Tätigkeit eines Melders im täglichen Dienst???

  • Quote

    Original von fezzo1
    daß die Sprechdisziplin beim Melden "strikt einzuhalten und die betr. Mannschaften auf Einhaltung " hinzuweisen sind.
    Daraus würde ich schließen,daß auch das "Melden" Regeln unterlag die man zumindest einmal lernen mußte.

    Hallo Jan,

    das war nicht nur damals so. Die "Sprechdisziplin" muss auch heute noch trainiert werden. Beispielsweise bei den Feuerwehren...

    In einem kürzlich eingeweihten Feuerwehtechnischen Zentrum im Landkreis Aurich gibt es Übungsräume, die speziell für die Ausbildung an Funkgeräten eingerichtet sind. Ein Ausbilder sagte mir kürzlich, dass dabei Wert darauf gelegt wird, dass kurze und aussagekräftige Meldungen verfasst werden - und kein Wort zuviel, um den Austausch nicht zu behindern. Und schon gar nicht sollen zwei Melder gleichzeitig ihre Meldungen abgeben.

    Gruß,
    Arnold

  • Hallo,

    ich schreibe hier mal ein paar Stichpunkte über den "Alltag" eines Melders.

    Wilhelm Ullius
    war Melder im I. Btl / Infanterieregiment 208/ 79. InfDiv
    und war im Nov. 1941 u.a. damit beschäftigt:

    - Bau eines Beobachtungsbunkers
    - "innendienst" - Hilfe beim Sortieren der Feldpost

    - vielleicht noch in anderer Hinsicht interressant:
    seine Meldestaffel war unter dem Kommando von Uffz. Lenz
    der Ordonnanzoffizier des Btl. war ein Leutnant Dehn

    Quelle: VdK (Hsrg.): Weihnachtsgeschichten aus schwerer Zeit, 2002, S. 34-38

    Gruß papa

    "Man besucht ja nur sich selber, wenn man zu den Toten geht" (Kurt Tucholsky)

  • Hallo,

    nach der Verwundung 1944 wurde mein Großvater "auf dem Papier" zur Nachrichtenersatzkomp. 515 (Konstanz) verlegt.

    Könnte man diese Zuordnung als Hinweis auf eine stattgefundene Ausbildung zum Fernmelder werten????

  • Hallo historyfan81,

    warum schreibst Du "auf dem Papier" ?

    war er in einem Lazarett ?
    M.W. kamen Verwundete nach der Genesung im Lazarett erst wieder zu einem Ersatz-Truppenteil.

    Gruß
    Jan

    suche alles über das Gebirgs-Jäger-Regiment 756

  • Hallo Jan,

    nein, dass war definitiv eine "Luftnummer". Denn er hat ja am 20.09.44 in Oberitalien ein Bein verloren und laut WASt erfolgte am 10.10.44 die Meldung der Verlegung.

    Zu dem Zeitpunkt war er aber schon in einem Lazarett in der Tschechei, oder aber auf dem Weg dahin (Transport via Rimini und Venedig). Dort geriet er dann auch bei Kriegsende in russische Gefangenschaft.

  • Hallo historyfan81,

    ich kenne die genaue,offizielle Vorgehensweise nicht.

    Evtl. hat man ihn,da nicht mehr "frontverwendungsfähig",einem Ersatztruppenteil zugewiesen.
    Zu einem Nachrichtentruppenteil,weil man evtl. vorausgesetzt hat,daß er mit seinen Vorkenntnissen da als Ausbilder Dienst tun könnte.

    Gruß
    Jan

    suche alles über das Gebirgs-Jäger-Regiment 756

    Edited once, last by fezzo1 (June 9, 2009 at 8:17 PM).

  • Hallo historyfan81


    Quote

    ..und laut WASt erfolgte am 10.10.44 die Meldung der Verlegung.

    Hier würde ich nochmal bei der WAST nach haken wie das Datum zu werten ist. Ist es eine absolutes Datum (Datum eines Marsch oder Verlegungsbefehls) oder das Datum aus der EMK-Liste.

    Bei den Daten aus der EMK-Liste sind zeitlich Verschiebungen von bis zu drei
    Monaten möglich.

    Gruss Dieter

  • Hallo,
    in dem Buch York Helm: Die Ausbildung des InF.-Kompanietrupps, zweite neubearbeitete Auflage, Berlin 1940 werden die Aufgaben des Melders auf elf Seiten abgehandelt. Grunderkenntnis: Melder sollten keine Deppen sein.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Dieter:

    Um jetzt mal einen "Faden" zu spinnen: Könnte es sogar so gewesen sein, dass im Herbst 44 für ihn eine Verlegung an die Heimatfront geplant war, doch dann kam die Verwundung dazwischen???

    Aber was sollte er denn dann in Konstanz machen? Er war ja nur Obergefreiter. Also ziemlich rangniedrig.


    Rainer:

    Könntest Du mir Scans aus dem Buch zumailen?

    Was meinst Du genau mit "...sollten keine Deppen sein..."?

  • Hallo historyfan81,

    Quote

    ..dass im Herbst 44 für ihn eine Verlegung an die Heimatfront geplant war..

    geplante Verlegungen/Versetzungen wurden nicht aktenkundig gemacht nur
    tatsächlich durchgeführte.

    Quote

    Aber was sollte er denn dann in Konstanz machen? Er war ja nur Obergefreiter. Also ziemlich rangniedrig.

    Wenn dorthin versetzt worden ist dann z.B. als Ausbilder oder Funktionspersonal des Ersatztruppenteils.

    Quote

    Was meinst Du genau mit "...sollten keine Deppen sein..."?

    Wenn ich hier mal für Rainer antworten darf ;)

    Ein Melder sollte schon über einen gewisse Cleverniss verfügen denn
    er war bei der Ausführung des Auftrages oft auf sich alleine gestellt.

    Gruss Dieter