenz-Infanterie-Ersatz-Bataillon 125, Standort Kaiserslautern,und ab Dez. 1940 im oben erwähnten Regiment 125, 12. Kompanie, war.

    Herzlichen Gruß

    frankpol

  • Hallo frankpol,

    das Regiment war definitiv nicht am Polenfeldzug beteiligt, sondern war in Frankreich, auf dem Balkan und in Nordafrika im Einsatz. 1982 wurde ein dünnes Heft von Franz Schmidt zur Geschichte des Regiments herausgegeben - Titel: "Ein weiter Weg. Aus der Chronik des Grenz-Infanterieregiments 125". Im Moment finde ich meine Kopie des Hefts aber leider nicht, um nähere Angaben zur Aufstellung und zu den Einsatzorten des Regiments machen zu können, aber im LdW finden sich einige Infos.

    Gruß, Stefan

  • Hallo Stefan,

    herzlichen Dank für Deine Info,
    mein Cousin war mit der Einheit noch in Griechenland, aber nicht mehr in Afrika. Er kam nach Lazarett-Aufentalt in Thessaloniki in die 72. Inf.-Div. und 1942 auf die Krim, wo er im März 1942 gefallen ist.
    Über diese Div. habe ich aber noch nicht recherchiert. Bin dankbar für jede Info.

    Herzlichen Gruß
    frankpol (Dieter)

  • Hallo Dieter,

    einer meiner Großväter war in der 11. Kp des Regiments - ich hab' gerade noch mal einen Blick in seinen militärischen Lebenslauf von der Deutschen Dienststelle (WASt) geworfen wegen der Einsatzorte: 1940 war er in den Vogesen im Einsatz und 1941 auf dem Balkan. Am 08.04.1941 wurde er während der Kämpfe um die Metaxas-Linie auf der Höhe 322 durch Granatsplitter verwundet.

    Über die Kämpfe des Regiments um die Metaxas-Linie ist übrigens 1942 bereits ein Buch erschienen: "Wir durchbrechen die Metaxaslinie! Erlebnisberichte eines Infanterie-Regiments"*.
    Aus Geheimhaltungsgründen wird zwar im gesamten Text nicht erwähnt, um welches Regiment es sich handelt, aber auf einem der abgedruckten Bilder erkennt man ein Saar-Nummernschild und auf einem anderen ist eindeutig das Abzeichen des Grenz-Infanterie-Regiments 125 erkennbar.
    Mein Großvater kam nach seiner Verwundung nicht mehr zum Regiment zurück, sondern wurde nach seiner Genesung zur 213. Sicherungsdivision versetzt.

    Gruß, Stefan

    * Druck und Verlag Buchgewerbehaus GmbH, Saarbrücken, 1942

  • Guten Tag Stefan,

    herzlichen Dank für Deine rasche Antwort und den Hinweis auf das Buch
    Mein Cousin war in der 12. (Maschinengewehr) Kompanie, somit vermutlich im gleichen Batl. wie Dein Großvater.

    Herzlichen Gruß
    Dieter

  • Hallo Dieter,

    keine Ursache, gerne geschehen. Dann haben beide wahrscheinlich die gleichen Gefechte mitgemacht. Falls Du an den Bildern aus dem Buch interessiert bist, sieh' Dir mal den folgenden Beitrag im DAK-Forum zum Grenz-Infanterie-Regiment 125 an.

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo Stefan,
    die Bilder in Deinem Beitrag im DAK-Forum waren Super.
    Durch einen riesigen Zufall könnte ja mein Cousin auf einem dieser Bilder sein. Insbesondere die Bilder von Saloniki haben mich angesprochen, da mein Cousin, wie bereits erwähnt, dort ins Lazarett gekommen ist und anschließend auf die Krim, wo er nur zwei Monate überlebt hat.

    Übrigens wird z.Zt. intensiv zum Thema 213. Sicherungs-Division, in welcher Dein Großvater war, gearbeitet (eingestellt von "margarete"). Wahrscheinliich bist Du selbst schon darauf gestossen, aber ich wollte Dich trotzdem darauf hinweisen.

