Brief von Otto Skorzeny

  • Hallo, Gruss aus Spanien.
    mein Schwiegervater diente bei der Wehrmacht von 1939 - 1945.
    Aber ich habe einen Brief an ihn gerichtet von Otto Skorzeny aus Maerz 1975 in dem steht , dass er unter Skorzeny in einem Jagdkommando von Apri lbis Mai 1945 (in Tschecheslowakien ) gedient hat.
    Dauraus muss ich entnehmen, dass er auch bei der Waffen SS gedient hat, da Otto Skorzeny zu der Waffen SS gehoerte.
    Hier die die Fotografie des Briefes. Vielleicht kann mir jemand von EUch helfen dass Jagdkommando zu identifizieren und die EInsaetze des Jagdkommandos zu erfahren.


    [Blocked Image: http://img373.imageshack.us/img373/1136/dsc00454pu8.th.jpg]


    Vielen Dank im voraus.

    Si vas a Esparta caminante, diles que cumpliendo la Ley hemos caído.

  • Ich hab als Kommandeur des "Jagdverband West" (steht ja im Brief) einen Hauptmann (später als SS-Hstuf.) Gerlach in meinen Unterlagen verzeichnet. Bin mir allerdings nicht ganz sicher, weil sich die Angaben, die ich gefunden haben einige Male wiedersprechen.
    Informationen über die Einsätze der SS-Jagdverbände zu erhalten ist nicht ganz einfach. Du solltest also nicht enttäuscht sein, wenn nicht soviel zusammenkommt.
    Gruß,

    Andreas

    Edited once, last by Andi (April 16, 2007 at 5:47 PM).

  • Er war Schwadronsführer beim Jagdkommando West. Jedenfalls schreibt Skorzeny das in diesem Brief. Richtigerweise müßte es heißen Jagdverband West, da er in seinem Buch folgende Einheiten erwähnt:
    Jagdverband Ost I - Kdr. Adrian v. Fölkersam - Jan. 45 (davor Pz.Brig. 150, Kampfgruppe Z)
    Jagdverband Ost II
    Jagdverband Süd-Ost
    Jagdverband Mitte - Kdr. Ustuf. Walter Girg sp.Hstuf. 814. RK m.EL/ Hstuf. Fucker
    Jagdverband Nordwest - Hauptmann Appel
    Frontaufklärungsgruppe II
    Division Schwedt

    MfG - Uwe

    PS: Werde weiter nach "West" suchen, möglicherweise hat sich S. aber auch in der Einheit geirrt.

  • Quote

    Original von Blaue Max
    in einem Jagdkommando von Apri lbis Mai 1945 (in Tschecheslowakien ) gedient hat.
    Dauraus muss ich entnehmen, dass er auch bei der Waffen SS gedient hat, da Otto Skorzeny zu der Waffen SS gehoerte.
    Hier die die Fotografie des Briefes. Vielleicht kann mir jemand von EUch helfen dass Jagdkommando zu identifizieren und die EInsaetze des Jagdkommandos zu erfahren.


    Jagdverband unter Skorzeny heisst nicht automatisch Waffen-SS, viele Fallschirmjäger und ehemalige Brandenburger meldeten sich freiwillig zu den Jagdverbänden.

    28.4. - 7.5.45 - da war sicherlich nicht mehr viel mit Einsätzen...

    Gruss Uwe

  • Hallo!

    Dieses ist eine Liste die ich gespeichert hatte:

    SS-Jagdverband Mitte

    SS-Sturmbannführer Otto_Skorzeny
    SS-Hauptsturmführer Karl Fucker

    SS-Jagdverband Nordwest

    SS-Hauptsturmfuhrer Hoyer
    SS-Hauptsturmfuhrer Dethier

    SS-Jagdverband Ost

    SS-Sturmbannfuhrer Adrian Baron von Fölkersam
    SS-Sturmbannfuhrer Heinze

    SS-Jagdverband Südost

    SS-Obersturmbannfuhrer Benesch
    SS-Hauptsturmfuhrer Alexander Auch

    SS-Jagdverband Sudwest (ehem. Streifkorps Südfrankreich)
    SS-Hauptsturmfuhrer Gerlach

    B.

