Hallo Sascha
Was heißt in der "Anfangsphase von Op.Barbarossa" wurden schnelle deutsche Erfolge erzielt?
Nur zum Verhältnis.
Die Wehrmacht ist bis in 1/2 Jahr bis kurz vor Moskau vorgedrungen. Die Rote Armee hat 3 Jahre gebraucht um sie wieder hinauszuwerfen. Ergo gab es bis zum Abbruch von Op.Taifun "schnelle" Erfolge.
Diese Erfolgen hatten nichts mit der Tatsache zu tun das Teile der Roten Armee in Sibirien / Kaukasus gebunden waren. Die Masse der sow. Verbände stand an der Westgrenze. Man rechnete nicht direkt mit einem japanischen Angriff. Es gab seit Beginn der japanischen Expanision Spannungen und sogar ausgewachsene Schlachten. Bei diesen hat die Rote Armee aber das japanische Heer geschlagen. Nur bei einer sehr deutlichen Schwächung der sow. Streitkräfte in Sibirien konnte vielleicht damit rechnen das Japan das ausnutzen würden.
Das deutsche Heer und Luftwaffe war in verschiedenen Punkten weit überlegen.
* Ausbildung / Erfahrung der Soldaten
* Panzertaktik
* Zusammenarbeit der Waffengattungen
Dazu kommt die Schwächung der Roten Armee durch die Säuberungen von 1937. Es ist zwar richtig das davon hauptsächlich die höheren "Kader" betroffen waren. Wenn 1941 allerdings Divisionskommandeure - vor den Säuberungen - vielleicht gerademal Hauptmann gewesen sind können diese kaum das Wissen haben um Regimenter / Divisionen / Korps zu führen.
Ein weiterer Grund, du hast es angesprochen, waren tatsächlich die Einmischungen von Stalin. Mehrere große Niederlagen (zb. Kiew) gehen direkt auf sein Konto. Er hat sich allerdings erst ab 42 weitestgehend aus der milit. Führung herausgehalten bzw. richtiger ausgedrückt - sich nicht mehr eingemischt (nur noch Fragen gestellt).
Die Rote Armee hat bis Sommer 1944 benötigt um auf einen ähnlichen Stand der Panzertaktik und "Konzert der Waffen" zu kommen. Bei der Operation Zitadelle (und den sow. Offensiven danach) klagen sow. höhere Generäle das die Rote Armee immer noch nicht die Abstimmung - Artillerieunterstützung - Panzerangriff - Infanterieangriff hinbekommt. Bzw. nur bei längerer Vorausplanung. Während laufender Gefechte konnten sie es nicht.
Quote- England war nicht besiegt
- 21. Juni war zu spät
- Winter kam zu früh
a.) England war 1941 noch keine Gefahr. Erst die mißlungene Op.Barbarossa macht sie wieder stark.
b.) auch ohne Balkanfeldzug wäre die Op.Barbarossa nicht früher angelaufen. Das diese 4-6 Wochen den "Sieg" gekostet haben ist ein Märchen.
c.) Naja 1941 war wohl ein recht normaler Winter.
Die Rote Armee hatte durch den nicht vollständigen Aufmarsch eine sehr starke Tiefenstaffelung. Hinter den Truppen im Grenzbereich (1.Staffel) marschiert 2 weitere strategische Staffeln auf. Die 2.Staffel war am 22.Juni in der Höhe:
Peipussee - Kiew.
Auch für die 1.Staffel waren noch Verbände in Zuführung.
Kosmos
Das deutsche Heer konnte Rückzugoperationen genausowenig oder genausogut wie die Rote Armee. Auch im deutschen Heer gab es die Gefechtsart "Hinhaltender Widerstand" nicht. Es gab - ebenso - wie in der Roten Armee nur "Verteidigung" oder "Rückzug".
Trotzdem hat die Rote Armee 1942 den Rückzug auf Stalingrad / Kaukasus gut hinbekommen und natürlich hat das auch Verluste gekostet. Wenn es 1942 funktionierte hätte es auch 1941 (für die SU) funktioniert.