    Herzlichen Gruß

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    ja, die Bilder sind wirklich sehr interessant - alleine dafür hat sich das Buch schon gelohnt. Der Text ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da 1941/42 von PK-Leuten geschrieben!

    Vielen Dank für den Hinweis auf den Thread zur 213. Sicherungs-Division - ich hab' da bereits ein Auge drauf ;)

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo Stefan,
    ich habe die bei mir vorliegenden Informationen zur 213. Sicherungs-Division eben für margarete eingestellt. Du kannst ja mal schauen, ob bei dieser Info auch für Dich etwas Neues dabei ist.

    Herzlichen Gruß
    DSieter

  • Hallo,

    vielen Dank für die klasse Beiträge.

    ich habe von meinem Opa von der WAST nur ganz wenig Info, sollte das mehr sein? Was mich sehr gefreut hat, dass hier (schon gutes Stück her) weitere mit Verwandten aus dem Regiment und sogar Fotos sind. Vielen Dank.

    Wie sieht denn dies bei Euch bitte aus? Irgendwie ist mir das bisschen mager :O

    viele Grüsse


    WAST schrieb mir:

    lt. Meldung vom September 193912. Kompanie Infanterie-Regiment 125

    1944 1. Kompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 697

    Entlassung: 1944 - in die Heimat-

  • Hallo Schorsch,

    nur mal zum Vergleich von meinem Großvater:

    Truppenteile:

    lt. Meldung vom August 1939 Stab II Infanterie-Regiment 125 (Auf seiner Erkennungsmarke ist es noch Grenz-Infanterie-Regiment)

    lt. Meldung vom 08.01.1943 Armee-Geräte-Park 669

    Dienstgrad:

    lt. Meldung vom 08.01.1943 Schirrmeister

    (kein Beförderungsdatum)

    Zur Einsatzgeschichte des Infanterie-Regiments 125 steht ja oben schon ein wenig (Mit einiger Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen das dein Großvater die Maginot-Linie mit erstürmt hat im Jahr 1940)

    Ob er danach mit auf dem Balkan und in Griechenland war und schließlich in Afrika, wo das Regiment dann (umgewandelt in das Panzer-Grenadier-Regiment 125 im Mai 1943 vernichtet worden ist? Vermutlich nicht.

    Er war im III. Battalion welches mit Kriegsbeginn gegründet wurde.

    Ist schon verwunderlich, das er 1944 erst in einer Ausbildungskompanie versetzt wurde und dann entlassen worden ist.Gab es bei Ihm eine Verwundung? Wie alt war er 1944?

    Würde sich vieleicht lohnen bei der WAST mal genaue Nachforschungen im Krankenbuchlager durchführen zu lassen.


    Mein Großvater war beispielsweiße im Stab des II Battalions. Das wiederum im Februar 1941 an ein anderes Infanterieregimen 117 abgegeben wurde. War er da dabei? Keine Ahnung.

    Viele Grüße


    Florian M.

  • Hallo,

    hier ein paar Informationen von der 11. Kompanie des Infantrie-Regiments 125:

    - Frühjahr 1940 Below-Kaserne, Saarbrücken

    - Frankreichfeldzug, Durchbruch durch die Maginotlinie Nähe Monschau/Eifel, Juli 1940 - Feb. 1941 in Lothringen (Nancy)

    - Feb. 1941 Verlegung nach Rumänien anschließend nach Bulgarien

    - Apr. 1941 Angriff auf die Metaxalinie und weiter nach Saloniki

    - Herbst 1941 nach Serbien zum Einsatz gegen die Partisanen

    - Winter 1941 zurück nach Griechenland/Athen

    - Verlegung nach Kreta und anschließend nach Tripolis zum Afrika Korps als Panzer-Grenadier Regiment 125

    - Mai 1943 Kapitulation und Gefangenschaft

    Über die Zeit in Afrika habe ich so gut wie keine Informationen, außer der Schlacht von El Alamein.

    Vielleicht kann jemand hier Licht ins Dunkele bringen

    Viele Grüße

    Elmar