  • Blaue Max

    Weißt Du, zu welchem Zweck Dein Schwiegervater Skorzeny um diesen Nachweis gebeten hat? Evtl. Versorgungsansprüche oder ein ähnlicher Zweck läßt sich daraus eigentlich nicht ableiten.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Da hier gerade die JV's diskutiert werden möchte ich gleich mal eine Fragen "hinterherschießen":

    1. Kann jemand die Existenz eines SS-Jagdverbands Süd bestätigen? Kdr. soll ein Stubaf. Otto Begus gewesen sein.

    2. Meines Wissens war Adrian von Foelkersam Chef des Stabes der SS-Jagdverbände. Andererseits ist er in Hohensalza (Einsatzort des JV OST) gefallen. Kann da jemand Licht ins Dunkel bringen?
    Gruß,

    Andreas

    Edited 2 times, last by Andi (May 16, 2007 at 4:57 PM).

  • @all

    SS-Jagdverband "Mitte"
    Jan. 1945 err. mit Stabskompanie und 1.-4. (Fp. 04377)
    SS-Jagdverband "Ost"
    1945 err. ex Div. "Brandenburg"
    Stab Fp. 20336
    Jagdeins. Ostland Fp. 24242
    Jagdeins. Rußland Fp. 35181
    Jagdeins. Polen Fp. 13025
    SS-Jagdverband "Südost"
    Jan. 1945 err. ex "Brandenburg"
    Stab Fp. 48927
    Jagdeins. Slowakei Fp. 23222
    Jagdeins. Ungarn Fp. 66177
    Jagdeins. Serb-Kroat. Fp. 64081
    Jagdeins. Bulgarien Fp. 67665
    Jagdeins. Albanien Fp. 33408
    Jagdeins. Rumänien Fp. 65637
    SS-Jagdverband "Nordwest"
    Jan. 1945 err.
    Stab, Stabskompanie Fp. 05561
    Jagdeins. Skandinavien Fp. 06535
    Jagdeins. Dänemark Fp. 10235
    Jagdeins. Niederlande Fp. 07612
    Jagdeins. Belgien Fp. 11412
    SS-Jagdverband "Südwest"
    Stab, Stabskompanie Fp. 67010
    Jagdeins. Südfrankreich Fp. 17514

    Quelle: "Tessin/Kannapin"

    MfG - Uwe

  • Hallo zusammen,

    hier ein paar Hinweise zum SS-Jagdverband Ost in Hohensalza

    vielleicht mal interessant...

    Herzliche Grüße Roland


    Bericht des Hauptmanns Buchner, Dienststellenleiter des Heeres-Nebenzeugamtes Axelhausen (Stellv. Gen.Kdo. XXI, Feldzug-Kdo.), verfasst am 13.2.1945 in Jüterbog – Alter Lager, „... über die Ereignisse beim Heeres-Nebenzeugamt Axelhausen in den Tagen v. 15.1. – 30.1.45...

    18.1.1945 ... An diesem Tage orientierte ich mich nochmals über die Lage bei dem in Hohensalza eingesetzten Kampfkommandanten – Hauptsturmführer der Waffen-SS Beyer – es wurde mir geantwortet. Er wollte schon zu mir herauskommen, doch lies es bis Dato die Zeit nicht zu. Im Übrigen würde er mich ständig auf dem Laufenden halten...

    ...

    19.1.1945 Nachdem am 19.1. bereits Leslau in die Gefahrenzone einbegriffen wurde, rief ich daraufhin den Kampfkommandanten an und erklärte ihm, dass ich ja nur eine Standortwache vom 1 : 10 Mann, die Hälfte davon ungarische Rumänen, alles a.v.-Soldaten, habe. Es wurde mir darauf eine Verstärkung von 1 : 20 Mann aus dem SS-Jagdverband zugesagt...

    ...

    20.1.1945 Am 20.1.1945 wurde mir auf Anruf beim Kampfkommandanten Hohensalza von diesem befohlen, ich solle die weiblichen Angestellten nach Hohensalza bringen, damit dieselben mit einem Transport weitergeleitet werden könnten. Die Wachverstärkung könne vorderhand nicht kommen und es würde mit einer 60-Minuten langen Verzögerung zu rechnen sein, da ein Aufstand im Russenlager in Mentwy (?) erst niedergeschlagen werden müsse. ...

    Ab 19.00 Uhr bekam ich mit Hohensalza trotz wiederholter Versuche keine Verbindung mehr. ...

    Gegen 21.30 Uhr kam der Wachhabende der Standortwache und meldete mir, es sei ein Soldat mit einem Rade vom SS-Jagdverband hier, der meldete, dass Hohensalza bereits von den Russen mt Panzern eingekreist sei, die Straße Hohensalza – Bromberg wäre bereits gesperrt...

    (Bestand 500 Findbuch 12474 Akte 306 Bl. 61 – 66)

    Der Uffz. i. Frw. Dienst Münnich, Heeres-Nebenzeugamt Axelhausen, schrieb am 27.1.1945 an das Feldzeugkommando XXI über Fz In

    „20.1.1945 ... um 16.30 Uhr fuhr ich mit dem Lkw nach Hohensalza, dortselbst traf ich um 17.00 Uhr ein und wurde zur Grenadier-Kaserne geleitet. Während ich auf der Befehlsstelle des Kampf-Kdt. war, wurde der Lkw der Dienststelle durch einen SS-Führer beschlagnahmt. Nach längerem Verhandeln erhielt ich die Freigabe des Wagens, außerdem verfügte der Kampf-Kdt, dass ich mit dem Lkw der Dienststelle die weiblichen Gfm. sofort nach Bromberg zu bringen hätte. Ein zweiter Wagen wurde mit einem Sicherungskommando 1 : 20 zur Verfügung des H.N.Za gestellt...

    Um 20.00 Uhr standen beide Lkw abfahrtbereit. Lediglich bei dem durch den Kampfkdt. zur Verfügung gestellten Wagen entstand ein geringer Maschinendefekt, der jedoch im Laufe einer 1/“ Stunde behoben wurde.

    Während der Zeit begannen die ersten Unruhen in Hohensalza; es entspannen sich Straßenkämpfe, wodurch eine Abfahrt mit den beiden Wagen nicht möglich war...

    Um 22.00 Uhr standen die ersten russischen Panzer vor Hohensalza und die Ausfallstraßen nach Bromberg und Posen waren nicht mehr passierbar. Nach Entscheidung des Kampf-Kdt musste ich bis auf weiteres mit den Lkw´s in der Grenadier-Kaserne verbleiben...

    Die Kampfhandlungen in und um Hohensalza verstärkten sich. Daraufhin meldeten sich ein Teil der Mädels freiwillig zum Munitionsgurten.

    Gegen Morgen unterrichtete mich der Kampfkdt. – Hpt. Sturmführer v. Völkersam – über die Lage, wonach lediglich noch die Aussicht bestand, über Chaussee Pakosch – Dietfurt die Stadt zu verlassen. Er erteilte mir den Befehl, sofort abzufahren, die Leute unter allen Umständen in Sicherheit zu bringen...

    21.1.1945 Am 21.1.45 – 6.30 Uhr – verließ ich mit den beiden Lkw´s, einem Pkw und einem Krad die Grenadierkaserne. Auf den beiden Lkw´s befanden sich unsere weiblichen Gfm und Zivilisten, die sich in die Grenadierkaserne geflüchtet hatten. Der Pkw und das Krad sollten Mun. holen.

    Nach dem Verlassen der Stadt auf der Straße Pakosch – Dietfurt erhielt die Kw. Kolonne Feuer durch russische Panzer, so dass ich gezwungen war, bis zum Stadtrand zurückzufahren. Im Schutze des Nebels fuhr ich mit der Kolonne querfeldein und konnte nach mehrmaligem Beschuss und Umfahren der gefährdeten Stelle offenes Gelände erreichen. Durch meinen ortskundigen poln. Kraftfahrer war es möglich, nach größeren Umwegen Dietfurt zu erreichen. In Dietfurt wurden wir vom Auffangstab des Stellv. Gen.Kdo. XXI nach Schneidemühl weitergeleitet. Ein Untersturmführer (Name unbekannt), der vom Kampf-Kdt zur Begleitung mitbefohlen war, fand sich dort wieder bei der Kolonne ein. Der Untersturmführer hatte bei dem Beschuss in der Umgebung von Hohensalza die Kolonne verloren oder verlassen. Von Dietfurt setzten wir die Fahrt mir 2 Lkw´s fort und trafen am 22.1.45 in Kolmar ein.

    22.1.1945 Da die Straße Schneidemühl gesperrt war, verfügte der Wehrm.Ber.Stoä. die Weiterfahrt nach Scharnikau. Die Abfahrt von Kolmar konnte jedoch nicht sofort erfolgen, da beide Wagen durch Maschinenschaden defekt waren.

    Um 22.30 Uhr setzte plötzlich Beschuss ein. Nach Aussagen der zurückeilenden Trecks und Soldaten handelte es sich um russische Panzerspitzen. Daraufhin befahl der Untersturmführer, unverzüglich zum Fußmarsch aufzubrechen und alles liegen zu lassen...

    (Bestand 500 Findbuch 12474 Akte 306 Bl. 67 – 68)

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo zusammen,


    als Ergänzung hier ein Gutachten zum SS-Jagdverband „Ost“,

    der Name der Verschollenen wurden in den mir vorliegenden Kopien nicht genannt.


    Herzliche Grüße Roland


    „…Am 14.Januar 1945 traten zahlenmäßig weit überlegene Truppen der Roten Armee aus ihrem Bereitstellungsgebiet auf dem Westufer der ‚Weichsel ostwärts und nördlich von Radom zur Offensive ab und stießen nach Überwinden der deutschen Abwehrstellungen zwischen den zurückweichenden Divisionen weit nach Westen durch.


    Den schnell herangeführten Reserven, darunter auch der SS-Jagdverband Ost, der zusammen mit den Polizei- und Gendarmerieeinheiten eingesetzt war, gelang es nicht, den Ansturm des Gegners aufzuhalten. Während Lodz und Kutno nach schweren Kämpfen am 19.Januar verlorengingen, näherten sich sowjetische Vorausabteilungen am folgenden Abend 50 Kilometer weiter westlich dem Verkehrsknotenpunkt Warthbrücken (Kolo) an der Warthe.


    Weiter südlich drangen Angriffsspitzen einer in Richtung Glogau vorrückenden Panzerarmee bei Schieratz (Sieradz) über die Warthe und erreichten am 21.Januar das Gebiet 25 Kilometer südostwärts von Kalisch (Kalisz). Unterdessen hatten die Truppen einer sowjetischen Garde-Panzer-Armee nördlich der Warthe eine deutsche Abwehrlinie zwischen Kolo und Hohensalza (Inowroclav) überwunden und waren bei ihrem Vorstoß nach Schneidemühl in das Gebiet um Gnesen vorgedrungen. Teile der Einheiten hatten die Aufgabe, die Stadt zu verteidigen, um den Gegner am weiteren Vordringen nach Posen zu hindern.

    Nach heftigen Kämpfen und hohen Verlusten ging Gnesen am 22.Januar verloren. Zwei Tage später wurden Hohensalza aufgegeben. Die angreifenden sowjetischen Verbände setzten ihren Vormarsch nach Posen, das inzwischen zur Festung erklärt worden war, fort.


    Andere Teile des SS-Jagd-Verbandes Ost, die zusammen mit den westlich Posen stehenden Kampfgruppen versuchten, den Gegner aufzuhalten, wurden allmählich in die Außenbezirke der Stadt zurückgedrängt. Nur kleinen Trupps gelang es, an Posen vorbei nach Frankfurt/Oder durchzukommen; sie hatten jedoch her in den letzten Januartagen erneut hohe Verluste.


    Viele Soldaten des SS-Jagd-Verbandes Ost, darunter auch der Verschollene, werden seit diesen Kämpfen vermisst. Für einige von ihnen haben Nachforschungen ergeben, dass sie gefallen sind. Andere aber haben bei nächtlichen Kämpfen in den unübersichtlichen, tiefverschneiten Waldgebieten und bei Ortsgefechten den Tod gefunden, ohne, dass es von überlebenden Kameraden bemerkt werden konnte. Artillerie- und Panzerbeschuss erreichte auch Sanitätsfahrzeuge und Verbandsplätze.


    Es gibt keinen Hinweis dafür, dass der Verschollene in Gefangenschaft geriet. Er wurde auch später in keinem Kriegsgefangenenlager gesehen. Alles Feststellungen zwingen zu der Schlussfolgerung, dass er bei diesen Kämpfen gefallen ist…“

    (DRK Gutachten 6634 16, nur Seite 2. DRK Suchdienst München, den 4.Juli 1975, gez. Max Heinrich, Direktor)

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump